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nicolai
Superintelligenz
Dabei seit: 05.02.2010
Beiträge: 5.047
Herkunft: Graz
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Es erscheint geradezu als Inbegriff der Verarschung, wenn hier (bzw. in vielen "blogs", Artikeln und dazugehörigen Kommentaren) jetzt "Bild", ein Blatt, das für seinen propagandistischen, tendenziösen, marktschreierischen und nachgewieserermaßen oftmals falschen, erlogenen oder zumindest sehr schlampig recherchierten "Journalismus" bekannt ist und eigentlich selbst von seinen Abonnenten als "Revolverblatt" angesehen wird nun wegen der Veröffentlichung, bzw. des "streamings" einer vom objektiven und auch journalistischen Standpunkt her betrachteten "Dokumentation" "im Netz" als "Verteidiger des freien Journalismus" und "Kämpfer für objektive Meinungsbildung" angesehen wird.
Dabei sollte eigentlich "alles klar" sein, was die Hintergründe dieser "Ausstrahlung" betrifft, sind sie doch in den 1967 vom damaligen Besitzer Axel Springer in den "Essentials" festgeschrieben; unter Punkt 2 findet sich dort nämlich : "Wir (die Axel Springer SE) unterstützen das jüdische Volk und das Existenzrecht des Staates Israel", wobei gegen den zweiten Teil dieser Grundsatzerklärung ja wohl kaum Einwände vorzubringen sind.
Hinzu kommt noch die Tradition, sich die (nicht unerheblichen) Anteile am deutschen Medienmarkt durch extreme Polarisierung, reißerische Aktionen und skandalträchtige Berichterstattung zu sichern, die sicherlich ein Übriges zur Entscheidung beigetragen hat.
Daß sich in den "Essentials" auch noch der Verweis auf "Solidarität mit den US of A" sowie die (angebliche) Ablehnung von "politischem und religiösem Extremismus" findet sollte eigentlich nicht verwundern...
Zweifellos ist es im Interesse der "Meinungsfreiheit" sowie des "free speech" erfreulich, daß auch "dubiose", tendenziöse und, bzw. reichlich bedenkliche "Dokumentationen" der Öffentlichkeit, vielmehr der "breiten Masse" zugänglich sind, bzw. "gemacht werden", dennoch kann ich selbst als "Verfechter der Theorie von der unfreien, bzw. Lügenpresse" nicht umhin, den Entscheidern im Programmdirektorium von "arte" und "WDR" mehr Kompetenz in der qualitativen Beurteilung von "Dokumentationen" zuzugestehen als jenen sinistren Gestalten, die nicht nur für die Gestaltung von "Bild online" verantwortlich zeichnen, sondern auch, wie nicht unerwähnt bleiben sollte, zu den "Machern" von "pro 7" zählen, einem Sender, der ja für seine hochseriösen und objektiven Beiträge, bzw. Sendungen einen gewißen Ruf hat. Wie eben auch "Bild"...
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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14.06.2017 11:38 |
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marven
Forscher/in
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Ist ja alles bekannt und wurde quer durchs Netz 1000. Mal rauf und runterdiskutiert.
Die eigentliche spannende Frage aber, die so nur selten diskutiert wird:
Wie konnte die Medienlandschaft so herunterkommen, dass es jetzt an Bild liegt ihren Ruf zu retten.
Das ist es, worüber die Medienschaffenden mal nachdenken sollten. Und auch die Medienkonsumenten.
__________________ Ich zweifle, also denke ich.
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22.06.2017 14:25 |
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Ramon
Normaler Mensch
Dabei seit: 23.11.2008
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Zitat: |
Original von marven
Ist ja alles bekannt und wurde quer durchs Netz 1000. Mal rauf und runterdiskutiert.
Die eigentliche spannende Frage aber, die so nur selten diskutiert wird:
Wie konnte die Medienlandschaft so herunterkommen, dass es jetzt an Bild liegt ihren Ruf zu retten.
Das ist es, worüber die Medienschaffenden mal nachdenken sollten. Und auch die Medienkonsumenten. |
Die Medienlandschaft ist also "heruntergekommen", weil die BILD-Zeitung eine TV-Produktion, die, von Arte in Auftrag gegeben, aber dann doch nicht gesendet, ins Netzt gestellt hat? Wenn ich da überhaupt nachdenken muss, dann über solche Leute, die, aus welchen Gründen auch immer, hier einen Skandal und eine Krise konstruieren müssen.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
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22.06.2017 18:33 |
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nicolai
Superintelligenz
Dabei seit: 05.02.2010
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Zitat: |
Original von marven
Wie konnte die Medienlandschaft so herunterkommen, dass es jetzt an Bild liegt ihren Ruf zu retten. |
Nicht die Medienlandschaft ist "heruntergekommen", die war auch früher nicht besser...
Tatsache allerdings ist, daß der allgemeine Zugang zu Information (sei sie nun richtig oder falsch) durch die Verbreitung von Fernsehen, Radio und vor allem das "internet" viel einfacher und mannigfaltiger geworden ist; zumindest in "unserer 1. Welt".
Und somit der Zugriff auf Nachrichten und sonstige Neuigkeiten, Fakten und allgemeine Information nicht mehr auf die "klassische Medienlandschaft" beschränkt bleibt, wodurch deren ehemaliges Monopol auf Meinungsbildung, -kontrolle und -manipulation erodiert ist...
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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23.06.2017 16:44 |
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Ramon
Normaler Mensch
Dabei seit: 23.11.2008
Beiträge: 7.453
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Kann ich mir denn, ich spreche von der rechtlichen Situation, ein Urteil erlauben, wenn ich den Film angeschaut habe? Fast könnte man meinen, die TV-und Rundfunkanstalten hätten noch nie irgendeine Produktion abgelehnt.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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13.06.2017 10:56 |
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