Vampire
Bakkalaureus
Dabei seit: 21.02.2008
Beiträge: 131
Herkunft: Enns
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Ein Mann durchquert seit Jahrzehnten einen Fluss immer an der selben Stelle. Alles mögliche erzählt er, wie toll dies sei und er ist stolz auf die Fertigkeit, die er im Flussdurchqueren entwickelt hat. Was er nicht weiß ist, dass knapp 200 Meter flussaufwärts eine Brücke ist.
Und dieser Mann wäre eigentlich recht froh, den Fluss nicht mehr durchwaten zu müssen.
Jetzt klingt es ganz einfach. Ich erzähle dem Mann von dieser Brücke. Dennoch ist allein die Tatsache, dass hier eine Brücke ist, dass sie bequemer und sicherer ist, nicht unbedingt entscheidend. Es sei denn, der Mann wäre ein echter Freidenker.
Aber der Mann ist kein Freidenker. Es ist blockiert von Stolz, Rechthaberei und Geltunsdrang. Und hier kommt es sehr stark auf die Art und Weise an, wie man diesem Mann von der Brücke erzählt.
Z.B. he, du Depp, wieso gehst du nicht über die Brücke?
Nun ist es dem Mann unmöglich, künftig über die Brücke zu gehen.
Fazit: Die Menschen sind meist sehr kompliziert und lehnen auch das klar bessere Angebot ab, wenn es darum geht, zuzugeben, dass sie bisher nicht recht hatten.
Wer ein Grüner ist, dem kannst du erzählen was du willst, er wird alle Erkenntnis nicht wahrhaben wollen. Ein freier Blick auf die Fakten ist eben nur echten Freidenkern möglich. Der Freidenker kann sich jederzeit und in jedem Fall frei entscheiden, ohne durch irgendwelche Beweggründe wie Stolz oder beharrliche Rechthaberei blockiert zu sein.
Einem Raucher gelingt es auch oft nur schwer, frei zuzugeben, dass Rauchen schädlich und grauslich ist, dass es hässlich und krank macht, aber dass man eben trotz all dieser Fakten dennoch nicht darauf verzichten will oder kann.
Nein, die Fakten werden gerne verwaschen, abgeleugnet oder verdreht bzw. wegargumentiert. Am Ende zahlt man für seine Blockaden den Preis.
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03.11.2008 12:03 |
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wgroiss
Dozent/in
Dabei seit: 24.07.2008
Beiträge: 833
Herkunft: Österreich
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Du hast mich überzeugt.
__________________ Religiöser Wahn ist eine psychische Krankheit die zum Tode führen kann.
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06.11.2008 04:50 |
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Po8
Hauptschüler/in
Dabei seit: 06.11.2008
Beiträge: 17
Herkunft: Exilgrazer
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Zitat: |
Original von Vampire
Fazit: Die Menschen sind meist sehr kompliziert und lehnen auch das klar bessere Angebot ab, wenn es darum geht, zuzugeben, dass sie bisher nicht recht hatten. |
Ich denke das richtige Fazit wäre: seine Weltanschauung beizubehalten (auch u.U. unter Inkaufnahme von Nachteilen) war eine evolutionär erfolgreiche Strategie und deswegen ist Menschen i.d.R. etwas, das ihnen gegen den Strich geht so schwer zu vermitteln.
Oder um mich auf das Brückenbeispiel zu beziehen:
Was, wenn der Brückenbehaupter den Watenden nur in eine Falle locken will und z.B. ausrauben oder aufessen? Wäre es dann nicht die erfolgreichere Strategie weiterhin zu waten, auch wenn es schwieriger ist?
Po8
__________________ 8 ist mein Name sicher nicht,
nicht mein IQ nicht mein Gewicht,
denn das, was hier geschrieben steht,
das heißt auf Englisch: der Poet
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07.11.2008 09:27 |
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Serapis
Hauptschüler/in
Dabei seit: 07.12.2008
Beiträge: 12
Herkunft: Südlich des Rheins
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Oder die Brücke könnte eine Sprengfalle sein. Und damit wären wir doch beim eigentlichen Problem. Wem kann man eigentlich überhaupt noch trauen? Der Typ der das erzählt, glaubt er nicht nur an die Brücke, weiss er auch wirklich von ihr? Woran kann ich das erkennen?
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07.12.2008 23:46 |
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