myself
Dozent/in+
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Heute werden, im Gegensatz zu früheren Jahrhunderten, Jahrzehnten, unvorstellbare Datenmengen generiert.
Onlineartikel erscheinen, Videos, Fotos, und Texte werden hochgeladen, ganz zuschweigen von den Zahllosen Forenbeiträgen, Statusupdates und ähnlichem, so wie dem Zeug dass sich auf Heimrechnern im Laufe der zeit langsam ansammelt, aber was wird sagen wir in 1000 Jahren der Forschung zur Verfügung stehen wenn sie sich mit der heutigen zeit beschäftigt?
Die in Stein gehauenen Inschriften auf antiken Tempelanlagen sind heute noch zu lesen, aber ein optischer Datenträger, eine mechanische Festplatte und ähnliches halten nicht derart lange, und doch sind sie die tönernen Füße (rel. Analogie ;-) ) auf denen unsere globale Internetkultur steht. Könnte ein großteil all dessen verschwinden? Was ist bereits verschwunden?
Reicht das Internetarchive (samt seinen Spiegelungen) aus um all das zu bewahren?
Sollten wir nicht etwas tun, ist es nicht unsere Pflicht all diese Informationen zu bewahren um ein authentisches Bild für die Zukunft zu erhalten, oder ist es besser wenn LOLCats, Russian Roadrage Videos, Rule 34, und ähnliches für immer verschwinden?
Was denkt ihr?
__________________ "Ich wünsche mir eine Welt in der ich Wasser aus dem Klo trinken kann ohne krank zu werden" - Lt. Frank Drebin-
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23.01.2014 23:23 |
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emporda
Professor/in
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Zitat: |
Original von myself
Heute werden, im Gegensatz zu früheren Jahrhunderten, Jahrzehnten, unvorstellbare Datenmengen generiert. Was denkt ihr? |
Nicht alle Anordnungen von Buchstaben haben den gleichen Stellenwert.
Es gibt endlos viele Bibliotheken randvoll mit religiösen Werken bei solchem Schwachsinn wie der vom all-wissenden Ratzinger, wo Jesus durch Ohrensex gezeugt wird. Solche Werke werden allenfalls zum Abstauben kurz aus dem Regal genommen. Die Publikationen der Kreationisten, Astrologen, Esotherikern und Homöopathen sind gleichfalls hochgradiger Schwachfug
Nimmt man das alles raus, dann ist der Rest überschaubar
__________________ Wer das wahre Wort Gottes akzeptiert, der leidet durch religiöse Gehirnwäsche verursacht am paranoiden Wahn
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24.01.2014 03:21 |
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YIM |
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Grazer
Magister/ra
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Heißt es nicht deshalb: Papier ist geduldig.....
__________________ "Toleranz ist gut. Aber nicht gegenüber Intoleranten." (Wilhelm Busch)
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24.01.2014 07:53 |
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BlackWiddow
Moderator
Dabei seit: 06.12.2008
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Die Information heute sind fast gar nicht mehr zu überblicken, wir sollten aber nicht vergessen was wir als die Kehrseite dessen noch vor 1450 (Erfindung des Buchdruckes) hatten: Ungebildete, lenkbare und unterdrückte Menschen.
Erst Zugang zur Information und damit zur Bildung machte kritisches Denken und damit den Aufstieg Europas möglich.
Nun gilt es eher, unnützen (meist religiösen) Schrott von wesentlichen Wissenswertem zu trennen um nicht ganz den Überblick zu verlieren.
__________________
Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht. J.-W. v. Goethe, FAUST I (nach einem Buddha-Zitat)
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24.01.2014 10:14 |
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Grazer
Magister/ra
Dabei seit: 22.11.2013
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Naja, das alte Dillema halt:
Ein Hammer in den Händen kann ein gutes Werkzeug sein, hat es aber der Falsche in der Hand wird er eher destruktiv verwendet werden.
Ein Messer oder eine Pistole kann mir helfen eine bedrohliche Situation abzuwenden (muss nicht durch schießen oder zustechen sein). Hat ein Gauner aber das Messer oder die Pistole in der Hand kann er dies benutzen um jemand zu schaden.
Leider ist fast Alles in 2 Richtungen verwendbar.
__________________ "Toleranz ist gut. Aber nicht gegenüber Intoleranten." (Wilhelm Busch)
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24.01.2014 10:31 |
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nicolai
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Herkunft: Graz
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Zitat: |
Original von myself
Sollten wir nicht etwas tun, ist es nicht unsere Pflicht all diese Informationen zu bewahren um ein authentisches Bild für die Zukunft zu erhalten, oder ist es besser wenn LOLCats, Russian Roadrage Videos, Rule 34, und ähnliches für immer verschwinden?
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Nützliches und "gebrauchbares" Wissen manifestiert sich auch anderswo als im "internet" und wird ergo auch in dieser "anderen" Form erhalten bleiben.
Setzt man also (so, wie ich etwa Dir unterstelle) in "tausend Jahren" eine technologisch hochentwickelte Kultur voraus, so wird sie über die Möglichkeiten verfügen (oder solche entwickeln), Kultur, Wissensstand und Gesellschaftsformen der "Jetztzeit" aus allerlei "Artefakten" zu rekonstruieren (wie wir es ja heute auch tun, was sich aus "Aufzeichnungen" extrahieren läßt stellt eher einen geringeren Teil der Altertumsforschung dar). Und, so wie auch heute, genügt es eigentlich, zu wissen, daß "schmutzige Witze" und "obszöne Graffity" auch bereits im antiken Rom existierten, den "genauen Wortlaut" dieser Witze zu kennen ist wenig aufschlußreich. So genügt es eigentlich auch, zu wissen, daß über eine Milliarde Menschen heute dem "facebook-Irrsinn" verfallen sind, man muß nicht wissen, wer wen oder was "liked" oder wer wessen "follower" ist, auch nicht, wie der ganze "Datenmüll" exakt beschaffen "war"...
Der Großteil dieser "produzierten Daten" hat ohnehin etwa dieselbe Wertigkeit wie etwa eine vormittägliche Unterhaltung von Gracchus und Vespasianus auf dem "forum romanum" darüber, auf welchen Gladiator sie nachmittags bei irgendwelchen "Zirkusspielen" sie ihr Geld setzen sollten, daß die griechischen "Lehrsklaven" auch immer ungebildeter, dafür aber teurer würden, o. ä.
Andererseits ist es meiner Meinung nach nicht "unsere" Angelegenheit, für eine "Zivilisation", die sich nicht aus der "unseren" weiterentwickelt haben würde "Aufzeichnungen" zu hinterlassen; hat sie sich aus "unserer" entwickelt, so baut sie ohnehin auf unseren derzeitigen "Erkenntnissen", aber auch "Alltäglichkeiten" auf - hat sie dieses nicht, so hat sie die "unsere", aus welchen Gründen auch immer, entweder verdrängt oder ausgelöscht, und warum sollten wir also für diesen Fall "Aufzeichnungen" bewahren ?
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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24.01.2014 12:37 |
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Grazer
Magister/ra
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__________________ "Toleranz ist gut. Aber nicht gegenüber Intoleranten." (Wilhelm Busch)
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24.01.2014 12:40 |
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myself
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Zitat: |
hat sie sich aus "unserer" entwickelt, so baut sie ohnehin auf unseren derzeitigen "Erkenntnissen", aber auch "Alltäglichkeiten" auf - hat sie dieses nicht, so hat sie die "unsere", aus welchen Gründen auch immer, entweder verdrängt oder ausgelöscht, und warum sollten wir also für diesen Fall "Aufzeichnungen" bewahren ? |
Muß nicht sein, Es könnte ja auch eine Naturkatastrophe kommen, und dann müßte man wieder alles mühsam zusammentragen was verlorengegangen ist. Das kann uns ja auch passieren. Würde bei mir die Wohnung verbrennen ich hätte ja nicht mal das was ich selbst gemacht hätte, noch all die Bücher und sonstige Daten.
__________________ "Ich wünsche mir eine Welt in der ich Wasser aus dem Klo trinken kann ohne krank zu werden" - Lt. Frank Drebin-
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24.01.2014 12:50 |
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nicolai
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Zitat: |
Original von myself
Würde bei mir die Wohnung verbrennen ich hätte ja nicht mal das was ich selbst gemacht hätte, noch all die Bücher und sonstige Daten. |
Wenn Deine Wohnung abbrennt, wird Dir ein "youtube"-Video, in dem Du frenetisch mit der neuen Versicherungspolice vor der Kamera herumwedelst kaum weiterhelfen; zu wissen, bei welcher Versicherung die Brandschutzversicherung abgeschlossen wurde und ergo die Kopie der Police aufbewahrt wird allerdings möglicherweise schon; ist Dir diese Analogie verständlich ?
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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24.01.2014 13:03 |
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Grazer
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Ich möchte Nicolai nicht vorgreifen:
Aber unser Wissen ist ja an jeder Ecke gespeichert. So ähnlich als wäre unser Wissen ein Ameisenstaat. Wenn du 10, 100 .... Ameisen daraus entfernst fällt das im Staat nicht mal richtig auf.
Und eben ob "persönliches Wissen" verloren geht ist nicht von Belang.
__________________ "Toleranz ist gut. Aber nicht gegenüber Intoleranten." (Wilhelm Busch)
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24.01.2014 13:07 |
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myself
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@Nicolai
Diese Analogie hinkt doch sehr.
@Grazer
Ich meine ja nicht unsere wissenschaftlichen Errungenschaften, sondern die vielen Dinge die etwas aussagen über die Alltagskultur.
Sicher wenn sich zwei Römer über den Gladiatorenkampf unterhalten und auf wen sie Wetten, dann ist das nicht so wichtig zu wissen wer die Favoriten waren, aber es ist wichtig zu wissen dass sie gewettet haben.
__________________ "Ich wünsche mir eine Welt in der ich Wasser aus dem Klo trinken kann ohne krank zu werden" - Lt. Frank Drebin-
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24.01.2014 14:28 |
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nicolai
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Zitat: |
Original von myself
@Nicolai
Diese Analogie hinkt doch sehr. |
Besser aus der brennenden Wohnung zu hinken und zu überleben, als ohne Behinderung darin zu verbrennen, weil man die Festplatte mit dem "youtube"-Video, das die "Versicherungspolice" zeigt, retten will...
Zitat: |
Original von myself
Sicher wenn sich zwei Römer über den Gladiatorenkampf unterhalten und auf wen sie Wetten, dann ist das nicht so wichtig zu wissen wer die Favoriten waren, aber es ist wichtig zu wissen dass sie gewettet haben. |
Daß sie gewettet haben wissen wir, weil wir von der Existenz von Buchmachern wissen (beispielsweise aus Ausgrabungen), aber auch, weil dies in "schriftlichen Aufzeichnungen" erwähnt wird. Aber nicht aus dem "Äquivalent eines alltäglichen Gesprächsmitschnittes" auf dem "forum romanum"...
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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24.01.2014 14:59 |
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myself
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Ja das Letzte meine ich ja auch so wie Du, aber meine Sorge um den Datenverlust beinhaltet auch die Sorge dass das Wissen über die Buchmacher nicht mehr da wäre.
__________________ "Ich wünsche mir eine Welt in der ich Wasser aus dem Klo trinken kann ohne krank zu werden" - Lt. Frank Drebin-
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25.01.2014 08:33 |
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nicolai
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Genaugenommen ist mir die ganze Angelegenheit eigentlich ziemlich "wurscht", da ich "in tausend Jahren" mit Sicherheit "sehr tot" sein werde, und wenn ich tot bin mich nicht zu kümmern braucht, ob vielleicht irgendjemand meine Kommentare hier lesen (können) wird, da Tote eben tot sind...
Und von "posthumen Ehren" hat das Objekt derselben (logischerweise) eben nichts...
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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25.01.2014 12:15 |
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myself
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Ja wer weiß ob du tot sein wirst ;-)
Stell Dir vor du wirst versehentlich kryonisch konserviert, wie ein gewisser Pizzabote, und dann wirst Du dich in 1000 JAhren irrsinning aufregen wenn Dir die Kids dort erzählen sie hätten gedacht dass die Pyramiden eine sozialwirtschaftliche Arbeitsbeschaffungs und Wohnbaumaßnahme des damaligen Pharaos Bruno Kreisky waren, der damit die Not nach dem Zusammenbruch des Britten-Scheiches mildern wollte.
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25.01.2014 13:38 |
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nicolai
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Ich wünsche hier keine Verhöhnung österreichischer Nationalheiliger...
...zumal jedes Schulkind weiß, daß die Pyramiden eigentlich Gedenkstätten für den Pharao Carter und seinen Großwesir Henry Kissinger sowie die Pharaonen as-Saddat und Begin gewesen sind...
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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25.01.2014 13:49 |
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emporda
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Zitat: |
Original von nicolai
Ich wünsche hier keine Verhöhnung österreichischer Nationalheiliger...
...zumal jedes Schulkind weiß, daß die Pyramiden eigentlich Gedenkstätten für den Pharao Carter und seinen Großwesir Henry Kissinger sowie die Pharaonen as-Saddat und Begin gewesen sind...
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Ich vermisse in Deiner Liste den
Adolf Schicklgruber,
den größten Sohn Österreichs und geistiger Titan aller Analphabeten und Dumpfbacken
__________________ Wer das wahre Wort Gottes akzeptiert, der leidet durch religiöse Gehirnwäsche verursacht am paranoiden Wahn
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25.01.2014 14:27 |
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myself
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Hat Jemand Idiocracy gesehen?
Am Ende wird gezeigt dass die Leute glauben Hitler hätte ausgesehen wie Charlie Chaplin :-)
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26.01.2014 03:00 |
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