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Zum Ende der Seite springen Religionen wie ich sie sehe
Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 Religionen wie ich sie sehe Friedrich Maximillian 22.05.2008 09:55
 RE: Religionen wie ich sie sehe toflestro 22.05.2008 10:31
 Religionstechnik demophilo 22.05.2008 12:14
 RE: Religionstechnik hexibrati 22.05.2008 14:58
 RE: Religionstechnik demophilo 22.05.2008 16:50
 RE: Religionstechnik hexibrati 23.05.2008 00:42

Autor
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Friedrich Maximillian Friedrich Maximillian ist männlich
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Der Grund, dass es überhaupt Religionen gibt, liegt in der Existenzangst der Menschen begründet. Die Verführung besteht darin, dass ein Priester (egal welcher, Schamane, Pfaffe, Sientologe, etc.etc.) sich vor die Herde (welch treffende Bezeichnung, ein Symbol für die Inbesitznahme des Fells, der Milch und das Aufziehen bis zur Schlachtreife mit anschliessender Fleischverwertung) und behauptet:“ Ich habe die Lösung für deine Probleme, aber nur ich, den ich habe Kontakt mit Gott, Jahwe, mit dem Olymp, dem Gott der in dem Berg, Baum, Stein usw, wohnt. Wenn du mich in eine wohlwollende Stimmung versetzt, werde ich mit dem Chef sprechen, und wenn zusätzlich brav bist, kann es sein, dass es dir besser geht. Wenn nix draus wird, warst du zuwenig brav. Selber schuld.“

Die Funktion vom jeweiligen Gott entspricht der sprichwörtlichen Karotte die man an der Angel dem Esel vor die Nase hält, damit er brav dort hingeht, wohin der Parasit es will und immer weiter weil die Rübe der Erleuchtung unerreichbar für ihn gehalten wird.

In den primitiveren Kulturen ging das noch leicht, weil der Gott in Bäumen, Steinen oder Tieren eingebaut wurde. Später brauchte man schon ein Walhalla, das unerreichbar war, und der christliche Himmel war eine gute Karotte, bis die Aufklärung und die Raumfahrt zuschlug. Das für die Herde aufbereitete Gottesbild muß unereichbar bleiben, jetzt ist der christliche Gott aus unserem Himmel (weil erreichbar) entfernt und als Schöpfer ausserhalb unseres Universum angesiedelt worden.

Bin echt gespannt, welche geistige Verrenkung den nächsten Erkenntnissen über den Aufbau unseres Universums folgen wird.

Ziel des Ganzen ist in jedem Fall, an die Wertsachen der Herde zu kommen. Der Schamane parasitiert am Jagderfolg, er wird in Nahrung bezahlt und die heutigen Kirchen wollen Reichtum, der mittels Kirchensteuer zwangsweise und per Kollekte freiwillig (Deppensteuer) eingesammelt wird.

Ich denke, dass alle Priester nur faule Jäger, Sammler, Arbeiter, Bauern etc. etc. sind und waren, die ohne Arbeit, nur mit ein bisschen Hokuspokus auf die Kosten Anderer ein leichtes Leben haben wollen.

Fritz
22.05.2008 09:55 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
toflestro toflestro ist männlich
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Da stimme ich dir zu, möchte allerdings noch Folgendes ergänzen:
Meiner Meinung nach hatte eine Religion auch noch die Funktion das Zusammenleben in einer Sippe zu regeln.
Wenn man sich zB. die Gebote 4, 5, und 7 bis 10 anschaut, dann sind sie ja genau dazu da, einige finden sich ja auch in ähnlicher Form in unseren Gesetzen wieder...
Wenn die Leute dann auch noch an eine überirdische Instanz glaubten, war das sicher eine gewisse Abschreckung.

Das Problem ist halt nur, dass sich einige Leute die Religion zu nutze machen und irgendwelche Gründe erfinden um sich über die anderen zu stellen, bzw. um ihr Handeln zu rechtfertigen. Und spätestens hier muss man sich die Frage stellen warum ein Gott es zulassen würde, dass in seinem Namen sowas passiert und warum zieht er denjenigen nicht sofort zur Rechenschaft.
Doch wie heißt es so schön? Die Wege des Herren sind unergründbar...
22.05.2008 10:31 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
demophilo demophilo ist männlich
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Dabei seit: 28.04.2007
Beiträge: 770
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Am Anfang gab es noch keine Schamanen. Ich habe für den Ursprung der Religionen meine eigene Theorie. Es ist bekannt, dass auch schon bei Tieren das Prinzip von Ursache und Wirkung bekannt ist. Wenn ein Affe etwas macht, kann man ihn von seiner Tat abhalten, indem man ihn mit Gewalt zwingt oder bittet seine Tat zu unterlassen. Dieses Bitten erfordert jedoch meist ein Geschenk in form von Nahrung oder man grumt den Anderen. Aber dann gibt es da auch Ereignisse, bei welchen man den Verursacher nicht sieht. Trockenheiten, Sturm, Starkregen, Krankheiten, ausbleibender Jagderfolg, etc. Diese Ereignisse kann man nicht beeinflussen. Um damit fertig zu werden, erfindet man eine Person, welche diese Ereignisse auslöst und versucht sie in ihrem vorhaben zu beeinflussen. Das Problem dabei: Was gefällt dem Verursacher, sodass er von seinem Vorhaben ablässt? Wenn dann irgendetwas auffällt, z. B. dass man durch das Malen einer Jagdszene einen Jagderfolg hat, wird man das später wiederholen. Bald spinnt man ganze Theorien, warum es einmal (scheinbar) geholfen hat, das andere Mal nicht. Es muss dann eine bestimmte Person sein, welche ein bestimmte Handlung vollzieht, welche sowohl zum richtigen Zeitpunkt und mit der richtigen Körperhaltung einhalten muss, den sonst wird die Bitte abgewiesen. So bildeten sich Rituale und die Priesterkaste heraus.

Am Anfang stand also nicht die Frage, was unsere Welt zusammenhält oder die Sinnfrage, sondern die Überlebensfrage. Die Lösung war ein sehr technische Herangehensweise. Darum sage ich dazu Religionstechnik. Jede "magische" Handlung muss wie bei einem Gerät gemäß einer Anleitung durchgeführt werden.

Wir müssen uns im Klaren sein, dass wir keine Aufzeichnungen über diese Zeit haben und daher alles Spekulation bleiben wird. Trotzdem reklamiere ich einige Indizien (nicht Beweise) für meine Theorie:
  • Die ältesten Zeugnisse unserer Vorfahren zeigen Jagdszenen. Eindeutig religiöse Darstellungen von Göttern sind auf einen viel späteren Zeitraum zu datieren.
  • Früher wurde geopfert, um die Geister umzustimmen. Auch die heutigen Gebete sind aus diesen Opferriten entstanden.
  • Bei Stammesreligionen war und ist der Priester auch gleichzeitig der "Medizinmann".
  • Alle Religionen haben etwas in Richtung Heilung anzubieten. Z. B. wird Jesus auch der Heiland genannt.
  • Die Macht der Religionen sank in dem Ausmaß, indem Wissenschaft und Technik genau jene Probleme in den Griff bekamen, für welche man früher Geister und Götter anbetete.
  • Sämtliche Wunder der katholischen Kirche, welche im 20. Jh. anerkannt wurden, waren in der Medizin. Berühmt berüchtigt sind die Krampfadernwunder, welche durch ein Gebet an "Giftgas-Charlie" eingetreten sind.
  • Wenn Menschen von der wissenschaftlichen Medizin keine Hilfe mehr erwarten können, dann versuchen sie es mit den archaischen religösen Methoden. Man braucht nur in eine Apotheke zu gehen, dann sieht man was einem da an Quacksalberei angeboten wird. Von Homöopathie bis Schüsslersalze ist da aller esoterischer Schmarrn vertreten.
  • Gebete werden bis auf den heutigen Tag vor allem für Ereignisse abgehalten, welche man selber nicht beeinflussen kann.


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Es gibt ein Leben vor dem Tod.
22.05.2008 12:14 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
hexibrati hexibrati ist weiblich
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RE: Religionstechnik antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

ich denke nicht, dass man das jetzt alles religiöse so unbedingt mit "heilung" in verbindung bringen kann, wenngleich das sicherlich ein teil-thema von religion ist.

wir haben heutzutage einen extrem hohen und rapide fortschreitenden wissensstand. man bedenke: so ca. um 1910 (da war mein opa schon auf der welt) war man noch der wissenschaftlichen ansicht, dass die milchstraße die einzige galaxie im universum ist.
noch nicht mal 100 jahre später gehört das zum selbstverständlichen allgemeinwissen eines volksschülers, dass es weitere galaxien gibt.
man war davon überzeugt, dass menschen eine beschleunigung von über 30km/h nicht überleben würden, bevor das auto auf der weltbühne erschien. d.h. es gab jede menge phänomene, die noch nicht geklärt waren und somit durchaus angst einflößen konnten. (ich stelle mit vor, wie zb ein regenbogen auf einen neandertaler gewirkt haben muss.)

religionsanführer haben den einfacheren menschen sicher immer dabei geholfen, beunruhigendes unwissen leichter zu ertragen, einfache lösungsvorschläge zu liefern, wie zb: das unwetter, das deine hütte zerstört hat, hat ein - aus unerfindlichem grund - angefressener gott geschickt.
krankheit gehört auch zum beunruhigendsten, was es gibt: wie sollten sich die menschen einen epileptischen anfall erklären - das ist ja wirklich ein spektakuläres, nicht allzu häufiges ereignis. u.v.m.

ich denke schon auch, dass menschen froh waren (und es immer noch sind), wenn ihnen jemand erklärt, dass es irgend einen besonderen,göttlichen plan gibt, der zb einen schrecklichen unfall erklären könnte.
wir hatten letztes jahr so ein ereignis, wo ein 14jähriger auf ganz schlimme art zu tode kam an einem wunderschönen sommernachmittag. die familie hat daraufhin seinen mp3-player abgesucht nach liedern, die mit dem tod zu tun hatten, für die gedenkfeier, die sie gestalten wollten. natürlich wurden sie dabei fündig (bei 1000en musiktiteln- zu zeiten von "rammstein" u.a.) und zogen daraus den schluss, dass der tod so etwas wie eine vorsehung war für den bub, dass also der bub sozusagen schon vorbereitet darauf war zu sterben. dass dies sein weg war, den er gehen musste.
damit trösten sich die eltern, und - obwohl sie damit absolut auf dem holzweg sind - kann ich es verstehen, dass man sich solche konstrukte baut, wenn man verzweifelt=völlig überfordert ist. weil man es anders=realistisch, nüchtern betrachtet ganz einfach nicht aushält. es ist eine realitätsflucht aus verzweiflung.

der wahnsinn aber besteht darin, dass aus dieser verzweiflung religiöses kapital geschlagen wird, dass also die schwächesituation der verzweifelten leute genutzt wird für eigene machtbedürfnisse einer auf machtausübung trainierten institution=katholischen kirche.

beim begräbnis waren dann dinge zu hören,wie:
herr vergib ihm seine sünden.

einem 14jährigen!!! seine sünden !!!!!

(und sei so gut, herr: schnapp dir das nächste mal ein kind aus der nachbarschaft, oder aus afrika. aber bitte nicht aus meiner familie, wo wir doch eh alles tun, um dir zu gefallen.
so ungefähr.)

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Religion ist Blasphemie.
22.05.2008 14:58 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
demophilo demophilo ist männlich
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RE: Religionstechnik antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von hexibrati
ich denke nicht, dass man das jetzt alles religiöse so unbedingt mit "heilung" in verbindung bringen kann, wenngleich das sicherlich ein teil-thema von religion ist.


Ich meine nicht, dass Heilung das Thema von Religionen ist, sondern dass unbeherrschbare, existenzgefährdende Ereignisse, der Ursprung der Religion waren. Natürlich ziehen diese Gründe heute nicht mehr, außer wenn die Medizin nicht mehr weiter weiß. Wetterphänomene haben gänzlich ihre Funktion als Religiösenliefernten verloren.

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Es gibt ein Leben vor dem Tod.
22.05.2008 16:50 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
hexibrati hexibrati ist weiblich
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RE: Religionstechnik antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von demophilo
Wetterphänomene haben gänzlich ihre Funktion als Religiösenliefernten verloren.


täusch dich da bloß nicht!

am 11.august 1999 war die sonnenfinsternis (ja, ja: mir ist schon bekannt, dass das kein wetterphänomen ist...), die zentrallinie ging quer durch mitteleuropa. mancherorts wurde dieses ereignis sogar wahrgenommen und gefeiert.

kurze zeit darauf - nämlich am 17.august - war ein schweres erdbeben in der türkei mit ca. 40.000 toten.

soweit ich mich daran noch erinnern kann, sagten diverse religionsfundamentalisten: das erdbeben wäre davon gekommen,weil man dieses göttliche ereignis der sonnenfinsternis so weltlich ausschweifend zügellos blasphemisch gefeiert/wahrgenommen habe.

von wegen "diese zeiten sind vorbei". europa,21.jhdt.

die """generäle""" in burma lassen sich von ASTROLOGEN beraten.
in echt.
im 21.jhdt.
und nicht, weil sie krebs haben.

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Religion ist Blasphemie.
23.05.2008 00:42 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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