wgroiss
Dozent/in
Dabei seit: 24.07.2008
Beiträge: 833
Herkunft: Österreich
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Im Wald fällt ein Baum um und wenn keiner da ist, der es hört, dann gibt es auch keinen Krach. Ok. Selbst wenn ich da bin, den Krach nun höre, den Baum aber nicht ansehe ... dann fällt der nicht einmal um! Erst wenn ich unter ihm liege, dann ist er auf mich drauf gefallen.
Also, nicht das wir uns falsch verstehen: Die Tatsache der "Unmessbarkeit", die sich ergibt, ist völlig klar. Ich verzweifle am theoretischen Teil. Zwar ist die Baumbewegung, wenn er fällt, dank seiner Mächtigkeit, in sich unbeeinflusst von der Kraft meines Blicks ... aber den Fall selber gibt es ja dann nicht. Es gibt nur die zwei möglichen Zustände, entweder der Baum steht zustandslos hinter mir oder ich bemerke dass er auf mich fällt und mich zerquetscht. Das heißt: ich bin der Verursacher, weil ich bemerkt habe, wie der Baum ... also ... ?
Das geht doch nicht in den Kopf.
Das ist doch Wahnsinn!
Zitat: |
So, alles was du unmittelbar wahrnehmen kannst ist soweit der Theorie "scharf", alles was sich deinen Wahrnehmunegn entzieht ist "unscharf". Du als einzelne Person bist für dich selbst "scharf", für alle anderen, die dich nicht unmittelbar wahrnehmen können bist du "unscharf".
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Ich glaube, den Baum kümmert es nicht, ob jemand sein Fallen miterlebt oder nicht - er fällt trotzdem. Genausogut könnte man generell sagen, die Dinge seien nur dann vorhanden, wenn Ich (oder jemand anderes, wobei das schon wieder schwierig wird) sie wahrnimmt. Ich denke, das führt zu einem ziemlich egozentrischen Weltbild, in dem sich das Ich mehr Macht anmaßt, als gut für es ist.
Deshalb: Es mag für das Fallen des Baumes keine Rolle spielen, ob ihn jemand bemerkt oder nicht, aber für das Ich spielt es eine immense Rolle. Denn erst durch seine bewusste Wahrnehmung gibt es dem Fallen des Baumes einen Sinn, gibt es überhaupt allem einen Sinn. Ohne das Bewusstsein und seine Wahrnehmung wäre der ganze Weltbetrieb die ewige Wiederkehr des Gleichen, vor der Nietzsche so graute. Bäume fallen, verrotten, wachsen wieder, treiben aus, alles ohne dass es jemand merkt, jemand ansieht. Durch das Bewusstsein jedoch wird all dies Entstehen und Vergehen gespiegelt und wird bedeutsam.
Zitat: |
Solange du den Fall nicht wahrnimmst hat er einen geringen Wert, nämlich gleich 0. Aber wenn du den Fall einen Sinn gibst, dann erhöht sich somit auch sein Wert (gewinnt an Schärfe), bis letztendlich du dem Fall an sich bewusst gegenüberstehst (absolute Schärfe), doch dann ist es wohl schon zu spät, weil dann der Baum eventuell auf dich gefallen ist (ist gleich der Wert mit dem grössten Wahrnehmungsgehalt)... macht keinen Sinn der Sache in diesem Fall auf den Grund zu gehen...
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Wo kein Zweifel, da auch kein Wissen
(Ludwig Wittgenstein)
__________________ Religiöser Wahn ist eine psychische Krankheit die zum Tode führen kann.
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29.08.2008 15:19 |
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wolfi
Doktor/rix*
Dabei seit: 30.04.2007
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also mit diesen erklärungen könnte ich auch nichts anfangen...
es ist einfach so, dass das Heisenberg'sche Unschärfeprinzip nur besagt, dass es unmöglich ist, gleichzeitig zwei sogenannte kanonisch konjugierte Größen beliebig genau zu bestimmen.
beispiel für solch ein "kanonisch konjugiertes" paar: impuls-ort
bestimm ich den ort genau, wird es mir unmöglich, den impuls genau zu bestimmen, beispiel: um möglichst genau den ort eines teilchens bestimmen zu können, brauche ich möglichst kurzwelliges licht, kurzwelliges licht aber hat einen großen impuls, die folge: der impuls ist nicht mehr feststellbar.
das ist aber ein phänomen der kleinen größen, bei makroskopischen sachen erweist sich diese fragestellung als irrelevant
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30.08.2008 02:07 |
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Da ich nichts von Quantenphysik verstehe (da müsste ich meinen Nachbar um Nachhilfe bitten), kann ich mich in dem Bereich auch nicht äussern.
Dennoch dein Beispiel mit dem Baum wurde für mich spontan zu einem Beispiel dafür, ob und wie wir im Alltag gewisse Vorkomnisse wahrnehmen, was natürlich unsere Meinung und Haltung dazu stark beeinflusst.
Deine Überlegung hat mich beeindruckt.
__________________ Etiam ille est fur qui hominum fiducia rapit
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30.08.2008 03:36 |
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wgroiss
Dozent/in
Dabei seit: 24.07.2008
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Themenstarter
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Ja und wollte ja sogar einer einmal nach Indien segeln und hat dabei Amerika entdeckt!
__________________ Religiöser Wahn ist eine psychische Krankheit die zum Tode führen kann.
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01.09.2008 21:56 |
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Mark
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ein bewegtes Teilchen:
Ich kann NICHT!!! gleichzeitig Ort und Geschwindigkeit exakt bestimmen.
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02.09.2008 00:41 |
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