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Zum Ende der Seite springen Tod?
Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 Tod? myself 04.10.2007 20:07
 RE: Tod? SonOfAPreacherman 05.10.2007 17:41
 RE: Tod? Skeptiker 10.10.2007 03:41
 RE: Tod? Streuselsturm 07.10.2007 12:20
 RE: Tod? alexis 08.10.2007 19:54
 RE: Tod? alexis 08.10.2007 20:00
 RE: Tod? Hypathia 08.10.2007 02:08

Autor
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myself
Dozent/in+


Dabei seit: 04.07.2007
Beiträge: 746
Herkunft: von Daheim

Lampe Tod? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Ist der Tod der Hauptgrund dafür das Religionen existieren dh der Wunsch nach einem Leben nach dem Tod?

__________________
"Ich wünsche mir eine Welt in der ich Wasser aus dem Klo trinken kann ohne krank zu werden" - Lt. Frank Drebin-
04.10.2007 20:07 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
SonOfAPreacherman SonOfAPreacherman ist männlich
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Dabei seit: 05.10.2007
Beiträge: 120
Herkunft: aus der Evolution

RE: Tod? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zu aller erst mal: Nachdem es keine Begrüßungs-Section im Forum gibt, an dieser Stelle: Hallo an alle!

Ich glaube nicht dass der Tod der Hauptgrund für die Existenz von Religionen ist. Vielmehr brauchen die Menschen Erklärungen für Dinge die sie sich nicht selbst erklären können (bzw. zum Zeitpunkt der Entstehung der Religion erklären konnten). Über unerklärbare Dinge, die eigentlich mit ein bisschen Hinterfragen erklärbar wären, entstehen Theorien, Aberglaube, Legenden und in weiterer Folge Glaubensrichtungen.
Natürlich gibt es heute noch viele Dinge die rein wissenschaftlich nicht erklärbar sind, ich finde es aber eine Frechheit der Glaubensgemeinschaften sich das Recht herauszunehmen das alles mit ihrem/ihren Gott/Göttern zu erklären ohne auch nur einen stichhaltigen Beweis zu haben.

ok, nochmal zurück zu eigentlichen Thema Lachen
Der Tod ist eines der besten Zugpferde um die Leute bei der Stange zu halten (Beispiele: kath: der Papst mit der einzigartig geistfremden Aussage: "Wir sind die einzig wahre Religion. Wer sich uns anschließt kommt ins Paradies, etc. bla bla"
islam: die Sache mit den 72 (oder warns 74?, weiß nimma) Jungfrauen)
denn was nach dem Tod kommt kann einfach niemand beantworten.

Für mich als Atheisten gibts nur eine Möglichkeit: es gibt keinen Himmel, keine Hölle, kein Paradies und auch sonst keine Form des Jenseits. Wenn du stirbst is es vorbei und es ist finster. Hört sich zwar nicht schön an, aber ich kann gut damit leben.

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Heiliger Stuhl ist auch nur Scheisse
05.10.2007 17:41 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Skeptiker Skeptiker ist männlich
Professor/in+


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Dabei seit: 27.09.2007
Beiträge: 1.137
Herkunft: Wen interessiert´s?

RE: Tod? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von myself
Ist der Tod der Hauptgrund dafür das Religionen existieren dh der Wunsch nach einem Leben nach dem Tod?


Wenn du fragst, warum Religionen erfunden wurden, so ist das meiner Meinung nach nicht der Wunsch nach einem Weiterleben. Es ist nachgewiesen, dass die ersten religiösen Darstellungen über die Jagd gemacht wurden. Auch heutige Religionen zeigen noch worum es in der religion eigentlich geht.

Schon bei den Tieren ist nachweisbar, dass sie das Ursache-wirkungs-Prinzip kennen. Man erlebt dabei, dass es für viele Wirkungen eine Person als Ursache gibt. Also ist es kein großer Schritt, alles von Personen verursacht zu sehen. Das hat einen wichtigen Vorteil. Es beseitigt die Angst und die Ungewissheit. Normalerweise kann man nicht auf Trockenheiten, Krankheiten, Unwetter und sonstiges derartiges einfluss nehmen. Aber nun kann man die Geister - die Verursacher - besänftigen. Dabei ist es aber so, dass sie einen eigenen Willen haben und sich nur unter bestimmten Voraussetzungen verpflichtet fühlen den Menschen. Deshalb muss man auch ganz bestimmte Zeremonien und Riten einhalten, sonst werden die Geister böse.

Auch heute noch ist in allen Religionen eine medizinische Komponente vorhanden. Christus z. B. ist der Heiland und damit ist der Heildende gemeint, der Blinde sehend macht und Lahme gehend. Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist ein direkter Ausfluss der Chinesischen Religionen Konfuzianismus, Taoismus und der Yin-Yang-Schule. Selbst Voodoo ist mehr eine Heilsreligion als eine Geberin von Jenseitshoffnungen.

Sicher macht mich in dieser Überzeugung auch, dass die Menschen sich für die Religionen überhaupt nicht interessieren bis die Wissenschaft eine Krankheit nicht mehr heilen kann. Dann plötzlich erkennt man den Wert einer Religion: Letzte Hoffnung geben. Aber die Menschen wollen keine Hoffnung für nach dem Leben sondern Hoffnung diese eine Krankheit, die die Wissenschaft nicht heilen kann, mit Hokuspokus zu beseitigen.

Es gibt da noch ein Indiz: Je mehr Krankheiten die Medizin heilen konnte, je besser die Technik Notsituationen vorbeugen oder beseitigen konnte, desto areligiöser wurde die Gesellschaft.

Ich bin sicher , dass man bei längerer Suche noch viele Indizien findet, die diese These stützen.

Diese anfängliche Intention wurde später als sich größere Reiche aus den Stadtstaaten bildeten überlagert von der Rechtfertigung der Herrschaft der Monarchen. Entweder sie ließen sich gleich als Götter verehren oder sie sich als von den Göttern eingesetzt bezeichnen. Dieses Gottesgnadentum hat bis in die heutige Zeit überlebt. Die britische Queen etwa ist das Oberhaupt der Anglikanischen Kirche. Selbst Hitler versuchte sich als von der Vorhersehung ausersehen darzustellen. Eine Besonderheit stellt die Theokratie dar, wie sie heute der Vatikan existiert und wie der Dalai Lama Tibet gerne hätte.

Die Gedanken über das Jenseitsleben sind eher für die Intellektuellen.

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Zweifel schützt vor Lügen
10.10.2007 03:41 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Streuselsturm Streuselsturm ist männlich
Hauptschüler/in


Dabei seit: 30.09.2007
Beiträge: 13
Herkunft: nicht von Gott

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kann mich dem Obrigen nur anschließen Augenzwinkern

Hinzu kommt noch, dass man Menschen fein unterdrücken kann, wenn man ihnen ein schönes Leben nach dem Tode verspricht. Frei nach dem Motto: "Du dienst uns zwar hier auf Erden und zahlst mir den Kirchenzehtn (und dem Fürsten fast den ganzen Rest) aber dafür kommst du nach dem Tod auch schön ins Paradies und dort ist dann alles viel besser ... ehrlich * :P *
Aber bitte nicht vorher selber umbrigen das mag der liebe Gott nicht so gerne -.-

__________________
dieser Apfel enthält:
VitaminC , Kalium, Pektine, Erkenntnis, Fructose, Plavonoide, Phenolsäuren, z.B. (Quercetin)
07.10.2007 12:20 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
alexis alexis ist männlich
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Dabei seit: 26.09.2007
Beiträge: 3
Herkunft: nicht vom Mond

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Lachen
08.10.2007 19:54 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
alexis alexis ist männlich
Volksschüler/in+


Dabei seit: 26.09.2007
Beiträge: 3
Herkunft: nicht vom Mond

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Mit dem Glauben an ein Jenseits läßt sich jede Lüge im Diesseits
rechtfertigen.
08.10.2007 20:00 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Hypathia Hypathia ist weiblich
Volksschüler/in+


Dabei seit: 16.07.2007
Beiträge: 5
Herkunft: Südeuropa

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Alle Lebewesen bestehen aus einem Zusammenwirken vieler Zellen. Ein Mensch hat etwa 220 verschiedene Zell- und Gewebetypen. Insgesamt hat er je nach Körpergröße 10 bis 100 Billionen Zellen. Ein Blauwal hat etwa 200.000 Billionen Zellen.

Um das Zusammenwirken der Zellen zu fördern, Nahrung für sie zu suchen und nach außen hin zu verteidigen, ist eine Zusammenhalts - Instanz nötig, die sich als "Ich" bezeichnet. Als Gegenpol zu dieser Vielzahl von Einzelzellen hat diese Instanz in fast allen Sprachen eine kurze und prägnante Bezeichnung. Im Englischen sogar nur einen Buchstaben, "I".

Ab einer gewissen Stufe der Denkleistung kann das Gehirn den zukünftigen Zerfall dieses Zell - Arrangements erkennen. Wie schaut es aber mit der dann überflüssig werdenden Zusammenhalt - Instanz "Ich" aus?

Diese hat nur zwei Möglichkeiten:

Erstens kann sie sich eine fiktive Welt erschaffen, wo sie ewig leben kann. Wenn sie es schafft, diese plausibel darzustellen, kann sie sich damit relativ zufriedenstellen. Viel Aufwand wurde und wird zu diesem Zweck getrieben. Gottesdienste werden mindestens einmal wöchentlich besucht, bis zu fünfmal täglich wird gebetet, oft gefastet, gewallfahrt, riesige Dome, Kirchen, Klöster, Moscheen, Koranschulen samt Kunstwerken werden errichtet.

Aber genausowenig, wie die Existenz eines parallel existierenden Zwergenreichs mit dem Aufstellen noch so vieler und noch so kunstvoller Gartenzwerge in Schrebergärten hergestellt werden kann, kann auch ein Gottesreich mit noch so vielen Buddha-, Zeusstatuen, Kreuzen oder Halbmonden hergestellt werden. Das "Ich" wird damit psychisch sogar überfordert, weil es vor den übermächtigen Richtern Gott oder Allah bestehen muss. Es richtet wegen dieser Prüfungsangst zuwenig Aufmerksamkeit auf das Weiterleben der Menschheit, die aber tatsächlich das Potential hätte, ewig zu leben.

Die zweite Möglichkeit ist: Das "Ich" findet sich mit seinem Ende und Tod ab. Dadurch erst kann es seine Zusammenhalt - Wirkkraft in den Dienst der nachkommenden Generationen und nicht in den Dienst eines fiktiven Paradieses stellen und wenn es schon nicht es selbst, aber diese seine Wirkung kann ewig leben.

Als in den 80er Jahren durch die immer schneller werdende atomare Aufrüstung ein möglicherweise sogar irrtümlich ausgelöster Atomkrieg eine Auslöschung der gesamten Menschheit sehr wahrscheinlich machte, war etwas von einem bis dahin nicht gekannten Schrecken zu spüren. Weil das Nichtgeborenwerden aller nachkommenden Generationen und somit der wahre Tod knapp bevorstand. Erst diese Todesdrohung leitete damals eine Abrüstung ein.

Die Paradiesfixierung, die bei vielen Islam - Anhängern seit den 80er Jahren immer stärker wird, verführt zum Leichtsinn gegenüber einer durch die atomare Aufrüstung islamischer Länder wieder wachsenden Gefahr des Atombomben - Todes der Menschheit.

Hypathia

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Da ich eine Vorliebe für kultivierte Streitgespräche habe, wäre mir ein harmonisches Paradies ohnehin zu langweilig.
08.10.2007 02:08 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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