darkness
Magister/ra
Dabei seit: 23.02.2008
Beiträge: 300
Herkunft: Sankt Pölten
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Als eine Art Hauptgegenstand an Pflichtschulen würde ich das Fach "Humanismus" einführen. Dort sollten sich die Schüler mit allen Formen der Gewalt auseinandersetzten, deren Ursachen ergründen, sich mit Opfern unterhalten dürfen, die Folgen kennenlernen.
Gewalt ist ein natürlicher Teil im Verhaltensspektrum des Menschens. Und gegen Gewaltausbrüche lassen sich Vorkehrungen treffen. Gewaltbereitschaft ist zämbar. Konflikte verstehen und Verhaltensanalysen erarbeiten.
Das Fach könnte bereits im Kindergarten vorbereitet werden und würde schon im ersten Schuljahr einen festen Platz haben.
Wir haben einen Gewaltproblem in unserer Gesellschaft und auch in den Schulen. Die Kirche oder der Religionsunterricht schaffen hier keine wirksame Abhilfe. Den Eltern fehlt meist auch die Zeit oder die Kompetenz dafür.
Humanismusunterricht aber nicht in Form von Lehrstoffvermittlung aus Büchern sondern ein aktiver und lebhafter Unterricht mit Projekten.
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22.07.2008 14:20 |
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wolfi
Doktor/rix*
Dabei seit: 30.04.2007
Beiträge: 434
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in anderen ländern gibt es das schon, zB in Berlin: Lebenskundeunterricht, aber auch in Holland gibt es sowas. (ich nenne sogar eine broschüre über den lebenskundeunterricht in holland in englischer sprache mein eigen).
gemein ist diesen unterrichtsmodellen, dass die kinder bzw. jugendlichen auf konkrete situationen vorbereitet werden.
so ezwas wäre auch in ö wünschenswert, nur muss man eine klare forderung aufstellen: kein religionsunterricht durch die hintertür, wie es zb die övp mit dem ethikunterricht fordert, wo molterer sogar gesagt hat, dass der ethikunterricht durch die religionslehrer erfolgen soll...
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22.07.2008 18:29 |
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wgroiss
Dozent/in
Dabei seit: 24.07.2008
Beiträge: 833
Herkunft: Österreich
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Ich durfte in der Schule 5 Jahre lang Altgriechisch lernen und einige Dialoge von Platon übersetzen. Dabei gab es oft ziemlich interessante Gespräche im Unterricht. Irgendwie war das schon eine ziemlich "humanistische" Ausbildung. (8 Jahre Latein hingegen waren eigentlich sinnlos).
__________________ Religiöser Wahn ist eine psychische Krankheit die zum Tode führen kann.
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03.08.2008 10:00 |
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atlana
Weiser/Weise
Dabei seit: 15.07.2008
Beiträge: 3.165
Herkunft: heiliges land
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Ja, der Griechischunterricht war auch bei mir "humanistisch" und ich bin sicher, hätte ich den betreffenden Professor in Latein haben dürfen, wäre Latein es ebenfalls geworden. Leider hat Latein die Altlast der Studienräte zu tragen, die zwar ewig an einem Gerundium herumw*chsen können und dabei Senecazitate verdreht weitergeben (non scolae...) – aber ich bin überzeugt, daß der altsprachliche Unterricht wesentlich sinnvoller zum Humanistikunterricht genutzt werden kann als jede Religionsstunde und jede freie Diskussionsstunde unter wessen Leitung auch immer. In der Antike hat man die Fragen gestellt, die wir uns wieder stellen (gibt es gerechte Kriege, darf man Gewalt zur Verteidigung einsetzen, was ist mit der Armut etc) und obendrein lernt man im altsprachlichen Unterricht mehr über seine eigene Sprache als im Deutschunterricht, was erstaunlich direkt auf die Philosophie abzielt.
__________________ ubi dubium ibi libertas
The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
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03.08.2008 11:21 |
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