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Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 Judenhaß myself 09.07.2008 02:58
 RE: Judenhaß simplicius 09.07.2008 22:46
 RE: Judenhaß demophilo 10.07.2008 15:29
 RE: Judenhaß atlana 15.07.2008 11:41
 RE: Judenhaß NekolikVedec 15.07.2008 20:48
 Willkommen demophilo 15.07.2008 22:15
 RE: Judenhaß emporda 16.07.2008 12:31
 RE: Judenhaß atlana 16.07.2008 23:31
 RE: Judenhaß demophilo 16.07.2008 23:59
 RE: Judenhaß ANN-INCOGNITO-NA 27.07.2008 13:45
 RE: Judenhaß LibrePenseur 03.08.2009 12:25
 RE: Judenhaß wgroiss 03.08.2009 13:54
 RE: Judenhaß atlana 03.08.2009 14:54
 RE: Judenhaß wgroiss 05.08.2009 00:19
 RE: Judenhaß Voltaire 12.08.2009 04:56
 RE: Judenhaß wgroiss 12.08.2009 05:20

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myself
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Rührt der einst weit verbreitete Haß gegen die Juden eigentlich ursprünglich von der angeblichen Schuld am zu Tode Kommen des christlichen Gottessohnes oder liegt das vielmehr am Abdrängen der Juden in die Finanzgeschäfte da Christen kein Geld verleihen durften, dh die Juden wegen dieser Geldgeschäfte noch mehr gehaßt wurden, und in wie weit ist Thomas von Aquin daran schuld (sein Verbot des Geldverleihs gegen Zinsen)?

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09.07.2008 02:58 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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RE: Judenhaß antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Den Judenhass gab es von Anfang an.

1. Sie haben Jesus gekreuzigt.
2. Viele Apostel ereilte in Judäa ihr Schicksal.
3. Das Judentum war eine konkurrierende monotheistische Religion.

Bereits in der Bibel wird gegen die Juden gewettert. Besonders im Johannes-Evangelium, der Apokalypse und der Apostelgeschichte. Auch die Paulusbriefe sind teils massiv judenfeindlich. Juden werden als "Söhne Satans", Ketzer & vieles mehr bezeichnet.

Der Rückfall eines Christen ins Judentum wurde als genau so schlimm erachtet, als ob man "Heide" geworden wäre.

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09.07.2008 22:46 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von simplicius
Den Judenhass gab es von Anfang an.


Schon das Johannesevangelium ist vom Judenhass geprägt. Einmal sagt Jesus: "Warum könnt ihr mich nicht hören (ist im Sinne "warum versteht ihr mich nicht" gemeint)? Ihr könnt mich nicht hören, denn ihr seit die Kinder des Teufels und in seinem Sinne wollt ihr tun." Damit sind die Juden keine Menschen, denn "Kinder des Teufels" können das nicht sein. Folglich ist das Tötungsverbot aufgehoben. Die 10 Gebote haben keine Wirkung. Und das aus dem Mund des "Friedensapostels".

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10.07.2008 15:29 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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RE: Judenhaß antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Antijudaismus gab es schon vor dem Christentum, ausgehend von Ägypten und einem kulturellen Mißverständnis in Elephantine (Ägypter beten Ammon in Widdergestalt an und Juden schlachten Widder zu Pessach). Aus dieser Querele hat sich ein vorchristlicher Antijudaismus entwickelt, der ua zu antijudaistische Interpretationen der Mosesgeschichte geführt hat. Mit dem Hellenismus und dann den Römern ist das allerdings relativ abgeflaut, man findet noch bei Tacitus den üblichen Atheismusvorwurf an die Juden (Wer nicht an die Götter glaubt, muß wohl Atheist sein) bzw. den Vorwurf, sie würden sich sozial abschließen. Aber wie gesagt, es flaut ab. So richtig los geht es aber dann wieder mit Paulus und den Evangelien, die - je jünger sie sind - immer antijudaistischer werden. Da steht auch die realpolitische Problematik dahinter, daß die neuentstandenen Christen anfangs überhaupt nicht von den Römern als Christen wahrgenommen wurden, sondern als jüdische Splittergruppe. Nach den Aufständen in Judäa (ua 70/´71 Zerstörung des Tempels etc, BarKochbaAufstand etc) war es also politisch klug, sich von den Juden abzugrenzen, von der religiösen Seite her war es das sowieso. Deshalb nutzt man die alten Bilder des antiken Antijudaismus und fügt eben die Geschichte mit dem toten Jesus auch noch dazu. Das gewinnt eine Dynamik, wie man bei diversen Kirchenvätern und Kirchenlehrern usw nachlesen kann (zb Johannes Chryosostomos) und dann kommt eben die Sache mit der Geldwirtschaft dazu. Die ganze Litanei mit Judenverfolgungen, Ghetto, Wanderlegenden über tote Kinder usw ist dann ja sattsam bekannt. Und wo das im neunzehnten Jahrhundert mit dem Aufkommen des Antisemitismus als speziellem Terminus und dann im zwanzigsten Jahrhundert geendet hat, wissen wir.


PS in persönlicher Sache: Ich bin neu hier, schon länger Leserin von JessasMaria und MIZ, und hoffe, hier Geistesverwandte zu finden.

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15.07.2008 11:41 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
NekolikVedec
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RE: Judenhaß antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Schön! Danke! Bleib so lange wie du willst, kannst, überlebst,....!!!
15.07.2008 20:48 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
demophilo demophilo ist männlich
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smile Willkommen antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Wir freuen uns immer auf Neue. Winken Winken

Sag woher hast du deine Informationen hinsichtlich der Geschichte des Antijudaismus? :buch:

Nebenbei: Du sagst, dass du schon länger Leserin von JM und MIZ. Das hört sich so an, dass du beide schon länger als ein Jahr abonniert hast. Kennst du auch das günstige Kombiangebot, dass wir jetzt haben?

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15.07.2008 22:15 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
emporda emporda ist männlich
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Dabei seit: 16.07.2008
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RE: Judenhaß antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Originally posted by atlana
Antijudaismus gab es schon vor dem Christentum, ausgehend von Ägypten ...
In Ägypten gab es keine Juden, nicht einmal Hebräer. Die traten erst ab 1400 v.C. auf und waren nur in Canaan marodierende Räuberbanden und Strauchdiebe (sumerisch=Habattu).Auch haben die Hebräer nie eine eigene Schrift und Sprache entwickelt, sondern immer nur von den Nachbarn geklaut

Unter Pharao Amenemhet II (1911 – 1877 v.C.) war Ägyptens Nordostgrenze bewacht. Berichte ägyptischer Beutezüge an der libanesischen Küste listen die gemachte Beute. Um 1640 v.C. erobern semitische Hyksos (Heka Chasut = Führer der Fremdländer) aus diesen Küstengebieten unter ihrem König Timaus Teile des Nildeltas. Als Herkunft der Eroberer wird im Sallier-Papyrus Asia und die Hyksos Aamu=Asier genannt, eine Bezeichnung für Kleinasien. Ob die Hyksos die Amalekiter der Bibel waren, bleibt dagegen Spekulation.

Als Auslöser wird die Katastrophe von Santorin (Thera) gesehen, Küsten wurden verwüstet, Hafenstädte zerstört und Landstriche auf Jahre unfruchtbar. Die Hyksos verwendeten offenbar überlegene Bronzewaffen, wie sie damals in Ebla und Mari gefertigt und gehandelt wurden. Von der neuen Stadt Auaris (Tell ed Daba'a) regieren sie Teile Ägyptens bis Memphis, Farasha, Tell el Sahaba, Bubastis, Inshas. Die Cartouche des Hyksoskönigs Apepy I bedeutet „groß und mächtig wie Re“ und belegt die Annäherung an ägyptische Religion und Kultur. In einem Papyrus an den Pharao Tao II in Theben spottet Apepy I über das Schnarchen der Nilpferde in Theben. Die Palastruinen in Auaris haben keine typisch ägyptischen Grundrisse, es werden die ältesten Pferdeskelette Ägyptens und Reste eines Menschenopfers gefunden. Verehrt wird der ägyptische Gott Seth in einem eigenen Tempel. Der Turin-Royal-Canon Papyri listet dazu Dynastien und Angaben des Historikers Manetho (http://touregypt.net/featurestories/hyksos.htm)

1532 v.C. besiegt Pharao Ahmose I die Hyksos und stellt die Souvenität in ganz Ägypten her. Flavius Josephus erwähnt Manethos (305 - 282 v.C.) Text Aegyptiaca, der berichtet wie Ahmose (Tethmosis) Auaris mit 180.000 Mann belagert und den Abzug von 240.000 Hyksos mit Hab und Gut erzwingt, Zahlen die wie immer maßlos übertrieben sind. Die vertriebenen Schafthirten gründen aus Angst vor den Assyrern eine Stadt in Judäa. Unter dem Priester Osarsiph versuchen die Hyksos die Rückeroberung von Auaris, werden aber von den Ägyptern mit Hilfe der Ethiopier vernichtend geschlagen.
(http://www.auaris.at/html/ezbet.html), (http://nefertiti.iwebland.com/manetho_hyksos.htm)

Um 1400 v.C. gehören zu den Großmächten die ägyptischen Pharaonen, die Könige von Mitanni, die Könige von Babylon, die Könige von Assyrien und die Könige der Hethiter. Judäa und Samaria waren niemals mächtige Reiche, sondern immer nur Spielball der Großreiche ringsum. Pharao Thutmosis III führt um 1430 v.C. Kriege gegen Megiddo und die phönizischen Häfen. Auf Stelen in Memphis und Karnak prahlt sein Sohn Amenhotep II von 89.000 Gefangenen im Krieg gegen Canaan 1420 v.C., darunter seien auch 3.600 Apiru (Hapiru). Pharao Echnaton herrscht 100 Jahre später über Judäa mit Jerusalem unter einem Vasallenkönig, Ramses III kämpft 1177 v.C. gegen die Seevölker (Meshwesh). Die Amarna Texte, meist in Akkadisch geschrieben, bezeichnen die Seevölker in Hilferufen an den Pharao als Shardana, Danuna und Lukka, die Texte stammen von Rib-Hadda aus Gubla (EA-81), Abu-Milku aus Tyros (EA-151) und dem König von Alashiya (EA-38).

Nach dem Papyrus Harris mit über 1500 Zeilen in Hieratisch auf 41 Meter siedelt der Pharao die Seevölker der Sherden und Weskesh als Puffer an Ägyptens unruhiger Nordgrenze in Canaan an. Zuletzt werden die Shardana (Sherden) 1100 v.C. im Onomasticon von Amenemope als ein Teil der Seevölker genannt. Die Ansiedlung war vergeblich, Canaan wird für Jahrhunderte zum Zankapfel unter den benachbarten Großmächten und kommt zuletzt unter assyrisch-babylonischen Einfluss.
(http://www.specialtyinterests.net/harris.html)

Pharao Ramses IV nennt die Seevölker im Harris Papyros die Shardana von der phönizischen Küste, der Grieche Herodotus beschreibt sie als wilde Barbaren und berichtet über Schlachten zwischen Phöniziern und Sardoniern (Sardinien). Über die Hapiru (Apiru) gibt es von 2000 – 1200 v.C. Nennungen bei den Sumerern, Ägyptern, Akkadiern, Hethitern, Mitanni und Ugaritern. Das in Akkadisch genutzte Wort Habattu bedeutet soviel wie Straßenräuber oder Wegelagerer. Deren Auftreten wird in Phönizien aus Sumur, Batrun und Byblos berichtet, aber auch aus Upe/Damascus und weiter südlich bis nach Jerusalem.

Im Amarna Brief EA-286 beklagt Vasallekönig Abu-Heba von Jerusalem die Eroberungen der Hapiru, ebenso wie Vasallenkönig Yapahu von Gezer in EA-298 beim Pharao deren Räubereien beklagt. Hapiru ist kein ethnischer Stamm, sondern ein Sammelbegriff wie „canaanitische Räuberbande“, welche beginnend ab 1000 v.C. die Schrift, die Sprache und sogar die Götzen der Phönizier kopieren und so eine erste Kultur und Identität entwickeln. Für religiöse Forscher ist die Erkenntnis Israeliten = Hapiru nicht denkbar, ihnen fehlen die verbindenden Fakten zu den Mythen in der Bibel. Die semitischen Hyksos kamen als Eroberer nach Ägypten und mussten nach 108 Jahren geschlagen abziehen. Das Räubertum der Hapiru in Canaan und Phönizien wird als göttlicher Befehl verklärt 60 Städte zu vernichten, Männer, Frauen und Kindern zu erschlagen und das Vieh zu rauben. Das haben andere Kulturen auch gemacht, aber keine göttlichen Befehle vorgeschoben.
(http://www.reshafim.org.il/ad/egypt/pabi_to_akhenaten.htm)

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16.07.2008 12:31 Offline | Homepage | suchen | Freundesliste | YIM | Portal
atlana
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Zuerst einmal danke für das nette Willkommen und dann die Antwort auf das detaillierte posting von emporda:
Natürlich gab's zu der Zeit in Ägypten keine Juden, aus Ermangelung hebräisch/aramäisch sprechender Leute überhaupt. Ich rede von der ägyptischen Spätzeit; ich habs jetzt nicht aufs Jahr präsent, aber der Elephantinekonflikt war im 6. Jhd vor Null. Das hätte ich präzisieren sollen. Später, speziell in der hellenistischen und römischen Zeit gab es in Ägypten viele Juden, ua eine sehr starke jüdische Gemeinde in Alexandria.
Man darf ja auch nicht vergessen, daß die jüdische Frühgeschichte ein extrem umstrittenes Thema ist, weil – jetzt ganz grob (fast sträflich grob) umrissen – je religöser (jüdisch oder christlich) der schreibende Wissenschaftler, desto mehr wird die Bedeutung der jüdischen Frühgeschichte betont. Also, desto älter wird die Thora geschätzt, desto bedeutender werden die Städte rekonstruiert etc., desto mehr historische "Wahrheiten" sucht man in den Texten der Bibel.
Die Außensicht auf die Juden beginnt aber erst ziemlich spät, ich würde vor dem ersten Jahrtausend gar nicht erst anfangen, danach zu suchen.
Und woher ich das weiß... ich schließe gerade meine Diplomarbeit in Alter Geschichte ab und hab mich fast aus Versehen ein bißchen in Richtung Vergleichende Religionswissenschaft entwickelt. Dabei gab es ziemlich ausführliche Diskussionen zum Thema Antijudaismus in der Antike.

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16.07.2008 23:31 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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@atlan und emporda

Danke für eure informativen Beiträge. ich denke ich spreche viele aus dem Herzen, wenn ich sage, dass ich davon nicht viel weiß, aber mehr erfahren möchte. Deshalb bin ich begeistert von euren Beträgen, kann zwar nicht viel dazu sagen, lese sie aber sehr intensiv. Wenn ihr also nicht so viele Antworten bekommt ist das nicht negativ.

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16.07.2008 23:59 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von emporda:
Auch haben die Hebräer nie eine eigene Schrift und Sprache entwickelt, sondern immer nur von den Nachbarn geklaut


In Wikipedia kann man genau lesen, wie viele un von wem "die Schrift geklaut" haben, um bei deinem Ausdruck zu bleiben. Und auch wir haben von den Römern das Alfabet "geklaut". Auch kann man sehr viel über die Hebräer/Juden und derer Bezeichnung in Ägypten zur Zeit der Pharaonen. Ebenso, wann und wie der Judenhass angefangen hat.

Ich würde es begrüssen, wenn du genauer liest.
An einem anderen Ort hast du z.B. der RKK eine Tat in die Schuhe geschoben, die eigentlich von einem christlich (griech.) orthodoxen Mönch mit seiner Komplizinnen in Rumänien verübt wurde. Es ging um Exorzismus mit Todesfolge.

Nichts für ungut.

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27.07.2008 13:45 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Seit 1906 ist die Arnezhoferstraße im Stuwerviertel nach dem antisemitischen Pfarrer Johann Ignaz Arnezhofer benannt.

Näheres siehe:

http://wien.orf.at/stories/379598

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03.08.2009 12:25 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Da bin ich aber überrascht. Ich dachte immer, die Gegend dort war Augebiet und wurde erste nach der Eröffnung des Praters 1776 durch Josef II. als Wohnraum genutzt. Wie soll denn da jemand 100 Jahre vorher von dort Juden vertrieben haben? Wo wohnten denn diese? Im Sumpf? In der damals noch unregulierten Donau?

Zu den "antiken Juden". Da frage ich mich doch, wieviele waren es denn damals. Wieviele Menschen sind denn notwendig, dass sie als eigener Volksstamm erkannt werden. Woran wurden sie als eigenständiges Volk erkannt? Ihre jetzige Religion dürfte es ja nach aktueller archäologischer Forschung erst seit maximal -500 geben. Um diese Zeit gab es doch sicherlich nur einige jüdische Familienclans. Wie konnten die den Ägyptern überhaupt auffallen? Eine eigene Sprache hatten sie ja auch nicht. Welcher ägyptische Geschichtsschreiber interessierte sich für ein paar herumziehenden Ziegenhirten in Palästina?

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03.08.2009 13:54 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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hm, ich habe doch den eindruck, daß die "klassischen" ägypter (also nicht die spätzeitlichen/hellenistischen) die jüdischen stämme nicht wirklich als eigene gruppe wahrgenommen haben. es gab vorstöße der ägypter richtung levante (zb sesostris II), also wären sie sozusagen "vor ort" gewesen. ich weiß auch, daß die jüdische tradition gerne ramses II als den pharao identifiziert, unter dem moses sein volk aus ägypten geführt hätte. aber das ist meines wissens reine tradition, die auf der bibel beruht.

schriftlich faßbar wird die jüdische ethnie erst in den persischen quellen, also +/- 500, ja. danach sind sie eindeutig von allen historikerin identifiziert, schon allein wegen ihres dann schon vorhandenen monotheismus, den viele antike schriftsteller beargwöhnen und – nebenbei gesagt – als atheismus begreifen.

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03.08.2009 14:54 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Atheist sein bedeute früher ja "nicht an die offiziellen Götter" zu glauben und noch nicht "an überhaupt keinen Gott" zu glauben. Dieser Begriffswechsel entstand erst später. Ist ähnlich wie mit der Ewigkeit. Die war ja früher auch noch nicht das Fehlen jeglichen Endes sondern bezeichnete lediglich eine sehr lange Zeitspanne.

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05.08.2009 00:19 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
ich weiß auch, daß die jüdische tradition gerne ramses II als den pharao identifiziert, unter dem moses sein volk aus ägypten geführt hätte. aber das ist meines wissens reine tradition, die auf der bibel beruht.


Somit wären Juden ursprünglich also Ägypter gewesen(?).

Die Thora ist der Meinung vieler israelischer Gelehrter selbst ein Haufen Widersprüche.

Man kann getrost davon ausgehen, dass diese Schriften auf eine Art zusammen geschustert wurden, um den Israeliten die von Gott gegebene Legitimation nach einem eigenen Staat* zu geben. Auf diese Legitimation gerufen sie sich noch heute. Aber wie legitim ist ein Buch, welches vorn und hinten nicht zusammen stimmt? Deren Jahwe scheint der selbe Wendehals gewesen zu sein, wie der christliche Gott und auch Allah. Lachen

*was nicht heisst, dass ich nun dafür stehe, sie alle wieder aus dem heutigen Israel zu vertreiben. Die sollen sich einfach vertragen (och, ich will auch mal einfach nur naiv sein dürfen, auch wenns nicht so einfach ist sich dort unten zu vertragen. smile ).
12.08.2009 04:56 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Lachen
Die Juden waren natürlich keine Ägypter. Ich sage immer, bessere Ziegenhirten aus Plästina. Lesen und Schreiben lernten sie wahrscheinlich erst, nachdem man ihre Elite nach Babylon verschleppt hatte eben dort. Dort kamen sie auch mit der babylonischen Schöpfungsgeschichte in Berührung und bastelten sich eine neue Religion zusammen. Ihr Jahwe dürfte allerdings vom ugaritischen Gott El abstammen, zu dem sie vorher in Palästina gebetet hatten. Durch einen Übersetzungsfehler aus dem Sumerischen kamen sie auf die Schnapsidee, Eva aus einer Rippe von Adam erschöpfen zu lassen. Das sumerische Wort Ti bedeutet zwar Rippe aber auch "rote Erde". Die Kindheitsgeschichte von Moses ist die eigentlich die Kindheitsgeschichte von Sargon I. Und so geht es dahin. Ein wirres Chaos von Ungereimtheiten.

Die Palästinenser halte ich ohnehin für ein ziemlich friedliches Volk. Immerhin liessen sie sich aus ihren Häusern vertreiben, in Flüchtlingslager sperren und erst die 2.Generation begann, nachdem einige UNO-Resolutionen von den Israelis einfach ignoriert worden waren, mit Bomben zu werfen. Eine Angewohnheit, die sie von den Israelis gelernt hatten. Schliesslich haben die ja auch die Engländer aus Palästina rausgebombt.

Für eine 2-Staatenlösung ist das Land zu klein. Aber erklär mal einer den Israelis, sie sollen die Palästinenser als gleichberechtigte Bürge in ihrem Land aufnehmen! Die wollen sie nämlich vertreiben und in andere arabische Länder abschieben. Ebensogut könnten die Palästinenser vorschlagen, die Israelis mögen doch gefälligst zu ihren "Brüdern" in USA auswandern. Also das ist alles andere als einfach, das Palästineser-Problem lässt sich nur von den Israelis lösen und die schiessen lieber als zu verhandeln.

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12.08.2009 05:20 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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