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Zum Ende der Seite springen Warum haben WIR Wohlstand ?
Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 Warum haben WIR Wohlstand ? Vampire 10.06.2008 12:02
 RE: Warum haben WIR Wohlstand ? demophilo 10.06.2008 12:41
 RE: Warum haben WIR Wohlstand ? ANN-INCOGNITO-NA 12.06.2008 02:40
 RE: Warum haben WIR Wohlstand ? Vampire 12.06.2008 09:45
 RE: Warum haben WIR Wohlstand ? demophilo 12.06.2008 15:02
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 RE: Warum haben WIR Wohlstand ? demophilo 14.06.2008 00:36
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 RE: Warum haben WIR Wohlstand ? Vampire 15.06.2008 09:35
 RE: Warum haben WIR Wohlstand ? demophilo 15.06.2008 11:30
 RE: Warum haben WIR Wohlstand ? ANN-INCOGNITO-NA 17.06.2008 04:56
 RE: Warum haben WIR Wohlstand ? simplicius 17.06.2008 18:43
 RE: Warum haben WIR Wohlstand ? ANN-INCOGNITO-NA 18.06.2008 02:45
 RE: Warum haben WIR Wohlstand ? myself 14.06.2008 01:48
 RE: Warum haben WIR Wohlstand ? demophilo 14.06.2008 05:21

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Vampire Vampire ist weiblich
Bakkalaureus


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Warum haben WIR Wohlstand ? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Ist bekannt, warum WIR Wohlstand haben und andere Armut?
Viele sind der Meinung, dies liege daran, dass wir fleißig und die anderen arm sind.
Andere sagen, dass wir intelligent und die anderen dumm sind.
Tatsächlich haben wir den anderen oft viel weggenommen (Bodenschätze etc.). Und wir haben sie als Sklaven für uns arbeiten lassen.
Und nun holen wir Menschen aus ärmeren Ländern, die uns die Drecksarbeit machen.

Warum geht es uns so gut und warum sind wir reich? Weil wir besser sind? Wir kaufen uns schöne Dinge, die von Kindern produziert werden, billig.

Unser Wohlstand steht auf wackeligen Beinen und wird bald Geschichte sein.
10.06.2008 12:02 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
demophilo demophilo ist männlich
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Marx hat vorhergesagt, dass die kapitalistische Gesellschaft untergeht, weil die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden. Aus dieser marxistischen Apokalypse gibt es 2 Auswege. Der eine ist Krieg. Durch den Krieg wird alles zerstört und es kann wieder eine Phase des Wachstums geben.

Die andere Ausweg für den Kapitalismus ist der Export von Armut. Genau das ist der Grund, warum wir in Europa nicht die Armut wie in Afrika kennen. Wir haben die Armut exportiert. Damit haben wir auch verhindert, dass die Armen gegen uns Reiche revoltieren können. Wenn es in Afrika einen Aufstand gibt, sind wir weit weg von jeder Kugel. Wir merken nichts von der Armut und auch nichts von der Revolte. Statt dessen gibt es Leute, die darüber dozieren, wie hoch unsere Zivilisation über anderen steht.

Es ist bekannt, dass 3x mehr Kapital von den Entwicklungsländern in die Industrieländer fließt als umgekehrt. Insofern muss ich etwas schmunzeln, wenn wir jetzt jammern, dass wir von chinesischen Waren überrollt werden. Da hat es doch tatsächlich ein Entwicklungsland geschafft, dass wir vor ihm zittern. wir regen uns auf, dass es in China keine Demokratie gibt und die chinesische Führung die Firmen regelrecht erpresst. Denn diese müssen auch einen Technologietransfer vornehmen.

Das ist genau das, was man sich für Afrika wünschen sollte. Nicht die Abwesenheit von Demokratie, sondern den Technologietranfer. Weiters muss ein Anheben des Bildungsniveaus geben. Das betrifft sowohl die rein technische Bildung als auch die Aufklärung. Solange die Priester durch ein Wort Familienplanung verhindern können, ist die jahrzehntelange Arbeit von Entwicklungshelfern auf Sand gebaut.

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10.06.2008 12:41 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Nicht WIR ALLE SIND REICH, sondern eine Minderheit! Einigen geht es einigermassen gut, momemntan, aber der Mittelstand bewegt sich in die Richtung Unsicherheit bis Armut und bald wird es auch bei uns verschwinden. Uber die Armen in unseren Lädern spricht man nicht gern.
Eine Frage beschäftigt mich sehr: Wie kommt es, dass bis zum Mauerfallen die grosse Mehrheit hier in Wohlstand lebte, und dannach die Massenarbeitslosigkeit ausbrach? Die Industrie wird nach und nach ins Ausland verlagert. Die Reichen investieren in Ländern, wo die Arbeiter für ein Butterbrot arbeiten.

Dieses Pestalozziprinzip stört mich sehr: Wir sorgen uns um die Armen in der 3. Welt, als ob alles bei uns paletti wäre. Jetzt gibt es keine Konkurrenz zwischen West- unf Osblockstaaten, jetzt hat niemand mehr Interesse, dass bei uns alle eine anständig bezahlte Arbeit haben.
Wo ist da der Wohlstand, zumindest in der Schweiz, wo ein Geschäft nach dem anderen nach einigen Monaten schliesst, wo Firmen auswandern und ausländische billige Arbeitskräfte die Arbeitsmarkt überfluten? Auch hier sind nicht alle Bankangestellte und auch die sind sich nicht mehr ihre Stelle sicher, da jederzeit ein biliger Angestellte dem einen oder anderen den Platz nehmen kann.
Zuerst sollen wir da schauen, warum wir plötzlich Armut haben, bevor wir eines Tages zu den 3. Welt gehören werden und da möchte ich sehen, wer dann sich um uns Gedanken macht.

Ich wünsche mir, dass wir da alle mehr als Genug haben, um in der Tat anderen helfen zu können und nicht nur mit Worten oder Debaten, die zu nichts führen.

Wohlstand gemäss Statistiken? Wenn man das, was ein Millionär hat mit dem was ein Armer (nicht)hat zusammenzählt und man durch zwei teilt, sind wohl beide Millionäre, gemäss Statistik und de facto, der eine bleibt Millionär und der andere ein Arner! Auch inder 3. Welt sind Superreiche, aber wir übersehen sie bei Statistik.

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12.06.2008 02:40 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
[i]nur mit Worten oder Debaten, die zu nichts führen.


Deine Ausführungen gehören zum Thema wie das Salz in der Suppe. Und tatsächlich ist unser Wohlstand bedroht. Aber ich kenne so viele, die Wohlstand haben, und die trotz allem nur JAMMERN.
Und wenn ich an die Menschen denke, die in eine Welt hineinwachsen, die ihnen keinerlei Chance bietet - ich könnte nicht zu ihnen hintreten und sagen: "Es tut mir leid, WIR können nichts tun. Wir in Europa sind selber arm."

Wenn der Europäer erkennt, dass UNSER Verhalten NICHT in Ordnung ist für eine global gerechte Verteilung des Wohlstands, dann hätten wir eine Chance auf eine bessere Welt.
Wenn er aber glaubt, dass WIR ganz toll und super sind, dann werden wir eines Tages die Rechnung dafür bezahlen müssen.
12.06.2008 09:45 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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RE: Warum haben WIR Wohlstand ? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von ANN-INCOGNITO-NA
Nicht WIR ALLE SIND REICH, sondern eine Minderheit!


Als ich schrieb, dass wir reich sind, dachte ich an dieses Video. Link

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12.06.2008 15:02 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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RE: Warum haben WIR Wohlstand ? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Das Video und die Statistik, wie ich schon erwäht habe.

1. Es ist absolut falsch alles in dollars, pfund sterling, euro oder Sfr. zu rechnen, sondern die Kaufkraft der einheimischen Währung und das durchschn. Einkommen berücksichtigen. (Selbst Euro ist nicht gleich wert in allenEU_Ländern). Ebenso die Essgewohnheiten und Essbedürfmisse, die auch kilimabedingt sind.
10 Sfr. haben bei uns eine Kaufkraft, in einem armen Land, das 3fache oder mehr. (Ich weiss das aus Erfahrung). In Ägypten, z.B., kann man damit eine Monatsmiete zahlen.

2. Es ist nicht das Gleiche, mit einem einzigen Einkommen eine 3-4 köpfige oder 10-köpfige Familie zu ernähren. Aber gerade in der 3. Welt haben die Paare bis zu 8-7 Kinder, was bei den Europäern eher eine Ausnahme ist.

3. Unter den Europäern leben - gemäss Video - die Italiener am billigsten: Teigwaren, Brot, Gemüse, Früchte und Fleisch. Sie haben ein mildes Klima und brauchen nicht so viele Kalorien wie die Deutschen, Norweger oder Polen.

Wir messen alles mit unserem Massstab und wir meinen, wir wissen besser, was für andere in Afrika, Lateinamerika oder Asien gut ist.

Ich bin einverstanden Hilfe zu leisten, wenn der Betreffende deutlich sagt, was er braucht. Denn, das, was ich vielleicht für richtig finde, ist es für ihn das Falsche, schädlich oder einfach nutzlos.

Was die Statistiken und kein Video zeigen: ich sehe sehr oft in Migros alte und junge Leute, die eine Packung Wurst in der Hand halten, den Preis anschauen (z.B. Wienerli: Sfr. 3.60) und sie zurück legen, weil selbst die für sie zu teuer ist. Von Käse, Früchten und Gemüsen ganz zu schweigen. Diese Leute jammer nicht (und sind auch solche, die ein lebenlang gearbeitet haben). Wir Schweizer jammern generell nicht, weil es ja auch nichts nutzt.

Weder ein Video noch zig Statistiken können, weder die absolute Wahrheit zeigen noch etwas ändern, aber es wird jedem von uns "Nichtreichen" andauernd Schuldgefühle für die Zustände in den ärmeren Ländern eingeredet.
Auch sollten die Armen in der 3. Welt an jedes Kind, das sie zum Leben verurteilen, denken und sich zunächst überlegen, ob es auch ernähren können.

Zitat:
Zitat von Vampire: Wenn der Europäer erkennt, dass UNSER Verhalten NICHT in Ordnung ist für eine global gerechte Verteilung des Wohlstands, dann hätten wir eine Chance auf eine bessere Welt.


Warum diese Kollektiveschuld der Europäer? Warum nicht die Schuld der Regierungen dieser Länder, die Hand in Hand mit unseren Superreichen Geschäfte machen und sebst davon profitieren und denen egal ist, wie es dem eigenen Volk geht?

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13.06.2008 03:49 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Kollektivschuld?

Ja! Weil wir alles so hinnehmen. Weil wir nicht aufstehen und aufschreien. Weil wir glauben, dass irgendeine Regierung die Sache regeln wird.

Weil wir es nicht gelernt haben, uns UNSERER Verantwortung bewusst zu werden.

WIR SIND SCHULD
13.06.2008 10:40 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von ANN-INCOGNITO-NA
Wir messen alles mit unserem Massstab und wir meinen, wir wissen besser, was für andere in Afrika, Lateinamerika oder Asien gut ist.


Mein Maßstab ist die Anzahl der Kalorien, die sich die Leute in der 3. Welt leisten können. Deswegen habe ich den Link zum Video angegeben. Hier gibt es kein relatives Hungern. Hier gibt es kein herumdeuteln an der Armut.

Zitat:
Original von ANN-INCOGNITO-NA
Warum diese Kollektiveschuld der Europäer? Warum nicht die Schuld der Regierungen dieser Länder, die Hand in Hand mit unseren Superreichen Geschäfte machen und sebst davon profitieren und denen egal ist, wie es dem eigenen Volk geht?


Die Europäer haben systematisch Afrika ausgebeutet - inklusive Sklavenhandel. Sie haben Regierungen gestürzt und Diktaturen eingesetzt. Immer mit der Absicht die Bodenschätze billig zu bekommen. Ich wüßte kein einziges Beispiel für eine faire Behandlung der Bevölkerung Afrikas. Die gesamte Entwicklungshilfe ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Ich kenne die Geschichte Chinas sehr gut. Obwohl sie eine weit höher entwickelte Technik hatten, waren sie nie derart auf dem Eroberungstrip wie andere Völker. Dass der chinesische Kaiser Kubilai Khan über das größte Reich aller Zeiten herrschte, hatte den Grund, dass er China eroberte und dann zum chinesischen Kaiser wurde. Die chinesische Schatzflotte umfasste 100 Jahre vor der Armada 3 mal so viele Schiffe. Die größeren Schiffe waren ca. 3 mal so lang wie die Linienschiffe der Armada. Die chinesische Schatzflotte transportierte 35.000 Soldaten. Es wurden 7. Entdeckungsfahrten unternommen. Dann beschlossen die Chinesen es sein zu lassen. Die Schatzflotte wurde eingemottet.

Nun der Vergleich zu den Europäern: Sie beuteten Afrika aus, sie metzelten die Atzteken nieder, sie zerstörten das Inkareich, sie eroberten Indien und schließlich führten sie 2 Kriege, um in China Opium handeln zu dürfen. Das sind nur ein paar Fakten der europäischen Blutspur. Und wir können nicht einmal sagen, dass das andere auch getan hätten, denn wie uns die chinesische Geschichte zeigt, haben sie sich anders entschieden. Wir müssen uns gefallen lassen, dass wir eine Schuld haben, zu der wir uns bekennen sollten und die wir wenigstens für die Zukunft beseitigen sollten.

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14.06.2008 00:36 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Zitat von demophilo:
Mein Maßstab ist die Anzahl der Kalorien, die sich die Leute in der 3. Welt leisten können. Deswegen habe ich den Link zum Video angegeben. Hier gibt es kein relatives Hungern. Hier gibt es kein herumdeuteln an der Armut.


Sind etwa die Preise von dem Video an Kalorien gemessen oder an dem lokalen Wert der Nahrungsmitteln und an dem Angebot?
Kein Italiener wird im Sommer Schweinefleisch essen, ebenso die Afrikaner, wegen der Hitze. Der Kalorienbedarf richtet sich nach körperlicher Leistung und örtlichem Klima. Auch hier braucht ein Angestellte nur die Hälfte an Kalorien, als ein Bauarbeiter.

Mea culpa, mea culpa! Die Kirche hat dafür gesorgt, das selbst nicht religiöse Leute für irgend etwas, zumindest teilweise, sich schuldig fühlen. Von der Kirche haben auch die Kommunisten gelernt und von ihren Parteimitgliedern Selbstkritik verlangt.

Gut, die Chinesen sind nich über andere hergefallen und haben kolonialisiert. Wie sie aber stets mit eigenen Leuten umgegangen sind, ist aber auch nicht ohne.

Die Verlegung der Firmen in billigen Ländern - ein schlechter Schachzug (ja der Todesurteil) der europäischer Wirtschaft. Nun mit den Chinesen (und allg. mit den Asiaten, die alles andere als dumm sind, gelinde gesagt) haben sich die europäischen Geldgierigen die Finger verbrannt, denn China gibt ihr Ziel offen zu: Baldmöglichst die gesamte Wirtschaft zu beherrschen. Wenn sie genug von den Europäer gelernt haben und ihre Wirtschaftsspione den erwünschten Erfolg erziellt haben, werden sie die ausländischen Firmen rausschmeissen. Das haben sie den idioten Europäer klar ins Gesicht gesagt. Und wie nennt man diese chinesische Politik? Is dies nicht auch eine Kollonialisierung in einer anderen Verpackung?

Während wir vor den muslimischen Fundamentalististen (die wir wohl selbst im Land gelassen haben und weiterhin tolerieren) zittern, über die debatieren und spekulieren, machen sich die Chinesen, von ihrer Regierung finanziell unterstützt, in Europa und Afrika immer breiter. Die Chinesen kann man nicht mehr "rausschmeissen", wenn man plötzlich das Gefühl hat, dass sie auf den besten Weg sind, die obere Hand zu bekommen, denn dann ist es ohnehin zu spät.
Die Geschichte Chinas zu kennen ist eine Sache, die Denkweise der Chinesen und der Asiaten allg. gut zu kennen, ist wohl eine andere Sache.

Wir Europäer haben uns stets als die Klügsten gehaltem, nun ist die Zeit gekommen, endlich zu erkennen, dass andere viel schlauer als uns sind. Und so, fallen wir in die eigene Falle.

Ich kann mich schuldig fühlen nur für etwas, was ich selbst getan habe. Ich kann nur dann sagen, ich habe versagt, wenn ich persönlich etwas auf hoher Niveau ändern konnte und habe es nicht getan oder habe zu irgeneinem Missstand anderswo, zum Unglück anderen sei es aktiv, sei es durch schweigen beigetragen. Ich kann auch nicht verhindern, dass unsere Arbeitsplätze vernichtet weden und die Firmen auswandern, um andere anderswo auszubeuten.

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15.06.2008 01:20 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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ANN-INCOGNITO-NA - wir haben offenbar zwei unteschiedliche Einschätzungen zum Thema. Es freut mich, dass du dich so ausführlich damit beschäftigst. Und ich finde deine Sichtweise interessant. Aber - ich bin noch nicht ganz "geheilt" von dem Gefühl, dass jeder Mensch eine gewissen Verantwortung trägt - was die Gemeinschaft der Menschheit betrifft. Also entweder haben wir KEINE Verantwortung dafür, was anderswo passiert, dann stelle ich mir die Frage, wo hört meine Verantwortung auf. Gelten hier die Grenzen der EU? Europas? Oder nur meiner Familie?
Oder sind wir verantwortlich für den Fortbestand und das friedliche Zusammenleben der Menschen global? Dann stelle ich mir die Frage, sind wir uns dieser Verantwortung ausreichend bewusst? Wenn nein, wäre es ziemllich primitiv, wenn ja, dann sind wir schuldig.

Wenn wir in der Gegenwart (jetzt) Handlungen setzen, die eine echte Hilfe für ärmere Regionen sind, dann wäre ich stolz auf uns. Und wenn sich der Spieß einmal umdreht, dann könnten wir darauf verweisen, wie wir mit unserer Verantwortung umgegangen sind.

Glaubst Du, dass wir über das Potenzial, anderen echte Hilfe zu leisten, verfügen oder nicht?
15.06.2008 09:35 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Stimmt schon, da gebe ich dir recht, dass wir keinen Ersatz für das katholische Busssakrament und die christliche Erbsünde brauchen. Aber soziale Gerechtigkeit ist meines Erachtens sehr wohl ein wichtiger Faktor in einer atheistischen Weltanschauung. Sonst wird der erste Artikel der Menschenrechtsdeklaration zum Hohn. Darin heißt es, dass alle Menschen gleich an Würde und Rechten geboren wurden. Hungern ist jedoch ein Zustand der dem Menschen die Würde nimmt. Ich erkanne darin schon eine Aufforderung das Elend zu bekämpfen.

Schuld haben die Europäer nicht im christlichen Sinne, sondern im rechtlichen Sinne. Wir sind die Rechtsnachfolger der Staaten, die Afrika ausgebeutet haben und daraus ist eine wiedergutmachungspflicht abzuleiten.

Wenn ich dem Konfuzianismus wegen seiner Friedenspolitik Anerkennung zolle, dann hat das nichts damit zu tun, was er sonst verbrochen hat. Aber wir erkennen daran, dass der Sager von "das Christentum wurde missbraucht und es hätte sich die Politik bei einer anderen Religion nicht geändert" eine Mär ist. Um mehr ging es mir nicht bei diesem Vergleich.

Wenn man eine Gesamtschau zwischen Christentum und Konfuzianismus macht, dann wird schnell deutlich, dass die andere Parameter wie Frauenunterdrückung, Machterhaltung von Diktaturen und Unterdrückung Andersdenkender ähnlich "gut" funktioniert haben.

Zur heutigen chinesischen Politik: Nachdem die Engländer in zwei Opiumkriegen erzwangen, in China Opium verkaufen zu dürfen und damit China von einem hoch entwickelten Land zum Entwicklungsland hinabstießen, war den chinesen bald klar, dass der Konfuzianismus schuld an diesem Desaster war. Schließlich verhinderte er den Handel und damit auch den Informationsaustausch. Man war sich durch die Bank einig, dass eine neue Gesellschaftsordnung her musste. Da man aber nicht einfach hinter den Europäern hinterherhinken wollte, sochte man nach der Gesellschaftsordung, welche selbst für Europa eine Zukunftsperspektive darstellte. Man dachte, dass der Kommunismus diese Vorgaben erfüllt. Zusätzlich war die Grundorientierung (die Gesellschaft als ganzes steht im Mittelpunkt, Einzelinteressen stehen hinten an) die der Kommunismus sich gab, dem Konfuzianismus näher. Für die Chinesen war dieser Sprung leichter als der zum individualistischen Kapitalismus. Daher waren die drei Prinzipien Sun Yatsen´s von allen Parteien und Richtungen unterstützt worden.

Die Ironie der Geschichte will es, dass dem Sieg der Engländer zu "verdanken" ist, dass die Chinesen heute Politik wie die Europäer betreiben.

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15.06.2008 11:30 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Warum haben WIR Wohlstand? - das war die ursprüngliche Frage. Aber: WER sind überhaupt diese WIR? Zu denen zählen wohl kaum viele meiner Landsleute, die im Sipermarkt Nahrungsmittel mit letztem Verkaufsdatum zum halben Preis kaufen oder nur mit 3-4 Artikel (darunter Brot und Milch) im Einkaufskorb zur Kasse gehen? Wie sollten diese Leute, die immer mehr werden, sich Gedanken über d. Hunger in der 3. Welt machen, wenn sie doch selbst nicht das Nötigste sich leisten können? Das Angebot an Nahrungsmittel ist heute in der Tat so gross, wie nie zuvor, nur leider, es werden immer mehr diejenige, die davon nicht profitieren können.

Sozieale Gerechtigkeit ist ein Grundrecht, aber leider nur auf dem Papier. Wie sollen wir soziale Gerechtigkeit in der ganzen Welt schaffen, wenn diese nicht mal bei uns zuhause herrscht. Oder habe ich sie übersehen? Sämtliche Sozialleistungen werden in deutschen Sprachraum andauernd gekürzt.

Was mich in Bezug auf Chinas Wirtschaftspolitik ärgert, ist dass jene geldgierige Europäer, die mit Blindheit und Dummheit beschlagen sind, in China investieren u. Lizenzen verkaufen, und sie dadurch den Chinesen mit Erfolg verhelfen, unsere europäeische Wirtschaft systematisch zu vernichten.
Mögen manche sich über die billige, minderwertige chinesische Ware freuen, aber niemand macht sich Gedanken darüber, WER diese Ware herstellt und vor allem, unter welchen Bedingungen. Mitlerweile gibt es ausser Nahrungsmittel, alles "Made in China"("Qualität ebengalls China"). Diese Ware zu kaufen macht uns mitschuldig, dass Chinesen von Chinesen ausgebeutet werden und dass wir zu alledem zulasse, dass unsere Wirtschaft vernichtet wir. Und dagegen hilft auch das Kolchos EU nicht.

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17.06.2008 04:56 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von ANN-INCOGNITO-NA
Was mich in Bezug auf Chinas Wirtschaftspolitik ärgert, ist dass jene geldgierige Europäer, die mit Blindheit und Dummheit beschlagen sind, in China investieren u. Lizenzen verkaufen, und sie dadurch den Chinesen mit Erfolg verhelfen, unsere europäeische Wirtschaft systematisch zu vernichten.


Sind da jetzt die Chinesen schuld oder jene geldgierigen Europäer? Amerikaner dürfen ruhig auch in diesem Schandturm erwähnt werden. Ich denke es ist unser globales Wirtschafts- & Finanzsystem, in dem jeder anonym seine dunklen Geschäfte tätigen kann mit der billigen Entschuldigung, dass die anderen ja dasselbe machten und er nur so überleben könne.

Diese Missstände können nur auf internationaler Ebene bekämpft werden. Der Einzelne hat nur die Macht gewisse Firmen & Produkte zu boykottieren und FairTrade- Produkte zu kaufen (wenn er es sich leisten kann). Natürlich kann sich die Masse auch organisieren, wie damals bei Brent Spa oder bei den Protesten rund um den geplanten Kraftwerksbau in der Hainburger Au. Aber das hat bisher nur selten funktioniert. Außerdem glaube ich, dass es der Masse dafür zu gut geht. Pralle Bäuche steigen nicht auf Barrikaden!

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17.06.2008 18:43 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Ich gebe die absolut recht, ich sage auch nicht, dass die Chinesen schuld sind, im Gegenteil, sie wären schön dumm, diese unglaubliche Chance, die Macht über Weltwirtschaft in rasantem Tempo zu ergreifen, nicht zu nutzen.

Zitat:
Zitat von: simplicius:
Diese Missstände können nur auf internationaler Ebene bekämpft werden. Der Einzelne hat nur die Macht gewisse Firmen & Produkte zu boykottieren und FairTrade- Produkte zu kaufen (wenn er es sich leisten kann).


Aber genau das ist das Problem: Es gibt kaum FairTradeProdukte mehr und selbst wenn, hat man irgendwie systematisch dazu gesorgt, dass kaum mehr jemand, der nicht die Taschen voll Geld hat, diese sich leisten kann.
So ist die Mehrheit quasi gewzungen, die chinesische Wirtaschaft zum Boom zu verhelfen. Aber - ich betone nochmals - NICHT SIE CHINESEN SIND SCHULD, sondern SCHULD SIND ALL JENE, DIE DURCH IHR HANDELN SYSTEMATISCH DIE WIRTSCHAFT IHRES EIGES LANDES ZUGRUNDE RICHTEN.

Zitat:
Diese Missstände können nur auf internationaler Ebene bekämpft werden


Auf internationaler Ebene ist das Ganze geplant und entstanden und da unterscheiden sich die Interessen gegenüber der Interessen der Massen.
"Wir sind nicht mehr konkurrenzfähig" wird es uns immer wieder gesagt, als Argument für die Massenarbeitslosigkeit und Kapitalauswanderung. Aber "WARUM SIND WIR NICHT MEHR KONKURENZFÄHIG UND WARUM WAREN WIR BIS VOR NICHT ALL ZU LANGER ZEIT KONKURENZFÄHIG UND ES GING UNS ALLEN GUT?"

Nur - in der Tat - so lange noch die, die noch den Bauch voll haben in der Mehrheit sind, wird sich kaum etwas ändern.

Die Geschichte hat gezeigt, welche verherende Folgen Armut und Arbeitslosigkeit in Europa gehabt haben.

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18.06.2008 02:45 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Dann beschlossen die Chinesen es sein zu lassen. Die Schatzflotte wurde eingemottet
.

Das weniger aus Menschenliebe und Desinteresse sondern weil ein anderer Kaiser an die Macht kam und aus religiösen Gründen die Abgrenzung statt der Erkundung suchte.

Zitat:
wir können nicht einmal sagen, dass das andere auch getan hätten,


Naja nur die Araber waren noch schlimmer und betrieben Sklavenhandel der noch umfangreicher war.

Ist natürlich keine Ausrede aber ich wollte nur das Bild gerade rücken.

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"Ich wünsche mir eine Welt in der ich Wasser aus dem Klo trinken kann ohne krank zu werden" - Lt. Frank Drebin-
14.06.2008 01:48 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von myself
Zitat:
Dann beschlossen die Chinesen es sein zu lassen. Die Schatzflotte wurde eingemottet


Das weniger aus Menschenliebe und Desinteresse sondern weil ein anderer Kaiser an die Macht kam und aus religiösen Gründen die Abgrenzung statt der Erkundung suchte.


Stimmt. Ist doch erstaunlich, nicht wahr, dass es eine Religion gibt, die nichts mit Nächstenliebe zu tun hat, aber es verabscheut andere zu unterdrücken. Nichtsdestotrotz, die Chinesen haben anders entschieden. Wobei anders entschieden ja sogar soweit geht, dass sie nicht einmal mehr die Welt erkundeten.

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14.06.2008 05:21 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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