NekolikVedec
Gymnasiast/in
Dabei seit: 03.06.2008
Beiträge: 39
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Ein naher Verwandter liegt nun schon seit ca. 8 Jahren im Koma
( http://de.wikipedia.org/wiki/Koma ), wobei die letzten Jahre im Wachkoma
( http://de.wikipedia.org/wiki/Apallisches_Syndrom ).
Er schließt also während der Nacht die Augen und öffnet diese am Tag selbständig. Außerdem zuckt er, wenn z.B. eine Tür zufällt.
Und wie kam es dazu:
Er war zuhause mit seiner Familie (Frau = Ärztin und beide jungen Söhne) und sagte, er müsse sich hinlegen, da es ihm schlecht sei. Er dürfte daraufhin einen kurzen Herzstillstand gehabt haben und dadurch eine kurzfristige Sauerstoffunterversorgung des Gehirns, was dann der Auslöser für’s Koma war.
„Aufwecken“:
Ich hab mir also auch Gedanken gemacht, wie man ihn wieder zu normalem Bewusstsein zurückholen könnte.
Eine Idee war, dass z.B. ähnlich wie beim EEG (Elektroenzophalogramm, http://de.wikipedia.org/wiki/Elektroenzephalografie ), aber umgekehrt, ganz leichte Ströme das Gehirn anregen und aktivieren könnten. Kein Elektroschock!!.. sondern milde Stromimpulse.
Von einer US-Amerikanerin hörte ich das Gerücht, dass in den USA mittlerweile schon paar Menschen mittels Minimaldosen von Valium ( http://de.wikipedia.org/wiki/Valium ) aus dem Koma erwachten. Valium wirkt bekanntlich eher beruhigend…. Aber immer wieder kann man bei verschiedenen Substanzen eine konzentrationsabhängige unterschiedliche Wirkung beobachten.
Bei den genannten Methoden sind wahrscheinlich gewisse Risiken, die ich als Nicht-Mediziner nicht so leicht abschätzen kann.
Weißt du Rat?
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10.06.2008 09:50 |
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demophilo
Dozent/in
Dabei seit: 28.04.2007
Beiträge: 770
Herkunft: Außenerde
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Vor vier Jahren starb meine Mutter. Sie hatte Alzheimer und erlitt zu allem Überfluss ein paar Jahre zuvor einen leichten Schlaganfall. Der Schlaganfall ereilte sie beim Radfahren. Durch den anschleißenden Sturz wurde sie sofort ins Spital gebracht und versorgt. Obwohl sie danach weder Sprachschwierigkeiten hatte noch motorisch eingeschränkt war, war da etwas anders. Vorher war sie immer lustig aufgelegt, machte über alles Witze und redete viel. Nachher war sie ständig mürrisch aufgelegt, redete meist nur, wenn man sie ansprach und sie dachte den ganzen Tag nur mehr an ein und dasselbe. Die Gedankenklebrigkeit war riesengroß. Ich könnte noch viel erzählen und alles mit Erlebnissen ausschmücken, aber die wesentliche Aussage würde sich nicht ändern: Ich meine Mutter mit dem Schlaganfall verloren. Das was nachher war, war nicht mehr meine Mutter. Alles was ich von ihr im Gedächtnis behalten will, datiert vor diesem vermeintlich leicht verlaufenen Schlaganfall.
Vielleicht kann dir jemand helfen. Vielleicht wacht er wieder auf. Aber mache dich darauf gefasst, dass es eine andere Persönlichkeit sein kann.
Jedenfalls wünsche ich das Beste.
__________________ Es gibt ein Leben vor dem Tod.
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10.06.2008 12:16 |
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NekolikVedec
Gymnasiast/in
Dabei seit: 03.06.2008
Beiträge: 39
Themenstarter
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Meinem Vater, der 2004 verstarb, erging es ähnlich. Er hatte damals lt. MR mehrere kleine Schlaganfälle. Er war eben einige Zeit schon vor der Diagnose sehr langsam in seinen Bewegungen und, wie es mir erschien, auch irgendwie abwesend, teils in Gedanken versunken und oft sehr gereizt.
Er kam dann mal ins Linzer Wagner-Jauregg-KH. Sein Zustand war zu diesem Zeitpunkt nicht extrem dramatisch. Er bekam aber eine "sinnlose" Kopfoperation, an der er wenige Tage danach verstarb.
Ich war an diesem Abend, seinem Todestag bei ihm. Ich kam gerade von Prag und ca. 1 Stunde vor seinem Tod bekam er eine Injektion. Was war da wohl drin??
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10.06.2008 12:30 |
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Zitat: |
Zitat von NekolikVedek: Er war eben einige Zeit schon vor der Diagnose sehr langsam in seinen Bewegungen und, wie es mir erschien, auch irgendwie abwesend, teils in Gedanken versunken und oft sehr gereizt. |
Ich kann ziemlich das Gleiche über meine liebe Mutter erzählen, die vor einem Jahr starb. Sie erlitt cca. 6 Mte zuvor einen Sturz (ein Lastwagen streifte ihren Einkaufswagen) aber sie wollte nicht sofot zum Arzt gehen. Ein Monat vor ihrem Tod bekam sie masisve motorische Probleme, vergass alles und musste 2mal ins Spital. Die Diagnose: Krebs! Damit war und bin weiterhin nicht einverstanden, aufgrund ihres hohen Alters. Was so manche Mediziner nicht wissen, ist, dass in solchen Fällen die Flecken von einem vaskulären Unfall auf den Gehirn ähnlich mit denen einer Tumor aussehen. So oder so, die Chancen, dass sie wieder normal leben konnte waren gleich Null. Dennoch hatte sie Momente in denen sie gewisse Dinge realisieren konnte. Als die Ärzten versucht hatten, Druck auf mich zu üben, sie in ein Pflegeheim unter zu bringen, sagte sie vor ihnen: "Dann können Sie mich töten!". Am nächsten Morgen um 8 Uhr rief man mich an und man sagte mir, sie sei unansprechbar. Als ich eine Stunde später kam, war sie tod.
Nun, persönlich bin der Meinung, dass, selbst wenn jemand aus der Koma erwacht, wie auch Demophilo sagt, eine andere Persönlichkeit ist, falls überhaupt. Als Angehörige hofft man natürlich auf einen Wunder, aber entscheidend für die Folgen sind beim Aufwachen, die Schäden im Gehirn.
Ich muss gestehen, dass ich - wenn es auch mir unsagbar schwer fiel, meine Mutter verloren zu haben, besser für sie fand, anstatt sie bettlägerig zu sehen, zumal sie eine sehr aktive, lustige und elegante Dame war.
Wie auch immer, auch ich WÜNSCHE DIR NUR DAS BESTE FÜR ALLE BETEILIGTEN!
__________________ Etiam ille est fur qui hominum fiducia rapit
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12.06.2008 02:00 |
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