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Zum Ende der Seite springen Wieso seid ihr keine Vegetarier? 5 Bewertungen - Durchschnitt: 8,405 Bewertungen - Durchschnitt: 8,405 Bewertungen - Durchschnitt: 8,40
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 RE: Wieso seid ihr keine Vegetarier? hexibrati 30.04.2008 21:44
 RE: Wieso seid ihr keine Vegetarier? ismirwurscht 01.05.2008 20:47
 RE: Wieso seid ihr keine Vegetarier? ismirwurscht 02.05.2008 07:41
 RE: Wieso seid ihr keine Vegetarier? hexibrati 02.05.2008 13:17
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 RE: Wieso seid ihr keine Vegetarier? Schande 02.05.2008 20:41
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 RE: Bewusstseinsdiskussion ismirwurscht 03.05.2008 15:52
 RE: Bewusstseinsdiskussion Skeptiker 06.05.2008 12:04
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hexibrati hexibrati ist weiblich
Bakkalaureus


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Zitat:
Original von ismirwurscht
Hättest du denn ein Problem, wenn du eine Kuh töten solltest? Würdest du dann doch Vegetarier werden? Oder würdest du es tun? Geh mal in dich.


ok, ich gehe also in mich, und zwar zu einer erinnerung.
ich hatte einmal beruflich in einem schlachthof zu tun. ein eher kleinerer schlachthof - dort werden "nur" ca. 700 schweine pro woche geschlachtet. (man fragt sich, wer das alles essen soll?)
ich geh also da hin, weil ich muss.
am schlimmsten für mich war eigentlich zunächst einmal der geruch von blut - gemischt mit heißem/warmem wasser. und dazwischen menschen, die dort arbeiten. weil sie es müssen. hilfsarbeit. keiner, der was gelernt hat, würde sich dort die finger dreckig machen. aber hilfsarbeiter sind nunmal auch familienväter/mütter und brauchen arbeit.
ok.
ganz vorne in der "schlachtkette" standen zwei - der eine setzt dem schwein die strombürste auf den kopf, der andere schneidet den hals durch. x-mal pro tag. dann schmeissen sie das geschlachtete schwein, das durchaus noch nicht so ganz tot ist, auf das fließband. dann kommt das nächste. eine körperlich sehr anstrengende arbeit.

aber pass auf: jetzt kommts.
nach einer weile, wo du noch zivilisatorisch angewidert zusiehst, hört es plötzlich auf und du begreifst: ich könnte es auch. weil der es auch kann. und weil ich um keinen milimeter mehr wert bin oder besser bin, als der.
das ist schwer zu verdauen, aber es ist die wahrheit.
und das tier, das noch gelebt hat vor kurzem, ist aufeinmal "fleisch".

ich hätte eigentlich von mir erwartet, dass ich ab dem zeitpunkt beschließen würde, vegetarier zu werden.
die wahrheit ist, dass ich die erfahrung gemacht habe, dass ich "es" auch könnte wahrscheinlich.

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30.04.2008 21:44 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
ismirwurscht
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Themenstarter Thema begonnen von ismirwurscht
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@Skeptiker

Zitat:
Original von Skeptiker
Umkehr der Militanz? Auch ein Strategie.


Also, nochmal: ich bin nicht militant. Ich bin auch kein fundamentalistischer Tierschützer. Im Gegenteil, eigentlich interessieren mich Tiere nicht einmal besonders. Und ich bin auch nicht sonderlich berührt, wenn Tiere sich gegenseitig umbringen, oder so. Und wenn ich von 'militanten Fleischessern' geredet habe, dann meinte ich eigentlich nicht dich, sondern eher jack daniels.

Zitat:
Original von Skeptiker
Und wo ist das Problem? Willst du alle zu Schlächtern ausbilden? Glaubst du, dass Schlächter Gewissensbisse haben? Glaubst du, dass das Fleisch schlechter schmeckt, wenn man das Tier selber tötet? warum willst du Leute zum Töten von Tieren zwingen, bevor sie Fleisch essen dürfen? Muss jetzt auch jeder einen Tag in der Kanalisation arbeiten, bevor er seine Notdurft verrichten darf?'


Gute Idee, das mit der Kanalisation. Fände ich gut, wenn sich jeder mal mit der Drecksarbeit befasst. Nur um zu sehen, wofür sich Menschen herablassen um an Geld ranzukommen. Würdest du das so gesehen etwa nicht tun?
Ja, jeder, der Fleisch ist, sollte mal geschlachtet haben. Der- oder diejenige sollte dann ja wohl kein Problem damit haben. Sicher, ich kann dich verstehen, wenn du meinst, Tiere sind eh nicht viel wert, dann ist es vielleicht auch nicht schwer, so ein Zellhaufen aufzuschlitzen. Als wenn man ein PC zerlegen würde, ja? Aber ich glaube schon, dass da viele Hemmungen bekommen.
Was meinst du, wenn ich fordern würde, dass jeder, der die Todesstrafe fordert auch selbst

zu einem Hinrichten fähig sein sollte? Oder würdest du da auch sagen, dass das nicht nötig ist? Also für MICH ist das genau das selbe, wie mit den Tieren. Ich würde von Todesstrafenbefürwortern das erwarten. Die Todesstrafe zu fordern, aber die Arbeit jemanden anderes machen lassen, finde ich ehrlich gesagt ziemlich feige.

Nochmal zu mir: Ja, ich bin kein strenger Atheist, eher Agnostiker. Aber eigentlich tendiere ich wohl ein bisschen zum Pantheismus, glaube ich. Ich bin da auch noch am erkunden. Aber ich kann mich für den reinen Atheismus nicht wirklich begeistern, den aus dem lässt sich nämlich auch keine Ethik ableiten. Da muss man sich eine selbst zurechtbasteln - ganz nach Geschmack.
Für mich ist das was zählt das Leben. Nicht nur meines, sondern alle zusammen auf dieser Erde. Ich stelle mir auch vor, dass alle Lebewesen zusammen so eine Art Superorganismus bilden. Naja, wahrscheinlich schüttelst du jetzt schon den Kopf vor lauter... ja, was... Dummheit vielleicht. Und mir ist das Gefühl wichtig, dass das Leben etwas besonderes ist. Auch meines wohl. Irgendwie bilde ich mir halt ein, es gibt da noch etwas anderes. ABER, was auch immer es sein soll, ich habe keinerlei Ahnung. Kein Gott, kein Leben nach dem Tod, keine Hölle, keine Astrologie und Esoterik - nichts davon ist relevant. Wir alle leben hier und jetzt. Also, ich meine, einfach so ein unbestimmtes, ganz schwaches Gefühl zu haben, dass Leben etwas besonderes ist. Und ich leite daraus ab, dass ich es schützen, erhalten und wachsen lassen will. Mehr nicht. Kein Hokuspokus. Ja, das ist das, woran ich 'glaube'. Ist bestimmt nicht atheistisch, ich weiß, aber Atheismus ist für mich halt auch unbefriedigend. Es sei noch gesagt, dass ich noch nie irgendeiner Religion angehört habe und dass ich nie an einen Gott geglaubt habe. Bin eher mit Begeisterung für die Wissenschaft groß geworden.

Tja, das war mein Outing. Jetzt könnt ihr mich fertig machen. Scheiß Tierschützer und so...

Ah ja, mich würde noch deine Meinung zu diesem hier interessieren: Wenn ich keine Lust mehr auf mein Haustier habe, dann ist eigentlich in Ordnung, wenn ich es töte und beseitige. Oder: Es wäre nicht bedenklich, wenn ich wie ein Jäger in den Wald gehe und ein paar Tiere abschieße und sie einfach liegen lasse, also nicht verwerte - natürlich nur, wenn sich dadurch das Ökosystem nicht großartig verändert. Würdest du dem zustimmen? Würde ich jetzt erwarten. Oder was spricht deiner Meinung nach dagegen?





@hexibrati:

Zitat:
Original von hexibrati
ok, ich gehe also in mich, und zwar zu einer erinnerung.
ich hatte einmal beruflich in einem schlachthof zu tun. ein eher kleinerer schlachthof - dort werden "nur" ca. 700 schweine pro woche geschlachtet. (man fragt sich, wer das alles essen soll?)
ich geh also da hin, weil ich muss.
am schlimmsten für mich war eigentlich zunächst einmal der geruch von blut - gemischt mit heißem/warmem wasser. und dazwischen menschen, die dort arbeiten. weil sie es müssen. hilfsarbeit. keiner, der was gelernt hat, würde sich dort die finger dreckig machen. aber hilfsarbeiter sind nunmal auch familienväter/mütter und brauchen arbeit.
ok.
ganz vorne in der "schlachtkette" standen zwei - der eine setzt dem schwein die strombürste auf den kopf, der andere schneidet den hals durch. x-mal pro tag. dann schmeissen sie das geschlachtete schwein, das durchaus noch nicht so ganz tot ist, auf das fließband. dann kommt das nächste. eine körperlich sehr anstrengende arbeit.

aber pass auf: jetzt kommts.
nach einer weile, wo du noch zivilisatorisch angewidert zusiehst, hört es plötzlich auf und du begreifst: ich könnte es auch. weil der es auch kann. und weil ich um keinen milimeter mehr wert bin oder besser bin, als der.
das ist schwer zu verdauen, aber es ist die wahrheit.
und das tier, das noch gelebt hat vor kurzem, ist aufeinmal "fleisch".

ich hätte eigentlich von mir erwartet, dass ich ab dem zeitpunkt beschließen würde, vegetarier zu werden.
die wahrheit ist, dass ich die erfahrung gemacht habe, dass ich "es" auch könnte wahrscheinlich.


Dank dir, für den freundlichen Bericht. Es ist zwar eher Kontra, aber ich kann absolut nachvollziehen was du meinst, und gebe dir im Grunde also Recht. Nichts desto trotz, finde ich das Töten von Tieren immer noch nicht akzeptabel. Naja, wenn jeder wenigstens bewusster Fleisch konsumieren würde, also ethischer, dann wäre auch schon was getan, finde ich.




@antichrist superstar

Zitat:
Original von antichrist superstar
So blöd das jetzt klingt, aber: "Das Interesse FREI zu leben und NICHT GETÖTET werden" gibt es doch eigentlich nur bei uns Menschen, oder?? Tiere haben eigentlich eher Instinkte. Es ist eher ein Interesse des Menschen, dass die Tiere frei leben, weil wir die Erfahrung
gemacht haben, dass das für UNS ganz super ist! oder?


Nee, würde ich nicht sagen. Oder sagen wir mal so: Das man als Mensch frei leben und nicht getötet werden will, ist doch auch eher ein Instinkt. Es ist ja nicht so, dass wir uns das so überlegt haben. Wenn Lebensgefahr besteht, dann handeln wir ja auch ganz instinkiv, indem
wir irgendwie versuchen, diese abzuwenden. Kein Tier wird sich auch gerne einsperren lassen. Sicher, manche sind scheinbar mit wenig Platzangebot zufrieden, aber wenn sie wählen könnten, würden sie sich bestimmt lieber für die Freiheit entscheiden.

Ich will da noch anmerken, dass es ja zig Bücher über Tierrechte und Tierethik, bzw. über Vegetarismus gibt. Auch Seiten im Internet gibt es zuhauf. Da wird sich ausführlichst darüber ausgelassen, warum man zu Tieren 'gut' sein sollte. Es ist also nicht nur ein Hirngespinnst von mir, sondern es gibt sehr viele, die das ähnlich sehen. Das ist natürlich
kein Argument für irgendetwas, aber es zeigt, dass das alles vielleicht nicht ganz aus der Luft gegriffen ist.

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01.05.2008 20:47 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von polyscientist
Es ist sehr wohl möglich eine Ethik als Atheist zu haben, die ung. so mit der Grundformel beginnt:

Tue keinem/r anderen etwas an, was du auch nicht willst, das dir angetan wird.

Und aufbauend:

Schaue darauf, dass keiner/m anderen so etwas angetan wird.

und so weiter....


Meiner Meinung nach ist aber diese Ethik einfach so von Menschen entworfen. Haben sich die Leute so ausgedacht. Und leider haben sie Tiere da halt nicht, oder nicht ausreichend, mit eingeschlossen. Jedenfalls liefert nicht der Atheimus die Ethik. Der Atheismus liefert nichts, würde ich sagen. Aus atheistischer Sicht (=vernünftig, wissenschaftlich) kann ich nur davon ausgehen, dass wir aus Atomen und Energie bestehen. Ein Mensch ist demnach so ähnlich wie ein Stein. Das ist eben die Meinung, die ich schon die ganze Zeit vertrete. Deswegen habe ich auch den Thread gestartet 'Wozu ethisch leben', weil mir der Atheismus dazu scheinbar keine Antwort gibt.

Deswegen glaube ich an das Leben. Wenn man da von Glaube sprechen kann. Damit kann ich, meines Erachtens, eine Ethik entwerfen.

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02.05.2008 07:41 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von ismirwurscht
Jedenfalls liefert nicht der Atheimus die Ethik. Der Atheismus liefert nichts, würde ich sagen. Aus atheistischer Sicht (=vernünftig, wissenschaftlich) kann ich nur davon ausgehen, dass wir aus Atomen und Energie bestehen.


veto!
der mensch liefert die ethik, weil er über sich und die welt nachdenken kann, wenn er halbwegs gesund ist und keine not leidet.
atheismus hat nicht die zielsetzung, ethik zu liefern, er besagt nur, dass nicht eine übergeordnete instituion (ein gottwesen) uns diese lebensentscheidung abnimmt, sondern dass wir ohne überirdische, bequeme hilfe unseren hintern selbst in bewegung setzen müssen.

daher: ja zum atheismus

atheismus sagt weiters nicht, dass alles nur aus molekülen besteht, er besagt nur, dass es keine außernatürliche, übergordnete kraft oder sinngebung gibt, die dir das denken abnimmt und die "alles irgendwie von einem göttlichen odem durchsetzt" und ordnet.

atheisten akzeptieren durchaus den magnetismus, die quantenverschränkung, die wetterfühligkeit, das denken, die lichtgeschwindigkeit, die unendlichen komastellen der zahl pi - was weiß ich. ist auch ganz wurscht.

knackpunkt ist: keine außerirdische außernatürliche reglementierende institution (die erstaunlicher weise allzu menschliche reglements entwirft...tztztz Augen rollen )

und: atheismus hat eine durchaus politische dimension, wenn man sich ansieht, welcher mist über jahrhunderte "durch gottes hilfe" geschehen ist.

daher: ja zum atheismus

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02.05.2008 13:17 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von ismirwurscht

Meiner Meinung nach ist aber diese Ethik einfach so von Menschen entworfen. Haben sich die Leute so ausgedacht. Und leider haben sie Tiere da halt nicht, oder nicht ausreichend, mit eingeschlossen. Jedenfalls liefert nicht der Atheimus die Ethik. Der Atheismus liefert nichts, würde ich sagen. Aus atheistischer Sicht (=vernünftig, wissenschaftlich) kann ich nur davon ausgehen, dass wir aus Atomen und Energie bestehen. Ein Mensch ist demnach so ähnlich wie ein Stein. Das ist eben die Meinung, die ich schon die ganze Zeit vertrete. Deswegen habe ich auch den Thread gestartet 'Wozu ethisch leben', weil mir der Atheismus dazu scheinbar keine Antwort gibt.

Deswegen glaube ich an das Leben. Wenn man da von Glaube sprechen kann. Damit kann ich, meines Erachtens, eine Ethik entwerfen.


Der Atheismus liefert aus ethischer Sicht nicht nichts. Da hat Hexibrati vollkommen recht. Der Atheismus zerstört alle Konstrukte, die vorgeben die Freiheit des Einzelnen zu beschränken. Als Grenze bleibt nur mehr die Einschränkung der Freiheit der anderen. Wer einschränkt muss daher nicht den Zorn Gottes fürchten, sondern die Reaktion der anderen. Atheistische Ethik ist in diesem Sinne in höchstem Maße rekursiv. Der Mensch ist Ausgangspunkt und gleichzeitig Ziel der Ethik.

Empfehlenswerte Literatur: "Praktische Ethik" von Peter Singer. In diesem Buch legt er jene Ethik dar, die auch Tiere mit einschließt. Sie ist durch und durch atheistisch.

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02.05.2008 15:04 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Was würdet ihr tun wenn ein hochentwickeltes Volk aus dem All den Planeten Erde entdecken würde und uns Menschen übertreffen würde??
Es uns leiden lässt und aufisst,die frauen künstlich befruchtet und dann ihre Neugeborenen weggibt und ihre Muttermilch für sich selbst nützt??
Nicht so toll oder?!? Augenzwinkern (sorry für meine schreibweise bin erst 14)
02.05.2008 20:41 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von Schande
Was würdet ihr tun wenn ein hochentwickeltes Volk aus dem All den Planeten Erde entdecken würde und uns Menschen übertreffen würde??
Es uns leiden lässt und aufisst,die frauen künstlich befruchtet und dann ihre Neugeborenen weggibt und ihre Muttermilch für sich selbst nützt??
Nicht so toll oder?!? Augenzwinkern (sorry für meine schreibweise bin erst 14)


versetze dich in einen Stein:

Ständig trampeln die Leute auf dir herum, urinieren auf dich, und schließlich zertrümmern sie dich.

Das ist einem Argument ähnlich, das schon erwähnt wurde. Nun dein Argument auf ähnliche Weise:
Stell dir vor da kommen Riesen aus dem Weltall und trampeln auf uns rum.


Beide Argumente haben den Fehler, dass sie versuchen Tiere zu Menschen zu machen. Ich bin eigentlich sehr froh über das Thema, da wir uns den Kopf zerbrechen müssen, was einen Menschen ausmacht. Aber wir können uns über die Frage nicht hinwegschwindeln, indem wir das Voraussetzen, was wir erst untersuchen müssen. Sich in jemanden hinein versetzen kann man nur, wenn dieser Jemand ein Mensch ist. Also wurde ein Kategoriefehler gemacht. Wenn wir uns einig sind, dass gewissen Tieren der Status einer Person zukommt, können wir die Spielchen (Stell dir vor...) machen.

Es herrscht breite Meinung in der Philosophie, dass der Unterschied zwischen Person (man beachte die von der Spezies unabhängige Formulierung) das Bewusstsein ist. Nun ist das Problem auf das Bewusstsein sein reduziert, was aber nur ein kleiner Gewinn ist. Denn nun müssen wir uns über das Bewusstsein klar werden. Ist es die Selbsterkenntnis, also das wissen um seiner selbst; erkennbar, indem sich die "Probanden" im Spiegel erkennen? Ist es die Fähigkeit der Vorausplanung? Ist es die Fähigkeit sich in andere Personen hineinzuversetzen? Ist es die Sprachfähigkeit?

Ich denke, dass wir uns über dieses Problem Gedanken machen müssen, bevor wir darüber sprechen, welche Tiere nun den Status einer Person erreicht haben oder zu mindest so nahe diesem Status sind, dass sie besonderen Schutz zu bekommen haben.

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02.05.2008 21:34 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
ismirwurscht
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Zitat:
Original von Skeptiker
Es herrscht breite Meinung in der Philosophie, dass der Unterschied zwischen Person (man beachte die von der Spezies unabhängige Formulierung) das Bewusstsein ist. Nun ist das Problem auf das Bewusstsein sein reduziert, was aber nur ein kleiner Gewinn ist. Denn nun müssen wir uns über das Bewusstsein klar werden. Ist es die Selbsterkenntnis, also das wissen um seiner selbst; erkennbar, indem sich die "Probanden" im Spiegel erkennen? Ist es die Fähigkeit der Vorausplanung? Ist es die Fähigkeit sich in andere Personen hineinzuversetzen? Ist es die Sprachfähigkeit?


@Schande: Dieser breiten Meinung schließe ich mich übrigens nicht unbedingt an. Aber vielleicht muss ich erst noch ein wenig mehr darüber lesen und nachdenken. Vielleicht ändere ich dann meine Meinung. Aber derzeit scheint mir genau das das Problem zu sein, zwischen den philosophischen Fleischis und mir. Wenn Bewusstsein das Kriterium ist(entweder man hat, oder nicht), dann führt das wohl zu dieser Denkweise, wie Skeptiker sie hat.

Also wenn, dann kann ich mich nur mit einer Art Abstufung zufrieden geben. Eine Ameise hat demnach ein schwächeres/kleineres/geringeres Bewusstsein, als ein Elefant oder ein Mensch. Aber, sie hat eins. Und vielleicht haben auch Pflanzen eines, aber das wäre dann noch wesentlich kleiner. So stelle ich mir das auch ungefähr vor. Mag naiv sein, aber was besseres fällt mir derzeit nicht ein. Mag sich aber vielleicht noch ändern. Aber ich finde den Ansatz nicht schlecht.

Zitat:
Original von Skeptiker
Ich denke, dass wir uns über dieses Problem Gedanken machen müssen, bevor wir darüber sprechen, welche Tiere nun den Status einer Person erreicht haben oder zu mindest so nahe diesem Status sind, dass sie besonderen Schutz zu bekommen haben.


Hm, hm, hm... verwirrt Kann ich das so übersetzen, dass wir, solange wir es nicht besser wissen, erst einmal so weiter machen sollen? Und wenn wir dann doch irgendwann feststellen, Tiere sollten nicht unnötig getötet werden? Dann können wir es ja bereuen? Theoretisch hätte ich eher das Gegenteil vorgeschlagen. Also, solange das nicht geklärt ist, lassen wir die Tiere lieber in Ruhe?

Also, lieber Skeptiker, ich finde es ganz interessant mit dir zu diskutieren. Kann ich vielleicht noch was hinzulernen. Aber wer weiß, vielleicht ja auch du von mir Happy Ich hatte hier noch ein andere Antwort in diesem Thread erstellt (Link). Vielleicht kannst du ja noch ein Antwort zu meiner Frage geben. Ich zitier mich mal selbst (soweid sin ma scho):

Zitat:
Original von Skeptiker
Ah ja, mich würde noch deine Meinung zu diesem hier interessieren: Wenn ich keine Lust mehr auf mein Haustier habe, dann ist eigentlich in Ordnung, wenn ich es töte und beseitige. Oder: Es wäre nicht bedenklich, wenn ich wie ein Jäger in den Wald gehe und ein paar Tiere abschieße und sie einfach liegen lasse, also nicht verwerte - natürlich nur, wenn sich dadurch das Ökosystem nicht großartig verändert. Würdest du dem zustimmen? Würde ich jetzt erwarten. Oder was spricht deiner Meinung nach dagegen?


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03.05.2008 15:52 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von ismirwurscht
Zitat:
Original von Skeptiker
Es herrscht breite Meinung in der Philosophie, dass der Unterschied zwischen Person (man beachte die von der Spezies unabhängige Formulierung) das Bewusstsein ist. Nun ist das Problem auf das Bewusstsein sein reduziert, was aber nur ein kleiner Gewinn ist. Denn nun müssen wir uns über das Bewusstsein klar werden. Ist es die Selbsterkenntnis, also das wissen um seiner selbst; erkennbar, indem sich die "Probanden" im Spiegel erkennen? Ist es die Fähigkeit der Vorausplanung? Ist es die Fähigkeit sich in andere Personen hineinzuversetzen? Ist es die Sprachfähigkeit?


@Schande: Dieser breiten Meinung schließe ich mich übrigens nicht unbedingt an. Aber vielleicht muss ich erst noch ein wenig mehr darüber lesen und nachdenken. Vielleicht ändere ich dann meine Meinung. Aber derzeit scheint mir genau das das Problem zu sein, zwischen den philosophischen Fleischis und mir. Wenn Bewusstsein das Kriterium ist(entweder man hat, oder nicht), dann führt das wohl zu dieser Denkweise, wie Skeptiker sie hat.

Also wenn, dann kann ich mich nur mit einer Art Abstufung zufrieden geben. Eine Ameise hat demnach ein schwächeres/kleineres/geringeres Bewusstsein, als ein Elefant oder ein Mensch. Aber, sie hat eins. Und vielleicht haben auch Pflanzen eines, aber das wäre dann noch wesentlich kleiner. So stelle ich mir das auch ungefähr vor. Mag naiv sein, aber was besseres fällt mir derzeit nicht ein. Mag sich aber vielleicht noch ändern. Aber ich finde den Ansatz nicht schlecht.


Bei deinen Worten fehlt etwas Entscheidendes: Irgendein Argument. Eine Ameise hat kein Bewusstsein und eine Pflanze schon gar nicht.

Aber schlimmer als ein das Fehlen von Argumenten ist das Problem, dass DU und deinesgleichen mit DEINER Aussage haben: Wenn Pflanzen auch Bewusstsein haben, dann dürftet ihr aus eurer Sicht nicht einmal Pflanzen essen. Wenn ihr jedoch Pflanzen esst, dann müsst ihr dieselben Argumente benutzen, die wir Fleischis benutzen. Was nun? Rückzug von dieser Aussage oder argumentieren wie ein Fleischi?


Zitat:
Original von ismirwurscht
Zitat:
Original von Skeptiker
Ich denke, dass wir uns über dieses Problem Gedanken machen müssen, bevor wir darüber sprechen, welche Tiere nun den Status einer Person erreicht haben oder zu mindest so nahe diesem Status sind, dass sie besonderen Schutz zu bekommen haben.


Hm, hm, hm... verwirrt Kann ich das so übersetzen, dass wir, solange wir es nicht besser wissen, erst einmal so weiter machen sollen? Und wenn wir dann doch irgendwann feststellen, Tiere sollten nicht unnötig getötet werden? Dann können wir es ja bereuen? Theoretisch hätte ich eher das Gegenteil vorgeschlagen. Also, solange das nicht geklärt ist, lassen wir die Tiere lieber in Ruhe?


Das zuerst bezieht sich auf die Diskussion. Ein Schritt nach dem andren. Was das in der Praxis bedeutet, sind wir naturgemäß verschiedener Meinung, da wir ja beide davon ausgehen, den der Ausgang der Diskussion zu kennen und diese Meinung differiert.

Zitat:
Original von ismirwurscht
Also, lieber Skeptiker, ich finde es ganz interessant mit dir zu diskutieren. Kann ich vielleicht noch was hinzulernen. Aber wer weiß, vielleicht ja auch du von mir Happy Ich hatte hier noch ein andere Antwort in diesem Thread erstellt (Link). Vielleicht kannst du ja noch ein Antwort zu meiner Frage geben. Ich zitier mich mal selbst (soweid sin ma scho):

Zitat:
Original von Skeptiker
Ah ja, mich würde noch deine Meinung zu diesem hier interessieren: Wenn ich keine Lust mehr auf mein Haustier habe, dann ist eigentlich in Ordnung, wenn ich es töte und beseitige. Oder: Es wäre nicht bedenklich, wenn ich wie ein Jäger in den Wald gehe und ein paar Tiere abschieße und sie einfach liegen lasse, also nicht verwerte - natürlich nur, wenn sich dadurch das Ökosystem nicht großartig verändert. Würdest du dem zustimmen? Würde ich jetzt erwarten. Oder was spricht deiner Meinung nach dagegen?


Du zitierst dich und schreibst Original von Skeptiker. Was nu?
Tatsächlich bin ich der Meinung, dass es einen Stufenbau in der Natur gibt:
  1. Leblose Gegenstände sind wie der Name schon sagt nicht einmal lebenden Systeme.
  2. Bakterien, Archäen, Einzeller, Pilze, Pflanzen, etc. sind lebende Systeme, haben aber kein Gehirn und sind nicht leidensfähig.
  3. Tiere leben und sind leidensfähig.
  4. Manche Tiere sind nicht nur leidensfähig, sondern haben die Fähigkeit sich in andere hineinzuversetzen, moralisch zu handeln und die Zukunft zu planen.


Diese Stufen sind nicht im dem Sinne absolut zu sehen, dass es keine Übergänge gäbe. Außerdem mache ich darauf aufmerksam, dass ich das Wort Bewusstsein gar nicht verwende.

Bei leblosen Gegenständen brauchen wir nicht diskutieren. Bei der Kategorie 2 kenne ich nur ökologische Argumente. Aber wir sprechen nicht einmal vom Töten, wenn wir eine Karotte essen. Bei der Kategorie gibt es eine Leidensfähigkeit und dieses Leid sollte minimiert werden. Tiere zu quälen oder zu töten aus reiner Mutwilligkeit heraus, halte ich für unethisch. Das spricht gegen das obige Szenario. Die Kategorie 4 genießt noch höheren Schutz, da durch die intellektuellen Leistungen auch die Möglichkeit zu leiden potenziert.

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Zweifel schützt vor Lügen
06.05.2008 12:04 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Wir haben bei unserem Freidenkerstammtisch wieder mal über Vegetarismus gesprochen, dazu fällt mir folgende Frage ein:
Wann ist es ethisch unproblematisch Tiere zu töten?

Ich selber denke dies trifft nur dann zu wenn es darum geht sie zu essen (so nicht bedroht) und für unabdingbare wissenschaftliche Versuche.

Was denkt ihr?

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"Ich wünsche mir eine Welt in der ich Wasser aus dem Klo trinken kann ohne krank zu werden" - Lt. Frank Drebin-
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Ich habe die Themen zusammengeführt.

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