Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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"Gibt es ein religiöses Recht darauf, Autoritätspersonen den Handschlag zu verweigern? Seit Tagen wird in der Schweiz über diese Frage diskutiert, weil eine Schule im Kanton Basel-Land zwei muslimischen Schülern einen „Handschlag-Dispens“ eingeräumt hatte. Als Muslim dürfe sich nur bezeichnen, wer die fünf Gebote des Islam befolge, sagte einer der beiden Burschen der Boulevardzeitung „Blick“ (Samstag-Ausgabe). Der Vater des 16- und des 14-Jährigen, die ihren Lehrerinnen nicht die Hand geben wollen, ist laut „Blick“ Imam der Basler König-Faysal-Moschee."^1
^1 http://religion.orf.at/stories/2767833/
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11.04.2016 11:24 |
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marven
Forscher/in
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Wenn sie die Hand nicht geben wollen, dann sollten sie auch nicht müssen.
Ich sehe da nicht wirklich ein Problem.
__________________ Ich zweifle, also denke ich.
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11.04.2016 12:43 |
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Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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In meiner Schulzeit war es üblich, dass sich die gesamte Klasse am Beginn einer Schulstunde beim Eintreten der Lehrerin oder des Lehrers von den Plätzen erhebt. Fändest du es ok, wenn sich im Falle einer Lehrerin nicht mehr die gesamte Klasse daran beteiligt?
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11.04.2016 14:15 |
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marven
Forscher/in
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Nein, das ist keine persönliche Berührung.
__________________ Ich zweifle, also denke ich.
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12.04.2016 06:13 |
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Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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In beiden Fällen geht es aber um eine Art von Ehrerbietung. Einmal mit direkter Berührung, einmal ohne eine solche.
Fändest du es ok, wenn ein Lehrer sagen würde: einer Schülerin, einer Mutter, einer Lehrerin, einer Direktorin, einer Schulinspektorin ... gebe ich nicht die Hand?
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12.04.2016 08:11 |
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Ramon
Normaler Mensch
Dabei seit: 23.11.2008
Beiträge: 7.453
Herkunft: Niederbayern
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Zitat: |
Original von Der Brunnen ohne Krug
In beiden Fällen geht es aber um eine Art von Ehrerbietung. Einmal mit direkter Berührung, einmal ohne eine solche.
Fändest du es ok, wenn ein Lehrer sagen würde: einer Schülerin, einer Mutter, einer Lehrerin, einer Direktorin, einer Schulinspektorin ... gebe ich nicht die Hand?
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Ein Lehrer (Pädagoge) muss sich an andere Vorgaben halten, wie ein Schüler. Nein, ich fände es nicht ok, wenn ein Lehrer oder Direktor so handeln würde, aber Lehrer und Direktoren sind ja auch keine Kinder, Jugendliche und Schüler.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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12.04.2016 17:50 |
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marven
Forscher/in
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Ich glaube, man muss es als persönliche Entscheidung akzeptieren.
Heißt ja nicht, dass man es gut finden muss.
__________________ Ich zweifle, also denke ich.
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13.04.2016 06:22 |
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Ramon
Normaler Mensch
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Zitat: |
Original von marven
Ich glaube, man muss es als persönliche Entscheidung akzeptieren.
Heißt ja nicht, dass man es gut finden muss. |
Wäre ich Lehrer, dann würde ich darauf verweisen, dass meine Kinder, als sie noch in den Kindergarten gingen, auch mal eine Phase hatten, wo sie anderen Leuten (auch den Kindergärtnerinnen) nicht die Hand geben wollten.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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13.04.2016 11:18 |
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Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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So eine Reaktion könnte Eindruck machen ...
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13.04.2016 12:01 |
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Zitat: |
Original von Ramon
Zitat: |
Original von marven
Ich glaube, man muss es als persönliche Entscheidung akzeptieren.
Heißt ja nicht, dass man es gut finden muss. |
Wäre ich Lehrer, dann würde ich darauf verweisen, dass meine Kinder, als sie noch in den Kindergarten gingen, auch mal eine Phase hatten, wo sie anderen Leuten (auch den Kindergärtnerinnen) nicht die Hand geben wollten. |
Wenn muslimische männliche Schulkinder nicht "Leuten", sondern ausschließlich Frauen nicht die Hand geben, kann man nicht von einer Phase sprechen, es sei denn, sie wäre vorübergehend. Da aber streng praktizierenden Moslems eine fremde Frau angeblich aus „Respekt“ nicht berühren, was zu akzeptieren ist, würde ich bei einer Verweigerung des Handschlages stattdessen eine Verbeugung als Ehrerbietung vorschlagen und diese auch einfordern. Damit könnten bestimmt alle gut leben
__________________ Atheismus ist frei von Religionssek(k)(t)iererei
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13.04.2016 15:25 |
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Ramon
Normaler Mensch
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Zitat: |
Original von Pallas Athene
Zitat: |
Original von Ramon
Zitat: |
Original von marven
Ich glaube, man muss es als persönliche Entscheidung akzeptieren.
Heißt ja nicht, dass man es gut finden muss. |
Wäre ich Lehrer, dann würde ich darauf verweisen, dass meine Kinder, als sie noch in den Kindergarten gingen, auch mal eine Phase hatten, wo sie anderen Leuten (auch den Kindergärtnerinnen) nicht die Hand geben wollten. |
Wenn muslimische männliche Schulkinder nicht "Leuten", sondern ausschließlich Frauen nicht die Hand geben, kann man nicht von einer Phase sprechen, es sei denn, sie wäre vorübergehend. Da aber streng praktizierenden Moslems eine fremde Frau angeblich aus „Respekt“ nicht berühren, was zu akzeptieren ist, würde ich bei einer Verweigerung des Handschlages stattdessen eine Verbeugung als Ehrerbietung vorschlagen und diese auch einfordern. Damit könnten bestimmt alle gut leben
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Ehrerbietung? Wenn die Jugendlichen argumentieren, sie würden die Lehrerin nicht berühren wollen, weil es ihnen der Respekt verbieten würde, dann muss ich, wenn ich diese Aussage nicht für eine Ausrede oder Lüge erachte, auch keine Verbeugung einfordern.
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15.04.2016 15:59 |
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nicolai
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Zitat: |
Original von Der Brunnen ohne Krug
Gibt es ein religiöses Recht darauf, Autoritätspersonen den Handschlag zu verweigern?
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Nein, das gibt es nicht und darf es (zumindest in einer aufgeklärten Welt) auch nicht geben; was es allerdings sehr wohl gibt das ist das grundsätzliche Recht des Menschen, zu bestimmen, mit wem er Körperkontakt haben will.
Insofern also ist es müßig, von "religiösen Rechten" zu faseln, darauf (als "Verweigerungsbegründung") bestehen zu wollen ist jedoch ein Affront und eigentlich nicht hinzunehmen - schon gar nicht von einer Gesellschaft wie der Schweizer...
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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14.04.2016 23:50 |
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Ramon
Normaler Mensch
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Zitat: |
Original von nicolai
Zitat: |
Original von Der Brunnen ohne Krug
Gibt es ein religiöses Recht darauf, Autoritätspersonen den Handschlag zu verweigern?
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Nein, das gibt es nicht und darf es (zumindest in einer aufgeklärten Welt) auch nicht geben; was es allerdings sehr wohl gibt das ist das grundsätzliche Recht des Menschen, zu bestimmen, mit wem er Körperkontakt haben will.
Insofern also ist es müßig, von "religiösen Rechten" zu faseln, darauf (als "Verweigerungsbegründung") bestehen zu wollen ist jedoch ein Affront und eigentlich nicht hinzunehmen - schon gar nicht von einer Gesellschaft wie der Schweizer... |
In einer aufgeklärten Welt sollte man natürlich auch um die Ansteckungsgefahr (Grippe...) wissen, die der besagte Handschlag so mit sich bringen kann. Auch sollten wir so aufgeklärt und selbstkritisch sein, dass wir unser eigenes Verhalten, wenn es um Begrüßungsformeln geht, nicht allen Menschen und Kulturen aufdrängen müssen. An die Schulordnung, und um das sollte es ja eigentlich gehen, scheinen sich die besagten Schüler ja zu halten.
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15.04.2016 16:15 |
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nicolai
Superintelligenz
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Zitat: |
Original von Ramon
In einer aufgeklärten Welt sollte man natürlich auch um die Ansteckungsgefahr (Grippe...) wissen, die der besagte Handschlag so mit sich bringen kann. |
Wirst jetz vielleicht a bißl kindisch auf Deine oidn Tog ?
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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21.04.2016 19:45 |
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Ramon
Normaler Mensch
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Zitat: |
Original von nicolai
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Original von Ramon
In einer aufgeklärten Welt sollte man natürlich auch um die Ansteckungsgefahr (Grippe...) wissen, die der besagte Handschlag so mit sich bringen kann. |
Wirst jetz vielleicht a bißl kindisch auf Deine oidn Tog ?
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Womöglich, aber es könnte auch sein, dass ich inzwischen schon mehrfach (leidvoll) feststellen musste, was mangelnde und schlampige Hygiene (im Krankenhaus) so alles nach sich ziehen kann. Aber das ist natürlich alles nicht so spektakulär und medientauglich, wie ein paar muslimische Jugendliche, die ihrer Lehrerin.....
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24.04.2016 17:33 |
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Friedensreich
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Männer die nicht verwandten Frauen die Hand geben gibt es nach islam. Vorschriften nicht. Das wäre und ist in islamischen Länder unüblich und verboten. So soll es meinetwgen auch sein. Wenn aber nun eine muslimische Familie nach Europa einwandert oder wegen verfolgung flüchtet, so hat sie auch die Pflicht, sich den regionalen Gepflogenheiten anzupassen. Händeschütteln wird verweigert aber Bier wird in Mengen von Muslimen gesoffen. Wo ist da die Konsequenz?
Ich habe einige Tage in einen Lager mitgearbeitet. Da ist mir aufgefallen, dass Anordnungen die von Frauen gegeben werden, von Männern kaum befolgt werden. Wenn aber ein Mann etwas anordnet dann klappt es problemlos.
Ich schließe daraus, dass man den zugewanderten Muslimen klar machen muss, dass sie sich den Umgangsformen anpassen müssen . Im umgekehrten Fall, also wenn ein Christ in ein islamisches Land kommt, muss er das ja auch machen.
Popper hat einmal gesagt: "Uneingschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die unbeschränkte Toleranz auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen."
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25.04.2016 11:06 |
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