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Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 Hiroshima, Nagasaki peter mitterstöger 09.08.2015 16:07
 RE: Hiroshima, Nagasaki marven 10.08.2015 15:40
 RE: Hiroshima, Nagasaki nicolai 11.08.2015 08:29
 RE: Hiroshima, Nagasaki marven 12.08.2015 15:37
 RE: Hiroshima, Nagasaki peter mitterstöger 12.08.2015 19:01
 RE: Hiroshima, Nagasaki marven 10.08.2015 15:42
 RE: Hiroshima, Nagasaki peter mitterstöger 14.08.2015 05:32
 RE: Hiroshima, Nagasaki nicolai 14.08.2015 07:27
 RE: Hiroshima, Nagasaki peter mitterstöger 14.08.2015 07:39
 RE: Hiroshima, Nagasaki Ramon 09.08.2015 19:23
 RE: Hiroshima, Nagasaki peter mitterstöger 09.08.2015 20:11
 RE: Hiroshima, Nagasaki Ramon 10.08.2015 10:18
 RE: Hiroshima, Nagasaki nicolai 11.08.2015 08:52
 RE: Hiroshima, Nagasaki marven 12.08.2015 15:35
 RE: Hiroshima, Nagasaki nicolai 13.08.2015 09:49
 RE: Hiroshima, Nagasaki marven 13.08.2015 15:35
 RE: Hiroshima, Nagasaki marven 13.08.2015 15:35
 RE: Hiroshima, Nagasaki peter mitterstöger 13.08.2015 19:22
 RE: Hiroshima, Nagasaki nicolai 13.08.2015 23:27

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peter mitterstöger peter mitterstöger ist männlich
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schwieriges Thema. Gestern war in einem deutschen Sender von einem Historiker sinngemäß gemeint worden, dass das offizielle Japan sich gerne in der Opferrolle fühlt nur um seine kriegsverbrecherische Vergangenheit nicht aufarbeiten zu müssen. Was D und viel später Ö auch getan haben.
Und die wesentliche Crux wäre auch heute noch die Unantastbarkeit des Kaisers.
Ein valider Aspekt, wie ich meine.

Selbst Nachkommen der Opfer von Hiroshima und Nagasaki werden heute noch ausgegrenzt von den eigenen Landsleuten. Weil ja das ansteckend wäre. Oder unehrenhaft mit Opfern zu verkehren.
Ich mag die Japsen nicht.

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09.08.2015 16:07 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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RE: Hiroshima, Nagasaki antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Viele wissen ja gar nicht, warum ausgerechnet diese beiden Städte angegriffen wurden und warum ihre Bombardierung die Japaner zur Aufgabe zwang.

Es lag an der Produktion von Methamphetaminen, die vorrangig in diesen beiden Städten stattfand.
Und ohne die Drogen waren die japanischen Soldaten nicht mehr die unerschrockenen Kämpfer.
Daher blieb Tokio verschont.

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Ich zweifle, also denke ich.
10.08.2015 15:40 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
nicolai nicolai ist männlich
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RE: Hiroshima, Nagasaki antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von marven
Viele wissen ja gar nicht, warum ausgerechnet diese beiden Städte angegriffen wurden und warum ihre Bombardierung die Japaner zur Aufgabe zwang.

Es lag an der Produktion von Methamphetaminen, die vorrangig in diesen beiden Städten stattfand.
Und ohne die Drogen waren die japanischen Soldaten nicht mehr die unerschrockenen Kämpfer.
Daher blieb Tokio verschont.


Obiger Beitrag ist einer der uninformiertesten und unsinnigsten, die ich in diesem Forum je lesen mußte.
Zum Ersten "blieb Tokio verschont", da der Beschluß des US-amerikanischen "target committee" vorsah, die beiden (nach dem Test) verbliebenen Bomben über japanischen Großstädten abzuwerfen, die bislang noch nicht bombardiert worden waren; Tokio war zum Zeitpunkt der Atombombenabwürfe aber bereits durch etwa dreißig konventionelle Bombardierungen beinahe vollständig zerstört worden.
Zum Zweiten handelte es sich bei Nagasaki um ein sogenanntes "Ausweichziel", da das ursprünglich vorgesehene und angeflogene Abwurfziel Kokura unter einer dichten Wolkendecke lag und daher ein "zielsicherer Abwurf" nicht gewährleistet war.
Und zum Dritten lag die "unerschrockene Kampfmoral" und "Todesbereitschaft" der meisten japanischen Soldaten nicht in einer "Intoxikation durch Drogen", sondern in einer jahrhundertealten Tradition von Kriegertum, Ehrbegriffen, Gottkaisertum und "absolutem Gehorsam" sowie in einer festen Überzeugung von der "Überlegenheit der eigenen Rasse, bzw. Nation" (vergleichbar mit der "Herrenmenschenideologie" der Nationalsozialisten) begründet.
Bezeichnend ist auch, daß die bedingungslose Kapitulation des japanischen Kaiserreiches weniger den beiden Atombombenabwürfen geschuldet ist (allein die vorangegangenen konventionellen Luftangriffe auf Tokio und Yokohama waren zerstörerischer und haben mehr Menschenleben gefordert als die "Atombomben") als vielmehr dem Kriegseintritt der Sowjetunion (Angriff auf Mandschukuo mit über einer Million erstklassig ausgerüsteter und kampferfahrener Soldaten), dem Rohstoff-, bzw. Ressourcenmangel der japanischen Industrie und der dadurch bedingten Unfähigkeit, Verluste an Kriegsmaterial adäquat auszugleichen sowie dem beinahe völligen Verlust der kaiserlich-japanischen Flotte und Luftstreitmacht, welche sowohl den Schutz der Versorgungsrouten aus den immer noch sehr großen besetzten Gebieten als auch die effiziente Verteidigung des japanischen "Kernlandes" praktisch unmöglich machten. Dies und nicht, wie gerne (und vor allem von US-amerikanischer Seite quasi als "Rechtfertigung") bis heute fälschlich kolportiert die "zivilen Todesopfer" haben den japanischen Tenno/"Gottkaiser" dazu bewogen, sein Einverständnis zu einer Kapitulation zu geben.

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11.08.2015 08:29 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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RE: Hiroshima, Nagasaki antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Genau dieser Punkt mit der Todesbereitschaft aufgrund der Tradition und nicht aufgrund von Pulverchen ist eine Streitfrage.
Ich kenne einige Ärzte die Anhänger der Pulverchen-Theorie sind.
Ich gebe aber zu mich nicht im Detail damit befasst zu haben.

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12.08.2015 15:37 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
peter mitterstöger peter mitterstöger ist männlich
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Themenstarter Thema begonnen von peter mitterstöger
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Zitat:
Original von marven
Viele wissen ja gar nicht, warum ausgerechnet diese beiden Städte angegriffen wurden und warum ihre Bombardierung die Japaner zur Aufgabe zwang.

Es lag an der Produktion von Methamphetaminen, die vorrangig in diesen beiden Städten stattfand.
Und ohne die Drogen waren die japanischen Soldaten nicht mehr die unerschrockenen Kämpfer.
Daher blieb Tokio verschont.


ich finde diese Version zumindest nachgehenswert.

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12.08.2015 19:01 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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RE: Hiroshima, Nagasaki antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Übrigens. Bei Tiefseeforschungen fanden amerikanische Wissenschaftler vor ein paar Jahren ein japanisches U-Boot das wenige Stunden vor dem Großangriff auf Pearl Harbor von der US-Marine versenkt wurde. Das hier kein Alarm geschlagen wurde ist also schon ein großes Versagen.

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10.08.2015 15:42 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von peter mitterstöger
schwieriges Thema. Gestern war in einem deutschen Sender von einem Historiker sinngemäß gemeint worden, dass das offizielle Japan sich gerne in der Opferrolle fühlt nur um seine kriegsverbrecherische Vergangenheit nicht aufarbeiten zu müssen. Was D und viel später Ö auch getan haben.
Und die wesentliche Crux wäre auch heute noch die Unantastbarkeit des Kaisers.
Ein valider Aspekt, wie ich meine.

Selbst Nachkommen der Opfer von Hiroshima und Nagasaki werden heute noch ausgegrenzt von den eigenen Landsleuten. Weil ja das ansteckend wäre. Oder unehrenhaft mit Opfern zu verkehren.
Ich mag die Japsen nicht.


ich habe gehofft, dass auf die Schuldfrage der Abwürfe eingegangen wird.

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RE: Hiroshima, Nagasaki antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von peter mitterstöger
ich habe gehofft, dass auf die Schuldfrage der Abwürfe eingegangen wird.


Dann formulier´ das auch so.
Und überhaupt - was gibt´s da groß "einzugehen" ?

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14.08.2015 07:27 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von nicolai
Zitat:
Original von peter mitterstöger
ich habe gehofft, dass auf die Schuldfrage der Abwürfe eingegangen wird.


Dann formulier´ das auch so.
Und überhaupt - was gibt´s da groß "einzugehen" ?


also explizit: war Hiroshima gerechtfertigt (nicht Nagasaki). Als Abkürzung quasi, um weiteres amerikanisches und japanisches Blutvergießen zu verhindern. Die Eroberung der Hauptinseln war ja extrapolativ millionenfach an Verlusten auf beiden Seiten anzusetzen.

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Was hat denn "Ö", wenn es sich nicht gerade als das erste Opfer betrachtet sehen will, bisher getan?

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"Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud


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Zitat:
Original von Ramon
Was hat denn "Ö", wenn es sich nicht gerade als das erste Opfer betrachtet sehen will, bisher getan?


Besuch eines Kanzlers in Israel. Erklärung eines ebensolchen im Parlament, dass Ö eben nicht Opfer war, sondern Täter. In den 1990ern. Vranitzky. Nach der Waldheim-Geschichte (mein Pferd war bei der SS, ich nicht, osä). Und anderes. Inwiefern österreichisches Geld nach Israel geflossen ist, weiß ich nicht. Nicolai weiß das sicher alles besser, da er ja immer recht zu haben meint.
Aja, und bei der Rückerstattung von jüdischer Beutekunst sind wir ein Eck weiter als ihr in D, sowohl legistisch als auch tatsächlich. Weil wir ja auch mehr arisierte Kunstwerke in unseren Museen beherbergen.

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09.08.2015 20:11 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von peter mitterstöger
Zitat:
Original von Ramon
Was hat denn "Ö", wenn es sich nicht gerade als das erste Opfer betrachtet sehen will, bisher getan?


Besuch eines Kanzlers in Israel. Erklärung eines ebensolchen im Parlament, dass Ö eben nicht Opfer war, sondern Täter. In den 1990ern. Vranitzky. Nach der Waldheim-Geschichte (mein Pferd war bei der SS, ich nicht, osä). Und anderes. Inwiefern österreichisches Geld nach Israel geflossen ist, weiß ich nicht. Nicolai weiß das sicher alles besser, da er ja immer recht zu haben meint.
Aja, und bei der Rückerstattung von jüdischer Beutekunst sind wir ein Eck weiter als ihr in D, sowohl legistisch als auch tatsächlich. Weil wir ja auch mehr arisierte Kunstwerke in unseren Museen beherbergen.


Da habt ihr in gut 70 Jahren ja einiges geleistet. Augen rollen

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Immerhin setzt sich, zumindest unter einigermaßen kritisch und unvoreingenommen denkenden Österreichern, doch langsam die Ansicht durch, daß erstens die Bevölkerungsmehrheit des damaligen faschistischen "Ständestaatösterreich" weniger "Opfer" als doch sehr "anschlußfreudig" war und zweitens das "befreite Nachkriegsösterreich" den "Opferstatus" hauptsächlich den geostrategischen Plänen der damaligen Sowjetunion, bzw. des Herrn Djugaschvilji zu verdanken hat (und nicht der "Trinkfestigkeit" der Herren Figl und Raab, wie anekdotenhaft immer wieder behauptet wird). Augenzwinkern
Und "wir" hatten eine Art "Partei der Altnazis" (VdU, spätere FPÖ), was eine "schleichende Integration" dieser Herren in sogenannte "bürgerlich-konservative Parteien" wie etwa in Deutschland geschehen, weitgehendst verhindert hat. Daß sich diese "Partei" seit dem "politischen Auftauchen" von Herrn Haider und seiner "Diadochen" wieder regen Zustromes erfreuen darf steht auf einem anderen Blatt und ist wohl mehr der Unfähigkeit der "etablierten, ehemaligen Massenparteien" als einer tatsächlichen "Rennaisance des Austrofaschismus, bzw. Nationalsozialismus" geschuldet.

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11.08.2015 08:52 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Worauf gründen sich die Aussagen?
Darauf das sowohl Hitler als auch Schuschnigg der Ansicht waren das eine Volksabstimmung in Österreich ein Nein zum Anschluss bringen würden und Hitler daher diesen Volksentscheid mittels Einmarsch verhinderte?
Oder darauf das die Wahlpartei der Uanbhängigen von Deserteuren gegründet wurde?

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12.08.2015 15:35 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Die "Ansichten" Herrn Schuschniggs waren wohl eher von Wunschdenken und Hoffnung in die eigene Propagandamaschine geprägt, Herrn Schicklgruber allerdings war das 'Risiko eines "Bevölkerungsentscheides" zu groß, da er, nicht zuletzt aus propagandistischen Gründen, ein "perfektes" Ergebnis eines solchen wollte, wie es ja auch im "nachträglichen" Volksentscheid gewißermaßen (die "Ursachen" sind Geschichte und bekannt) erzielt wurde; denn daß bei einer tatsächlich "freien" Abstimmung über einen "Anschluß Österreichs an Großdeutschland" nicht das "behauptete" Ergebnis einer 99 %igen Zustimmung erzielt worden wäre steht außer Frage, ebenso wie der etwa bei 50 % liegende Anteil an "freiwilligen Befürwortern" eines Anschlußes zum damaligen Zeitpunkt. Was diesen, bedenkt man die wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation in "Erster Republik" und "Ständestaat", nicht einmal wirklich zu verübeln ist...
Schließlich war Herr Schicklgruber noch nicht "Massenmörder, kriegslüsterner Tyrann und psychopathischer oberster Kriegsverbrecher", sondern "Mann des Jahres" für das "time-magazine", der "Führer" einer "wiedererstarkten" Großmacht, der "Bringer von Wirtschaftswunder und Vollbeschäftigung", politisch erfolgreich und weltweit akzeptiert und hofiert. Von "Endlösungen", Massenvernichtungen, "totalen Kriegen" und ähnlichen Dingen war noch nicht viel zu sehen und auch nicht die Rede; aber, wie der Volksmund so schön zu sagen pflegt, ist man im Nachhinein immer klüger und wer vorausschauend denkt und warnt wird meistens ignoriert oder verlacht...
Hätte man beispielsweise in den späten 50ern (des letzten Jahrhunderts) der österreichischen Bevölkerung eine "Aufnahme als vollberechtigter Bundesstaat" in das "Wunderland" der "Vereinigten Staaten" zur Abstimmung angeboten, so würde Österreich wahrscheinlich heute nicht mehr als "souveräne Nation" existieren. Als schönes Beispiel kann man auch den Beitritt zur "Europäischen Union/Gemeinschaft" ansehen, der, ursprünglich mehrheitlich getragen und bejubelt, mittlerweile kritisch genug gesehen wird um über eine Viertelmillion Menschen als "aktive Gegner" zu mobilisieren.

Im Übrigen waren weder Herr Kraus noch Herr Reimann (die beiden Gründer des VdU) "Deserteure", auch nicht Herr Hartleb (Klubobmann); letzterer war Ortsgruppenleiter der NSDAP, Herr Kraus im OKW mit der "wirtschaftlichen Analyse" von "Ostgebieten" befaßt und Herr Reimann nach anfänglichem Engagement in der NSDAP als "Mitglied einer katholisch-konservativen Widerstandsbewegung" ab 1941 inhaftiert.

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13.08.2015 09:49 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Schuschnigg war ja nicht alleine. Die Sozialdemokratie im Untergrund rief ja auch dazu auf für ein unabhängiges Österreich zu stimmen.
Nicht nur aber auch, weil Schuschnigg angedeutet hatte sich dafür erkenntlich zu zeigen.

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Kraus ist doch aus der Wehrmacht davon gelaufen?

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13.08.2015 15:35 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
peter mitterstöger peter mitterstöger ist männlich
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Kraus war ein Nachbar von mir. Nur ich hatte nur seine Tochter im "Visier". cool

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13.08.2015 19:22 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von marven
Kraus ist doch aus der Wehrmacht davon gelaufen?


Wohl kaum; er wurde wegen eines "wehrkraftzersetzenden Berichtes" vor einem Kriegsgericht angeklagt, ursprünglich degradiert, aber kurz vor Kriegsende wieder rehabilitiert und in den Offiziersrang zurückversetzt. Nicht anzunehmen, daß man "Deserteure" zu Offizieren macht...

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13.08.2015 23:27 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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