marven
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http://www.gam-online.de/text-Wiener%20Appell.html
Im Wiener Appell steht ein Satz, der es auf den Punkt bringt:
Zitat: |
fordern wir eine nachhaltige Umwälzung der öffentlichen Debattenkultur über den Islam: Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Islam auf emanzipatorisch-menschenrechtlicher Grundlage muss nicht nur erlaubt sein, sondern sollte zur fortschrittlich-demokratischen Staatsräson werden.
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__________________ Ich zweifle, also denke ich.
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26.05.2015 08:28 |
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BlackWiddow
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Da sei die PC vor - beim Islam sind auch Verbrechen entweder nur "Ausübung einer Religion" dh "Religionsfreiheit" oder sie haben mit dem Islam rein gar nichts zu tun.
Wie wärs, mal Menschen zu schützen statt solcher Systeme?
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Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht. J.-W. v. Goethe, FAUST I (nach einem Buddha-Zitat)
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26.05.2015 10:39 |
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marven
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Eigentlich denken die meisten Menschen so über den Islam.
Und obwohl wir in einer Demokratie leben, scheint trotzdem die Pro-Islam-Allianz die öffentliche Debatte zu bestimmen.
Warum?
Einfach weil sie besser organisiert sind.
Es ist unpackbar, wie die berechtigte Angst vor dem wachsenden Einfluss des Islams auf die europäische Gesellschaft zu einer lächerlichen Angst von Schrebergärtnern erklärt wird.
Wobei diese Pegida-Aufmärsche mit zwielichtigen Gestalten und Personen die nicht fähig zu seriösen Diskussionen sind noch zusätzlich kontraproduktiv wirken.
MUSS ich der Meinung sein das der Islam ja eine ganz tolle Lehre ist, die halt nur von ein paar Fanatikern mißbraucht wird?
NEIN, ich muss nicht dieser Meinung sein. Ich kann den Islam insgesamt als eine nichthumanistische Weltanschauung betrachten.
Dazu muss ich kein Menschenfeind oder Rassist sein.
Ich muss auch nicht aus Höflichkeit Geschichtsfälschung betreiben und von einer angeblich islamisch inspirierten Zeit der arabischen Hochblüte von Wissenschaft schwadronieren.
Wo doch in Wirklichkeit das Arabische Weltreich nur von den Resten des persischen Erbes zehrte und dieses Erbe eben genau wegen dem Islam nicht zum Mainstream werden konnte.
In Europa wird etwas Seltsames betrieben, ich habe schon öfter den Ausdruck Islamische Wette dafür gehört.
Die Grundidee:
Reden wir so viel Positives über den Islam wie nur möglich. Wurscht ob es stimmt.
Dann werden die Muslime sich so geschmeichelt fühlen das sie versuchen werden dieses idealisierte Bild des Islams real umzusetzen.
Problem:
Wer die Wahrheit sagt ist ein Störenfried in diesem System. Denn er verhindert damit ja die Reform des Islams, pfuscht ins Handwerk.
Folge:
Der Wahrheitssagende muss zum Schweigen gebracht werden. Zuerst durch Diffamierung oder Ignoranz, später wird auch Strafverfolgung kommen.
Siehe dazu die Pläne von Ed Milliband.
http://www.secularism.org.uk/news/2015/0...g-what-he-means
Wird die Wette aufgehen?
Kaum.
Aber selbst wenn, dann ist der gesellschaftliche Schaden trotzdem enorm.
Und doch stehen die Kritiker vor einem Dilemma. Denn sie können keinen wirklichen Ausweg aufzeigen, wie man das Problem anpacken könnte.
Es scheint, als wäre die Islamische Wette momentan die einzige Möglichkeit.
__________________ Ich zweifle, also denke ich.
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26.05.2015 11:02 |
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nicolai
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Zitat: |
Original von marven
Und doch stehen die Kritiker vor einem Dilemma. Denn sie können keinen wirklichen Ausweg aufzeigen, wie man das Problem anpacken könnte.
Es scheint, als wäre die Islamische Wette momentan die einzige Möglichkeit. |
Oh, da gäbe es schon so einiges; da allerdings die Grundvoraussetzung dafür eine Aufhebung der (gesellschaftlichen und rechtlichen) Sonderstellung von Religionen wäre...
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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26.05.2015 11:38 |
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marven
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Die Aufhebung der rechtlichen Sonderstellung wäre im Falle des Islams wohl sogar noch kontraproduktiv.
Durch den Religionsunterricht in den Schulen gibt es nämlich etwas Kontrolle.
Dadurch könnte ein moderner Euroislam tatsächlich entstehen.
Das Masterstudium Islamische Religionspädagogik ist eben leider sehr lange verschleppt worden.
__________________ Ich zweifle, also denke ich.
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26.05.2015 11:48 |
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nicolai
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Ein "moderner Euroislam" stellt aber ebensowenig eine dauerhafte Lösung dar wie die "moderne katholische Kirche", sondern nur eine Verlagerung der Probleme auf eine andere Ebene; wäre dem nicht so, hätte es beispielsweise keines "Kirchenprivilegienvolksbegehrens" bedurft, keines Kampfes um straffreien Schwangerschaftsabbruch, etc.
Ein Mörder bleibt auch dann ein Mörder, wenn er "human" und schmerzfrei tötet, statt sadistisch und grausam...
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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26.05.2015 12:02 |
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marven
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Einen Schnupfen verkraften wir, wenn dafür der Krebs geheilt ist.
__________________ Ich zweifle, also denke ich.
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26.05.2015 12:15 |
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BlackWiddow
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Ich würd mir wünschen, dass Religionen ebenso dem Vereinsrecht unterliegen wie der Rosenkäferzüchterverein. Ersatzlos alle Religionsprivilegien streichen und die sogenannte "Religionsfreiheit" auf die Wahl der Religion zu beschränken und alle Gesetzesverstöße darob ausnahmslos zu ahnden.
Nein, ich muss nicht Frauenverachtung und -unterdrückung, sexuelle Verstümmelungen von Kindern und Tierquälerei tolerieren.
__________________
Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht. J.-W. v. Goethe, FAUST I (nach einem Buddha-Zitat)
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26.05.2015 18:08 |
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peter mitterstöger
Superintelligenz
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Zitat: |
Original von BlackWiddow
Ich würd mir wünschen, dass Religionen ebenso dem Vereinsrecht unterliegen wie der Rosenkäferzüchterverein. Ersatzlos alle Religionsprivilegien streichen und die sogenannte "Religionsfreiheit" auf die Wahl der Religion zu beschränken und alle Gesetzesverstöße darob ausnahmslos zu ahnden.
Nein, ich muss nicht Frauenverachtung und -unterdrückung, sexuelle Verstümmelungen von Kindern und Tierquälerei tolerieren. |
ich würde mir wünschen, dass das Vereinsrecht überhaupt fällt. Da fallen mal die Religionen weg, das Konkordat zuvor sowieso. Und warum ein Tennisklub z.B. ein Verein sein muss, entfällt mir vollends. Nur für Vereinsmeier und Bürokraten.
__________________ veni, vidi, witzig
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26.05.2015 18:58 |
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Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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"ich würde mir wünschen, dass das Vereinsrecht überhaupt fällt." Die Vereinsfreiheit ist, wie z.B. auch die Versammlungs-, Presse- und Religionsfreiheit, eine ganz wichtige politische Freiheit, die schwer erkämpft wurde. Magst du die wirklich so einfach aufgeben?
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26.05.2015 19:05 |
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ALO Atheist
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Und wer hat die Religionsfreiheit in Österreich erkämpft? Das muss man dazu sagen. Die katholische Kirche war es nicht!
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26.05.2015 19:12 |
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Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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"Und wer hat die Religionsfreiheit in Österreich erkämpft? Das muss man dazu sagen." Dann sag doch bitte auch gleich dazu, wer es war.
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26.05.2015 19:13 |
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ALO Atheist
Moderator
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Kann sich hier keiner die Antwort selber geben?
Der Vertrag von Saint-Germain im Jahr 1919 nach dem verlorenen 1. Weltkrieg und im Zusammenhang mit der Ablösung der Monarchie durch die 1. Republik setzte fest, dass auch nicht anerkannte Religionsgemeinschaften ihre Religion frei ausüben können. Die Zwangs-Konvertierungen zum Katholizismus hatten ein Ende.
Das noch sehr auf die katholische Kirche Rücksicht nehmende Toleranzpatent von Joseph II. ab 1781 bildete den Anfang einer allmählich sich durchsetzenden Religionsfreiheit in Österreich.
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26.05.2015 19:28 |
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Ramon
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Zitat: |
Original von ALO Atheist
Und wer hat die Religionsfreiheit in Österreich erkämpft? Das muss man dazu sagen. Die katholische Kirche war es nicht! |
Frag mich ohnehin gerade, ob in Österreich, wo man ohne Reformation, Aufklärung und Revolutionen auskommen hat müssen, und man sich nie wirklich mit der eigenen NS-Vergangenheit hat auseinandersetzen wollen, je wirklich jemand für die Religionsfreiheit gekämpft hat.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
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26.05.2015 20:22 |
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Ramon
Normaler Mensch
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Typisch österreichische Antwort. Meine Aussage hat absolut nichts mit Hallervorden zu tun, dessen Statement ich übrigens nie gehört und gelesen habe, aber trotzdem, weil Dir sonst nichts einfällt, musst Du hier einen Zusammenhang herstellen.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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26.05.2015 20:34 |
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ALO Atheist
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Dieses oder das sich mit der eigenen NS-Vergangenheit in ausreichendem Maße nicht Auseinandersetzen-Wollen von Seiten Österreichs, wenn es um die gleiche Schuldfrage und die gleiche Verantwortung wie bei Deutschland geht, auch Reparationszahlungen betreffend, von denen sich Österreich im Gegensatz zu Deutschland weitestgehend zu befreien wusste, wollte Dieter Hallervorden kürzlich in seiner Rede anlässlich eines Preises in Wien zum Ausdruck bringen.
Du hast in diese Kerbe geschlagen, offenbar ohne Kenntnis der Worte und Anspielungen Hallervordens, und ich gehöre nicht zu denen, welche sich empört gezeigt haben, aus dem einfachen Grund, weil er nicht Unrecht hat.
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26.05.2015 21:17 |
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Ramon
Normaler Mensch
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Zitat: |
Original von ALO Atheist
Dieses oder das sich mit der eigenen NS-Vergangenheit in ausreichendem Maße nicht Auseinandersetzen-Wollen von Seiten Österreichs, wenn es um die gleiche Schuldfrage und die gleiche Verantwortung wie bei Deutschland geht, auch Reparationszahlungen betreffend, von denen sich Österreich im Gegensatz zu Deutschland weitestgehend zu befreien wusste, wollte Dieter Hallervorden kürzlich in seiner Rede anlässlich eines Preises in Wien zum Ausdruck bringen.
Du hast in diese Kerbe geschlagen, offenbar ohne Kenntnis der Worte und Anspielungen Hallervordens, und ich gehöre nicht zu denen, welche sich empört gezeigt haben, aus dem einfachen Grund, weil er nicht Unrecht hat. |
Das hätte ich ihm eigentlich gar nicht zugetraut.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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26.05.2015 21:22 |
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ALO Atheist
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Ich auch nicht. Und ich gehöre zu den wenigen hierzulande, die für seine Worte dankbar sind.
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26.05.2015 21:25 |
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peter mitterstöger
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Original von Der Brunnen ohne Krug
"ich würde mir wünschen, dass das Vereinsrecht überhaupt fällt." Die Vereinsfreiheit ist, wie z.B. auch die Versammlungs-, Presse- und Religionsfreiheit, eine ganz wichtige politische Freiheit, die schwer erkämpft wurde. Magst du die wirklich so einfach aufgeben? |
ich meinte, dass es nicht eines Recht bedarfs. Jeder darf eine Kommunität gründen, und das nenne ich dann Vereinungssrecht, aber nicht gebunden an irgendwelchen Regeln. Also auf Deutsch: wenn sich etwas zusammenrotten will, und sich eigene Agenden gibt, die nicht kriminell sind, wen kümmerts? Sicher nicht den Staat.
Ich hab schon gemerkt, dass Freidenkertum und liberal nicht unbedingt zusammenpassen.
Noch Klartextertümlicheres: jedes Regulativ ist abzulehnen auf diesem Sektor.
Eine "Religion" soll sich ausleben wie ein Boxklub. Sollte den Staat, also uns nichts angehen.
__________________ veni, vidi, witzig
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26.05.2015 19:17 |
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