Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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Toleranz-Studie
""Toleranz ist ein Gradmesser dafür, wie entwickelt eine Gesellschaft ist. Je toleranter Menschen sind, desto weniger sind sie empfänglich für autoritäre Handlungsmuster - und umgekehrt", so der Vorsitzende des Mauthausen Komitees Österreich, Willi Mernyi, zum Hintergrund der Studie in einer Aussendung am Montag. [...] Dazu der MKÖ-Vorsitzende Willi Mernyi: "Wir orten in Österreich eine massiv negative Stimmung gegenüber einzelnen Religionen. Das ist eine sehr besorgniserregende Entwicklung, der man mit Maßnahmen entgegentreten muss. Hier hat Österreich definitiv Aufholbedarf." [...] Zur Ermittlung der Toleranzgrenze wurden mehrere gesellschaftliche Bereiche untersucht, in denen Toleranz ein Thema ist: Homosexualität, Hautfarbe und ethnische Herkunft, Geschlecht, Religion sowie Behinderung. 1.000 Österreicherinnen und Österreicher wurden repräsentativ für die Gesamtbevölkerung befragt. Die Umfrage wurde von meinungsraum.at im Auftrag des Mauthausen Komitees im April 2015 durchgeführt." ^1
^1 http://religion.orf.at/stories/2707647/
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27.04.2015 12:53 |
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BlackWiddow
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Dabei seit: 06.12.2008
Beiträge: 2.639
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Sr.K.Popper: "We should therefore claim, in the name of tolerance, the right not to tolerate the intolerant."
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Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht. J.-W. v. Goethe, FAUST I (nach einem Buddha-Zitat)
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27.04.2015 17:06 |
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Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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Das (engl.) Wort "intolerant" ist halt nicht gleichbedeutend mit dem (engl.) Wort "intolerance"...
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27.04.2015 17:14 |
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BlackWiddow
Moderator
Dabei seit: 06.12.2008
Beiträge: 2.639
Herkunft: Weinvietel
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Kann sein, ich habs aus einem Link einer seiner Artikel kopiert, möglicherweise ein Druckfehler, werd mal meine englischen Studenten fragen.
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Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht. J.-W. v. Goethe, FAUST I (nach einem Buddha-Zitat)
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27.04.2015 17:41 |
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Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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Das weiß ich leider nicht. Weißt du da Näheres?
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27.04.2015 17:42 |
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ALO Atheist
Moderator
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Beiträge: 1.857
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In Karl Poppers "The Open Society and Its Enemies" (Die offene Gesellschaft und ihre Feinde) findet sich in Band 2 der Satz: "We should therefore claim, in the name of tolerance, the right not to tolerate the intolerant."
Ins Deutsche übersetzt wurde dieser Satz mit - wie eigentlich sonst: "Im Namen der Toleranz sollten wir uns das Recht vorbehalten, die Intoleranz nicht zu tolerieren."
Weiters finden sich in diesem Band auch die Sätze von Popper: "The attempt to make heaven on earth invariably produces hell. It leads to intolerance. It leads to religious wars, and to the saving of souls through the inquisition."
Übersetzung: "Der Versuch, den Himmel auf Erden einzurichten, erzeugt stets die Hölle. Dieser Versuch führt zu Intoleranz, zu religiösen Kriegen und zur Rettung der Seelen durch die Inquisition."
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27.04.2015 18:13 |
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ALO Atheist
Moderator
Dabei seit: 19.03.2010
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Das Ergebnis über "Die Toleranzgrenze der Österreicherinnen und Österreicher" (April 2015) ist erfreulich. Für etwa 4/5 der 1000 Befragten ist die ethnische Herkunft wie auch die Hautfarbe kein Problem, Homosexualität ist für etwa 3/4 kein Problem, eine klare Mehrheit hat nichts dagegen, wenn zwei homosexuelle Männer ein Kind adoptieren, eine klare Mehrheit stört es nicht, wenn in der Nachbarschaft ein buddhistisches Zentrum errichtet wird, 9/10 haben kein Problem mit einer Frau als Chefin und 94 Prozent stört es nicht, einen Kollegen oder eine Kollegin im Rollstuhl zu bekommen.^1
Lediglich beim Thema "Islam", das offenbar extra abgefragt worden ist, weil diese Religion so wichtig ist, dürften so viele Menschen Angst bekommen, weil man wohl regelmäßig von den Medien mit Berichten über islamistische Hinrichtungen, Kopfabschneidungen und islamistische Terroranschläge überschüttet wird und weil der islamistische Terror schon lange in Europa angekommen ist und weil die Muslime in Europa nicht in Großdemos gegen den islamistischen Terror protestieren, dass lediglich etwa 1/3 als nicht islamophob zu bezeichnen sind, wobei wohl ein Teil dieses einen Drittels selbst dem Islam angehören mag. Hinzuzufügen ist, dass aus der Studie auch hervorgeht, dass eine klare Mehrheit es nicht stört, wenn eine Verkäuferin in einem Geschäft ein muslimisches Kopftuch trägt.
In Sachen Toleranz ist somit den Österreichern und Österreicherinnen ein gutes Zeugnis ausgestellt worden, das aber immer noch verbesserungsfähig ist.
Diese Studie zeigt zudem, dass Islamophobie nicht mit Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit zu verwechseln ist. Diese Begrifft gilt es politisch korrekt auseinanderzuhalten.
^1 http://www.mkoe.at/sites/default/files/f...udie-Slides.pdf
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29.04.2015 18:36 |
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landlerin
Forscher/in
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Keine Religion nützt die Toleranz so sehr aus wie der Islam um seine wenig tolerante Weltsicht zu verbreiten. Und das fällt auf.
Landlerin
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30.04.2015 12:53 |
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Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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Leider Gottes gibt es auch Atheistinnen und Atheisten, die gegenüber einigen Atheistinnen und Atheisten (z.B. der Atheistischen Religionsgesellschaft) wenig tolerant sind und im Grunde genommen eine zumindest in diesem Punkt nicht gerade besonders tolerante Weltsicht haben ...
Keine Toleranz gegenüber einer Intoleranz? Immer und überall?
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30.04.2015 14:25 |
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ALO Atheist
Moderator
Dabei seit: 19.03.2010
Beiträge: 1.857
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Also ich gehöre zu den Atheisten und Atheistinnen, welche die "Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich" tolerieren. Aber die "Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich" muss akzeptieren, dass es Atheisten und Atheistinnen gibt, welche den Weg der "Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich" nicht mitgehen. Das mag daran liegen, dass zwischen religionsfreien Atheisten und Atheistinnen und religiösen Atheisten und Atheistinnen zu differenzieren ist.
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30.04.2015 14:53 |
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Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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30.04.2015 19:21 |
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nicolai
Superintelligenz
Dabei seit: 05.02.2010
Beiträge: 5.047
Herkunft: Graz
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Zitat: |
Original von Der Brunnen ohne Krug
Leider Gottes gibt es auch Atheistinnen und Atheisten, die gegenüber einigen Atheistinnen und Atheisten (z.B. der Atheistischen Religionsgesellschaft) wenig tolerant sind und im Grunde genommen eine zumindest in diesem Punkt nicht gerade besonders tolerante Weltsicht haben ... |
Bedauerlicherweise gibt es immer noch Personen, die sich als "Atheisten" bezeichnen, dennoch aber (intuitiv und unbewußt, nicht aus Gründen der Rethorik) Sätze mit Phrasen wie "Leider Gottes" zu beginnen müssen glauben; was allerdings damit zusammenhängen könnte, daß diese Personen der Ansicht sind, es handle sich beim "Atheismus" um eine "religiöse Glaubensrichtung", bzw. Konfession und keine Lebenseinstellung, weswegen diese Personen auch offenbar nicht umhin können, andere Atheisten für eine dubiose "Religionsgesellschaft" missionieren zu wollen...
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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01.05.2015 01:56 |
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Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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Zwei konkrete Vorschläge und eine Frage:
"Rethorik" --> "Rhetorik"
"zu beginnen müssen glauben" --> "beginnen zu müssen glauben"
Was hältst du davon, lieber etwas "einfacher" zu schreiben und dafür auch anzugeben, worauf sich deine eigenen Behauptungen ("intuitiv und unbewußt, nicht aus Gründen der Rethorik"; "daß diese Personen der Ansicht sind, es handle sich beim 'Atheismus' ["beim" = "bei dem", d.h. bei jedem Atheismus!] um [...]") stützen?
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02.05.2015 08:48 |
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Ramon
Normaler Mensch
Dabei seit: 23.11.2008
Beiträge: 7.451
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Zitat: |
Original von nicolai
Zitat: |
Original von Der Brunnen ohne Krug
Leider Gottes gibt es auch Atheistinnen und Atheisten, die gegenüber einigen Atheistinnen und Atheisten (z.B. der Atheistischen Religionsgesellschaft) wenig tolerant sind und im Grunde genommen eine zumindest in diesem Punkt nicht gerade besonders tolerante Weltsicht haben ... |
Bedauerlicherweise gibt es immer noch Personen, die sich als "Atheisten" bezeichnen, dennoch aber (intuitiv und unbewußt, nicht aus Gründen der Rethorik) Sätze mit Phrasen wie "Leider Gottes" zu beginnen müssen glauben; was allerdings damit zusammenhängen könnte, daß diese Personen der Ansicht sind, es handle sich beim "Atheismus" um eine "religiöse Glaubensrichtung", bzw. Konfession und keine Lebenseinstellung, weswegen diese Personen auch offenbar nicht umhin können, andere Atheisten für eine dubiose "Religionsgesellschaft" missionieren zu wollen...
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Wenn sich Deine Atheisten nicht dagegen wehren, in den Atheismustopf geworfen zu werden, dann ist es doch ihre eigene Schuld. Und wenn es dann auch noch Atheisten gibt, die eine atheistische Sekte gründen wollen, dann kann man ihnen ohnehin nicht mehr helfen.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
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04.05.2015 10:02 |
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