marven
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In letzter Zeit hört man Gläubigen, insbesondere aus dem islamischen Umfeld, folgendes Argument:
Atheisten glauben an die Mathematik und somit auch an die Zahl PI.
Die Zahl PI ist aber nicht berechenbar und sogar unendlich.
Wenn es aber trotzdem rational ist an die Zahl PI zu glauben, dann kann man genauso gut sagen es ist rational an einen Gott zu glauben.
Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ist das ein Argument?
__________________ Ich zweifle, also denke ich.
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16.03.2015 08:53 |
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Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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Ja, das ist ein logisches Argument. Allerdings eines, das mich ganz und gar nicht überzeugt. Denn nicht alle Atheist*innen "glauben an die Mathematik und somit auch an die Zahl PI" - ich z.B. tue das nicht; damit ist schon mal die erste der Prämissen falsch.
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16.03.2015 11:33 |
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Zitat: |
Original von marven
In letzter Zeit hört man Gläubigen, insbesondere aus dem islamischen Umfeld, folgendes Argument:
Atheisten glauben an die Mathematik und somit auch an die Zahl PI.
Die Zahl PI ist aber nicht berechenbar und sogar unendlich.
Wenn es aber trotzdem rational ist an die Zahl PI zu glauben, dann kann man genauso gut sagen es ist rational an einen Gott zu glauben.
Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ist das ein Argument? |
Ein Vergleich von Äpfel mit Birnen ist selten ein gutes Argument. PI ist eine irrationale Zahl, diese korrekte Bezeichnung fällt hier völlig weg,stattdessen wird eine Rationalität eingeführt, die zu diesem Trugschluß führt.
Als mathematischer Begriff bedeutet „irrational“, dass eine Zahl sich nicht als Verhältnis zweier ganzer Zahlen darstellen läßt; in diesem Zusammenhang bedeutet „Ratio“ Verhältnis , jedoch nicht Vernunft.
Im Sprachgebrauch wird „irrational“ jedoch als Beschreibung von Gefühlen wie: unvernünftig, unberechenbar, affektiv, emotional.....verwendet.
Nicht dass das Wort „Verhältnis“ sprachlich nicht auch noch eine weitere Bedeutung haben könnte und kann als in der Mathematik, aber das ist eine andere Geschichte...
__________________ Atheismus ist frei von Religionssek(k)(t)iererei
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17.03.2015 18:29 |
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peter mitterstöger
Superintelligenz
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Zitat: |
Original von Pallas Athene
Zitat: |
Original von marven
In letzter Zeit hört man Gläubigen, insbesondere aus dem islamischen Umfeld, folgendes Argument:
Atheisten glauben an die Mathematik und somit auch an die Zahl PI.
Die Zahl PI ist aber nicht berechenbar und sogar unendlich.
Wenn es aber trotzdem rational ist an die Zahl PI zu glauben, dann kann man genauso gut sagen es ist rational an einen Gott zu glauben.
Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ist das ein Argument? |
Ein Vergleich von Äpfel mit Birnen ist selten ein gutes Argument. PI ist eine irrationale Zahl, diese korrekte Bezeichnung fällt hier völlig weg,stattdessen wird eine Rationalität eingeführt, die zu diesem Trugschluß führt.
Als mathematischer Begriff bedeutet „irrational“, dass eine Zahl sich nicht als Verhältnis zweier ganzer Zahlen darstellen läßt; in diesem Zusammenhang bedeutet „Ratio“ Verhältnis , jedoch nicht Vernunft.
Im Sprachgebrauch wird „irrational“ jedoch als Beschreibung von Gefühlen wie: unvernünftig, unberechenbar, affektiv, emotional.....verwendet.
Nicht dass das Wort „Verhältnis“ sprachlich nicht auch noch eine weitere Bedeutung haben könnte und kann als in der Mathematik, aber das ist eine andere Geschichte...
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Grundsätzlich hast du Recht, die Göttin der Halbweisheit. Aber der Themenstarter hat auch Recht. Pi und e usw, könnten religiöse Ambitionen erreichen, aber niemals nicht in der breiten Masse.
__________________ veni, vidi, witzig
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17.03.2015 18:36 |
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Zitat: |
Original von marven
In letzter Zeit hört man Gläubigen, insbesondere aus dem islamischen Umfeld, folgendes Argument:
Atheisten glauben an die Mathematik und somit auch an die Zahl PI. |
Mathematik ist keine Naturwissenschaft, sondern eine Formalwissenschaft. Für die Naturwissensschaften ist sie jedoch eine unverzichtbare Hilfswissenschaft.
Zitat: |
Original von marven
Die Zahl PI ist aber nicht berechenbar und sogar unendlich.
Wenn es aber trotzdem rational ist an die Zahl PI zu glauben, dann kann man genauso gut sagen es ist rational an einen Gott zu glauben.
Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Ist das ein Argument? |
Die Zahl Pi ist ein Konstrukt. Die Dezimalzahlen sind auch ein Konstrukt. Beide Konstrukte sind nicht miteinander kompatibel.
Gott ist ein Konstrukt. Er ist mit der Wirklichkeit nicht kompatibel.
__________________ Zweifel schützt vor Lügen
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31.03.2015 00:05 |
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marven
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Der Begriff Wirklichkeit - was ist der?
Eigentlich wissen wir ja noch immer sehr wenig.
Habe mir unlängst wieder so eine Milchstrassen-Doku angesehen.
Halten wir uns vor Augen, wie winzig klein unser ganzes Sonnensystem in Relation ist.
Wieviel wissenschaftliche Arbeit und Mühe wir noch investieren müssen, um irgendwann unsere Galaxie zu erforschen.
Und unsere Galaxie ist ebenfalls nur ein Staubkorn im Universum.
Aber derzeit haben wir noch nicht einmal unser eigenes Sonnensystem erforscht.
Ja, noch nicht einmal den eigenen Planeten komplett (Tiefsee, Erdinneres).
Wieviele Jahrtausende müssen wir noch forschen, damit wir das Universum erst einmal bereisen können.
Und bereisen können heißt noch lange nicht, es verstanden zu haben.
Was wir am Ende des Tages wohl finden werden?
Vielleicht gibt es am Rande des Universums eine Tür, auf der steht:
"Hausmeister des Universums, Stelle frei."
__________________ Ich zweifle, also denke ich.
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31.03.2015 07:12 |
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Skeptiker
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Zitat: |
Original von marven
Der Begriff Wirklichkeit - was ist der?
Eigentlich wissen wir ja noch immer sehr wenig. |
Man muss nicht wissen, was auf jedem einzelnen Planeten im Universum vor sich geht. Wir wissen mehr als die Religiösen wahr haben wollen, deswegen machen sie aus dem Rest des Universums ein Mysterium.
Wir wissen, dass die Vorgänge in der Natur grundsätzlich indeterministisch sind. Mit anderen Worten es regiert der Zufall und zwar der Zufall, den auch ein Gott nicht zu beseitigen vermag, der damit verhindert, dass irgendwer oder irgendetwas allwissend ist. Der damit auch den Begriff "Vorsehung" ins Reich der falschen Theorien verbannt. Wir wissen, dass das Universum seit Milliarden Jahre besteht, dass die Evolution der maßgebliche Prozess der Menschwerdung war, dass es keine Götter gibt. Wir wissen das Wesentliche. Wir wissen alles, was man für ein Leben frei von Religion braucht.
Das was du zum Problem machst, ist Detailwissen. Es ist bedauerlich, dass wir es noch nicht haben, aber nicht essenziell.
Zitat: |
Original von marven
Was wir am Ende des Tages wohl finden werden?
Vielleicht gibt es am Rande des Universums eine Tür, auf der steht:
"Hausmeister des Universums, Stelle frei." |
Wir haben ein Schild gefunden im Universum: "Hausmeisterstelle besetzt. Bei Fragen bitte an die Wissenschaft wenden."
__________________ Zweifel schützt vor Lügen
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31.03.2015 14:17 |
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marven
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Nein, "das Wesentliche" wissen wir nicht. Nämlich, was mit uns passiert, wenn wir sterben.
Und ob es Götter gibt, ist eher eine Frage wie man einen Gott definiert, siehe Cargo-Kult.
Wenn ein Raumfahrer mit gigantischem Wissen auf eine Kultur trifft, die irgendwo in der Antike steckt, dann ist er für diese Leute so wie der Zeus.
Die wesentlichste Eigenschaft von Religion ist ja, das man Gott nicht definieren kann und somit ständig über einen unscharfen Begriff redet.
__________________ Ich zweifle, also denke ich.
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01.04.2015 06:32 |
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Skeptiker
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Zitat: |
Original von marven
Nein, "das Wesentliche" wissen wir nicht. Nämlich, was mit uns passiert, wenn wir sterben. |
Ist auch schon geklärt: Verwesung.
Aber ich denke, dein Problem ist, dass du ein falsche Vorstellung davon hast, was dich ausmacht. Du meinst mehr zu sein als ein kypernetisches System. Du meinst, du bist etwas anderes als ein Roboter, selbst wenn ein Roboter einmal die gleichen Fragen wie du stellt, willst du kein "Ding" sein. Wir Atheisten wissen das Wesentliche, denn wir wissen, wie töricht ein solches Ansinnen ist. Eine Selbstlüge ist es. Selbstlügen sind die hartnäckigsten Lügen.
Zitat: |
Original von marven
Und ob es Götter gibt, ist eher eine Frage wie man einen Gott definiert, siehe Cargo-Kult.
Wenn ein Raumfahrer mit gigantischem Wissen auf eine Kultur trifft, die irgendwo in der Antike steckt, dann ist er für diese Leute so wie der Zeus.
Die wesentlichste Eigenschaft von Religion ist ja, das man Gott nicht definieren kann und somit ständig über einen unscharfen Begriff redet. |
Stimmt nicht. Sicher ist es so, dass man den Gottesbegriff nicht objektivieren kann, aber nur weil Karel noch lebt, kann man daraus nichts ableiten. Letztlich ist nicht jeder Gottesbegriff gleich schädlich. Wenn man einen Gott nur viel Macht, aber nicht Allmacht zuschreibt, ist er viel leichter zu überwinden. Dasselbe gilt für Güte und Allgüte. Solche Gottesbegriffe sind eher lächerlich. Aber die allgütigen, allmächtigen Götterkonstruktionen, die sind gefährlich. Aber da sie widerlegbar und auch widerlegt sind, wissen wir wieder alles Wesentliche.
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01.04.2015 17:02 |
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Zitat: |
Original von marven
Nein, "das Wesentliche" wissen wir nicht. Nämlich, was mit uns passiert, wenn wir sterben.
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Wenn man stirbt, dann stirbt man, und dann gibt es mehrere Möglichkeiten: die Erdbestattung, die Feuerbestattung in Form von Urnenbestattung oder Kremationsfeier, die auch für Bürger eines Binnenlandes mögliche Seebestattung und schließlich die bei uns äußerst selten verlangte Weltraumbestattung.
Zitat: |
Original von marven
Die wesentlichste Eigenschaft von Religion ist ja, das man Gott nicht definieren kann und somit ständig über einen unscharfen Begriff redet. |
Du redest aber nicht zufällig über die Kreiszahl Pi.
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01.04.2015 17:12 |
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marven
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Die Antwort das es nach dem Tod einfach aus ist, ist nicht befriedigend.
Denn woher will man das wissen? Man kann es nur glauben, und damit hat diese Weltsicht nicht mehr Gewicht als andere Überzeugungen.
Ich frage mich, wie man auf wissenschaftlicher Basis mit ergebnisoffener Forschung die Wahrheit herausfinden könnte.
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03.04.2015 17:22 |
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ALO Atheist
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Original von marven
Die Antwort das es nach dem Tod einfach aus ist, ist nicht befriedigend. |
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03.04.2015 17:32 |
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marven
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Und die Existenz der Religion ist der Beweis dafür.
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03.04.2015 17:57 |
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ALO Atheist
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Wer Ewigkeitsblähungen hat, nimmt Religion, wer keine hat, lebt auch nicht ewig.
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03.04.2015 18:19 |
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Original von marven
Und die Existenz der Religion ist der Beweis dafür. |
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04.04.2015 03:20 |
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nicolai
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Hatten wir hier nicht dereinst ein "smiley-limit" von fünf Exemplaren ? Ist dieses aufgehoben ?
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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04.04.2015 12:37 |
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Skeptiker
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Zitat: |
Original von nicolai
Hatten wir hier nicht dereinst ein "smiley-limit" von fünf Exemplaren ? Ist dieses aufgehoben ?
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Das hab ich dann nicht mitbekommen. Wo steht das, damit man es zu jeder Zeit nachlesen kann?
__________________ Zweifel schützt vor Lügen
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04.04.2015 12:40 |
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Original von marven
Die Antwort das es nach dem Tod einfach aus ist, ist nicht befriedigend.
Denn woher will man das wissen? Man kann es nur glauben, und damit hat diese Weltsicht nicht mehr Gewicht als andere Überzeugungen.
Ich frage mich, wie man auf wissenschaftlicher Basis mit ergebnisoffener Forschung die Wahrheit herausfinden könnte. |
Welche Wahrzeit erhoffst du dir, die die Wissenschaft finden sollte? Deine Frage lässt vermuten, dass du an ein Leben danach hoffst, in welcher Form auch immer?
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03.04.2015 17:40 |
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marven
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Nein. Ich möchte einfach wissen, um des Wissens willen.
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03.04.2015 17:55 |
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