Friedensreich
Dozent/in
Dabei seit: 18.08.2008
Beiträge: 807
Herkunft: Wien
|
|
Seit gestern kursieren Meldungen, dass der IS 200 (bis 350 je nach Zeitung) Yeziden aus der Gefangenschaft entlassen hat. In manchen Berichten wird das als "erster Schritt" zur Normalisierung gefeiert.
Wenn man zwischen den Zeilen liest, stellt man fest, dass die Freigelassenen überwiegend Kranke, Alte und Kinder waren. Also war das keinehumanistische Aktion des IS. Man hat, so glaube ich, die Leute nicht ermordet weil man schlicht und einfach die Reaktion der Medien in islamischen und nichtislamischen Ländern vermeiden wollte. Durch die "Freilassung" erspart sich der IS jede Menge Aufseher und Betreuer. Die armen Teufel wurden jetzt den Kurden (immerhin Feinde) übergeben, die nun ihre Ressourcen nützen müssen um die Freigelassenen wieder aufzupäppeln. Natürlich ist das für die freigelassenen gut, aber letztendlich ist das eine Schwächung des Gegners.
|
|
19.01.2015 00:01 |
Offline |
EMail |
suchen |
Freundesliste |
Portal
|
|
|
landlerin
Forscher/in
Dabei seit: 18.09.2009
Beiträge: 1.471
Herkunft: NÖ
|
|
Ja, jetzt stehen sie schon als ein bissl besser da.....ich denke dass die Attentate in Paris manchen der Führer der Truppe zu denken gegeben haben. Denn jetzt sieht man in der westlichen Welt nicht mehr eine Auge zudrückend, zu. Und die diversen Salafistenprediger sind jetzt erst mal auf Tauchstation gegangen....die Drohungen wurden Realität, die Politik ist zum Handeln gezwungen.
Und jetzt bleibt ihnen gar nichts anderes übrig freundlich zu tun. Und nicht bei jeder Köpfung mitzufilmen.
Landlerin
|
|
19.01.2015 08:27 |
Offline |
EMail |
suchen |
Freundesliste |
Portal
|
|
Friedensreich
Dozent/in
Dabei seit: 18.08.2008
Beiträge: 807
Herkunft: Wien
Themenstarter
|
|
Ganz so sehe ich das nicht, denn dadurch dass sie die "Pflege und Betreuungsfälle" dem Feind, in diesem Fall den Kurden, übergeben haben ersparen sie sich doch eine Menge Aufwand. Die Yezidischen Mädels die verkäuflich waren oder die man zwangsverheiraten konnte haben sie ja behalten. Auch Jugendliche die man zum Kämpfer ausbilden kann.
Ich glaube nich dass sich die IS-Führung von den Vorgängen in Europa beeindrucken lässt. Das Ziel der IS Truppe einen Islamischen Staat zu errichten ist klar definiert. Da wird sicher nicht auf Opfer weder bei den Feinden noch in den eigenen Reihen Rücksicht genommen. Man müste die Truppe konsequent militärisch unter Druck setzen, nur das verstehen sie, verhandeln ist wie ich meine sinnlos.
In der Zwischenzeit gibt es in Libyen, Saudi-Arabien, Jemen und Marokko (das sind nur die bekannten) Zellen des IS. Es ist nur eine Frage der Zeit bis die auch dort zuschlagen.
|
|
19.01.2015 10:45 |
Offline |
EMail |
suchen |
Freundesliste |
Portal
|
|
|
peter mitterstöger
Superintelligenz
Dabei seit: 07.04.2012
Beiträge: 5.879
Herkunft: Österreich
|
|
ich habe von einer These gelesen, die ich gerne zur Diskussion stellen möchte. Solange die IS dort unten wütet und solange westliche Rekruten hinunter gehen, bleiben wir im wesentlich verschont. Aber wehe, die Kurden und die Westler machen dort dem IS den Garaus. Dann gibt es tausende, die doch überleben und zurückkommen und ein neues Betätigungsfeld suchen. Und voll der Rache sind.
Klingt für mich plausibel.
__________________ veni, vidi, witzig
|
|
19.01.2015 11:01 |
Offline |
EMail |
suchen |
Freundesliste |
Portal
|
|
Friedensreich
Dozent/in
Dabei seit: 18.08.2008
Beiträge: 807
Herkunft: Wien
Themenstarter
|
|
Leider eine sehr wahrscheinliche Möglichkeit. Da bleibt uns nur Übertritt zum Islam oder Aufrüstung.
|
|
19.01.2015 11:14 |
Offline |
EMail |
suchen |
Freundesliste |
Portal
|
|
|
peter mitterstöger
Superintelligenz
Dabei seit: 07.04.2012
Beiträge: 5.879
Herkunft: Österreich
|
|
Zitat: |
Original von Friedensreich
Leider eine sehr wahrscheinliche Möglichkeit. Da bleibt uns nur Übertritt zum Islam oder Aufrüstung. |
Auch der Islam hat seine Achillesfersen. Deppat samma ja a net.
Ich bin als 68er dafür, das System von innen her zu ruinieren.
__________________ veni, vidi, witzig
|
|
19.01.2015 12:11 |
Offline |
EMail |
suchen |
Freundesliste |
Portal
|
|
Friedensreich
Dozent/in
Dabei seit: 18.08.2008
Beiträge: 807
Herkunft: Wien
Themenstarter
|
|
Da gibt es einen kurzen Artikel in "Die Zeit" (Autor Roland Düker) vom 08.01.2015 unter dem Titel "Was ist schlimmer als Hinrichtung". Darin wird über ein Video berichtet, in dem der im Vorjahr entführte britische Reporter John Cantlie ( sein ebenfalls entführter Kollege wurde bereits geköpft) Werbung für den IS mach und die Errungenschaften des IS besonders in Mosul lobt.
Kommentar des Verfassers: "Die Rollenspiele die seine Entführer aber einstweilen für dieses Opfer ersonnen haben, heben die IS-Propaganda auf ein neues Niveau der Perfidie. Sie zeigen damit wozu man Menschen mit Gewalt bringen kann. Wenn John Cantlie als die Karikatur eines westlichen Reporters vor die Kamera tritt, dann sollen sie Zuschauer wissen, dass sein Lächeln nur das eines Todgeweihten ist."
|
|
19.01.2015 11:34 |
Offline |
EMail |
suchen |
Freundesliste |
Portal
|
|
Friedensreich
Dozent/in
Dabei seit: 18.08.2008
Beiträge: 807
Herkunft: Wien
Themenstarter
|
|
Das System von innen ruinieren kann man nur wenn man Teil, uns zwar einflussreicher Teil, des Systems ist. Da der Islam allein im sunnitischen Bereich jede Menge Strömungen hat, die fast alle konservativ (islamistisch und hanafitisch) sind wird das auch für einen 68 ein Problem. Liberalere Formen des Islam gibt es nur im ehemaligen Einflussbereich der Sowjetunion, aber auch da neigt sich der Trend zu konservativen Formen des Islam.
Die mehrheitlich rückständigen islamischen Staaten, sind auf technisches Konw-How aus dem Westen angewiesen und verwenden es auch. Dadurch entsteht eine Art Hass auf die vor allem in Wissenschaft und Technik weiter entwickelte westliche Gesellschaft, da den Muslimen (meist einfache Bauern, Handwerker und Hirten) von ihren geistlichen Führern eingetrichtert wird, es geht ihnen nur deshalb so schlecht, weil sie der Westen, die Christen und Juden durch ihren Einfluss auf einem so niederen Niveau halten.
Übrigens ein Vergleich:
Deutschland etwa 80 Mio. EW im Jahr 2013 über 5.000 neue Patente
Ägypten etwa gleiche Einwohnerzahl im Jahr 2013 242 Patente
|
|
20.01.2015 10:19 |
Offline |
EMail |
suchen |
Freundesliste |
Portal
|
|
|
peter mitterstöger
Superintelligenz
Dabei seit: 07.04.2012
Beiträge: 5.879
Herkunft: Österreich
|
|
Zitat: |
Original von Friedensreich
Das System von innen ruinieren kann man nur wenn man Teil, uns zwar einflussreicher Teil, des Systems ist. Da der Islam allein im sunnitischen Bereich jede Menge Strömungen hat, die fast alle konservativ (islamistisch und hanafitisch) sind wird das auch für einen 68 ein Problem. Liberalere Formen des Islam gibt es nur im ehemaligen Einflussbereich der Sowjetunion, aber auch da neigt sich der Trend zu konservativen Formen des Islam.
Die mehrheitlich rückständigen islamischen Staaten, sind auf technisches Konw-How aus dem Westen angewiesen und verwenden es auch. Dadurch entsteht eine Art Hass auf die vor allem in Wissenschaft und Technik weiter entwickelte westliche Gesellschaft, da den Muslimen (meist einfache Bauern, Handwerker und Hirten) von ihren geistlichen Führern eingetrichtert wird, es geht ihnen nur deshalb so schlecht, weil sie der Westen, die Christen und Juden durch ihren Einfluss auf einem so niederen Niveau halten.
Übrigens ein Vergleich:
Deutschland etwa 80 Mio. EW im Jahr 2013 über 5.000 neue Patente
Ägypten etwa gleiche Einwohnerzahl im Jahr 2013 242 Patente |
niemand - also wirklich niemand - hat geglaubt, dass der Kommunismus so sang - und vor allem blutlos darniedergeht. Kann überall passieren, hoffentlich.
Man bräuchte etwas, was die Illusion der Religionen wegnimmt. Eine Anti-Droge gegen das Opium für das Volk.
__________________ veni, vidi, witzig
|
|
20.01.2015 10:30 |
Offline |
EMail |
suchen |
Freundesliste |
Portal
|
|
|
marven
Forscher/in
Dabei seit: 02.05.2012
Beiträge: 1.445
Herkunft: Wien
|
|
Und Emmanuel Todd?
__________________ Ich zweifle, also denke ich.
|
|
21.01.2015 06:25 |
Offline |
EMail |
suchen |
Freundesliste |
Portal
|
|
Friedensreich
Dozent/in
Dabei seit: 18.08.2008
Beiträge: 807
Herkunft: Wien
Themenstarter
|
|
Die meisten Menschen haben immer nach einem Sinn des Lebens gesucht und sind daher notgedrungen zu Religion gekommen. Egal welche Religiion, es wird immer ein Konzept und ein Versprechen für "das Leben danach geben. Das ist einne brilliante Geschäftidee, die der Religionsgründer bzw. die Religionsgemeinschaft nie beweisen oder einlösen muss.
Wenn man von einem Beispiel ausgeht:
Du liest ein Buch, nach der letzten Seite legst Du das Buch als "gelesen weg" oder schaust Du dann noch monatelang ob sich hinter dem Einbanddeckel noch etwas verbigrt?
Also wäre der unpopuläre Weg, allen Gläubigen klar zu machen, dass nach dem Tod weder Himmel noch Hölle sondern einfach "Game Over" ist
|
|
20.01.2015 10:58 |
Offline |
EMail |
suchen |
Freundesliste |
Portal
|
|
|