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peter mitterstöger
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Zitat: |
Original von marven
http://www.deutschlandfunk.de/marquis-de...ticle_id=304860
Vor 200 Jahren starb der Mann, der schon im 18. Jahrhundert auf Kreuze das Endprodukt des Stoffwechsels platzierte.
Die Uni-Ferkeleien der 60er waren da noch in weiter Ferne.
Was können wir heute von ihm lernen? |
Eben Sadismus. Und wenn wir auf Masochisten treffen - passts.
__________________ veni, vidi, witzig
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03.12.2014 07:35 |
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nicolai
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Zitat: |
Original von marven
Was können wir heute von ihm lernen? |
Daß man sehr schnell auf unbestimmte Zeit "in´s Häfn" oder "in´n Gugelhupf" verschickt werden kann, wenn man seine Phantasien zu laut hinausposaunt; und das sogar auf Betreiben der eigenen Familie...
Und daß von den vielen Werken, die man als Schriftsteller, Philosoph und Freidenker verfaßt hat zumeist nur diejenigen, oder vielmehr jene Teile in späteren Zeiten populär und "zitiert" werden (wirklich gelesen hat sie ohnehin kaum jemand, geschweige denn verstanden), in denen es um Sex geht.
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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05.12.2014 23:33 |
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Ramon
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Zitat: |
Original von marven
Die Uni-Ferkeleien der 60er waren da noch in weiter Ferne.
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Die Frage dürfte eher sein, was Du für Vorstellungen über die 60er Jahre hast, und wo Dein Sexualverständnis beheimatet ist?
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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06.12.2014 09:26 |
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ALO Atheist
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Meine Damen und Herren! Fällt uns zu Marquis de Sade sonst nichts ein?
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11.12.2014 22:46 |
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marven
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Wäre vielleicht ein Workshop nötig?
__________________ Ich zweifle, also denke ich.
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12.12.2014 06:19 |
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BlackWiddow
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Er war wahrscheinlich der erste der Tabus in Worte gefasst hat, das ist wohl sein Verdienst. und dafür gebührt ihm Respekt.
Vielleicht der Vorreiter der Enttabuisierung der Sexualität, zumindest bis auf die letzten 3 Tabus, dies da noch gibt: Pädophilie, Gewalt und Inzest.
__________________
Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht. J.-W. v. Goethe, FAUST I (nach einem Buddha-Zitat)
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12.12.2014 14:50 |
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marven
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Diese Tabus gab es aber nicht immer. Sie hängen von der jeweiligen Gesellschaft ab.
__________________ Ich zweifle, also denke ich.
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15.12.2014 07:39 |
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ALO Atheist
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Ein paar Worte zu Marquis de Sade
Der französische Schriftsteller Albert Camus bezeichnet in seiner Schrift über Marquis de Sade den literarischen Begründer des Sadismus als zweitklassigen Schriftsteller, der de Sade wohl streng betrachtet war, dennoch kommt man an de Sade als Autor nicht vorbei, wenn es um den Facettenreichtum der Weltliteratur und vor allem auch um zeitgeschichtliche, philosophische und weltanschauliche Aspekte geht.
Das Genre des Marquis de Sade ist charakterisiert durch introspektives, monologisches Schreiben in der Isolation einer Strafanstalt. De Sade, das ist wichtig, schrieb seine wichtigsten Bücher im Gefängnis; diese sind Ausdruck seiner tiefsten Phantasien und Überzeugungen. Gerade weil er so viel Zeit seines Lebens in Einzelhaft verbracht hat und er nicht für einen Verleger und eine Leserschaft im Schreiben Kompromisse schließen musste, sind seine Werke authentisch, ehrlich und ernst zu nehmen.
Marquis de Sade war ein sehr sexueller Mensch mit, wie wir heute sagen würden, starken sadomasochistischen Neigungen. Seine Bücher, sein wichtigstes ist im Übrigen "Justine", spiegeln allerdings keineswegs nur die sexuellen Vorlieben und Phantasien des Autors wider, vielmehr sind sie ein "Zerrbild" seiner Zeit, der Zeit vor der und der Französischen Revolution, und nicht zuletzt wird auch die französische Aufklärung radikal und mit letzter Konsequenz pointiert über alle Grenzen des bisher Dagewesenen zu Ende gedacht.
De Sade, so geht das aus "Justine" hervor, war gleichsam der "Antichrist" seiner Zeit; sein Hass auf die Kirche, auf die Bibel, seine Schimpf-Tiraden über Evangelium und Klerus gehören zum Interessantesten in diesem Roman, weil de Sade seine Kritik an Religion mit einer intellektuellen Schärfe formuliert, wie man es sonst nur von dem nach ihm geborenen Friedrich Nietzsche kennt. Wer "Justine" im Insel Verlag vorliegen hat, findet de Sades Rede über die Religionen auf den Seiten 82 bis 93.
Marquis de Sade war ein zweitklassiger Schriftsteller, ich gebe Camus recht, aber er war ein erstklassiger Denker, das muss man dazu sagen.
PS: Wenn man damals bei der Bastille vorbei ging, konnte es leicht sein, dass man jemanden schreien gehört hat. Marquis de Sade hatte sich in seiner Zelle ein Sprachrohr gebastelt und beschimpfte andere Häftlinge aus dem Fensterchen seines Kerkers sehr lautstark.
Hauptwerke von Marquis de Sade: "Justine", "Juliette", "Die hundertzwanzig Tage von Sodom oder die Schule der Ausschweifung". Die Bücher "Justine" und "Juliette" gehören zusammen, man beginnt mit "Justine".
Im Übrigen wurde das Wort Sadismus von Marquis de Sade (1740 - 1814) abgeleitet, genauso wie das Wort Masochismus von Leopold von Sacher-Masoch (1836 - 1895) abgeleitet wurde. Leopold von Sacher-Masoch war ein österreichischer Dichter. Somit ist Österreich gleichsam das Land des Masochismus, Frankreich ist mit Marquis de Sade gleichsam das Land des Sadismus.
Buchtipp: Leopold von Sacher-Masoch: "Venus im Pelz". Erschienen im Insel Verlag. Diese Novelle ist wunderschön erzählt und ein echter Klassiker.
Die oben genannten Bücher von Marquis de Sade sind ebenfalls Klassiker. Bücher von Marquis de Sade findet man beim Insel Verlag und beim Ullstein Verlag.
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12.12.2014 15:37 |
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peter mitterstöger
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dein Sermon zu dem Marquis ist eher zu länglich, was du bei anderen bekrittelst. Also mir fällt zu dem Herrn nichts ein. Und das ist selten.
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12.12.2014 17:11 |
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ALO Atheist
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Ich habe mich bemüht, mich möglichst kurz zu halten. Es geht hier nicht um eine Diskussion, wo man sich kurz und unmissverständlich zu Wort meldet, sondern um eine "Hommage" auf einen Schriftsteller anlässlich seines 200. Todestages.
Und wirf mir nicht schon wieder Brügel zwischen die Beine.
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12.12.2014 17:19 |
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peter mitterstöger
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Zitat: |
Original von ALO Atheist
Ich habe mich bemüht, mich möglichst kurz zu halten. Es geht hier nicht um eine Diskussion, wo man sich kurz und unmissverständlich zu Wort meldet, sondern um eine "Hommage" auf einen Schriftsteller anlässlich seines 200. Todestages.
Und wirf mir nicht schon wieder Brügel zwischen die Beine. |
Prügel.
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12.12.2014 17:28 |
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Ramon
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Zitat: |
Original von peter mitterstöger
Prügel. |
Die erhälst Du dann, ganz nach den Vorgaben des Marquis (auch gutes Magazin), von Deiner örtlichen Domina.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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12.12.2014 17:33 |
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peter mitterstöger
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Original von Ramon
Zitat: |
Original von peter mitterstöger
Prügel. |
Die erhälst Du dann, ganz nach den Vorgaben des Marquis (auch gutes Magazin), von Deiner örtlichen Domina. |
ja, meine örtliche Domina. Immer noch auf der Suche.
Ich finde es schön, wenn man "Dein" und wie eigentlich nicht "dein" schreibt.
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12.12.2014 17:36 |
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Ramon
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Zitat: |
Original von peter mitterstöger
ja, meine örtliche Domina. Immer noch auf der Suche.
Ich finde es schön, wenn man "Dein" und wie eigentlich nicht "dein" schreibt. |
http://www.vanessa-newton.at/Vanessa-New...firmeninfo.html
und wenn Dir die nicht gefällt......http://www.galeriedesade.com/
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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12.12.2014 17:39 |
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ALO Atheist
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"Jemandem Brügel zwischen die Beine werfen" ist eine Redewendung, dabei lässt sich die oberdeutsche Schreibweise "Brügel" beibehalten.
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12.12.2014 18:05 |
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peter mitterstöger
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Zitat: |
Original von ALO Atheist
"Jemandem Brügel zwischen die Beine werfen" ist eine Redewendung, dabei lässt sich die oberdeutsche Schreibweise "Brügel" beibehalten. |
ist mir neu, aber man lernt hinzu.
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12.12.2014 18:11 |
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BlackWiddow
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Zitat: |
Originally posted by ALO Atheist
"Jemandem Brügel zwischen die Beine werfen" ist eine Redewendung, dabei lässt sich die oberdeutsche Schreibweise "Brügel" beibehalten. |
Für meine "Widdow" hab ich auch die Shakespeare'sche Schreibweise gewählt
alte Sprachen haben was charmantes
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Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht. J.-W. v. Goethe, FAUST I (nach einem Buddha-Zitat)
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13.12.2014 13:29 |
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peter mitterstöger
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Original von BlackWiddow
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Originally posted by ALO Atheist
"Jemandem Brügel zwischen die Beine werfen" ist eine Redewendung, dabei lässt sich die oberdeutsche Schreibweise "Brügel" beibehalten. |
Für meine "Widdow" hab ich auch die Shakespeare'sche Schreibweise gewählt
alte Sprachen haben was charmantes
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Si zoch iz von der scheiden. daz kund er niht erwern.
do faht si den recken des libes wol behern.
si huob im daz houbet, mit dem swerte siz absluoc.
da sach der kümec Etzel. do was im leide genuoc.
also da schlägt gerade Kriemhild dem Hagen den Kopf ab.
und was Shakespeare betrifft:
Thus conscience does make cowards of us all,
and thus the native hue of resulution
is sickled o'er with the pale cast of thought.
Hamlet III,1
__________________ veni, vidi, witzig
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13.12.2014 13:37 |
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