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landlerin
Forscher/in
Dabei seit: 18.09.2009
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Ich würde eher sagen dass es für viele Menschen inzwischen nicht mehr so wichtig ist zu kommunizieren dass sie entweder keiner Religionsgemeinschaft an gehören oder schlicht und einfach nicht mehr an diese glauben. Und nicht jeder der keiner Religionsgemeinschaft (mehr) angehört ist auch ein "Atheist".....aber ich kann mir auch vorstellen dass so mancher "Christ" wenn er sich bei der Messe blicken läßt, arge Zweifel an dem was geboten wird, hat. Aber der halt wegen der Leut, weil der Kirchenbeitrag eh net so viel ausmacht, wegen der Eltern oder was immer, dabei ist.
Landlerin
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22.08.2014 07:40 |
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marven
Forscher/in
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Themenstarter
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Vielleicht liegt darin das Problem im Wettbewerb mit "erwachten Christen" und Konsorten.
__________________ Ich zweifle, also denke ich.
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22.08.2014 11:49 |
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ALO Atheist
Moderator
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Wenn - wie man sagt - weltweit nur 100 Personen Einsteins Relativitätstheorie wirklich verstehen und 8 Milliarden nicht, ist sie dennoch nicht falsch.
Atheismus ist das Fundament für aufgeklärtes, kritisches Denken. Denken muss aber jeder selbst.
Zur Frage, wo Atheismus in der Welt aus welchen Gründen verbreiteter ist und wo nicht, siehe atheisten-info.at/infos/info2026.html
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22.08.2014 18:55 |
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nicolai
Superintelligenz
Dabei seit: 05.02.2010
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Zitat: |
Original von ALO Atheist
Atheismus ist das Fundament für aufgeklärtes, kritisches Denken. Denken muss aber jeder selbst. |
Seh´ ich eher umgekehrt - nämlich, daß Atheismus bereits das Resultat von kritischen und sorgfältigen individuellen Denkprozessen darstellt; wobei ich mit Deinem zweitem Satz durchaus konform gehe...
Bedauerlicherweise läßt sich allerdings auch feststellen, daß in der heutigen (globalen) Überfluß-Konsum- und Leistungsgesellschaft das "Denken" generell nicht nur nicht gefördert und unterstützt, sondern nicht einmal sondernlich erwünscht ist, da seine Resultate zumeist den Zielen und dem Agieren der Profiteure und Nutznießer ebendieser Gesellschaft diametral entgegenstehen und gegebenrnfalls zu "nicht erwünschten" Handlungen (wie etwa freiwilligem Konsumverzicht, politischem Protest oder auch "Kirchenaustritt", etc.) führen kann.
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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23.08.2014 14:30 |
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ALO Atheist
Moderator
Dabei seit: 19.03.2010
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Vollkommen richtig, was du sagst.
Was diese beiden Sätze von mir anbelangt, so mündet der erste in den zweiten und der zweite in den ersten und tanzen gemeinsam den Aufklärungs-Walzer.
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23.08.2014 16:43 |
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Ramon
Normaler Mensch
Dabei seit: 23.11.2008
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Atheismus ist, so wie jeder Ismus, nur ein Haufen Dreck.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
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23.08.2014 19:58 |
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ALO Atheist
Moderator
Dabei seit: 19.03.2010
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Neoklassizismus höre ich aber schon gerne, und der Poetische Realismus liest sich vorzüglich.
Atheismus an sich ist keine Ideologie - siehe die beiden Sätze oben.
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23.08.2014 20:05 |
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Ramon
Normaler Mensch
Dabei seit: 23.11.2008
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Zitat: |
Original von ALO Atheist
Neoklassizismus höre ich aber schon gerne, und der poetische Realismus liest sich vorzüglich. |
Und ich liebe die Musik von Mozart und Beethoven, und die Gedichte von Heine und Fried.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
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23.08.2014 20:37 |
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ALO Atheist
Moderator
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Wunderbar! Und das Ganze ohne -ismus.
Dabei ist der Kubismus auch sehr interessant.
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23.08.2014 20:47 |
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Ramon
Normaler Mensch
Dabei seit: 23.11.2008
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Zitat: |
Original von ALO Atheist
Wunderbar! Und das Ganze ohne -ismus.
Dabei ist der Kubismus auch sehr interessant. |
Und was wäre er, wenn es keine Künstler gäbe, die von Anhängern und Pedanten in irgendwelche Schubläden gesteckt würden?
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
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23.08.2014 20:54 |
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ALO Atheist
Moderator
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Das ist richtig! ("Keine" gilt es der Logik wegen zu streichen.)
Ich nehme nicht an, dass du zu viel Hesse gelesen hast - die Betonung liegt auf "zu", denn sehr viel mag schon gut sein.
PS: Um Missverständnisse auszuräumen - es ist peinlich genug -, denn das lässt sich als Anspielung lesen. Als parteifreier Individualist bin ich von diversen "Anhängern" meilenweit entfernt, und ohne "Schubladen" im Nachhinein - noch einmal: im Nachhinein - können sich die ganze Kunstgeschichte und die ganze Literaturgeschichte und die gesamte Musikgeschichte universitär verabschieden. Dann gibt es keine Epochen und keine Entwicklungen und nichts ist im Fluss, und alles wird ein chaotisches Durcheinander. Oder lässt sich etwa die Entwicklung Mozarts nicht durch das Fundament "Bach" verstehen, sondern vielleicht etwa gar durch Richard Strauss? Bei aller Freiheit, aber so frei sind wir alle nicht, wie wir gerne wären.
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23.08.2014 23:55 |
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nicolai
Superintelligenz
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Zitat: |
Original von Ramon
Atheismus ist, so wie jeder Ismus, nur ein Haufen Dreck. |
Womit Du im Prinzip recht hast; allerdings dient die rhetorische "Schubladisierung" unter diverse "-ismen" in den meisten Fällen einfach der Vereinfachung, bzw. einfacheren Verständlichmachung von zwischenmenschlicher Kommunikation.
Die menschliche Sprache(n), vor allem deren "männliche" Ausprägung, dient/en nun einmal der kurzen und prägnanten Übermittlung von Wissen, Fakten, Ansichten und dergleichen, und haben zu diesem Zweck ebenjene "Schubladen" ausgebildet, um langwierig um- oder beschreibbare Dinge in vielleicht nicht so präziser, dafür aber allgemein verständlicher und vor allem schnell und einfach übermittelbare Form (Kategorisierung) ein- und zuzuordnen, resp. diese zu vermitteln ohne dabei auf unendlich lange detaillierte präzisierende Beschreibungen zurückgreifen zu müssen.
Wärest Du nämlich gezwungen, bei jeder Bestellung im Gasthaus erst ausführlich Beschaffenheit, Temperatur, Farbe, Form, Geschmack, Geruch, persönliche Empfindung beim Konsum desselben, etc. eines Krügel Bieres zu übermitteln, um ein solches kredenzt zu bekommen, so wärest Du mit Sicherheit schon lange verdurstet. Weswegen der oberbayerische gesellschaftliche Sprachkonsensus die quasi "-ismusentsprechung" "oa Kriagl", "oa Weizen" (öfter noch, zwecks Einsparung nochmaligen, voraussichtlich erforderlichen Bestellvorganges, gleich "oa Moaß, aba schnäi, wal i bi am Vadurschtn") ausgebildet hat.
Aus diesem Blickwinkel heraus entsprechen die "-ismen" nicht grundlegend den von Dir angeführten Kehrichthäufen, sondern sind kommunikationstechnisch quasi unumgänglich...
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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30.08.2014 11:51 |
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Ramon
Normaler Mensch
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Peinlich ist es höchstens, so hast Du es ja auch anklingen lassen und geäußert, wenn man besagte Schubladen (und nicht die Musik oder die Künstler) zu lieben scheint. Und natürlich sollte man auch Bach hören, wenn man Mozart verstehen will, aber dazu ist kein Ismus nötig. Aber Du widersprichst Dir ja selbst, wenn Du ein System verteidigst, aber dann doch nur auf künstlerische Vorgänger verweisen kannst. Und um bei Hesse zu bleiben, den ich in frühen Jahren gerne gelesen habe, so hat dieser Autor immerhin erkannt, dass man kein Buddha (Siddharta) wird, und auch die Welt nicht besser versteht, wenn man alles, was Religion und Philosophie anbelangt, in Ismen steckt. Und weil eben alles im Fluss ist, und Deine nachfolgenden Sätze auch andeuten lassen, dass Du womöglich Hegel, aber Heraklit nicht zu verstanden haben scheinst, komme ich, im Gegensatz zu Dir, ganz gut ohne fatalistischer Hingabe zum Ismus aus.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
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24.08.2014 08:48 |
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ALO Atheist
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Ismus hin und Ismen her, manchem fällt das Ordnen schwer.
Das ist keine Anspielung, denn auf Barock folgt die Klassik und nicht umgekehrt - das hat eine innere Logik -, und dennoch hat das nichts mit Fatalismus zu tun und war Mozart so frei, Dur und Moll gleichsam neu zu erfinden und wie noch nie dagewesen zu verwenden und zu verarbeiten.
Oder glaubt jemand, man verliebt sich ausgerechnet in eine Schublade, wenn man Mozart hört?
Hesse gut und schön, vielleicht habe ich ihn in jungen Jahren zu viel gelesen - man soll ihn ja vornehmlich in frühen und alten Jahren lesen -, aber bei Musik halte ich es eher mit Thomas Mann, der bei aller Freundschaft mit Hesse beim Thema Musik nicht mit ihm zusammen kam. Dabei hätte gerade Hesse Wagner und Brahms - "Demian", "Der Steppenwolf" - als freiere Künstler sehen können als Bach und Mozart. Und was er unter dem Notenüberschuss, den er Wagner unterstellt, versteht, lässt sich gerade durch die Schublade erklären, in die er ihn gesteckt hat und nicht mehr herauslässt.
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24.08.2014 19:00 |
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