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nicolai
Superintelligenz
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Original von BlackWiddow
Es gibt keine "liberalen" Muslime: |
...dem darf ich vielleicht hinzufügen :
Es gibt letzten Endes natürlich auch keine "liberalen" Christen, Juden, Hindus, Buddhisten (wobei der Zen-Buddhismus hierbei doch so etwas wie eine Art Ausnahme von der Regel darstellen mag), Zeugen Jehovas oder sonstige "Gottgläubige" - wie auch, stellen doch die jeweiligen Götter, bzw. Gottesbilder die jeweils alleinige, allumfassende und letztendliche "Wahrheit" und Instanz in allen Dingen dar.
Niemand ist nur "ein bißchen gläubig", ebensowenig wie man "ein bißchen schwanger" oder "ein bißchen tot" sein kann - und jegliche gegenteilige Behauptung zeugt entweder von mangelnder gedanklicher Beschäftigung (und/oder fehlender geistiger Kapazität) mit dem Thema oder stellt eine "verharmlosende" Schutzaussage dar.
Entweder man glaubt an einen Gott/an Götter, ungeachtet ob ein solcher/solche tatsächlich existieren oder nicht, oder man tut dieses eben nicht. Und da ein Gott/Götter eben die Eigenschaft zu besitzen pflegen, letzte Instanz und "Legislative" zu sein, kann es auch keine menschengeschaffene "Liberalisierung" geben, egal, wie gut eine solche auch mit politischer Korrektheit und derzeitigem westlichem, bzw. kapitalistisch-neoliberalem Gesellschaftskonsens und individuellem Lebens- und Denkkonstrukt harmonisieren mag !
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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23.08.2014 13:58 |
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Original von nicolai
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Original von BlackWiddow
Es gibt keine "liberalen" Muslime: |
...dem darf ich vielleicht hinzufügen :
Es gibt letzten Endes natürlich auch keine "liberalen" Christen, Juden, Hindus, Buddhisten (wobei der Zen-Buddhismus hierbei doch so etwas wie eine Art Ausnahme von der Regel darstellen mag), Zeugen Jehovas oder sonstige "Gottgläubige" - wie auch, stellen doch die jeweiligen Götter, bzw. Gottesbilder die jeweils alleinige, allumfassende und letztendliche "Wahrheit" und Instanz in allen Dingen dar.
Niemand ist nur "ein bißchen gläubig", ebensowenig wie man "ein bißchen schwanger" oder "ein bißchen tot" sein kann - und jegliche gegenteilige Behauptung zeugt entweder von mangelnder gedanklicher Beschäftigung (und/oder fehlender geistiger Kapazität) mit dem Thema oder stellt eine "verharmlosende" Schutzaussage dar.
Entweder man glaubt an einen Gott/an Götter, ungeachtet ob ein solcher/solche tatsächlich existieren oder nicht, oder man tut dieses eben nicht. Und da ein Gott/Götter eben die Eigenschaft zu besitzen pflegen, letzte Instanz und "Legislative" zu sein, kann es auch keine menschengeschaffene "Liberalisierung" geben, egal, wie gut eine solche auch mit politischer Korrektheit und derzeitigem westlichem, bzw. kapitalistisch-neoliberalem Gesellschaftskonsens und individuellem Lebens- und Denkkonstrukt harmonisieren mag ! |
Wenn du ein wenig Zeit erübrigen kannst, empfehle ich, dir dieses Interwiew mit Hamed Abdel- Samad anzuhören.
https://www.youtube.com/watch?v=M74WQd6OeRU
Darin erklärt Hamed Abdel- Samad haargenau, worin der Unterschied zwischen dem Islam und anderen Religionen besteht, ungeachtet der sozio-ökonomschen Probleme, die durchaus aus diesem Blickwinkel kritisch zu betrachten sind . Demokratie und Islam sind unvereinbar, solange keine Trennung zwischen dem spirituellen Islam und den Anspruch auf den politischen Islam (sprich Sharia) von sich selbst heraus vorgenommen wird. Das Christentum wurde dank des Zeitalters der Aufklärung zum Verzicht auf politische Machtgezwungen, diese fehlt im Islam.
Kein Mensch wird heutzutage wegen einer Karikatur über oder einer Tirade gegen Jesus mit einer Fatwa ( Todesdrohung) belegt, keine Frau wegen Ehebruchs gesteinigt, kein Atheist wegen seines Nichtglaubens mit dem Tod bedroht, in einigen islamischen Staaten jedoch sehr wohl. Warum muss man, um diese Religion abzulehnen, jedesmal gleichzeitig den Vergleich mit anderen Religionen heranziehen? Noch nie habe ich hier eine kritische Diskussion über das Christentum gelesen, wo sofort reflexartig ein Vergleich mit dem Islam gemacht wird. Man kann zwar alles relativieren, aber der Islam ist halt absolut in seinem Anpruch auf die Sharia nach demokratischem Verständnis falsch. Ganz abgesehen vom Glauben, der für Atheisten doch ohnedies nicht zur Diskussion steht.
__________________ Atheismus ist frei von Religionssek(k)(t)iererei
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23.08.2014 16:24 |
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BlackWiddow
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Originally posted by Pallas Athene
Wenn du ein wenig Zeit erübrigen kannst, empfehle ich, dir dieses Interwiew mit Hamed Abdel- Samad anzuhören.
https://www.youtube.com/watch?v=M74WQd6OeRU
Darin erklärt Hamed Abdel- Samad haargenau, worin der Unterschied zwischen dem Islam und anderen Religionen besteht, ungeachtet der sozio-ökonomschen Probleme, die durchaus aus diesem Blickwinkel kritisch zu betrachten sind . Demokratie und Islam sind unvereinbar, solange keine Trennung zwischen dem spirituellen Islam und den Anspruch auf den politischen Islam (sprich Sharia) von sich selbst heraus vorgenommen wird. Das Christentum wurde dank des Zeitalters der Aufklärung zum Verzicht auf politische Machtgezwungen, diese fehlt im Islam.
Kein Mensch wird heutzutage wegen einer Karikatur über oder einer Tirade gegen Jesus mit einer Fatwa ( Todesdrohung) belegt, keine Frau wegen Ehebruchs gesteinigt, kein Atheist wegen seines Nichtglaubens mit dem Tod bedroht, in einigen islamischen Staaten jedoch sehr wohl. Warum muss man, um diese Religion abzulehnen, jedesmal gleichzeitig den Vergleich mit anderen Religionen heranziehen? Noch nie habe ich hier eine kritische Diskussion über das Christentum gelesen, wo sofort reflexartig ein Vergleich mit dem Islam gemacht wird. Man kann zwar alles relativieren, aber der Islam ist halt absolut in seinem Anpruch auf die Sharia nach demokratischem Verständnis falsch. Ganz abgesehen vom Glauben, der für Atheisten doch ohnedies nicht zur Diskussion steht. |
Die Bücher Hamed Abdel- Samads hab ich schon länger in den Thread "Was liest du gerade?" reingestellt. Und heute diskutiert er um 22.30 im ZDF-Info.
__________________
Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht. J.-W. v. Goethe, FAUST I (nach einem Buddha-Zitat)
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27.08.2014 13:14 |
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nicolai
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Was nicht zuletzt daran liegen mag, daß es sich beim Islam (wie übrigens auch beim mosaischen Glauben) um eine definitive "Gesetzesreligion" handelt (ein Status, den etwa das "Christentum", zumindest vordergründig, mittlerweile mehr schlecht als recht abgelegt hat), also das "göttliche Gesetz" alle Handlungen des täglichen Lebens reglementiert, bzw. in diese eingreift. Eine Trennung von "sakral" und "säkular" ist (siehe hier wieder mittelalterliches "Christentum") im Islam, bzw. in "islamischen Ländern" nicht möglich und durchführbar (worin auch das Dilemma jeglichen "säkularen" Wirtschaftens, Forschens oder Regierens in Ländern islamischer Prägung besteht), da jegliche "Säkularisierung" dem "göttlichen Gesetz" diametral entgegensteht und vom "wahren Gläubigen" also abgelehnt werden muß.
Weshalb auch "westliche" Wertbegriffe wie "Demokratie", "Gleichberechtigung der Geschlechter" und ähnliche keinen wirklichen Eingang in das Denken des "wahren Gläubigen" finden können und ergo zu keinem Verständnis ihrer selbst führen können, da sie nicht der festgesetzten "göttlichen Ordnung" entsprechen, über der nichts stehen darf.
Dies allerdings ist für uns "westliche" Menschen, deren Denkmuster bereits von Kindheit an an "säkulare Begrifflichkeiten" gewöhnt und in diesen zu denken gewöhnt sind kaum zu verstehen und sind, meiner Meinung nach, diese beiden widersprüchlichen Kulturen (islamische und sogenannt westliche, also "unsere") auch nicht wirklich vereinbar und kompatibel, jedenfalls nicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Die Ansicht, man müsse den "islamischen Ländern" die Segnungen der "westlichen Demokratie" und "westlichen Zivilisation", die auf einem völlig anderen Wertesystem (zumindest theoretisch) aufbaut, nahebringen, bzw. sie ihnen "ermöglichen", ist meiner Ansicht nach völlig falsch, da die Kultur des Islam diese genaugenommen nicht vertehen und nur antagonieren (da sie diese als "falsch" ansieht) kann.
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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30.08.2014 12:19 |
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Friedensreich
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Du hast im Prinzip nicht unrecht, auch die Yeziden, oder auch Ahl i-Hagg bzw. Alawiten haben ablässlich ihrer Gründung auch Druck auf andere ausgeübt. Da sind auch diese derzeit verfolgten Gruppen rücksichtslos vorgegangen um ihre Ideen durchzusetzen. Fallweise sind sie den etablierten Gruppe ausgewichen, wenn diese zu mächtig waren und in Gebirgsregionen gezogen um sich der Verfolgung zu entziehen. Das ist aber bei den heutigen technischen Möglichkeiten keine Option.
Das Probem aber ist, dass wir, wenn wir diese Verfolgten Gruppen in Europa "zum Schutz" bzw. aus humaintären Gründen aufnehmen, das Problem wie es z.B. derzeit Im Irak besteht, nach Europa importieren. Wenn man schon "Verfolgte" nach Europa lässt, müsste man von ihnen fordern, sich der hier geübten Toleranz anzupassen. Wenn man das nicht mit Nachdruck macht, wird und das alles einmal auf den Kopf fallen und wir haben Zustände wie dierzeit im Irak.
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21.08.2014 17:37 |
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Friedensreich
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Heute, Meldung im Standard:
Der IS soll 1.000 yezidische Frauen gefangengenommen, nach Syrien verschleppt und dort teilweise verkauft haben.
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30.08.2014 17:16 |
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