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Ramon
Normaler Mensch
Dabei seit: 23.11.2008
Beiträge: 7.453
Herkunft: Niederbayern
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Original von Markus Pichler
emporda, alles richtig was du anführst.
Aber die Begeisterungsfähigkeit (natürlich dann als Naivität gesehen) und den Drive, die Handlungskraft und Entschlossenheit. Das Anpacken, das für sich selber verantwortlich fühlen. Und vieles mehr. Gibt es im alten Kontinent nicht in diesem Ausmaß.
Solltest mir auch mal Recht geben.
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Dieses für sich selber verantwortlich sein, scheint mir, wenn ich die amerikanische Version davon ansehe, nur eine kostengünstige Form der Sklaverei zu sein.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
__________________ Auszeichnungen:
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05.04.2014 15:39 |
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ALO Atheist
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Original von Markus Pichler
warum ist nur so schwer, in Europa offene und ehrliche Sympathien für die Vereinigten Staaten zu entwickeln. Ja, eigentlich sogar Bewunderung.
Wenn man dort war, erlebt man eine andere Denkweise, die frischer, fröhlicher und munterer ist als in Europa. |
Ich war einige Monate in den USA - habe nie dort gelebt - und fuhr mit dem Auto an die 9000 km durchs Land - neben Inlandsflügen. Ich hatte nie das Gefühl, dort Musik von Franz Schubert hören zu können - das wäre wie ein Pinguin in der Sahara -, das "Kampflächeln" und "weiße Zähne zeigen" ging mir mächtig auf die Nerven. Egal, wo man sich in den USA befindet, in New York, Washington, Philadelphia, Pittsburg, Buffalo, Boston, Memphis, Los Angeles, San Diego, Las Vegas, San Francisco, Chicago etc., überall überkommt einem das Gefühl von Oberflächlichkeit und kultureller Trostlosigkeit. Ich weiß schon, wie primitiv die Menschen auch hierzulande sind, aber hier kann ich wenigstens Franz Schubert hören - in den USA für mich unmöglich.
Am ehesten konnte ich mir noch das Leben in Philadelphia vorstellen mit breiten, alleehaften und weitgehendst menschenleeren Straßen, einem angenehmen Klima und dem Museum of Art mit Original-Werken des französischen Künstlers Marcel Duchamp. Aber dort möchte ich auch nicht leben müssen.
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04.04.2014 17:26 |
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Markus Pichler
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Original von ALO Atheist
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Original von Markus Pichler
warum ist nur so schwer, in Europa offene und ehrliche Sympathien für die Vereinigten Staaten zu entwickeln. Ja, eigentlich sogar Bewunderung.
Wenn man dort war, erlebt man eine andere Denkweise, die frischer, fröhlicher und munterer ist als in Europa. |
Ich war einige Monate in den USA - habe nie dort gelebt - und fuhr mit dem Auto an die 9000 km durchs Land - neben Inlandsflügen. Ich hatte nie das Gefühl, dort Musik von Franz Schubert hören zu können - das wäre wie ein Pinguin in der Sahara -, das "Kampflächeln" und "weiße Zähne zeigen" ging mir mächtig auf die Nerven. Egal, wo man sich in den USA befindet, in New York, Washington, Philadelphia, Pittsburg, Buffalo, Boston, Memphis, Los Angeles, San Diego, Las Vegas, San Francisco, Chicago etc., überall überkommt einem das Gefühl von Oberflächlichkeit und kultureller Trostlosigkeit. Ich weiß schon, wie primitiv die Menschen auch hierzulande sind, aber hier kann ich wenigstens Franz Schubert hören - in den USA für mich unmöglich.
Am ehesten konnte ich mir noch das Leben in Philadelphia vorstellen mit breiten, alleehaften und weitgehendst menschenleeren Straßen, einem angenehmen Klima und dem Museum of Art mit Original-Werken des französischen Künstlers Marcel Duchamp. Aber dort möchte ich auch nicht leben müssen. |
das sagen eigentlich alle, die sich nicht anfreunden können mit dem Spirit.
__________________ veni, vidi, Violine - ich kam, sah und vergeigte
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04.04.2014 17:32 |
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ALO Atheist
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Danke, für die freundliche Unterstellung bei ehrlichen Worten. Ich sage nicht, dass die Menschen hier besser sind.
Bis wenige Meter vor dem weltberühmten "Weißen Haus" liegen die Obdachlosen in den Parks und auf den Gehsteigen. Man kann sich nur wundern, bei den strahlenden Ansichten Washingtons, die man in den Medien zu sehen bekommt.
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04.04.2014 17:52 |
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Markus Pichler
Weiser/Weise
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Zitat: |
Original von ALO Atheist
Danke, für die freundliche Unterstellung bei ehrlichen Worten. Ich sage nicht, dass die Menschen hier besser sind.
Bis wenige Meter vor dem weltberühmten "Weißen Haus" liegen die Obdachlosen in den Parks und auf den Gehsteigen. Man kann sich nur wundern, bei den strahlenden Ansichten Washingtons, die man in den Medien zu sehen bekommt. |
also dass es so wie in Europa schlimme Zustände gibt, ist außer Zweifel. Aber es gibt sie seltener und und der Standard ist ganz einfach höher. Auch das intellektuelle Profil ist höher - shocking. Wo sich Deutsche als führende Kulturnation fühlen, die sie nie waren.
Und von Ö -siehe Burgtheater - nicht zur reden. Offenbarungseid einer Hypertrophie.
__________________ veni, vidi, Violine - ich kam, sah und vergeigte
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04.04.2014 18:03 |
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ALO Atheist
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Zitat: |
Original von Markus Pichler
Auch das intellektuelle Profil ist höher - shocking. Wo sich Deutsche als führende Kulturnation fühlen, die sie nie waren.
Und von Ö -siehe Burgtheater - nicht zur reden. Offenbarungseid einer Hypertrophie. |
Momo hat schon treffend dargelegt, woher die geistige Elite in den USA vornehmlich stammt: aus dem Ausland. Und das intellektuelle Profil des Durchschnittsamerikaners entspricht einem Hamburger - und ich meine keine Stadt in Deutschland, sondern eine Fast-Food-Kette.
War denn der deutsche Kulturraum nicht führend - zumindest im 18. und 19. Jahrhundert - in Literatur, Musik und Philosophie? Markus, überanstrenge dich nicht.
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05.04.2014 14:36 |
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Momo
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ALO
Chicago etc., überall überkommt einem das Gefühl von Oberflächlichkeit und kultureller Trostlosigkeit. |
Stimmt, ich hatte vor langer Zeit mal das „Vergnügen“ 6 Monate in Chicago verbringen zu müssen.
Zitat: |
Markus Pichler
Aber es gibt sie seltener und und der Standard ist ganz einfach höher. Auch das intellektuelle Profil ist höher - shocking. |
Stimmt auch, der Lebensstandard ist höher. Materiell gesehen. Aber sagt das auch etwas über die Lebensqualität aus?
Während meines Aufenthalts (Firmenschulung im Hotel) hatte ich mich immer gewundert wohin die Ansässigen in der Mittagspause verschwanden. Ich fand es eigenartig dass wir Ausländer generell nie eine Einladung zu einem gemeinsamen Mittagessen erhielten. Also fragte ich meine chicagoer Kollegen wo sie denn zum Essen gehen? Die Antwort war genauso verblüffend wie die anschließende Diskussion um das Warum. Denn es war nicht nur einer, sondern fast alle! „In der Mittagspause gehe ich zu meinem Psychater. Der wird dafür bezahlt sich meine Probleme anzuhören. Danach fühlt man sich freier für den Rest des Tages. Seine Familie und Freunde belästigt man nicht mit Problemen, die haben selbst genug davon.“
Auch beim intellektuellen Profil bin ich mir da nicht so sicher. Das geistige Potential (Wissenschaftler) kaufen die sich auch im Ausland ein. Oder die USA finanziert Forschungsprojekte in Ländern mit wirklich intellektuellen Kapazitäten.
Zitat: |
Augsburg, Erlangen oder München: Viele bayerische Hochschulen kooperieren mit der Rüstungsindustrie. Auch das Verteidigungsministerium und die US Army vergeben Aufträge an die Forschungsinstitute. Die Universitäten in Würzburg, Bayreuth und die LMU München forschen auch im Auftrag der US Army. Mal geht es um Sprengstoffe, mal um künstliche Seide, die zu schusssicheren Westen verarbeitet werden kann.
http://www.sueddeutsche.de/bayern/ruestu...stadt-1.1838643 |
Und aus diesen Unis schnappen sie sich dann die besten Studienabgänger. Bei uns trifft das vor allem Mediziner.
Zitat: |
Die USA besitzen das weltweit größte 'nationale Innovationssystem' und beschäftigen gut ein Fünftel des weltweiten F&E-Personals (Forschung und Entwicklung). Anders als die meisten anderen OECD-Staaten sind die USA seit jeher in großem Maßstab auf den Humankapital-Import aus anderen Ländern angewiesen, um ihren rasch wachsenden Bedarf an natur- und technikwissenschaftlichen Qualifikationen zu decken. Ausländer stellen einen gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil (9%) disproportionalen Anteil aller F&E Beschäftigten (16%) und des wissenschaftlichen Hochschulpersonals (21%) in den Vereinigten Staaten. Bei der in den letzten 20 Jahren stark angewachsenen Gruppe der 'Postdoctoral Scholars' (Postdocs) in den USA beträgt der Ausländeranteil über 50%. Darüberhinaus stellen Ausländer rund ein Viertel aller Hochschulprofessoren an den natur- und technikwissenschaftlichen Fachbereichen amerikanischer Hochschulen.
http://www.bmbf.de/pub/talent_ii-1_1.pdf |
Die tollste Frage die mir dort von einem Ami gestellt wurde war: „Du bist Deutsche – wer ist denn bei euch zur Zeit König?“
Ich habe ihm dann mit todernster Mine geantwortet: „Franz Josef Strauß!“
__________________ Beschwerden zwecklos. Ich bin hier nur die
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05.04.2014 02:37 |
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