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Zum Ende der Seite springen Sterbehilfe: Klares NEIN zur geplanten Verfassungsmanipulation!
Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 Sterbehilfe: Klares NEIN zur geplanten Verfassungsmanipulation! ALO Atheist 03.03.2014 18:01
 Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen marven 04.03.2014 06:32
 RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen nicolai 04.03.2014 09:23
 RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen marven 05.03.2014 06:39
 RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen Markus Pichler 05.03.2014 06:55
 RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen marven 05.03.2014 09:23
 RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen Markus Pichler 05.03.2014 09:34
 RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen nicolai 05.03.2014 09:45
 RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen marven 06.03.2014 06:18
 RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen nicolai 06.03.2014 11:28
 RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen marven 06.03.2014 12:58
 RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen nicolai 06.03.2014 13:26
 RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen Markus Pichler 04.03.2014 13:00
 RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen nicolai 05.03.2014 09:57
 RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen Grazer 05.03.2014 10:01
 RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen Markus Pichler 05.03.2014 10:10
 RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen nicolai 05.03.2014 12:16
 RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen Markus Pichler 05.03.2014 12:18
 Gott soll in die Verfassung - aber nur bei Selbstanmeldung marven 05.03.2014 12:53
 RE: Gott soll in die Verfassung - aber nur bei Selbstanmeldung nicolai 05.03.2014 13:56
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ALO Atheist
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arschkarte Sterbehilfe: Klares NEIN zur geplanten Verfassungsmanipulation! antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Initiative Religion ist Privatsache:

STERBEHILFE: EIN KLARES "NEIN" ZUR GEPLANTEN VERFASSUNGSMANIPULATION

Anders als in Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und der Schweiz, kennt die österreichische Rechtsordnung in Sachen Sterbehilfe nur eines: Verbote. Das Vorhaben der alt-neuen Regierung, ein Verbot der Sterbehilfe nun auch in die Verfassung zu schreiben, soll jetzt diese Thematik dem politischen Diskurs endgültig entziehen. Schnell, solange eine parlamentarische Mehrheit für dieses fromme Vorhaben noch vorhanden ist, versteht sich.

Als Antwort auf dieses undemokratische Vorhaben einer Regierung, die sich offensichtlich vom derzeit in Ungarn oder Kroatien gelebten Parlamentarismus inspirieren lässt, startete die „Initiative Religion ist Privatsache“ eine Aktion, die nicht nur die fromme Verfassungsmanipulation vereiteln, sondern zusätzlich zur Legalisierung des noch immer verbotenen assistierten Suizids führen soll. Das am 26. Februar, im Rahmen einer gut besuchten Pressekonferenz, präsentierte Positionspapier „Sterbehilfe in Österreich – mehr Selbstbestimmung ist den Menschen zumutbar und geschuldet“ wurde von den Medien gut wahrgenommen, ebenso das begleitende Gastreferat Ludwig A. Minellis („DIGNITAS“-Generalsekretär) zum Thema „Umfassender Lebensschutz tut Not“.

Bereits im Vorfeld konnte das Positionspapier auf Expertenunterstützung stoßen. „Die kategorische Ablehnung der aktiven Sterbehilfe, wie sie der österreichischen Rechtsordnung zu entnehmen ist, ist nicht unproblematisch. Sie stellt eine erhebliche Einschränkung des persönlichen Selbstbestimmungsrechts dar und muss daher sachlich gerechtfertigt werden“ meint Verfassungsexperte Heinz Mayer. Insbesondere beim grundsätzlichen Verbot der Suizidhilfe stellt sich für Mayer die Frage, „welche gesellschaftspolitische Ziele die vorliegende Strafbestimmung überhaupt verfolgt“. Diese sowie weitere Fragen können laut Mayer, nur im Rahmen einer „sachlichen und ergebnisoffenen Diskussion“ beantwortet werden. „Verfassungsbestimmungen zu beschließen, nur um eine fällige Debatte zu unterdrücken oder ein ideologisches Ziel einzuzementieren, ist weder zielführend noch demokratiepolitisch vertretbar“, so Mayer.

Laut dem Grazer Philosophen Gerhard Streminger, der ebenfalls zu den Unterstützern des Dokuments zählt, „gehört zu einem selbstbestimmten Leben wohl auch ein selbstbestimmtes Lebensende. Nachdem Menschen nicht freiwillig in diese Welt geboren wurden, sollte es ihnen zumindest erlaubt sein, sie freiwillig verlassen zu können, wenn das Leben für sie nur noch zur Qual geworden ist“. Vor dem Hintergrund der Sterbehilfedebatte stellt sich für Streminger insbesondere die Frage, was der Grund dafür ist, dass „nur wenige Menschen offen bereit sind, ihren Mitmenschen bei deren Wunsch nach einem würdevollen Sterben behilflich zu sein“. Für Streminger dürften häufig das Beharren auf sogenannten >göttlichen Prinzipien< sowie der Glaube, dass man nur durch demütig ertragenes Leid einen Platz im Himmel erlangen könne, dieses Verhalten erklären. „Weder für göttliche Prinzipien noch für die religiöse Vorstellung vom leidenden Gott, existiert aber eine überzeugende Begründung. Somit gibt es auch keine übernatürliche Entschuldigung für diesen Mangel an Mitgefühl, für diese anti-humanistische Einstellung“ so Streminger.

Link zum Positionspapier „Sterbehilfe in Österreich – mehr Selbstbestimmung ist dem Menschen zumutbar und geschuldet“: religion-ist-privatsache.at/webandco/downloads/Sterbehilfe/positionspapier_
26_februar_2014.pdf


Link zum Gastreferat Ludwig A. Minellis „Umfassender Lebensschutz tut Not“: dignitas.ch/images/stories/pdf/diginpublic/referat-umfassender-lebensschutz
-tut-not-26022014.pdf


ZiB13-Beitrag, ORF TV-Thek: tvthek.orf.at/topic/Die-Ukraine-im-Umbruch/7515173/ZIB-13/7545208/Sterbehil
fe-in-Oesterreich/7545217


„Initiative kämpft für Sterbehilfe“ (NEWS.at): news.at/a/sterbehilfe-initiative-gegen-verbot

„Initiative: Staat hat ‚am Sterbebett der Bürger nichts verloren‘ “ (derStandard.at): derstandard.at/1392686442417/Initative-Staat-hat-am-Sterbebett-der-Buerger-
nichts-verloren


„STERBEHILFE: STRAFTAT ODER GRUNDRECHT?“ – PODIUMSDISKUSSION AM 26.2.2014

Anders als die Koalitionspartner sieht sich die „Initiative Religion ist Privatsache“ auch einer offenen Sterbehilfe-Diskussion verpflichtet. Einen ersten Beitrag zur Förderung des in Österreich noch in den Kinderschuhen steckenden öffentlichen Sterbehilfediskurses konnte mit der Veranstaltung eines Podiumsgesprächs geliefert werden. DIGNITAS-Gründer Ludwig A. Minelli, Verfassungsjurist Heinz Mayer und ÖVP-Behindertensprecher Franz-Josef Huainigg behandelten keineswegs emotionslos die Frage „Sterbehilfe: Straftat oder Grundrecht?“ und fesselten dabei die Zuhörer in der nahezu ausgebuchten Aula am Campus der Uni Wien. Den Abend moderierte sehr gekonnt Julia Herrnböck („DER STANDARD“). Der Videomitschnitt dieses Abends wird in ca. zwei Wochen im Rahmen der Sendung „Es werde Licht“ ausgestrahlt und anschließend online gestellt werden.

Link zur Nachlese: religion-ist-privatsache.at/news/news-detail/archive/sterbehilfe-straftat-o
der-grundrecht-die-nachlese-zur-podiumsdiskussion-am-2622014


Siehe auch "Sterbehilfe: Straftat oder Grundrecht?" - Nachlese zur Podiumsdiskussion am 26.2.2014: atheisten-info.at/infos/info1819.html und "Zur Sterbehilfe in Österreich": atheisten-info.at/infos/info1822.html sowie "Positionspapier zur Sterbehilfe in Österreich" (03.03.2014): atheisten-info.at/downloads/positionspapier_sterbehilfe.pdf.
03.03.2014 18:01 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
marven marven ist männlich
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Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Ein typisches Statement könnte ungefähr so lauten:

Wer nicht an die Existenz einer höheren Instanz glaubt, für den ist alles erlaubt.
Somit wird alles nur dem Prinzip der Nützlichkeit unterworfen.
Das Leben von Alten, Kranken und Behinderten wird gering geschätzt und man sollte ihnen aus Mitleid bei der Beendigung helfen.
Damit geraten diese aber in einen Rechtfertigungsdruck warum sie eigentlich weiterleben wollen.
Zudem werden die Menschen anfangen ihr eigenes Leben unter ökonomischen Gesichtspunkten zu betrachten.
Man sieht wohin sich eine Gesellschaft ohne Gott entwickelt.

Wie würde nun eine typische Antwort ausfallen?

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Ich zweifle, also denke ich.
04.03.2014 06:32 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
nicolai nicolai ist männlich
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RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von marven
Wer nicht an die Existenz einer höheren Instanz glaubt, für den ist alles erlaubt.

Wer seine Moralität nur wegen des "Drucks, bzw. auf Anweisung von oben" und nicht aus eigenem Antrieb heraus entwickelt hat und lebt, der ist in Wirklichkeit ein völlig amoralisches Wesen. Somit deklarieren sich Vertreter dieser Ansicht automatisch als im Grunde unmoralisch, da sie nur durch "Gesetze" oder "Gebote" davon abgehalten werden, unmoralisch zu leben und zu handeln.

Zitat:
Original von marvenSomit wird alles nur dem Prinzip der Nützlichkeit unterworfen.

Alles Leben ist dem "Prinzip der Nützlichkeit" unterworfen; dazu allerdings muß man die mannigfaltigen Zusammenhänge der Natur erkennen, um dies zu verstehen, da die "Nützlichkeit" oft nur schwer zu erkennen ist. "Unnützes Leben" gibt es nicht.

Zitat:
Original von marvenDas Leben von Alten, Kranken und Behinderten wird gering geschätzt und man sollte ihnen aus Mitleid bei der Beendigung helfen.
Damit geraten diese aber in einen Rechtfertigungsdruck warum sie eigentlich weiterleben wollen.

Wer davon ausgeht, daß irgendwelche Leben "geringer geschätzt werden" als andere, der sollte zuerst einmal seine eigene Einstellung zum "Leben allgemein" überdenken. Die Annahme eines möglichen Mißbrauches rechtfertigt nicht dessen angebliche Vermeidung durch die Beschneidung des grundlegenden Selbstbestimmungsrechtes des Menschen. Die Annahme eines "Rechtfertigungsdruckes" für ein grundsätzliches Menschenrecht setzt voraus, daß der so Argumentierende diesem, möglicherweise auch den "allgemeinen Menscherechten" wenig Bedeutung zumißt oder aber diese nicht verstanden hat, insofern auch nicht respektiert.

Zitat:
Original von marvenZudem werden die Menschen anfangen ihr eigenes Leben unter ökonomischen Gesichtspunkten zu betrachten.

Alle Menschen werden zeit ihres Lebens dazu gezwungen, ihr Leben unter "ökonomischen Gesichtspunkten" zu betrachten und es gibt in der Gesellschaft auch kein "unökonomisches Leben"; die Gewichtung und Bemessung der Wertigkeit der einzelnen Detailpunkte dieses "ökonomischen Lebens" allerdings obliegt dem jeweiligen Individuum selbst.

Zitat:
Original von marvenMan sieht wohin sich eine Gesellschaft ohne Gott entwickelt.

Allerdings; nämlich zu einer freieren, menschlicheren, vernunftbasierteren und selbstbestimmten Gesellschaft, die sich langsam aber sicher dazu anschickt, die Bevormundung und geistigen Fesseln von Religion und Kirche abzustreifen. Die Religion, bzw. die Kirchen haben sich aus dieser Debatte gefälligst herauszuhalten, da sie ja das Selbstbestimmungsrecht des Menschen grundsätzlich ablehnt. Wofern nicht, hat ihre Zustimmung zur Sterbehilfe aufgrund ihrer angeblichen Akzeptanz dieses "Selbstbestimmungsrechtes, bzw. der "Entscheidungsfreiheit des Menschen" automatisch als gegeben angesehen zu werden.

Zitat:
Original von marvenWie würde nun eine typische Antwort ausfallen?

...und nun geh hin und verbreite die frohe Botschaft unter Deinen Glaubensbrüdern, mein Sohn... Happy

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...natürlich hab´ ich leider recht !
04.03.2014 09:23 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
marven marven ist männlich
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RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Wer davon ausgeht, daß irgendwelche Leben "geringer geschätzt werden" als andere, der sollte zuerst einmal seine eigene Einstellung zum "Leben allgemein" überdenken.

Unlogische Aussage.
Ein Kaufhausdetektiv geht davon aus das Leute stehlen, ist aber deswegen noch lange selbst kein Dieb.
Und was ist der Auslöser dafür das Menschen sich Sterbehilfe wünschen?
Die Angst vor Schmerzen ist sicher ein Grund, aber eben nicht der einzige.
Tatsächlich wird immer wieder gesagt "So möchte ich nicht leben. Ich will nicht vollkommen von Anderen abhängig sein, ich will nicht zur Last fallen."

Und somit könnte man durchaus sagen:
Sterbehilfe ist nicht die Lösung für prinzipielles Problem, sie ist vielmehr die Lösung für ein gesellschaftliches Problem und durch eine andere Gesellschaft könnte der Wunsch nach Sterbehilfe vermieden werden(natürlich nie zu 100%).
Somit könnte man die Sterbehilfe-Frage als gesellschaftliche Richtungsentscheidung interpretieren.
Wollen wir eine Gesellschaft mit Sterbehilfe oder wollen wir eine Gesellschaft in der es keinen Wunsch mehr nach Sterbehilfe gibt?

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Ich zweifle, also denke ich.
05.03.2014 06:39 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Markus Pichler
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natürlich letzteres.

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veni, vidi, Violine - ich kam, sah und vergeigte cool
05.03.2014 06:55 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Auch wenn es diese Gesellschaft nicht umsonst gibt?

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Ich zweifle, also denke ich.
05.03.2014 09:23 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Markus Pichler
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RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von marven
Auch wenn es diese Gesellschaft nicht umsonst gibt?


Ist der Preis kleiner, dann ja. Ist der Preis größer, dann nein.

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05.03.2014 09:34 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
nicolai nicolai ist männlich
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RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von marven
Zitat:
Wer davon ausgeht, daß irgendwelche Leben "geringer geschätzt werden" als andere, der sollte zuerst einmal seine eigene Einstellung zum "Leben allgemein" überdenken.

Unlogische Aussage.
Ein Kaufhausdetektiv geht davon aus das Leute stehlen, ist aber deswegen noch lange selbst kein Dieb.

Irrelevanter Vergleich; ein "Kaufhausdetektiv" ist von Berufs wegen gezwungen, von den Ausnahmefällen, bzw. von der Existenz solcher auszugehen; die "Einstellung" eines solchen allerdings zeugt bereits von einem ungerechtfertigten Mangel an Vertrauen des Kaufhauses in die (dennoch vorhandene) majoritätliche Integrität seiner Besucher und Kunden. Insofern also nicht der "Detektiv", sondern das Kaufhaus seine "Einstellung" zu überprüfen, gegebenenfalls zu revidieren hat.
Darüberhinaus geht kein "Kaufhausdetektiv" davon aus, daß "prinzipiell alle Kaufhausbesucher" mit der Intention das Kaufhaus besuchen, in diesem "widerrechtliche Handlungen zu begehen". Deine von mir angemahnte Aussage impliziert allerdings bereits diese unzulässige Verallgemeinerung.


Zitat:
Original von marvenUnd somit könnte man durchaus sagen:
Sterbehilfe ist nicht die Lösung für prinzipielles Problem, sie ist vielmehr die Lösung für ein gesellschaftliches Problem und durch eine andere Gesellschaft könnte der Wunsch nach Sterbehilfe vermieden werden(natürlich nie zu 100%).

Nein, das "könnte man" nicht; denn da es sich bei der Entscheidung, sein Leben beenden zu wollen um eine "freie Willensäußerung" im Sinne der Rechtes des Menschen auf Selbstbestimmung handelt, und dieses ein grundlegendes Menschenrecht darstellt, ist die "aktive Sterbehilfe" kein "gesellschaftliches Problem", sondern ein simpler Beweis der gesellschaftlichen Akzeptanz dieses menschlichen Grundrechtes.
Im Gegenzug allerdings ist die Inkriminierung der Sterbehilfe eine "Verweigerung dieses grundlegenden Menschenrechtes" und würde somit tatsächlich ein "gesellschaftliches Problem" darstellen, da jede Gesellschaft, die grundlegende Menschenrechte verweigert als "problembehaftet" anzusehen ist.
Kein Staat und vor allem keine "Kirche" oder Religion hat sich herauszunehmen, über die "Fortsetzung" oder "Beendigung" individuellen Lebens zu entscheiden, bzw. vermittels auch nur irgendeiner fadenscheinigen Argumentation den diesbezügliche Willensentscheid
des Individuums zu beeinflussen, unter Strafe zu stellen oder sonstirgendwie zu verfolgen.
Und wer der Ansicht ist, der "Wunsch nach Beendigung des eigenen Lebens" stelle ein "gesellschaftliches Problem" und keine "individuelle Entscheidung" dar, und dieser sei durch "eine bessere Gesellschaft" zu verhindern, bzw. dieser würde durch eine solche obsolet werden, der gehe daran, erst einmal eine derartige "bessere Gesellschaft" zu schaffen. Derzeit existiert eine solche allerdings offenbar nicht, wobei obendrein anzumerken wäre, daß eine solche "hypothtische bessere Gesellschaft" logischerweise das Menschenrecht auf Selbstbestimmung als solches in vollem Umfang zu akzeptieren hätte, womit sich auch jegliche weitere Debatte über "Sterbehilfe oder nicht" in einer solchen Gesellschaft erübrigte.

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05.03.2014 09:45 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
marven marven ist männlich
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RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

So betrachtet könnte man auch die Legalisierung von Duellen auf Leben und Tod rechtfertigen.
Ich stimme diesem absoluten Freiheitsgedanken nicht zu, weil man auch die gesellschaftlichen Auswirkungen betrachten muss.
Jeder kann sich selbst umbringen - wer hindert ihn daran?
Aber bei einem Recht auf Sterbehilfe geht es darum einem anderen Menschen die Pflicht aufzuerlegen diesen um die Ecke zu bringen.
Und die Existenz von so etwas verändert nicht nur die betroffenen Menschen sondern auch die Gesellschaft.
Somit ist das keine individuelle Angelegenheit sondern eine gesellschaftliche Frage die von allen Seiten beleuchtet und ergebnisoffen diskutiert werden muss.

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06.03.2014 06:18 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
nicolai nicolai ist männlich
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RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

...aah, ja...
Wär´ es dann, aus dieser Sicht, nicht besser zuerst einmal solche Dinge wie "Militär", "Wehrpflicht" oder "bewaffnete Polizeieinsätze" zu "diskutieren", denn auch dabei besteht ja die Möglichkeit, daß Menschen andere Menschen töten. Nur, daß im Gegensatz zur Sterbehilfe diese anderen Menschen gar nicht getötet werden wollen...
Da Du ja ständig von "Gesellschaft" faselst solltest Du da nicht erst einmal diese Dinge "anmahnen", ehe Du Dir Gedanken über die Psyche eventueller Sterbehelfer machst ?
Denn es gibt wohl kaum estwas Absurderes als einerseits die Erfüllung eines aus freien Stücken getroffenen "Sterbewunsches" unter Strafe zu stellen, andererseits aber festzulegen, daß Menschen "auf Befehl" oder "im Interesse irgendeines Landes o. ä." dazu gezwungen werden können, andere (völlig fremde) Menschen zu töten, die ein solches keinesfalls wünschen.
Und es ist, mit Verlaub gesagt, "der Gesellschaft" herzlich egal, ob jemand Suizid begeht (und es geht sie naturgemäß auch nichts an), es ist die "christliche Moral", bzw. sind die "christlichen Kirchen", die Suizid als "Sünde" ansehen und aus eigener, präpotenter und angemaßter "Machthoheit" ihre bigotten, verlogenen, heuchlerischen und dubiosen "Moral- und Ethikvorstellungen" der Gesamtheit der Menschen aufzwingen wollen, so wie sie dies seit Jahrhunderten und Jahrtausenden zu tun gewohnt sind.
Denn die "nichtchristlichen" Gesellschaften früherer Zeiten kannten nicht nur ein derartiges "Suizidverbot" gar nicht, sondern ganz im Gegenteil hielten es oft für durchaus "statthaft" und "würdevoll", wenn sich Menschen das Ende ihres Lebens selbst bestimmten.

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06.03.2014 11:28 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
marven marven ist männlich
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Wer wird gezwungen einen Anderen zu töten? Österreich führt dank der Neutralität keine Angriffskriege mehr.

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06.03.2014 12:58 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
nicolai nicolai ist männlich
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Zitat:
Original von marven
Wer wird gezwungen einen Anderen zu töten? Österreich führt dank der Neutralität keine Angriffskriege mehr.


...ah so; wenn "Verteidigungskriege" eh keine Kriege sind...
Soldaten werden ausgebildet, um zu töten; nach Möglichkeit effizient. Und tot ist tot, da fragt niemand, ob die Leiche "angegrifen" oder "verteidigt" hat...

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06.03.2014 13:26 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Markus Pichler
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RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von marven
Ein typisches Statement könnte ungefähr so lauten:

Wer nicht an die Existenz einer höheren Instanz glaubt, für den ist alles erlaubt.
Somit wird alles nur dem Prinzip der Nützlichkeit unterworfen.
Das Leben von Alten, Kranken und Behinderten wird gering geschätzt und man sollte ihnen aus Mitleid bei der Beendigung helfen.
Damit geraten diese aber in einen Rechtfertigungsdruck warum sie eigentlich weiterleben wollen.
Zudem werden die Menschen anfangen ihr eigenes Leben unter ökonomischen Gesichtspunkten zu betrachten.
Man sieht wohin sich eine Gesellschaft ohne Gott entwickelt.

Wie würde nun eine typische Antwort ausfallen?


Gott in die Verfassung.
Gott hat ja selber keine Religion. Er schaut sich das nur von oben an und wettet auf die Religion, die er als Gewinner sieht.
Find ich großartig, ist trotzdem nicht von mir. Hab aber vergessen, von wem.

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04.03.2014 13:00 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von Markus Pichler
Gott in die Verfassung.


...was ein völliger Blödsinn ist.
"Reale" Verfassungen "realer" Staaten können sich nur auf "reale" Dinge und Angelegenheiten beziehen, wenn sie als solche angesehen werden wollen.
Und da an der "Realität" Gottes, bzw. von Göttern allgemein berechtigte Zweifel herrschen...
Insofern sind auch die "Verfassungen" (oder "Grundgesetze") mancher Staaten im Grunde nicht als solche anzusehen, da sie beispielsweise Formulierungen wie "christlich" oder "nach dem Willen Allahs", etc. enthalten, welche "unverifizierbare" Definitionen darstellen.
Und da ja beispielsweise bereits in der Bibel festgestellt wurde, daß "das Reich Gottes nicht von dieser Welt ist", und Außerirdische in den (irdischen) Verfassungen irdischer Staaten außer bei diversen Spinnern nichts verloren haben...

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05.03.2014 09:57 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Grazer Grazer ist männlich
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lachmitot dafuer

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"Toleranz ist gut. Aber nicht gegenüber Intoleranten." (Wilhelm Busch)
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Markus Pichler
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RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von nicolai
Zitat:
Original von Markus Pichler
Gott in die Verfassung.


...was ein völliger Blödsinn ist.
"Reale" Verfassungen "realer" Staaten können sich nur auf "reale" Dinge und Angelegenheiten beziehen, wenn sie als solche angesehen werden wollen.
Und da an der "Realität" Gottes, bzw. von Göttern allgemein berechtigte Zweifel herrschen...
Insofern sind auch die "Verfassungen" (oder "Grundgesetze") mancher Staaten im Grunde nicht als solche anzusehen, da sie beispielsweise Formulierungen wie "christlich" oder "nach dem Willen Allahs", etc. enthalten, welche "unverifizierbare" Definitionen darstellen.
Und da ja beispielsweise bereits in der Bibel festgestellt wurde, daß "das Reich Gottes nicht von dieser Welt ist", und Außerirdische in den (irdischen) Verfassungen irdischer Staaten außer bei diversen Spinnern nichts verloren haben...


Ironieverständnis ist wohl nicht deine Stärke.

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veni, vidi, Violine - ich kam, sah und vergeigte cool
05.03.2014 10:10 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

...aber durchaus...
Allerdings bezweifle ich, daß etwa das deutsche Grundgesetz oder die Verfassung einiger "islamischer" Staaten "ironisch" gemeint sind.
In diesem Sinne halte ich auch die in der österreichischen Bundesverfassung Art. 14.5a (die befähigt sind, an den sozialen, religiösen und moralischen Werten orientiert) und Art. 14a.3a ( Landessache die Vollziehung in den Angelegenheiten
a) des Religionsunterrichtes; ) verwendeten Formulierungen für zumindest "bedenklich".

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...natürlich hab´ ich leider recht !
05.03.2014 12:16 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Markus Pichler
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RE: Nun ist das natürlich ein guter Angriffspunkt seitens der Religiösen antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von nicolai
...aber durchaus...
Allerdings bezweifle ich, daß etwa das deutsche Grundgesetz oder die Verfassung einiger "islamischer" Staaten "ironisch" gemeint sind.
In diesem Sinne halte ich auch die in der österreichischen Bundesverfassung Art. 14.5a (die befähigt sind, an den sozialen, religiösen und moralischen Werten orientiert) und Art. 14a.3a ( Landessache die Vollziehung in den Angelegenheiten
a) des Religionsunterrichtes; ) verwendeten Formulierungen für zumindest "bedenklich".


das ja. Ich hab das fälschlicherweise (?) auf mich zum Teil bezogen.

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05.03.2014 12:18 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Gott soll in die Verfassung - aber nur bei Selbstanmeldung antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Gott sollte in die Verfassung. Aber er sollte sich selbst anmelden müssen wenn er rein will.
Das wäre ein fairer Kompromiss.

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Ich zweifle, also denke ich.
05.03.2014 12:53 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
nicolai nicolai ist männlich
Superintelligenz


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RE: Gott soll in die Verfassung - aber nur bei Selbstanmeldung antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

...keine "religiösen Privilegien" - für die Verfassung sind alle gleich; und ich steh´ ja auch nicht in der Verfassung...

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...natürlich hab´ ich leider recht !
05.03.2014 13:56 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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