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Zum Ende der Seite springen Theodizee
Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 Theodizee Marendl 12.01.2014 03:12
 RE: Theodizee BlackWiddow 12.01.2014 09:50
 RE: Theodizee manden 12.01.2014 11:03
 RE: Theodizee Markus Pichler 13.01.2014 05:25
 RE: Theodizee manden 13.01.2014 07:45
 RE: Theodizee Ramon 12.01.2014 09:46
 RE: Theodizee Efeu 12.01.2014 10:25

Autor
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Marendl Marendl ist männlich
Volksschüler/in


Dabei seit: 12.01.2014
Beiträge: 3

Theodizee antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Hallo zusammen,

heute mal ein kleiner "Rundumschlag" von mir....

Also ich befasse mich sehr mit der Thematik des Hungers in der Welt, dessen Ursachen und Auswirkungen.

Täglich verhungern rund 25.000 Menschen qualvoll - und allein rund 10.000 davon sind Kinder unter 10 Jahren - TAGTÄGLICH! Es ist ein Ernährungs-Holocaust! An diesem Thema ist vor einigen Jahrzehnten auch mein Glaube an einen allgütigen und allmächtigen Gott gescheitert....

Ich habe mich mit der christlichen Argumentation beschäftigt, wie ein "allgütiger" und "allmächtiger" Gott angesichts des Leids in der Welt, gerechtfertigt werden kann. Anbei einige Antworten auf die gängigsten Rechtfertigungen der Gläubigen:


Argument 1 - Gottes Wege sind unergründlich
Das möchte ich gerne als verbale Nebelbombe bezeichnen, denn eine "allgütige" und "allmächtige" Wesenheit die uns erschaffen hat, sollte sich uns dann doch auch in einer Form präsentieren, die unserem Verstand entspricht, denn sonst wären sämtliche Botschaften ja vollkommen sinnlos - nach dem Motto: "Ja ich lass all diese Menschen verhungern und das hat auch einen tieferen Sinn - ja ich könnte es verhindern, denn ich bin allmächtig - aber ich mach das nicht - aber WARUM, sag ich euch nicht - und jetzt glaubt bitte einfach, dass ich absolut gütig und mächtig bin!"
Sorry, aber unergründliche Wege sind kein Argument mit dem man "allgütig" und "allmächtige" untermauern kann.

Argument 2 - der freie Wille
Gott hat uns den freien Willen geschenkt und somit liegt es in der Macht der reichen Länder, die armen Menschen vor dem Verhungern zu retten. Ein interessanter Gedanke, denn tastächlich produziert dieser Planet so viel Nahrung, dass wir die aktuelle Weltbevölkerung 2mal ernähren könnten - es müsste also niemand verhungern! Wenn es allerdings um das Argument des "freien Willen" geht, dann sehe ich hier eine große Schwäche dieser Argumentation: die reichen Länder lassen demzufolge die Menschen in den armen Ländern aus freiem Willen heraus verhungern - soweit OK, denn die Reichen könnten das tatsächlich aus freiem Willen heraus ändern. Aber was ist mit dem freien Willen der verhungernden Menschen? Wenn Gott den freien Willen derart präferiert, was ist dann mit dem freien Willen der Verhungernden, nicht verhungern zu wollen? Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nicht freiwillig verhungern....zählt denn der Wille der Opfer weniger, als jener der Täter?

Argument 3 - Nächstenliebe
Ein weiteres Argument zur Rechtfertigung Gottes ist jenes, dass Menschen leiden, damit Christen die Möglichkeit haben, ihre Nächstenliebe unter Beweis zu stellen.
....da bin ich aber froh, auf jener Seite gelandet zu sein, die auf Kosten von Millionen leidender Menschen die Chance bekommt, ihren Charakter ein bisschen verbessern zu dürfen..... 25.000 Menschen verhungern täglich grausam, damit die Christen auf dem Planeten ihre Nächstenliebe beweise dürfen....falls sie wollen.... das kann sich doch keine "allgütige" Wesenheit ausgedacht haben, oder???

Argument 4 - das Leiden Jesu
Gott hat sich selbst in Form Jesu in das Leid, zur Vergebung der Sünden, ans Kreuz begeben - und da er selbst gelitten hat, ist es auch rechtens, dass wir Menschen leiden.....
Leider wird bei diesem Argument ein ALLMÄCHTIGER Gott, mit uns sterblichen und MACHTLOSEN Menschen verglichen...
12.01.2014 03:12 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
BlackWiddow BlackWiddow ist weiblich
Moderator


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Dabei seit: 06.12.2008
Beiträge: 2.639
Herkunft: Weinvietel

RE: Theodizee antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Es gibt halt keine religiöse Erklärung für die Theodizee Achselzuck aber die Leute glaubens trotzdem - wer nichts weiß, muss alles glauben Happy

__________________

Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht. J.-W. v. Goethe, FAUST I (nach einem Buddha-Zitat)
12.01.2014 09:50 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
manden
unregistriert
RE: Theodizee antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Hi Marendl ,

die Antwort ist ganz einfach : der Schöpfer (des Universums) greift hier - erkennbar - NICHT ein !
Wir Menschen - die Menschheit - müssen S E L B S T den richtigen Weg finden und gehen - in dieser Welt , so wie sie ist .
Mit Schmerz , Leid und Tod .

Was das Hunger- und Überbevölkerungsproblem angeht , so zeigt das deutlich , wie sehr wir - die Menschheit - bisher versagt haben und wohl
auf absehbare Zeit weiter versagen ! Das trifft insbesondere die Religionen !

Nach meiner Erkenntnis ist unsere Aufgabe hier :

wirklich harmonisch - liebevoll und verantwortungsbewusst - mit der Schöpfung unseres Schöpfers - allen Mitmenschen und der Natur - zusammenzuleben .

Davon ist die Menschheit wohl noch Jahrtausende entfernt !
12.01.2014 11:03
Markus Pichler
Weiser/Weise


Dabei seit: 08.05.2012
Beiträge: 2.985

RE: Theodizee antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Argument 5: Gott ist Leiden. Wenn man an ihn glaubt.

__________________
veni, vidi, Violine - ich kam, sah und vergeigte cool
13.01.2014 05:25 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
manden
unregistriert
RE: Theodizee antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von Markus Pichler
Argument 5: Gott ist Leiden. Wenn man an ihn glaubt.


Falsch : die Welt ist so , wie sie ist . Und wir müssen damit klarkommen .
(mMn. kann die Menschheit mit dieser Erde und ihren fantastischen Möglichkeiten mehr als zufrieden sein)
13.01.2014 07:45
Ramon Ramon ist männlich
Normaler Mensch


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Dabei seit: 23.11.2008
Beiträge: 7.453
Herkunft: Niederbayern

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Mir sind die Leute, die ihren vermeintlich christlichen Glauben dadurch verloren haben, dass sie sich mit anderen Mythen, Religionen und Weltbildern befassten, immer sympathischer gewesen. Immer alles durch die moralische und ethische Brille zu betrachten, hat, das wussten schon Goethe und Nietzsche, selbst stark fanatische und absolutistische Züge.

__________________
"Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud


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Auszeichnungen:
Poster der Woche
12.01.2014 09:46 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Efeu Efeu ist weiblich
Professor/in


Dabei seit: 06.02.2012
Beiträge: 1.197
Herkunft: aus dem Nichts

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Das sind so alte Bilder vom Menschen und seiner Stellung in der Welt. Warum sie immer gelten sollen, ist mir ein Rätsel.
Auch über den freien Willen wissen wir doch heute mehr...

__________________
Das Universum ist ein unendliches Fraktal.
Irrtümlicherweise glaubt jedes Apfelmännchen im Blick auf andere an eine getrennte Existenz.

12.01.2014 10:25 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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