Grazer
Magister/ra
Dabei seit: 22.11.2013
Beiträge: 322
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Hallo!!!
Ich möchte Euch nocht ein klassisches Erlebniss , welches ich vor einer Woche hatte, vorenthalten.
Meine Kollegin (ja sie ist eher von der naiveren Sorte) und ich sahen ein kleines Mädchen. Ich schätze das Mädchen war ca. 5-6 Jahre alt und war in einem rosa Kinderrollstuhl.
Meinen Kollegin meinte wie schlimm das sei...
Ich sagte ihr darauf: "Das wäre ja somit ein fast unschlagbarer Beweis, dass es keinen Gott geben kann"
Darauf die Antwort meiner Kollegin: " Naja, wer weiß, vielleicht haben ja die Eltern des Kindes irgendeine Sünde begangen..." (Und ja sie meinte es ernst)
Ich habe ihr nur dazu geantwortet: "Dann muss dieser Gott aber ein extrem abartiges, sadistisches Schwein sein"
Obwohl ich solche Situationen und Gespräche oft genug geführt und gehört habe, erschreckt es mich immer wieder.
Würde ein Betrunkener ein Kind anfahren und es dann im Rollstuhl sitzen, würden die lieben Mitmenschen, diesen Fahrer verfluchen, dass er so etwas dem Kind angetan hat.
Hätte aber ein Gott dieses Kind einfach als Strafe für die Eltern des Kinds gelähmt - wird das kritiklos angenommen.
__________________ "Toleranz ist gut. Aber nicht gegenüber Intoleranten." (Wilhelm Busch)
"Glauben ist leichter als Denken."
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10.01.2014 15:47 |
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Efeu
Professor/in
Dabei seit: 06.02.2012
Beiträge: 1.197
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Auch die Karmalehre funktioniert so.
Ich denke das haben sich die Menschen ausgedacht, weil sie nicht Mitleiden wollen und weil sie so sehr gern sagen : Selbst schuld! Mit anderen Worten: Mir kann das nicht passieren...
__________________ Das Universum ist ein unendliches Fraktal.
Irrtümlicherweise glaubt jedes Apfelmännchen im Blick auf andere an eine getrennte Existenz.
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10.01.2014 15:59 |
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nicolai
Superintelligenz
Dabei seit: 05.02.2010
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Herkunft: Graz
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Gerade die "Karmalehre" dient meines Erachtens weniger der "Entschuldigung eigenen Nicht-Mitleidens" als vielmehr der Rechtfertigung eigenen oder fremden, zumeist unverdienten Wohlergehens. Ebenso wie auch die "gottgewollte Ordnung" oder der angebliche "Ausgleich der irdischen Ungerechtigkeiten im Jenseits".
@grazer
Du kannst die "Dumpftusse" ja `mal fragen, ob sie weiß, was man unter "Sippenhaft" oder "Blutrache" versteht und was sie davon hält; sowie, ob sie bereit wäre, den Rest ihres Religiotenlebens im Rollstuhl zu verbringen, da ihr das ja (angeblich) die Möglichkeit eröffnet, von "ihrem Gott" im Jenseits für diese "besondere Prüfung" eine "Extrabelohnung" (so die Aussage diverser "Religionslehrer und -führer) einzuheimsen.
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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10.01.2014 16:21 |
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viele verwechseln Kausalität mit Schuldhaftigkeit, m.a.W. jemand oder irgendwas muss ja Schuld haben.
__________________ veni, vidi, Violine - ich kam, sah und vergeigte
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13.01.2014 05:13 |
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Grazer
Magister/ra
Dabei seit: 22.11.2013
Beiträge: 322
Themenstarter
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Dawkins beschreibt das sehr gut in der "Zauber der Wirklichkeit".
Ereignisse geschehen emotionslos. Sie wollen niemand helfen oder schaden, sondern sie geschehen ganz einfach. Aber eben der Mensch hat das Bedürfniss und den Drang eine Kausalität zu sehen.
__________________ "Toleranz ist gut. Aber nicht gegenüber Intoleranten." (Wilhelm Busch)
"Glauben ist leichter als Denken."
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13.01.2014 15:50 |
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Ramon
Normaler Mensch
Dabei seit: 23.11.2008
Beiträge: 7.453
Herkunft: Niederbayern
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Zitat: |
Original von Grazer
Dawkins beschreibt das sehr gut in der "Zauber der Wirklichkeit".
Ereignisse geschehen emotionslos. Sie wollen niemand helfen oder schaden, sondern sie geschehen ganz einfach. Aber eben der Mensch hat das Bedürfniss und den Drang eine Kausalität zu sehen. |
Auch wenn sie emotionslos und ohne Absicht geschehen, geschehen sie doch, und somit ist die Kausalität doch nicht außen vor.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
__________________ Auszeichnungen:
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13.01.2014 20:29 |
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Grazer
Magister/ra
Dabei seit: 22.11.2013
Beiträge: 322
Themenstarter
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Das stimmt, Kausalität, dass bestimmte Parameter zu einem Ereigniss führen. Allerdings eben nicht um uns zu schaden oder uns eine Freude zu bereiten.
__________________ "Toleranz ist gut. Aber nicht gegenüber Intoleranten." (Wilhelm Busch)
"Glauben ist leichter als Denken."
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13.01.2014 21:35 |
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Zitat: |
Original von Grazer
Das stimmt, Kausalität, dass bestimmte Parameter zu einem Ereigniss führen. Allerdings eben nicht um uns zu schaden oder uns eine Freude zu bereiten. |
genau, jetzt hammas. Das andere wäre Teleologie.
__________________ veni, vidi, Violine - ich kam, sah und vergeigte
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14.01.2014 09:53 |
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