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Zum Ende der Seite springen Wo bleiben die Frauen?
Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 Wo bleiben die Frauen? hexibrati 21.02.2008 12:46
 RE: Wo bleiben die Frauen? Friedrich Maximillian 21.02.2008 13:07
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hexibrati hexibrati ist weiblich
Bakkalaureus


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Wo bleiben die Frauen? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Gestern im Chat wurde es angesprochen: der Frauenanteil bei jenen, die Kritik üben an repressiven Systemen, zB an Religionen, ist sehr gering.
Ist das nun Bequemlichkeit?
Tatsache ist, dass Frauen in diesen Systemen überdurchschnittlich viel aushalten müssen: Beschneidung und Zugenäht werden in Afrika, Burka in islamistischen Staaten, Vorbild der jungfäulichen Geburt im Christentum, Fernhalten von Bildung in der Dritten Welt - es gibt unzählige Beispiele.
Wie kommt es, dass sich da kein Widerstand regt?
Ich denke, dass zB in unsere christlich-abendländischen Kultur (wie das der berühmte Philosoph H.C.Strache so schön definiert) Diskussionskultur generell als Regimekritik verstanden wird. Diskussion gefährdet Absolutismus. Also darf Diskussion nicht gelernt und geübt werden.
Wenn man sich überlegt, dass es schon ein Hallo war, Frauen bei Wahlen zuzulassen, weil man generell davon ausging, Frauen würden sowieso keine eigene politische Meinung haben und das wählen, was der Gatte vorgibt, dann mus man es ganz einfach als Tatsache hinnehmen, dass Frauen es nicht gelernt und geübt haben, an Diskussionen teilzunehmen.
ZB Bawag-Prozeß: der Elsner sagt zur Richterin: "Während sie abgetanzt haben, habe ich hart gearbeitet."
Das sind die Untergriffe, mit denen man als Frau immer noch konfrontiert wird. (In dem Fall blöd für Elsner, wo doch sein Schicksal von der Richterin abhängt. Eigentor.)
Wenn man da nicht ausgesprochen schlagfertig ist (und das muss man erst mal trainieren), kommt der Punkt, wo man einfach nichts drauf sagt und es hinnimmt (und sich daheim still ärgert).
Also Männer: fordert eure Frauen auf, Diskussion zu üben (das meine ich Ernst). nicht Zankerei, sondern Zuhören und die eigene Meinung klar formulieren.
Ich hatte hier im Forum auch anfangs die Panik, ich würde mich lächerlich machen, wenn ich mich nicht ganz klar ausdrücke. Es kostete mich definitiv Überwindung, den ersten Beitrag zu posten.
Aber alle kochen mit Wasser. Gott seis gedudelt und geprfiffen.

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21.02.2008 12:46 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Friedrich Maximillian Friedrich Maximillian ist männlich
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In unserem Bekanntenkreis (meiner Frau und meinem)gibt es Beispiele, die uns zeigen, daß die Erziehung der Mädchen immer noch eine große Rolle spielt. wie anders kann ich es sehen, wenn sich eine erwachsene Frau ihrem Mann (von Beginn an)sklavisch unterwirft und sogar von ihrem halbwüchsigen Sohn zur Schnecke gemacht und ausgenutzt wird.
Oder grundsätzlich der Mann fährt, wenn beide zusammen mit dem Auto unterwegs sind. In eingen Partnerschaften weiß die Frau nicht wie hoch eigentlich das Familieneinkommen ist, da sie keinen Einblick auf das Kto hat.
Mit diesen Lebensumständen tut sich jeder schwer sich eine unabhängige Meinung zu bilden und sogar noch in einem Forum zu artikulieren.
Wenn dann auch noch die Großfamilie streng katholisch ist, dann wird ihr von der Umgebung auch noch deutlich gemacht, was ihre Aufgaben sind.
21.02.2008 13:07 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
antichrist superstar antichrist superstar ist männlich
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Also bei diesem Thema muss ich jetzt speziell etwas zur Internetbenutzung von Personen in meinem Alter sagen. Großteils fällt mir in der Schule wirklich auf (un das nicht weil ich Vorurteile hab), dass ,wenn wir im Informatikraum Internetsurfen dürfen, das passiert: Die meisten Mädchen schauen sofort in den Chatroom oder auf ein Junggesellenforum, währenddässen sich der Großteil der Buben(Buben...komisches Wort) über Neuigkeiten informiert. Klar sind das jetzt nicht unbedinkt politische Neuigkeiten und sicherlich wollen sich auch die Mädchen über neues Informieren, trotzdem glaube ich aber, dass das worüber sie sich Informieren sich durchaus in diesem Sinne differenziert, dass Buben diese Neuigkeiten suchen, um später darüber mit den anderen zu diskutieren.

Als Beispiel dafür:3 Freunde von mir in meiner Reihe im Informatiksaal: Der eine liest immer sofort über die neuesten Gesetzte bezüglich Jugendstrafrechten durch, der andere liest Wirtschaftliches über große Konzerne und solche Dinge und der 3. informiert sich immer über Geschichtliches. Und da ist es nie leise...heftige Diskusionen tun sich da auf. Ich glaube, dass sich da schon von diesem Alter etabliert über was vorwiegend bei Frauen und Männern diskutiert/informiert wird.

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21.02.2008 14:19 Offline | Homepage | suchen | Freundesliste | ICQ | MSN | Portal
hexibrati hexibrati ist weiblich
Bakkalaureus


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Themenstarter Thema begonnen von hexibrati
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Ich denke aber eben auch, dass es daran liegt, dass Mädchen nie dazu aufgefordert werden, sich "zu informieren".
Wenn ich sage, ich interessiere mich für Astronomie, dann sind es vor allem Frauen, die mir zu verstehen geben, dass man so was eigentlich zu nix brauchen kann und dass ich das nur vorgebe, damit ich über mein Chaos im Haushalt hinwegtäusche.
Oder so auf die Art: die hat sowieso nur studiert, weil sie das Kochen nicht freut.
Darin liegt das Problem: die traditionelle Rollenverteilung wird von den Frauen selbst nicht wirklich hinterfragt, und das Hinterfragen wird auch nirgendwo gefördert.
Was meinst du, was los ist, wenn unter so einem Haufen kichernder Mädels, die sich in die Partnerbörse stürzen, ein Mädel eine Physikseite aufmacht. Die hat verloren. Unter Garantie.

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21.02.2008 18:27 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
lyvora lyvora ist weiblich
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RE: Wo bleiben die Frauen? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Vor ca. hundert Jahren war es ein gängiges "Argument" patriarchaler Emanzipationsgegner, für manche ist es das heute noch, dass Frauen gar nicht in der Lage wären, ihr Leben selbstbestimmt zu meistern.

Das Erschreckende an diesem "Argument" war keineswegs, dass es falsch gewesen wäre - vor hundert Jahren war kaum eine Frau in der Lage, selbstbestimmt zu leben.

Heute, nachdem sich zwar einiges, aber noch lange nicht genug geändert hat, sehen wir ganz deutlich, dass hinter diesem Phänomen keine Naturgesetzlichkeit steckt, sondern die aus den Kreisen des patriarchalen Aberglaubens wohlbekannte "self-fullfilling profecy" - erziehe Mädchen zu Sklavinnen, und du wirst Sklavinnen erhalten.

Dass die "glücklichen Sklavinnen", die sich gar nicht mehr vorstellen können freie Menschen zu sein, und daher voller Angst jede Schicksalsgenossin attakieren, die das anders sieht, eine extrem starke Stabilisierung der menschenunwürdigen Zustände selbst herbei führen, ist aus jeder Befreiungsbewegung in der Menschheitsgeschichte bekannt.

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Das Christentum, und nicht nur das, ist eine patriarchal-totalitäre, rechts-extreme Ideologie ohne auch nur eine nachvollziehbare Grundlage in der Realität.
21.02.2008 23:05 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
hexibrati hexibrati ist weiblich
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RE: Wo bleiben die Frauen? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Die Frage für mich ist nur: wir wissen sehr viel über die Menchanismen - aber was kann man definitiv tun dagegen?
Ich glaube schon, dass hier vor allem die Schulen viel mehr tun müssten - wobei ich nun absolut nicht meine erzieherische Verantwortung als Mama abschieben möchte. Ich meine, dass Schulen einfach einen größeren Überblick über "die Jugend" haben müssten, genauso wie ich in einer Spezialklinik für - sagen wir - Diabetes erwarten kann, dass sich die Leute dort mit Diabetes sehr gut auskennen, weil sie ein großes Klientel überschauen, das eine gemeinsame Eigenschaft aufweist.
Die Pädagogik wäre für mich eine Berufssparte, die sich besonders mit der Entwicklung der Jugendlichen befassen müsste - eventuell etwas umfassender als ein einzelnes Elternpaar mit zB zwei Heranwachsenden. Hier müsste es ganz zentral wichtig sein, die Jugendlichen in der Schule immer wieder auf ein Hinterfragen ihrer Rollenzuteilungen hinzuführen.
Meine Erfahrung ist jedoch leider anders: als meine Kinder in die Schullaufbahen einstiegen, kam es mir vor, als wäre die Zeit stehengeblieben. Immer noch werden die unkritischen, angepassten Kinder deutlich bevorzugt, weil sie einfach leichter zu handhaben sind. Die engagierten Lehrer werdne nach wie vor von den systemerhaltenden Lehrern mit Verachtung belegt.
Mir ist schon klar, dass es absolut nicht einfach ist, heute in Zeiten der absoluten Egomanie eine Erziehung anzugehen - aber wenn man weiß, dass die Rollenverteilung immer noch problematisch ist und zugleich Projekte startet "Mädchen in die Technik", dann ist das eigentlich widersinnig.

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22.02.2008 14:35 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
demophilo demophilo ist männlich
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Zitat:
Original von hexibrati
Die Frage für mich ist nur: wir wissen sehr viel über die Menchanismen - aber was kann man definitiv tun dagegen?


Ich finde, dass es ganz wichtig ist, den kleinen Mädchen NICHT alles abzunehmen und ihnen bei jedem zu helfen. Lernen im Alter unter 6 Jahren basiert ganz immens auf ausprobieren. Wenn man ihnen hilft im Sinne von "Schatz, ich mach das für dich, du kannst deine Schuhe noch nicht zubinden", dann hat man vielleicht Zeit gespart, aber man darf sich auch nicht wundern, wenn die Kinder dann, wenn sie erwachsener werden, keine gute Augen-Hand-Koordination haben, und den Ball werfen "wie ein Mädchen". Mit jedem Nichtkönnen, wird die Angst vor versagen größer und man tut noch weniger. Daher mein Appell an alle Eltern: gebt den Kindern etwas zum spielen, was sie fordert. Lasst sie Probleme Lösen, lasst sie in der Küche mitmachen, gebt ihnen rechtzeitig vor der Abfahrt die Schuhe zum binden, damit sie üben können. Geschicklichkeit stärkt das Selbstbewusstsein mehr als alle Pädagogik.

Das ist bei allen Kindern so, aber ich denke, dass besonders Mädchen eine Sonderbehandlung bekommen, während Buben eher dazu erzogen werden "groß" zu sein.

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22.02.2008 19:58 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Vampire Vampire ist weiblich
Bakkalaureus


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RE: Wo bleiben die Frauen? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Ich sehe dass genauso.
Es gibt in der Erziehung gültige Gesetzmäßigkeiten. Eine von diesen vielen Grundregeln lautet:
Das Selbstvertrauen der Kinder stärken, ihnen Zeit geben, Erfahrungen zu sammeln (Schuhband binden etc.).
Wer seinen Kinder alle Probleme aus dem Weg räumt, darf sich nicht wundern, wenn seine Kinder später mit den Problemen nicht fertig werden können.
ABER:
Alle Theorie in der Erziehung gut und schön. Ohne die Nötige Ruhe und Nervenkraft kannst du alles Wissen über Erziehung nicht anwenden, weil du einfach nur losschreien kannst und dir für mehr die Kraft fehlt.
22.02.2008 20:35 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
demophilo demophilo ist männlich
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Dabei seit: 28.04.2007
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RE: Wo bleiben die Frauen? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von Vampire
Alle Theorie in der Erziehung gut und schön. Ohne die Nötige Ruhe und Nervenkraft kannst du alles Wissen über Erziehung nicht anwenden, weil du einfach nur losschreien kannst und dir für mehr die Kraft fehlt.

Ja, und da braucht es zwei. Und wenn man manchmal auf nahe Verwandte zurückgreifen kann, dann kann freie Stunden genießen und würdigen.

Noch eine Bemerkung zur Selbständigkeit: In meiner Verwandschaft bemerke ich, dass jene Kinder, die in Großfamilien aufgewachsen sind, automatisch selbständiger sind, weil es die Eltern gar nicht schaffen alle so zu verhätscheln, dass der Unselbständigkeit Vorschub geleistet wird. Damit möchte ich nicht die Großfamilie propagieren, sondern nur einen Beweis für die These anführen und dazu motivieren darüber nachzudenken, wie man da etwas für die Kleinfamilien adaptieren kann.

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22.02.2008 20:54 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
ANN-INCOGNITO-NA
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RE: Wo bleiben die Frauen? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

dafuer Wie wahr!!!
Demophilo hat recht: Zur Selbständigkeit die Kinder erziehen und die Kreativität fördern - diese sind die Schlüsselworte.
Und noch was: Ermutigung und Lob hilft mehr als Tadel oder falsch verstandene Hilfe.

Gut, nicht alle Männer unterdrücken ihre Frauen und auch nicht alle Frauen lassen sich untrdrücken.... nicht alle Männer respektieren ihre Frauen und sehen sie als gleichwertige Partner (obwohl sie ausdrücklich betonen, sie lieben sie -?-)...usw.

Was heisst da Klischee? Schauen wir uns doch um. Die Lehrer, die Psychologen, die Richter, die Sozialpädagogen, alle können aus ihrer Erfahrung so manches berichten. Und die steigende Anzahl an "Frauenhäuser?" Früher gab es sie nicht.

Es ist eine menschliche Eigenschaft, oft Dinge nicht zu sehen, weil man sie nicht sehen will, nicht wahr haben will. Das gilt sowohl für die Betroffenen, wie für die unbeteiligten Zuschauer.

Es gibt viele weibliche Führungskräfte, aber der Aufstieg ist für Frauen immer noch schwerer als für Männer. Noch werden Frauen gegenüber Männern - bei gleicher Qualifikation - unterbezahlt.

Die Gleichberechtigung (und ich würde noch "Gleichverpflichtung" hinzufügen) ist ein geduldiger Begriff auf dem Papier. Die Basis für die Gleichberechtigung sollte durch Erziehung und zwar zuhause geschaffen werden.

Wie heisst es doch so schön: "Was Hansli nicht lernt, kann Hans auch nicht mehr lernen."

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Etiam ille est fur qui hominum fiducia rapit
19.05.2008 23:19 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
hexibrati hexibrati ist weiblich
Bakkalaureus


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Zitat:
Original von ANN-INCOGNITO-NA
Und die steigende Anzahl an "Frauenhäuser?" Früher gab es sie nicht.


ganz provokant gesagt: früher waren die klöster die frauenhäuser - und die hatten mehr als genug zulauf (natürlich auch aus anderen überlegungen, zb wirtschaftlichen) - frag einmal in einem kloster, wieviel sexuell missbrauchte frauen dort sitzen und vereinsamen.

die tatsache, dass es frauenhäuser gibt, heißt nicht automatisch, dass das problem größer geworden ist, sondern dass es endlich auch wahrgenommen wird.

und ich bleibe bei meiner meinung, dass die diskussion über gleichtstellung/berechtigung/behandlung nicht in schuldzuweisungsorgien ertränkt werden darf.
these-antithese-synthese, und nicht wieder alles von vorne und immer im kreis.

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20.05.2008 12:23 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
lyvora lyvora ist weiblich
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Ich will dir keinesfalls widersprechen, wenn du die Forderung erhebst, unsere als staatliche Unterdrückungs-, Anpassungs- und Ausbildungsanstalten, genannt Schulen, endlich in Bildungsanstalten für selbstbestimmte, kritische Demokratinnen und Demokraten umzugestalten.

Aber das hier angerissene Thema wird das nicht lösen können - die traditionellen, patriarchalen Rollenbilder sind bereits zwischen dem dritten und vierten Lebensjahr so verfestigt, dass sie später nur noch in Ausnahmefällen wieder geändert werden können, oder sie sind in diesem Alter nicht vorhanden, und werden dann in der Regel auch nicht mehr erworben.

Die beste Lösung wäre es, wenn man [Satire an] den Satz "Dazu bist du noch zu klein", von Erwachsenen gegenüber fragenden Kindern geäußert, unter Todesstrafe stellen würde [Satire aus] - damit würde man nicht nur erreichen, dass die angeborene Neugier und Kritikfähigkeit der Kinder erhalten bleibt, sondern man würde damit auch der "geistigen Genitalverstümmelung" einen Riegel vorschieben, der Kinder immer noch nicht nur durch den organisierten Aberglauben ausgesetzt sind, und die eine menschengerechte Sozialisation weitgehend verhindert.

Wie stark diese "Verstümmelung" und die damit verbundene Selbstwertzerstörung ist, kann man nicht nur in der "Volksethik" und unseren Codices ablesen, sie wirkt sogar bis in dieses Forum "aufgeklärter, humanistischer Atheisten", wie man hier an einigen Stellen nachlesen kann.

Das einzige Mittel diesen circulus vitiosus (deutsch Teufelskreis Lachen ) zu durchbrechen ist, Menschen umfassend, vor allem auch, aber nicht nur, sozial, zu bilden, und nochmals zu bilden, damit sie in Lage sind, die Folgen dieser Bildung inklusive ihrer selbst frühzeitig als Eltern ihren Kindern mitzugeben.

Wenn es auch manchmal nicht so aussieht - die letzten drei, vier Jahrzehnte, die ich zum Teil selbst bewusst miterlebt habe, haben große Fortschritte in diese Richtung gebracht. Wenn wir uns des Problems bewusst bleiben, und dafür sorgen, dass es mit der Zeit immer mehr Menschen bewusst wird, ist dieser Prozess kaum mehr umkehrbar - ich bin da durchaus optimistisch.

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22.02.2008 22:11 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
hexibrati hexibrati ist weiblich
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Zitat:
Original von lyvora
Aber das hier angerissene Thema wird das nicht lösen können - die traditionellen, patriarchalen Rollenbilder sind bereits zwischen dem dritten und vierten Lebensjahr so verfestigt, dass sie später nur noch in Ausnahmefällen wieder geändert werden können, oder sie sind in diesem Alter nicht vorhanden, und werden dann in der Regel auch nicht mehr erworben.


Ich habe dieses Thema angerissen, weil es mich beschäftigt, obwohl ich schon älter als 3-4 bin und somit mein Rollenbild sich leider schon verfestigt hat...
Lachen

Natürlich ist das, was frühkindlich erlernt wird, schwer zu verändern. Aber es kann nicht sein, dass man es einfach bei dieser Erkenntnis belässt. Die Entwicklungsfähigkeit eines Menschen bleibt bis zum Lebensende erhalten - würde ich mal meinen. Vielleicht nicht so fulminant und tiefgreifend, wie beim Kleinkind. Aber sie ist da.
Das heißt für mich: auch "erwachsene" Frauen können sich aufraffen und es noch lernen, ihre Meinung zu äußern.
Nur: sie tun es nicht. Bzw. nur in einem sehr geringen Prozentsatz. Das finde ich ein anreißenswürdiges Thema.

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23.02.2008 03:20 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
ANN-INCOGNITO-NA
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Zitat:
Diskussion gefährdet Absolutismus.


Absolut korrekt! Diskutieren bedeutet sich mit einem Thema auseinander zu setzen, zu denken, Meinungsaustausch - was logischerweise niemals jemandem passt, der uns von oben ab seine Meinung aufzwingen will, oder zumindest versucht.
DDann:

Zitat:
Also Männer: fordert eure Frauen auf, Diskussion zu üben (das meine ich Ernst). nicht Zankerei, sondern Zuhören und die eigene Meinung klar rmulieren.


Da muss ich schon lächeln.
Aber gerade die Männer sind, doch die jenigen, die massive Probleme haben, wenn ihre Frauen mit ihnen diskutieren wollen. Sie sind wohl die jenigen, die, die Frauen nicht ernst nehmen wollen, die sie für zu dumm halten, um mit ihnen über wichtige Themen zu diskutieren.
Es gibt Männer die durchaus kluge, gebildete Frauen und gar Akademikerinnen bewundern und schätzen, vorausgesetzt keine von ihnen ist die eigene Gattin.
Ich weiss, wie das ist. einen Partner zu haben, mit dem man alles diskutieren kann. Aber die Mehrheit der Frauen trauen sich kaum solche Ansprüche zu haben. Ich könnte ein Beispiel nach dem anderen aufzählen...
Es ist eine Sache der Erziehung. Die Mutter ist die jenige, die den Söhnen beibringen muss, dass die Gattin, Freundin, was auch immer, als eigenständigen Partner zu behandeln hat und, dass eine kluge Frau für einen Mann ein Gewinn ist. (So hat mein Vater immer formuliert).

Das 2. Zitat würdest sicher kaum einem muslimischen Mann sagen.
smile

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19.05.2008 07:51 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
hexibrati hexibrati ist weiblich
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Zitat:
Original von ANN-INCOGNITO-NA
Da muss ich schon lächeln.
Aber gerade die Männer sind, doch die jenigen, die massive Probleme haben, wenn ihre Frauen mit ihnen diskutieren wollen.


mir liegt eine konstruktive kritik am herzen.
ich kann es nicht haben, wenn es immer nur heißt: männer sind frauen gegenüber gewalttätig (sowohl im diskurs als auch richtig mit den fäusten).
genauso wenig kann ich es haben, wenn es ständig heißt: die armen, hilflosen, unterdrückten weibleins.

das sind kontraproduktive klischees!

es gibt männer, die definitiv ihre frauen lieben. und das ist bestimmt nicht die minderheit. ich denke, für die ist es definitiv kränkend und sehr demotivierend, wenn man immer nur das gewalttätige, sadistische, unterdrückende männer-klischeebild aus der schublade holt, um ein unspezifisches schlechtes gewissen zu schüren.

männer müssen auch geschätzt werden, müssen motiviert werden, an der weiterentwicklung des dialogs zwischen männer und frauen mitzuwirken, indem sie zb die frauen, die sie lieben, unterstützen, sie mitschleppen zur stammtischdiskussion, ihnen helfen, sich von der kinderbetreuung einen/mehrere abende lang freizuspielen, ihre frauen dazu ermutigen, hinter der eigenen meinung zu stehen - nur als beispiel.

konstruktivität ist angesagt, nicht ständiges einzementieren in praktischen klischees. so kommen wir nie weiter.

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19.05.2008 09:00 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
simplicius simplicius ist männlich
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@ Hexi: Danke für deine klaren & wahren Worte

Ich oute mich:

Ich liebe meine Frau.

Weil sie ihre eigene Meinung vertritt (die oft auch nicht die meine ist), weil sie auch ihre eigenen Wege geht (was nicht heißt, das wir keinen gemeinsamen Weg gehen), .......
Ich könnte diese Aufzählung endlos fortsetzen und hätte immer noch längst nicht alles gesagt.

Wäre meine Frau nur ein liebes braves Mütterchen, dann wäre sie nicht die meine.

Ich bin nicht der einzige Mann, der selbstbewußte & selbstsichere Frauen schätzt & respektiert. Ich denke, das sollte selbstverständlich sein.

Andersdenkende wollen oft nur von der eigenen Minderwertigkeit ablenken.

Zum Unterdrücken gehören immer 2. Nämlich auch einer, der Unterdrücken läßt (zumindest in unserer westlichen Gesellschaft).

Und ich akzeptiere nicht, dass wir Männer immer nur die Bösen sind.

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19.05.2008 21:55 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
demophilo demophilo ist männlich
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Es stimmt schon, Frauen werden noch immer zum traditionellen Frausein erzogen. Ich merke das in der Schule besonders daran, dass sich die Frauen bei gleichem Wissen, weniger zutrauen.

Ich finde es interessant, dass sich die Männer in der Schule Informatives reinziehen. Da frage ich mich, warum sie aber auch jene sind, die während des Unterrichtsnicht zuhören.

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21.02.2008 19:36 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von demophilo
Ich finde es interessant, dass sich die Männer in der Schule Informatives reinziehen. Da frage ich mich, warum sie aber auch jene sind, die während des Unterrichtsnicht zuhören.


naja...das liegt evtl. daran das sie sich im internet darüber informieren können, was sie interessiert. in den fächern, die sie interessieren passen die meisten ja auch auf.

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21.02.2008 20:42 Offline | Homepage | suchen | Freundesliste | ICQ | MSN | Portal
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Wenn ich mir die Beiträge der letzten Tage anschaue, drängt sich die Antwort auf: Wieso, sind doch eh hier und aktiv auch noch! Winken

PS: Da freue ich mich schon auf die nächsten Chatabende.

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23.02.2008 22:35 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Stimmt mich irgendwie traurig wenn ich daran denke dass es auch hierzulande streng patriarchale Systeme, religiös gestützte Systeme, gibt die Frauen unwidersprochen auf Menschen 2ter Klasse reduzieren, und nicht mal das wenn man sich den Islam ansieht.

Wir sollten aktiv das Geschwaffel des Pfarrers und Imams angreifen und zeigen das Frauen nicht blöd und unselbstständig sind!

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"Ich wünsche mir eine Welt in der ich Wasser aus dem Klo trinken kann ohne krank zu werden" - Lt. Frank Drebin-
20.05.2008 00:53 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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