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ALO Atheist
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Ich gebe dir Recht, und so manches Classic-Rock-Arrangement halte ich sogar für überflüssig, wenn der Song, obwohl von einem Symphonie-Orchester gespielt, durch ein schlechtes Arrangement nur an Farbe verliert und man merkt, wie wenig Substanz der Song an sich eigentlich hat. Ein wirklich gutes Arrangement ist originell und bringt neue Ideen, wie beispielsweise das Arrangement von Francis Lai's "Love Story" durch das BBC Film Orchestra von 1992, wo gleichsam ein spritziges Klavierkonzert mit wunderbaren Improvisationen entstand. Hier mag sich die Frage aufdrängen, wie weit ein Arrangeur eine Komposition umkomponieren darf, um gleichzeitig noch dem Original gerecht zu werden, aber diesen Freiraum braucht ein guter Arrangeur.

Manche Pop-Songs bieten sich für ein Classic-Rock-Arrangement geradezu an - wie "The Final Countdown" oder "We Are the Champions" -, andere wieder weniger bis gar nicht. Bei einem Song wie "I Don't Like Mondays" erübrigt sich jede Instrumentierung, den hört man am besten ausschließlich im Original.

Die Nummern von Paul McCartney, die schon im Original Passagen für Orchesterinstrumente aufweisen und sich durch eine besonders gelungene Melodik abheben, sind für Arrangements immer interessant, besonders für Jazz-Arrangements - "Hello, Goodbye" gelungen arrangiert bei klarer Melodie-Linie und wenig instrumentalem Aufwand von Bud Shank und Chet Baker: youtube.com/watch?v=PAwtbC-5PHo
25.11.2013 16:26 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
ALO Atheist
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Ohne Übertreibung gehen etwa 70 bis 75 Prozent des Erfolgs von "The Beatles" auf das Konto von Paul McCartney, der in der Regel die Musik komponierte, während John Lennon in der Regel den Text dazu schrieb. Und viele Hits der Beatles, von Paul McCartney komponiert, hätte dieser damals selbst gerne gesungen - wie er später sagte -, aber fast jedes Mal übernahm der Älteste der Band, John Lennon, die Hauptstimme. Wir haben kein Problem damit, denn die Stimme von John Lennon ist einzigartig und ideal für Songs wie "Help" oder "Ticket To Ride" - Songs, von Paul McCartney komponiert.

Von den Paul-McCartney-Songs, die dieser selbst sang, ist einer - neben "Yesterday", "Michelle" und einer Reihe anderer - ein echter Standard im Jazz geworden: "Here, There and Everywhere". Paul McCartney komponierte den Song am Swimming-Pool von John Lennon einfach so nebenbei. Hier eine gelungene Jazz-Adaption von Arthur Philipe & Quintessence Jazz: youtube.com/watch?v=kG4XqMZButI
25.11.2013 21:15 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
ALO Atheist
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Um zum eigentlichen Thema zurückzukehren: Hier zeigen "The Beatles" mit einem damals als B-Side-Nummer wenig populären Song erstens, dass dieser Song im Nachhinein zu Recht als ausgesprochen gut befunden wurde und zweitens, dass die - im Gegensatz zu den Rolling Stones - als Weicheier verrufenen Beatles auch nach der Beatlemania - gaben aufgrund der ausufernden und nicht mehr zu bändigenden Euphorie der Fans kein Konzert mehr - im Studio noch so richtig abrocken konnten: "Hey Bulldog": youtube.com/watch?v=iWdLPGKQRXc

PS: In Los Angeles besuchte ich auch die Hollywood Bowl, wo "The Beatles" 1964 ein legendäres Konzert gaben. Das ist eine wunderschön auf einem der Hügel Hollywoods angelegte Open-Air-Konzert-Arena in der Art eines riesigen Amphietheaters, wo viele, viele Stars ihre Auftritte hatten und haben und wo "The Beatles" ein Konzert gaben, bei dem sie sich kaum selbst singen hörten aufgrund des Geschreis der Fans. Kein Problem, die konnten die Songs auch so singen, wenn auch ein bisschen falsch - hatten dort keine Bühnenlautsprecher -, und ein Journalist schrieb, dass ein Düsenjet weit übertönt vom ständigen Gekreische unbeachtet hätte starten können. Hier ein kurzer Film-Mitschnitt vom legendären Beatles-Konzert 1964 in der Hollywood Bowl: youtube.com/watch?v=qzXaiXDrZ8E
25.11.2013 21:45 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Ramon Ramon ist männlich
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https://www.youtube.com/watch?v=lEGLevoUVTU

...die unvergleichliche Dame Shirley Bassey.

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"Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
26.11.2013 13:10 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Mir ist heut nach Romantik Kuschl

http://www.youtube.com/watch?v=UfIXs2ZMxDU

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Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht. J.-W. v. Goethe, FAUST I (nach einem Buddha-Zitat)
26.11.2013 16:46 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Markus Pichler
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Zitat:
Original von BlackWiddow
Mir ist heut nach Romantik Kuschl

http://www.youtube.com/watch?v=UfIXs2ZMxDU


Schmalz, aber gut.

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26.11.2013 17:00 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Oder was zum Schmunzeln:

http://www.youtube.com/watch?v=WBBOVYx245w

http://www.youtube.com/watch?v=43CbGtA2LhM

lachmitot

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26.11.2013 17:24 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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http://www.youtube.com/watch?v=yzJUYdf7w2c

ich denke, auch areligiöse Menschen dürfen auf Wunder hoffen. Augenzwinkern

nur so als kleine Provokation:
http://www.youtube.com/watch?v=0kNGnIKUdMI

gefällt mir dennoch..

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31.10.2014 07:05 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Wunder gibt es immer wieder: youtube.com/watch?v=aCTC0AAFjzU

Ihr werd'sas imma wieda hern! Küss die Hand! Wir beten das Hanse unser! youtube.com/watch?v=5wOSL6ySDkU
21.12.2014 17:25 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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https://www.youtube.com/watch?v=CCKGilveEWM

niemals Nordirland vergessen:
https://www.youtube.com/watch?v=DXzhEokVn0s&feature=kp

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veni, vidi, witzig
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Noch ein bisserl Romantik angesichts des jetzigen Kometen C/2012 S1 (ISON)

http://www.youtube.com/watch?v=5t_PDU5RmBw

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26.11.2013 17:29 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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An Ramon anschließend: Was wären die James-Bond-Filme ohne die Musik von John Barry und ohne die Stimme von Shirley Bassey? Einer ihrer vielgesungenen Songs abseits von Bond ist der auch durch Frank Sinatra bekannte Song "What Now My Love": youtube.com/watch?v=uuKSR9EBsk4

Und für unsere BlackWiddow geht's ab nach Frankreich, Romantik inklusive - aber temperamentvolle.

1961 schrieb der französische Chansonnier Gilbert Bécaud - sein großes Talent wurde von Edith Piaf entdeckt - das Chanson "Et maintenant" und ließ sich dabei von Ravels "Bolero" inspirieren. "What Now My Love" ist nichts anderes als die englisch-sprachige Version von Bécauds "Et maintenant": youtube.com/watch?v=TW6QiI7hHGA
26.11.2013 17:44 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Wobei mich John Barry, der wirklich ein Gespür für eingängige Melodien hatte, musikalisch (filmmusikalisch) nie wirklich überzeugen konnte.

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26.11.2013 18:32 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Mich schon! John Barry war Komponist, Arrangeur und Dirigent, und wunderbare Shirley-Bassey-Bond-Songs wie "Goldfinger" und "Moonraker" stammen aus seiner Feder, darüber hinaus muss man seinen wunderbaren Soundtrack zu "Out of Africa" hervorheben, wofür er den Oscar erhielt. Auch seine Musik zu dem Film "Playing by heart" aus dem Jahr 1999 mit Chris Botti im Stil von Chet Baker verdient Erwähnung - da ist jede Nummer ein Genuss.
26.11.2013 19:01 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Ramon Ramon ist männlich
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Original von ALO Atheist
Mich schon! John Barry war Komponist, Arrangeur und Dirigent, und wunderbare Shirley-Bassey-Bond-Songs wie "Goldfinger" und "Moonraker" stammen aus seiner Feder, darüber hinaus muss man seinen wunderbaren Soundtrack zu "Out of Africa" hervorheben, wofür er den Oscar erhielt. Auch seine Musik zu dem Film "Playing by heart" aus dem Jahr 1999 mit Chris Botti im Stil von Chet Baker verdient Erwähnung - da ist jede Nummer ein Genuss.


Den Oscar hat er erhalten, und als Komponist, Arrangeur und Dirigent war er tätig. Das stimmt. Aber der Oscar sagt nun wirklich nichts (wir wissen ja, wer ihn vergibt) über musikalische Qualität aus, und als Dirigent war sein Ruf dahingehend, dass die Musiker einfach nur vom Blatt spielten (oder nach Gefühl), egal, welche Drehungen und Wendungen der Maestro vollführte. Und "Out of Africa" hat ein nettes Hauptthema, aber das war es, wenn man mal von Mozart absieht, dann schon.

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27.11.2013 10:13 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von Ramon
Den Oscar hat er erhalten, und als Komponist, Arrangeur und Dirigent war er tätig. Das stimmt. Aber der Oscar sagt nun wirklich nichts (wir wissen ja, wer ihn vergibt) über musikalische Qualität aus, und als Dirigent war sein Ruf dahingehend, dass die Musiker einfach nur vom Blatt spielten (oder nach Gefühl), egal, welche Drehungen und Wendungen der Maestro vollführte. Und "Out of Africa" hat ein nettes Hauptthema, aber das war es, wenn man mal von Mozart absieht, dann schon.

John Barry baut mitunter Musik aus der Klassik in seine Soundtracks ein, das machen andere Filmkomponisten auch, das kann man kritisieren, wobei bei "Out of Africa" ein Stück von Mozart - wenn ich den Film richtig in Erinnerung habe - im Film selbst von einer Schallplatte von den Protagonisten gehört wird, insofern gehört Mozart zum Gesamt-Soundtrack dazu.

Was die Komposition des Hauptthemas anbelangt, für die John Barry den Oscar erhielt - habe die Oscar-Show damals gesehen -, so kann sich zwar jeder die Klavier-Noten sparen, da setze ich mich ans Klavier und spiele das frei sofort korrekt, weil die Komposition über einfache Harmonielehre nicht hinausgeht, arbeitet mit Paralleltonart, Gegenparalleltonart, Dominanttonart, Subdominanttonart, die rechte Hand spielt die Akkorde, die linke Hand die ohnehin einfachen Begleitfiguren - da kenne ich komplexe Kompositionen von Burt Bacharach, der ja auch Filmmusik schrieb, die harmonietechnisch nicht so einfach von den Händen gehen -, aber dennoch, die Suite "Out of Africa" ist gelungen, sowohl als Orchesterstück an sich - vom Hornthema zu Beginn bis zum Aufblühen des Hauptthemas wie ein Sonnenaufgang komponiert - als auch als ideale Klangkulisse für diesen Film.

In dem Film "Somewhere in Time" - hab den mal im Fernsehen gesehen - verwendet John Barry die 18. Paganini-Variation von Rachmaninoff und baut auch eigene Abwandlungen in den Film ein. Das kann man natürlich, wenn man möchte, kritisieren, denn was hat Rachmaninoff mit diesem Film zu tun?

Wir reden vom Genre "Filmmusik", und wenn, wie mir das aufgefallen ist, eine Basslinie aus dem 1. Klavierkonzert von Shostakovich den Soundtrack von "Basic Instinct" dominiert, der Name Shostakovich , habe das extra nachgeprüft, auf dem Folder der OST-CD nirgends zu finden ist, so wird das Jerry Goldsmith eben selbst eingefallen sein, ich meine, das ist Filmmusik, die hat einen Zweck zu erfüllen, das Genre an sich ist musikwissenschaftlich nicht sonderlich interessant.
27.11.2013 19:53 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von ALO Atheist
[quote]Original von Ramon




Wir reden vom Genre "Filmmusik", und wenn, wie mir das aufgefallen ist, eine Basslinie aus dem 1. Klavierkonzert von Shostakovich den Soundtrack von "Basic Instinct" dominiert, der Name Shostakovich , habe das extra nachgeprüft, auf dem Folder der OST-CD nirgends zu finden ist, so wird das Jerry Goldsmith eben selbst eingefallen sein, ich meine, das ist Filmmusik, die hat einen Zweck zu erfüllen, das Genre an sich ist musikwissenschaftlich nicht sonderlich interessant.


Da ich Dir nur im letzten Absatz etwas widersprechen muss, lass ich mal den ersten Teil weg.
Natürlich ist Filmmusik, wie der Großteil der Musik überhaupt, keine absolute Musik. Darüber, dass sie eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen hat, brauchen wir nicht streiten. Über die Qualität einer Musik, einer Komposition, sagt das (Absolut oder Programm) ja ohnehin nichts. Die "Bausteine" und "Werkzeuge" sind für alle, die sich musikalisch betätigen wollen, gleich. Es kommt nur darauf an, was man daraus macht. Dazu kommt noch, dass sich viele Produzenten und Regisseure einbilden, sie müssten, was die Musik anbelangt, ihre eigenen Vorstellungen und Vorlieben hier mit einbringen. Auch wurden nicht wenige gute Filmmusiken zum "rejected score", weil man, das Testpublikum war nicht zufrieden, an der Besetzung, der Kamera oder den Kostümen nichts mehr ändern konnte; da blieb und bleibt eben nur noch die Musik. Die ist, abgekoppelt von der eigentlichen Produktion, jederzeit austauschbar. Und was das angebliche musikwissenschaftliche Interesse anbelangt, so muss ich Dir hier vollkommen widersprechen. Nicht nur, dass die Filmmusik einen Zeitraum von über hundert Jahren abdeckt, sie kann und hat auch:

- Komponisten aus allen Ländern und Kulturen hervorgebracht
- fast alle Musikstile integriert und beeinflusst (was wäre der italienische Schlager ohne Morricone...???)
- jede Art der Interpretation zulassen
- bei der Zusammensetzung der Orchester fast alles möglich machen
- für jedes Orchester ein musikalisches Neuland und zahllose Herausforderungen bieten
- einen pädagogischen Effekt (John Williams hat wohl mehr Leute zur "Klassik" geführt, als alle Musikwissenschaftler zusammen)
- jungen Komponisten die Möglichkeit eröffnet, dass sie es noch erleben, dass ihre Musik gespielt und gehört wird
- jungen Menschen ermöglicht, von der Musik ihren Lebensunterhalt zu bestreiten
- Orchestern und Musikern eine Einnahmequelle sichern
- den Kinosaal zum Konzertsaal machen (für wenig Geld)
- den besten Komponisten ihrer Zeit (Korngold, Britten, Walton, Rozsa, Herrmann, Morricone, Steiner...), vollkommen neue Möglichkeiten geboten....

Und was besonders zählt, auch wenn ihre besten Zeiten wohl vorbei sind, so lebt sie noch immer, und wird auch weiterhin, ob nun durch neue Produktionen oder durch Klassiker, Musikliebhaber, Filmfans und Kritiker mitreißen und begeistern. Mag Haydn auch über hundert Sinfonien hervorgebracht haben, er hat im kollektiven Gedächtnis nicht die Spuren hinterlassen, die eine einfache Mundharmonika hervorgebracht hat. Und den Musikwissenschaftlern empfehle ich, sich mal die Neuntöner , die Zwölfton-Stufen und dissonanten Akkorde reinzuziehen, die Ennio Morricone, ausgestattet mit einer göttlichen Gabe zur Orchestrierung (darf und soll man das überhaupt noch so nennen?), zwischen 1965 und 1975 komponiert hat.

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28.11.2013 10:17 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Haydn gegen Morricone auszuspielen oder umgekehrt geht nicht - das kollektive Gedächtnis vergisst schnell, und klassische Musik war nie und wird nie Mainstream-Musik sein, was auch gut so ist, denn ein Bartok-Streichquartett ist nichts für die Schweinsohren der Masse und ein Schubert-Klaviertrio auch nicht - man nehme es mir nicht übel.

Beim Stellenwert der "Filmmusik" meinte ich mit "nicht sonderlich interessant" keineswegs generell uninteressant. Mit den schrillen Streicher-"Schreien" in dem Film "Psycho" beispielsweise wurde innovativ ein völlig neuer Klang erzeugt und natürlich steht das Genre "Filmmusik" in ständiger Korrespondenz zu anderen Genres der Musik.

Ich schätze Ennio Morricone sehr, aber 60 Jahre vorher hat Gustav Mahler im Adagio zu seiner 10. (unvollendeten) Symphonie gezeigt, wie man, an die Grenzen des kompositorisch Möglichen gehend, dissonante und atonale Orchester-Ausbrüche stimmig in einen 25-Minuten-Sonatensatz einbaut - da wurden die Grenzen der traditionellen Harmonielehre - Schönberg, Berg und Webern waren begeistert - in der Spätromantik deutlichst überschritten - wobei in diesem Zusammenhang auch der atonale "Tristan-Akkord" und der atonale "Parsifal-Akkord" (eine Umwandlung des "Tristan-Akkords") von Richard Wagner - Jahrzehnte früher - Erwähnung finden müssen wie auch die atonalen Passagen bei Franz Liszt.

In den Soundtrack zu "Le Professionnel" baute Morricone die Tonfolge B-A-C-H ein, aber innovativ ist das nicht, das hat Johann Sebastian Bach in seiner Kunst der Fuge schon selbst gemacht.

Der Filmkomponist hat es nicht leicht: es gibt strenge Zeitvorgaben, sowohl für die Fertigstellung als auch, was die einzelnen zu vertonenden Filmsequenzen betrifft, und dann erwartet sich das große Kollektiv einer Filmproduktion eine kompositorische Glanzleistung über etwa 45 Minuten, für die man ein paar Wochen Zeit hat samt Instrumentierung und Orchester-Einspielung. Ennio Morricone war ein Meister darin, innerhalb kürzester Zeit Großartigstes zu leisten. Oft schon während der Dreharbeiten war seine Musik fertig gestellt, und so spielte man bei den Dreharbeiten zu "Once Upon a Time in America" am Set in einer Schlüsselszene Robert De Niro die dazugehörige Musikpassage von Morricone vor, um den Schauspieler - Strasberg-Schule - in die richtige Stimmung für Mimik und Sprache zu versetzen.

Es ist in der Filmmusik wie überall sonst auch: es gibt gute und schlechte Qualität, und dass der Wiener Max Steiner wie eine Reihe anderer auch, zu denen auch Ennio Morricone gehört, auf diesem Gebiet ganz Außerordentliches geleistet haben, auch in Wechselwirkung zu anderen Musikgattungen, steht außer Zweifel.
28.11.2013 19:14 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Haydn gegen Morricone auszuspielen oder umgekehrt geht nicht - das kollektive Gedächtnis vergisst schnell, und klassische Musik war nie und wird nie Mainstream-Musik sein, was auch gut so ist, denn ein Bartok-Streichquartett ist nichts für die Schweinsohren der Masse und ein Schubert-Klaviertrio auch nicht - man nehme es mir nicht übel.



Das ist mir alles zu elitär und festgelegt. Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, als ein Komponist, der bei B4-Klassik gespielt werden wollte, schone arge Anzeichen der Verwesung zeigen musste. Korngold wurde schon allein deshalb nicht gespielt, weil er sich dazu hergab, Filmmusik zu schreiben. Noch bis vor wenigen Jahrzehnten konnte man alte Dirigenten und Musiker finden, die sich geweigert hätten, seine Musik zu spielen. In meiner Schule waren Eisler, Waxman oder Rozsa einfach tabu. Und was Gustav Mahler anbelangt, so mag seine Gemütsverfassung und sein Liebesleben zu musikalischen Experimenten den Anlass geliefert haben, die dann sein musikalisches Genie umsetzen konnte, aber das alles lässt mich doch weitestgehend kalt. Dagegen sind die Einfälle, die zeitlichen Vorgaben und die Notwendigkeiten, die der Filmkomponist zu beachten und gegenwärtigen hat, mein Geschmack. Jeder gute Film, der mit einer gelungenen Filmmusik unterlegt wurde, ist mir lieber als der penetrante Handlungskitsch, den Wagner, wenn auch häufig musikalisch genial (auch genial kitschig), hervorgebracht hat. Aber das ist nur meine Meinung.

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Es soll sich mit meiner zitierten Aussage keiner persönlich angesprochen fühlen, es sitzt auch in jeder Opernvorstellung eine Anzahl an Schweinsohren, wie ein österreichischer Komponist einmal sagte.

Bis in die 60er Jahre war auch Gustav Mahler ein Tabuthema, es war ein Verdienst von Leonard Bernstein, Mahlers Musik in Österreich wieder bekannt zu machen.
02.12.2013 13:48 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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