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Zum Ende der Seite springen Was hörst du gerade? Rubrik: Klassische Musik
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 Leonard Bernstein: Divertimento for Orchestra ALO Atheist 23.12.2017 10:47
 György Ligeti: Konzert für Violoncello und Orchester ALO Atheist 23.12.2017 12:17
 György Ligeti: Mysteries of the Macabre ALO Atheist 23.12.2017 18:13
 Schwierige Musiker ALO Atheist 25.12.2017 10:33
 Schwierige Musiker II ALO Atheist 26.12.2017 16:56
 Schwierige Musiker III ALO Atheist 27.12.2017 20:00
 Schwierige Musiker III (Glenn Gould) ALO Atheist 29.12.2017 12:29
 Schwierige Musiker III (Glenn Gould) ALO Atheist 30.12.2017 14:18
 Schwierige Musiker II (Sergiu Celibidache) ALO Atheist 02.01.2018 13:53
 Schwierige Musiker II (Sergiu Celibidache) ALO Atheist 05.01.2018 11:20
 Schwierige Musiker II (Sergiu Celibidache) ALO Atheist 06.01.2018 11:42
 Anton Bruckner: Symphonie Nr. 9 - Leonard Bernstein ALO Atheist 06.01.2018 14:19
 Anton Bruckner: Symphonie Nr. 3 - Sergiu Celibidache ALO Atheist 13.01.2018 11:26
 Sergiu Celibidache dirigiert Wagner ALO Atheist 13.01.2018 12:19
 Wie wichtig ist der Dirigent? ALO Atheist 20.01.2018 09:59
 Anton Bruckner: Symphonie Nr. 7 - Sergiu Celibidache ALO Atheist 18.02.2018 16:34
 Anton Bruckner: Symphonie Nr. 6 - Celibidache ALO Atheist 20.02.2018 19:00
 Anton Bruckner: Symphonie Nr. 5 - Celibidache ALO Atheist 21.02.2018 19:30
 RE: Was hörst du gerade? Rubrik: Klassische Musik Ramon 23.02.2018 15:00
 Robert Schumann: Symphonie Nr. 4 - Celibidache ALO Atheist 24.02.2018 12:23
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Pfeil Leonard Bernstein: Divertimento for Orchestra antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Für die 100-Jahr-Feier des Boston Symphony Orchestra 1980 komponierte Leonard Bernstein, der in Boston aufgewachsen war, die achtsätzige Auftragskomposition "Divertimento for Orchestra". Die dominierende Tonfolge H-C (in English B-C) des Werks steht für Boston centenary.




Leonard Bernstein: Divertimento for Orchestra. Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Dirigent: Leonard Bernstein - 1983. Zwei musikalische Kostproben:

II. Waltz (im 7/8-Takt): youtube.com/watch?v=p1N9vdXfYko

V. Turkey Trot (Allabreve-Takt und 3/4-Takt alternierend):
youtube.com/watch?v=FS1Xx1whEKc
23.12.2017 10:47 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Pfeil György Ligeti: Konzert für Violoncello und Orchester antworten | zitieren | ändern | melden       TOP



György Ligeti (1923, Siebenbürgen - 2006, Wien)


Als ich am 13. November 1988 im Wiener Konzerthaus im vorderen Parkett György Ligetis Konzert für Violoncello und Orchester, komponiert 1966, mit Heinrich Schiff (Violoncello) und dem Royal Concertgebouw Orchestra unter dem Dirigenten Riccardo Chailly genießen wollte, kam es zu einer mittleren Katastrophe. Das Cellokonzert hatte bereits begonnen und einige Konzertbesucher_innen hatten ihren vorwinterlichen Hustenreiz nicht rechtzeitig unter Kontrolle gebracht. Heinrich Schiff hörte auf zu spielen, der Dirigent brach das Konzert sofort ab. Das Husten ging allerdings weiter, bis ein älterer Herr von der Galerie laut herunterschrie: "Haut'sas auße, die deppat'n Huastara!" (Haut sie hinaus, die depperten Huster!). Dann war es plötzlich still, kein Husten mehr zu hören und das Cellokonzert konnte neu begonnen werden.

Ligetis Cellokonzert verlangt den Musikern äußerste Konzentration ab und dem Publikum aufmerksamstes Lauschen.

György Ligeti: Konzert für Violoncello und Orchester. Alexis Descharmes (Violoncello), Ensemble C Barré, Dirigent: Sébastien Boin - Théâtre de la Criée, Marseille, 2013: youtube.com/watch?v=x6JTX-jiY1A
23.12.2017 12:17 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Pfeil György Ligeti: Mysteries of the Macabre antworten | zitieren | ändern | melden       TOP



Die kanadische Sopranistin Barbara Hannigan, geb. 1971, singt György Ligetis "Mysteries of the Macabre"


"Mysteries of the Macabre" (1992). Drei Arien aus der Oper "Le Grand Macabre" (1978) von György Ligeti. Die Schlusstakte wecken Assoziationen mit der Schlussszene aus Puccinis "Tosca" - wenn man genau hinhört. Barbara Hannigan (Sopran), Göteborger Symphoniker - 2013: youtube.com/watch?v=sFFpzip-SZk
23.12.2017 18:13 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Große Künstler können im Umgang mit anderen durchaus schwierig sein, manche haben auch ihre Extravaganzen wie der österreichische Pianist Friedrich Gulda, der mitunter nicht einfach zu händeln war. Als er einmal im Wiener Konzerthaus um 20 Uhr auftreten sollte, überlegte er es sich kurzfristig anders und ließ dem Publikum über Lautsprecher ausrichten, dass das Konzert erst um 21 Uhr beginne, und beglückte das Publikum eine Stunde lang über Lautsprecher mit einer seiner CD-Aufnahmen. Manche Konzertbesucher_innen meinten daraufhin, eine Gulda-CD könne man sich zu Hause auch anhören, fühlten sich von Gulda verarscht, gingen weg und kamen nicht wieder. Friedrich Gulda ließ bekanntlich über die Medien seinen Tod verkünden, um dann etwas später seine "Auferstehung" in einem Jazzlokal feiern zu lassen.

Der italienische Dirigent Carlo Maria Giulini, den ich persönlich kennenlernen durfte, stand für hohe, seriöse Professionalität und war ein echter "Sir". Wenn es bei den Proben auch noch so heiß war, er hätte nie sein Sakko ausgezogen oder seine Krawatte gelockert. Als es einmal durch den Wiener Singverein zu finanziellen Unstimmigkeiten bezüglich seiner Gage kam, sagte er auch bei Vorstandsgesprächen kein Wort dazu - man hätte das eventuell noch klären können - und blieb wie immer höflich, arbeitete aber fortan nie wieder mit dem Singverein zusammen. Opern dirigierte Giulini ab einem bestimmten Zeitpunkt seines Lebens überhaupt keine mehr, denn er wollte mit dem "Opernzirkus", wie er es nannte, nichts mehr zu tun haben.




Arturo Benedetti Michelangeli (1920, Brescia - 1995, Lugano)


Als ganz besonders schwierig galt aber der italienische Pianist Arturo Benedetti Michelangeli. Geringfügige Mängel bei den Vorbereitungen zu einem Konzert führten gleich zu einer Absage des gesamten Konzerts. Auf geringste Geräusche aus dem Publikum reagierte er mit äußerster Gereiztheit. Sein Anspruch auf absoluten Perfektionismus ging so weit, dass er, egal wo in der Welt er auftrat, nur auf seinem eigenen Konzertflügel spielte, der überallhin samt eigenem Klaviertechniker mitgenommen wurde. Benedetti Michelangeli verbeugte sich nur kurz oder gar nicht vor dem Publikum, denn das Publikum sollte sich eigentlich vor ihm verneigen - vor dem berüchtigt kritischen und hoch disziplinierten Wiener Publikum hatte er aber Respekt und so verbeugte er sich auch ordentlich. Ab einem bestimmten Zeitpunkt seines Lebens verweigerte er jeden öffentlichen Auftritt als Pianist und zog das Tonstudio dem Konzertsaal vor.

Zu den bevorzugten Komponisten von Benedetti Michelangeli zählten Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Frédéric Chopin, Robert Schumann, Franz Liszt, Claude Debussy und Maurice Ravel.

Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 in Es-Dur. Arturo Benedetti Michelangeli (Klavier), Wiener Symphoniker, Dirigent: Carlo Maria Giulini - Wiener Musikverein, 1979:^1 youtube.com/watch?v=e8OeXFvCph4

^1 Besser habe ich dieses Klavierkonzert noch nicht gehört.
25.12.2017 10:33 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Sergiu Celibidache (1912, Roman - 1996, La Neuville-sur-Essonne)


Als eher schwierig galt auch der rumänische Dirigent und Musiklehrer Sergiu Celibidache, der einmal sagte, wer in der Früh beim Rasieren "Hänschen klein" pfeife, sei der Musik näher als jemand, der sich eine Konserve anhöre - gemeint waren Schallplatten, CDs etc. Über seine Schüler Claudio Abbado und Riccardo Muti sagte er, dass Abbado dumm und Muti faul sei. Er ging auf entschiedene Distanz zur kommerziellen Selbstvermarktung Herbert von Karajans und lehnte die Konserven produzierende Musikindustrie strikt ab, denn Musik lebe im Augenblick der Entstehung. Das Konzert der Bruckner 4. mit den Münchner Philharmonikern unter Sergiu Celibidache 1989 im Wiener Musikverein werde ich sicher nie vergessen. Dirigierte er in jungen Jahren mit exzentrischen, ausladenden Gesten, so konzentrierte sich seine Orchesterleitung in späteren Jahren vornehmlich auf Augenkontakte und sparsame Bewegungen, wobei selbst der Bewegung seines kleinen Fingers große Bedeutung zukam. Für Sergiu Celibidache war Musik untrennbar mit Philosophie verbunden und er entwickelte seine eigene musikalische Phänomenologie. Nachdem Sergiu Celibidache im Alter von 28 Jahren den 20-jährigen Arturo Benedetti Michelangeli am Klavier gehört hatte, gab er den Gedanken an eine eigene pianistische Karriere auf.

Maurice Ravel: Klavierkonzert in G-Dur. Arturo Benedetti Michelangeli (Klavier), London Symphony Orchestra, Dirigent: Sergiu Celibidache - Royal Festival Hall, London, 1982:

1. Satz: Allegramente: youtube.com/watch?v=Cq7O8QI3gt4

2. Satz: Adagio assai: youtube.com/watch?v=ftJ-gJ-l5HQ

3. Satz: Presto: youtube.com/watch?v=ySKtp9Pt6JM
26.12.2017 16:56 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Glenn Gould (1932, Toronto - 1982, Toronto)


Der kanadische Pianist Glenn Gould zog sich gerne von der Öffentlichkeit zurück, um in Askese lebend ganz bei sich sein zu können und in Ruhe über Musik und Zeitströmungen zu reflektieren. In seinen Büchern empfahl er den "Beatles" ein Tonmessgerät, weil sie meistens falsch singen würden. Auf seinen langen Autofahrten machte er durch das Autoradio Bekanntschaft mit Songs von Petula Clark und entwickelte eine platonische Liebe zu ihr, die in philosophische Essays mündete. Wenn ihm bei seinen stundenlangen Telefongesprächen mit Freunden und Freundinnen nichts mehr einfiel, betätigte er die Klospülung, um zu fragen, wie dieser Sound am anderen Ende der Leitung angekommen sei. Wie auch Arturo Benedetti Michelangeli bevorzugte Glenn Gould seinen eigenen Konzertflügel auf Konzertreisen, pflegte aber am Flügel auf einem Spezialsessel ungewöhnlich tief zu sitzen. Auf seinen Konzertreisen hatte er einen Tauchsieder dabei, um vor Konzerten seine Hände entsprechend zu präparieren. Als er in Moskau unmittelbar vor seinem Auftritt gefragt wurde, ob das nicht schmerze, wenn er so lange seine Hände in siedendes Wasser eintauche, antwortete er ganz gelassen, indem er seine inzwischen roten Hände in die Höhe hielt: "Jetzt sind sie perfekt!" Einmal spielte er in Anwesenheit eines Freundes Edvard Griegs Klavierkonzert in a-Moll in einem Höllentempo vom Blatt - Glenn Gould setzte sich sehr für die eher unbekannte Klaviersonate in e-Moll von Edvard Grieg ein -, um dann zu sagen: "Nichts für mich!" Ein anderes Mal sagte ein Freund zu ihm, dass die spätromantischen Paganini-Variationen von Sergei Rachmaninoff doch nichts für ihn sein können, und Glenn Gould erwiderte, dass dieses Werk ganz wunderbar sei und er es demnächst in einem Konzert spielen werde. Weltweit berühmt wurde Glenn Gould vor allem durch seine durch die links-dominante Orgelhand geprägten Interpretationen der Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach. 1983 setzte ihm der österreichische Schriftsteller Thomas Bernhard in seinem Roman "Der Untergeher" ein würdiges, literarisches Denkmal. Anders als Sergiu Celibidache war Glenn Gould ein großer Befürworter von Tonträgern und begrüßte den technischen Fortschritt auf diesem Gebiet. Jeder sollte mit seinem Verstärker die Musik so einstellen, wie er sie haben möchte. Ab einem bestimmten Zeitpunkt seines Lebens zog auch Glenn Gould das Tonstudio dem Konzertsaal vor.

Johann Sebastian Bach: Goldberg-Variationen. Glenn Gould (Klavier) - Juni 1955: youtube.com/watch?v=Ah392lnFHxM
27.12.2017 20:00 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Am 25. August 1959 spielte Glenn Gould bei den Salzburger Festspielen in der Stiftung Mozarteum die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach. Das Konzert begann um 20 Uhr, auf dem Programm standen:

- Jan Pieterszoon Sweelinck: Fantasia chromatica
- Arnold Schönberg: Suite für Klavier op. 25
- Wolfgang Amadeus Mozart: Klaviersonate Nr. 10 in C-Dur KV 330 (300h)
- Johann Sebastian Bach: Goldberg-Variationen BWV 988

Ja, das war eine ungewöhnliche Programmzusammenstellung. In seinem Roman "Der Untergeher" nimmt Thomas Bernhard Bezug auf dieses Konzert, dem der Autor wohl beigewohnt haben muss, allerdings erwähnt Bernhard nur die von Glenn Gould so genial gespielten Goldberg-Variationen. Wer Glenn Goulds Einspielungen der Goldberg-Variationen von 1955 und 1981 kennt, der wird diese Aufnahme von 1959 genauso hoch schätzen, da sie interpretatorisch eine Art Zwischenstadium der beiden berühmten Einspielungen darstellt.

Johann Sebastian Bach: Goldberg-Variationen. Glenn Gould (Klavier) - Salzburg, 25. August 1959: youtube.com/watch?v=YJzekYLb7Uc
29.12.2017 12:29 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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1981, gegen Ende seines Lebens, widmete sich Glenn Gould erneut den Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach und schuf seine letztgültige interpretatorische Fassung dieses Werks.

"Der Schritt zur Vollendung ist gleichzeitig der Schritt zum Tod."
Thomas Bernhard


Johann Sebastian Bach: Goldberg-Variationen. Glenn Gould (Klavier) - 1981: youtube.com/watch?v=ELPlhOQS4lg
30.12.2017 14:18 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Anton Bruckner: Symphonie Nr. 8 in c-Moll. Münchner Philharmoniker, Dirigent: Sergiu Celibidache - Suntory Hall, Tokyo, 20. Oktober 1990:
youtube.com/watch?v=elVHvTrEM34

Sergiu Celibidache hat Anton Bruckner verstanden.
02.01.2018 13:53 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Sergiu Celibidache


Anton Bruckner: Symphonie Nr. 4 in Es-Dur. Münchner Philharmoniker, Dirigent: Sergiu Celibidache - Wiener Musikverein, Februar 1989:^1 youtube.com/watch?v=U8lA3Zo0740

^1 Diesem Konzert hatte ich beigewohnt und ich habe selten in einem Konzert eine solche Hochspannung erlebt.
05.01.2018 11:20 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Beim letzten Konzert Leonard Bernsteins im Wiener Musikverein am 2. März 1990, etwa ein halbes Jahr vor seinem Tod, stand Anton Bruckners 9. Symphonie auf dem Programm. Etwa drei Monate vor seinem Tod dirigierte Herbert von Karajan am 23. April 1989 im Wiener Musikverein Bruckners 7. Symphonie. Beide Konzerte bleiben unvergesslich.

Sergiu Celibidache widmete sich über ein Jahrzehnt lang intensiv den Werken des österreichischen Komponisten Anton Bruckner und dirigierte die dreisätzige 9. und letzte Symphonie Bruckners am 10. September 1995 in der Münchner Philharmonie am Gasteig. Sergiu Celibidache war von 1979 bis zu seinem Tod am 14. August 1996 Generalmusikdirektor der Münchner Philharmoniker.

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 9 in d-Moll. Münchner Philharmoniker, Dirigent: Sergiu Celibidache - Philharmonie am Gasteig, 10. September 1995:
youtube.com/watch?v=JvlkX4VGN-c
06.01.2018 11:42 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Pfeil Anton Bruckner: Symphonie Nr. 9 - Leonard Bernstein antworten | zitieren | ändern | melden       TOP



Leonard Bernstein, Bruckners 9. Symphonie im Wiener Musikverein, 1990


Das letzte Konzert von Leonard Bernstein im Wiener Musikverein, am 2. März 1990, etwa ein halbes Jahr vor seinem Tod, mit Anton Bruckners 9. Symphonie: Ein unwiederholbarer, in Ekstase versetzender musikalischer Glanzpunkt, der sämtliche partiturgemäßen Wald-und-Wiesen-Konzerte dieses Werks, die ich auch schon unter sehr berühmten Dirigenten über mich ergehen lassen musste, naturgemäß in den Schatten stellt.

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 9 in d-Moll. Wiener Philharmoniker, Dirigent: Leonard Bernstein - Wiener Musikverein, März 1990, Filmaufzeichnung: youtube.com/watch?v=swULVZ5zLkM
06.01.2018 14:19 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Pfeil Anton Bruckner: Symphonie Nr. 3 - Sergiu Celibidache antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Anton Bruckner widmete seine 1873 komponierte und 1877 und 1888/89 von ihm überarbeitete 3. Symphonie Richard Wagner, den er sehr verehrte.




Richard Wagner und Anton Bruckner. Scherenschnitt von Otto Böhler aus dem Jahr 1890. Richard Wagner hatte eine Körpergröße von 1,66 m, Anton Bruckner war deutlich kleiner als Wagner (und Franz Liszt war 1,85 m groß).


Anton Bruckner: Symphonie Nr. 3 in d-Moll. Münchner Philharmoniker, Dirigent: Sergiu Celibidache - Philharmonie am Gasteig, März 1987:^1 youtube.com/watch?v=6mTmyzqDJe0

^1 Ich kann auch die Partitur dieser Symphonie auswendig und habe längst zu zählen aufgehört, wie oft ich dieses Werk schon im Konzertsaal erlebt habe. Aber so präzise durchdacht wie von Celibidache habe ich die "Wagner-Symphonie" von Bruckner noch nicht gehört.
13.01.2018 11:26 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Pfeil Sergiu Celibidache dirigiert Wagner antworten | zitieren | ändern | melden       TOP



Sergiu Celibidache dirigiert den Trauermarsch aus dem 3. Akt von Richard Wagners "Götterdämmerung". Münchner Philharmoniker - Philharmonie am Gasteig, Februar 1993: youtube.com/watch?v=cVviPKLXTpM
13.01.2018 12:19 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Pfeil Wie wichtig ist der Dirigent? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP



Der große Dirigent Sergiu Celibidache


Vor etwa 30 Jahren erlebte ich ein Konzert des Orpheus Chamber Orchestra, eines US-amerikanischen Kammerorchesters, im Wiener Musikverein und die Besonderheit dieses Orchesters ist, stets ohne Dirigenten zu spielen. Auf dem Programm stand auch die "Symphonie classique" von Sergei Prokofiev. Die Musiker hatten sich alles während der Proben im Team ganz ohne Dirigenten erarbeitet, das Konzert in Wien war wunderbar.

Was käme aber heraus, wenn das jedes Orchester so machen würde? Uninteressantes Chaos! Ich habe schon viele Orchesterproben unter berühmten Dirigenten besucht und dabei gesehen, wie wichtig es ist, dass der Dirigent seine genauen Vorstellungen des Werks durch das Orchester in harter Probenarbeit realisieren lässt und zum Klingen bringt, damit das Ergebnis dann Hand und Fuß hat. Dabei ist der Umgang mit dem Orchester höchst unterschiedlich, wenn ich beispielsweise an Bernstein, Solti, Giulini, Abbado und Ozawa denke.

Sergiu Celibidache probt mit den Münchner Philharmonikern die "Symphonie classique" von Sergei Prokofiev - sehr interessant: youtube.com/watch?v=QQ8xmqKq4-8&t=863s
20.01.2018 09:59 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Pfeil Anton Bruckner: Symphonie Nr. 7 - Sergiu Celibidache antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Anton Bruckners Arbeit an seiner viersätzigen 7. Symphonie in E-Dur endete im Sterbejahr Richard Wagners. Der 2. Satz "Adagio. Sehr feierlich und sehr langsam" steht als Trauermusik ganz im Zeichen des Todes Richard Wagners und Bruckner verwendete in diesem Satz die sogenannten, von Wagner für den Ring des Nibelungen konstruierten "Wagnertuben".

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 7 in E-Dur. Münchner Philharmoniker, Dirigent: Sergiu Celibidache - Suntory Hall, Tokyo, 18. Oktober 1990:
youtube.com/watch?v=2X2bbusaOzI
18.02.2018 16:34 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Pfeil Anton Bruckner: Symphonie Nr. 6 - Celibidache antworten | zitieren | ändern | melden       TOP



Anton Bruckner: Symphonie Nr. 6 in A-Dur. Münchner Philharmoniker, Dirigent: Sergiu Celibidache - Philharmonie am Gasteig, 29. November 1991:
youtube.com/watch?v=CIU4m-PWd6U
20.02.2018 19:00 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Pfeil Anton Bruckner: Symphonie Nr. 5 - Celibidache antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 5 in B-Dur. Münchner Philharmoniker, Dirigent: Sergiu Celibidache - Philharmonie am Gasteig, 1985:
youtube.com/watch?v=CgXBp-oEIR0
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Ramon Ramon ist männlich
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Nun gut, in München war Celibidache immerhin so "beliebt", dass zahlreiche Musiker seinen Abgang (Bühne .... Engagement ... Tod) gar nicht abwarten konnten. In Berlin soll es ähnlich gewesen sein.


Dann doch lieber .... Beethoven, Bruno Walter und das Columbia Symphony Orchestra.

https://www.youtube.com/watch?v=kLOq5nn6tEk

__________________
"Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
23.02.2018 15:00 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Pfeil Robert Schumann: Symphonie Nr. 4 - Celibidache antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Die Beethoven 5. unter Bruno Walter ist wunderbar, da gibt es nichts auszusetzen.

Zugegeben, an Celibidache muss man sich erst gewöhnen, vieles ist anders und ungewöhnlich, aber alles ist klar und transparent und wohl durchdacht und somit nachvollziehbar. Da wird ein Werk, das man schon hunderte Male gehört hat und wirklich gut zu kennen glaubt, plötzlich wieder frisch und neu und interessant, weil der Dirigent einen völlig neuen Zugang zu dieser Komposition gefunden hatte.



Ein Dirigent braucht sich beim Orchester und dem Publikum nicht anzubiedern, er wird ausschließlich am Ergebnis gemessen. Das mag bei bestimmten Berufsgruppen vielleicht anders sein, aber ein Dirigent ist weder ein Politiker, der Sympathiepunkte sammeln muss, um Wahlen gewinnen zu können, noch ein Hollywood-Schauspieler. Georg Solti beispielsweise galt als rücksichtsloser Dirigent, der einzelne Orchestermusiker aus dem Orchester entfernen und durch andere ersetzen ließ, wenn sie eine Stelle beim dritten Mal immer noch nicht so spielten, wie er es von ihnen verlangt hatte. Einmal hatte er die Stimme einer Sängerin nachhaltig ruiniert, weil er von ihr verlangt hatte, auf völlig ungewöhnliche und stimmschädigende Weise zu singen. Auch Sergiu Celibidache war kein angenehmer Dirigent. Aber er hat ein Werk zu hundert Prozent eigenständig durchdacht, scherte sich nicht um andere Interpretationen des Werks und schon gar nicht um den Mainstream-Publikumsgeschmack. Dirigenten machen sich dann beliebt, wenn sie nicht zu streng sind und Kompromisse schließen. Dann sind sie beliebt, aber unbedeutend, und die Orchestermusiker haben ein schönes Leben. Mittelmäßigkeit ist der Tod der Kunst.

Robert Schumann: Symphonie Nr. 4 in d-Moll. Münchner Philharmoniker, Dirigent: Sergiu Celibidache - Philharmonie am Gasteig, 1988: https://www.youtube.com/watch?v=sT1XVKOmwxY
24.02.2018 12:23 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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