Freidenker Community
Homepage Zur Startseite Zum Portal Registrierung Suche Mitgliederliste Teammitglieder Häufig gestellte Fragen Dateiablage Linkliste
Freidenker Community » Freidenkerthemen » Freidenkertum und Humanismus » Beerdigung - und wie? » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag Druckvorschau | An Freund senden | Thema zu Favoriten hinzufügen
Seiten (2): [1] 2 nächste » Neues Thema | Antworten
Zum Ende der Seite springen Beerdigung - und wie?
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
Idia
Hauptschüler/in+


Dabei seit: 06.02.2008
Beiträge: 19

Beerdigung - und wie? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Ich schreibe aus aktuellem Anlass und möchte mit euch über eure Meinungen, Vorstellungen zum Thema Tod diskutieren.

Viele Religionen haben ihre Rituale, ich möchte auch eines.

Ich denke, es wäre gut, statt der Kirche den Ort zu wählen, an dem die verstorbene Person am liebsten war. Dazu kann jeder Beteiligte ein Erlebnis, Anekdote, Geschichte des Verstorbenen niederschreiben und auch vorlesen.

Im Mittelpunkt steht doch die Erinnerung an den Menschen, die in unseren Köpfen weiterleben soll.

Wie denkt ihr dazu?

__________________
Nicht Gott hat den Menschen erschaffen, sondern der Mensch erschuf Gott.
07.02.2008 22:07 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
2500annodomini
Student/in


Dabei seit: 06.01.2008
Beiträge: 102

RE: Beerdigung - und wie? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Die Psychologie hat sich schon damit beschäftigt. Verdrängung wäre schlecht. Ein Ritual ist angeraten, um einen Abschluss zu setzen. Ein Ort des Andenkens ist auch gut.

Zum Thema Bestattung: Friedhof ist nicht Pflicht, es geht auch zu Hause...
08.02.2008 13:23 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Ronny Ronny ist männlich
Hauptschüler/in+


Dabei seit: 08.06.2007
Beiträge: 12
Herkunft: Linz

RE: Beerdigung - und wie? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Ich habe mir auch schon öfters über meine eigene Beerdigung Gedanken gemacht. Am liebsten wäre es mir, wenn man mich nicht auf einem Friedhof, sondern auf einer Wiese begraben würde. Über meinem Grab sollte dann im Zuge einer Zeremonie eine Eiche gepflanzt werden. Freunde und Verwandte könnte dann ein paar Worte über mich und mein Leben sagen. Der Baum würde über meinem Körper wachsen und einen Teil, der in mir vorhandenen Nähr- und Mineralstoffe aufnehmen.

Leider ist dies wohl nicht erlaubt. Warum weiß ich eigentlich gar nicht. Ich glaube man darf nicht einmal Asche verstreuen. Obwohl das auch eine sehr netter Zermonie ergeben könnte. Aber eine Feier wenn nicht sogar ein Fest abseits von Kirchen ist ein absolutes muss für mich.

Vielleicht sollte ich auch einen Brief verfassen, welcher dann im Zuge dieser Feier vorgelesen werden soll.

__________________
Es ist besser, den Jahren mehr Leben zu geben, als dem Leben mehr Jahre.
08.02.2008 13:32 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | ICQ | Portal
Friedrich Maximillian Friedrich Maximillian ist männlich
Dozent/in+


images/avatars/avatar-73.jpg

Dabei seit: 02.12.2007
Beiträge: 717
Herkunft: HAPLO L1>L3>N>R>HV>H>Asten

RE: Beerdigung - und wie? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Zum Thema Bestattung: Friedhof ist nicht Pflicht, es geht auch zu Hause...


Bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube man kann nur eine Urne im eigenen Garten vergraben.

Zitat:
Ein Ort des Andenkens ist auch gut.


Für mein Gefühl habe ich mit einer Grabstätte nur ein Andenken an meinen verrottenden Körper, nicht an meine Persönlichkeit, denn diese ist mit Eintritt des Todes verschwunden.

Die Vorstellung eines "Anoymen Grabes" bei der die Wiese über meinen Überresten wächst gefällt mir besser (gibt es in den größeren Friedhöfen).

Eigentlich ist es mir aber egal, was meine Hinterblieben unternehmen.
Wie gesagt mich gibt es mich nicht mehr
08.02.2008 14:07 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
2500annodomini
Student/in


Dabei seit: 06.01.2008
Beiträge: 102

RE: Beerdigung - und wie? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

hier erfährt ihr mehr:

http://www.ris2.bka.gv.at/Ergebnis.wxe?A...14-804489768fa3
08.02.2008 18:28 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
rabe josef rabe josef ist männlich
Maturant/in


images/avatars/avatar-15.jpg

Dabei seit: 01.01.2008
Beiträge: 63

RE: Beerdigung - und wie? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Wo ich begraben werde, ist mir zeimlich egal. Ich habe keine besondere Beziehung zu Friedhöfen. Als Kind bin ich allerdings nachts gerne über den Friedhof gegangen, ich fand die Stimmung dort so friedlich.
Ich denke oft an meine verstorbenen Eltern, an Dinge die sie gesagt oder getan haben, den Friedhof besuche ich aber fast nie. Das Grab hat für mich keine Bedeutung. Aber das empfindet sicher jeder anders.

Wie meine Begräbnisfeierlichkeit aussehen soll, das sollen meine Hinterbliebenen bestimmen, ich bin ja nicht mehr dabei. Ich wünsche lediglich kein klerikales Gequatsche und keine zermürbende Trauermusik. "I'm on the highway to hell" wäre da schon besser. Aber das kenn ich den Trauergästen nicht antun. Etwas von Apocalyptika würde aber sicherlich passen.
08.02.2008 21:52 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
demophilo demophilo ist männlich
Dozent/in


images/avatars/avatar-76.jpg

Dabei seit: 28.04.2007
Beiträge: 770
Herkunft: Außenerde

antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Ein Begräbnisritual ist nicht für den Toten, denn den gibt es ja nicht mehr. Es ist nur mehr eine Leiche vorhanden. Sie ist für die Trauernden da. Die Vorstellung, da gibt es noch etwas von der Person, welche man verloren hat, hilft manchen über den Tod hinwegzukommen. Daher gibt es diese Rituale über Kulturgrenzen hinweg. Eine "schöne Leich", wie der Wiener sagt, ist deshalb nicht unbedingt etwas Religiöses. Nur die Meinung, da wäre noch was, ist religiös.

In Deutschland gibt es bereits nichtreligiöse Trauerredner. In Österreich gab es auch immer wieder Ansätze so etwas einzuführen. Sie sind aber mangels einer Person, die sich darum kümmert. Ein paar Mal sind führende Funktionäre der Freidenker eingesprungen, wenn die Nachkommen es gewunschen haben. Aber ein Begräbnis organisieren ist eine zusätzliche Herausvorderung.

@Ronny: Es ist problematisch eine Leiche irgendwo einzugraben, da die Leichengifte in das Grundwasser gelangen können. Deshalb kann man sich eine Urne nach hause nehmen, aber eine Leiche nicht.

Ich pesönlich habe keine Vorstellungen, wie ich mein Begräbnis haben möchte. Ich möchte nur keine religiösen Symbole und Zeremonien und ich möchte, dass die Trauernden nach dem Begräbnis feiern.

__________________
Es gibt ein Leben vor dem Tod.
09.02.2008 03:03 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Friedrich Maximillian Friedrich Maximillian ist männlich
Dozent/in+


images/avatars/avatar-73.jpg

Dabei seit: 02.12.2007
Beiträge: 717
Herkunft: HAPLO L1>L3>N>R>HV>H>Asten

antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
In Deutschland gibt es bereits nichtreligiöse Trauerredner. In Österreich gab es auch immer wieder Ansätze so etwas einzuführen.


Bei der Einäscherung meines Vaters 1977, der aus der Kirche ausgetreten war und sich als Agnostiker bezeichnete, wurde mir von den damaligen Stadtbetrieben Linz ( die mit der Abwicklung des Begräbnisses beauftragt waren) ein "nichtkonfessioneller Begräbnisredner" zur Verfügung gestellt. Dieser hielt dann tatsächlich eine Rede die der nichtreligiösen Anschauung meines Vaters nachkam, und auch nicht die Trauergäste (ca. 100 Personen) die eine "übliche" Trauerrede erwarteten vor den Kopf sties. Und dies ohne einmal auf Kirche, Religion etc. Bezug zu nehmen.
09.02.2008 08:08 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
2500annodomini
Student/in


Dabei seit: 06.01.2008
Beiträge: 102

RE: Beerdigung - und wie? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Wie es sicher nicht sein sollte!!!

Nach dem Ableben wird der leblose Körper in einen dafür vorgesehenen Plastiksack gepackt. Der Sack wird anschl. neben der Mülltonne deponiert und bei der nächsten Abholung mitgenommen.
09.02.2008 10:34 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
demophilo demophilo ist männlich
Dozent/in


images/avatars/avatar-76.jpg

Dabei seit: 28.04.2007
Beiträge: 770
Herkunft: Außenerde

antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von friedrichm
Zitat:
In Deutschland gibt es bereits nichtreligiöse Trauerredner. In Österreich gab es auch immer wieder Ansätze so etwas einzuführen.


Bei der Einäscherung meines Vaters 1977, der aus der Kirche ausgetreten war und sich als Agnostiker bezeichnete, wurde mir von den damaligen Stadtbetrieben Linz ( die mit der Abwicklung des Begräbnisses beauftragt waren) ein "nichtkonfessioneller Begräbnisredner" zur Verfügung gestellt. Dieser hielt dann tatsächlich eine Rede die der nichtreligiösen Anschauung meines Vaters nachkam, und auch nicht die Trauergäste (ca. 100 Personen) die eine "übliche" Trauerrede erwarteten vor den Kopf sties. Und dies ohne einmal auf Kirche, Religion etc. Bezug zu nehmen.


Es wäre das Beste, solche Trauerredner bei uns zu erfassen, damit alle einen solchen Dienst in Anspruch kommen können, ohne lange suchen zu müssen. Ich denke, dass in kleineren Gemeinden ein Mangel besteht.

__________________
Es gibt ein Leben vor dem Tod.
09.02.2008 12:04 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
hexibrati hexibrati ist weiblich
Bakkalaureus


images/avatars/avatar-16.jpg

Dabei seit: 04.02.2008
Beiträge: 142
Herkunft: Urknall

antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Es läuft gerade eine Paralleldiskussion über Heirat und Begräbnis.
Bei beiden Diskussionen geht es um das Gleiche:
wie positionieren sich Atheisten, insbesondere in Bezug auf Ereignisse, die in jedem Leben einmal vorkommen: Geburt, Hallo-Baby, Hallo-Heranwachsender, Eheschließung, Tod, Begräbnis.
Ich denke, diese Überlegungen sollten in einem gemeinsamen Forum abgehandelt werden.

__________________
Religion ist Blasphemie.
09.02.2008 12:32 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
rabe josef rabe josef ist männlich
Maturant/in


images/avatars/avatar-15.jpg

Dabei seit: 01.01.2008
Beiträge: 63

antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von demophilo
Nur die Meinung, da wäre noch was, ist religiös.

.


Ob da noch etwas ist oder nicht, das hat meiner Meinung nach nichts mit Religion zu tun. Es gibt keine schlüssigen Indizien für eine Weiterexistenz nach dem Tod, auch wenn die Wissenschaft einigermaßen im Dunklen tappt, was denn nun Bewußtsein wirklich ist, und wie es entsteht. Sollte jedoch dennoch irgendetwas weiterexistieren, so sind wir noch lange nicht bei der Religion angelangt. Das würde lediglich bedeuten, daß es etwas gibt, das mit unserem wissenschaftlichen Horizont und unseren Meßmethoden bzw. unserem Sensorium offenbar nicht erfaßbar ist.
Religion fängt für mich da an, wo etwas "übernatürliches", d.h. etwas, das über den Naturgesetzen steht, existiert. Gott zum Beispiel, der dann auch noch etws mit unserer Entstehung zu tun hat ( Religion - Rückbindung ).
Die Menschheit wird in ihrer weiteren Geschichte noch viele faszinierende Dinge entdecken, von denen wir jetzt nicht einmal träumen, denken wir nur wie es bisher war. Mit einem Gott hat das aber rein gar nichts zu tun.
Ich gehe derzeit davon aus, daß nach dem Tod vermutlich nichts ist.
09.02.2008 22:41 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Don Giovanni
Maturant/in


Dabei seit: 29.09.2007
Beiträge: 52

antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Mir wäre es am liebsten, wenn ich einfach ins Moor geschmissen werden würde. Dann hätten die Archäologen in ein paar Jahrhunderten auch noch ihre Freude mit mir.
10.02.2008 09:17 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
hexibrati hexibrati ist weiblich
Bakkalaureus


images/avatars/avatar-16.jpg

Dabei seit: 04.02.2008
Beiträge: 142
Herkunft: Urknall

antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Du stellst dir das also mehr so wie die Komtur-Szene vor? lachmitot

__________________
Religion ist Blasphemie.
10.02.2008 14:41 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Skeptiker Skeptiker ist männlich
Professor/in+


images/avatars/avatar-138.gif

Dabei seit: 27.09.2007
Beiträge: 1.137
Herkunft: Wen interessiert´s?

antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Das war eine Vorlage, die kann man wohl nicht auslassen. lachmitot

__________________
Zweifel schützt vor Lügen
10.02.2008 15:15 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Idia
Hauptschüler/in+


Dabei seit: 06.02.2008
Beiträge: 19

Themenstarter Thema begonnen von Idia
antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Was mit mir passiert, ist mir eigentlich auch relativ egal. Ok - ich möchte vielleicht kein Hundefraß sein oder irgendwo nackt, zerstückelt öffentlich herumliegen oder dergleichen....

Mir geht es mehr darum, was ist, wenn ein atheistischer Angehöriger stirbt? Der Tod betrifft doch vielmehr die Angehörigen als die Toten - die müssen damit klar kommen, dass es den Angehörigen nicht mehr gibt - und nur mehr in der Erinnerung weiterlebt.

Gerade, wenn Angehörige unerwartet sterben ist das schwer zu verarbeiten. Das sollten wir nicht dem einzelnen Atheisten überlassen - daher finde ich ein Ritual für atheistische Humanisten dringend notwendig.

Wie können wir atheistische Trauerredner erreichen? Wir könnten ein Netzwerk aufbauen, dass nicht nur Trauuerredner, sondern auch Hochzeitsredner,... erfasst. Wobei Hochzeitsredner meiner Meinung nach untergeordnetere Bedeutung haben.

Gibt es vielleicht in Österreich schon ein solches Netzwerk?

__________________
Nicht Gott hat den Menschen erschaffen, sondern der Mensch erschuf Gott.
10.02.2008 16:59 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
2500annodomini
Student/in


Dabei seit: 06.01.2008
Beiträge: 102

RE: Beerdigung - und wie? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Der Tod ist wohl eines der einschneidensten Erlebnisse (für die Überlebenden). Das unwiderrufliche Ende einer liebgewonnenen Beziehung. Es stirbt der Mensch, mit ihm stirbt die Möglichkeit des direkten Gedankenaustausches und des Aufrufens gemeinsamer Erinnerungen. Wenn wir davon ausgehen, dass eine Beziehung zu einem anderen Menschen der höchste aller Genüsse sein kann, dann ist es auch LOGISCH, das der Verlust dieses Menschens der tiefste Schmerz sein kann. Viele kommen über dieser traurige Erfahrungen nie mehr hinweg. Mit dem lieben Menschen stirbt auch ein Teil von einem selbst.
Vielleicht empfinden wir dies so, weil wir den Tod so gerne verdrängen. Das Sterben, dass von Anfang an mit auf den Weg gegeben worden ist, als ein Teil unserer Existenz.
Vielleicht gibt es einen anderen Zugang zum Thema, der uns den Tod leichter verkraftbar macht.
Ich persönlich bin davon überzeugt, dass der Verlust eines lieben Menschen (vielleicht des eigenen Kindes) der tiefste Schmerz ist, den wir erfahren können.
11.02.2008 21:15 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
demophilo demophilo ist männlich
Dozent/in


images/avatars/avatar-76.jpg

Dabei seit: 28.04.2007
Beiträge: 770
Herkunft: Außenerde

antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Es gibt in Europa eine Gruppe, welche sich mit nichtreligiösen Zeremonien und anderen Bereichen humanistischer Lebenspraxis beschäftigt:

EHP

__________________
Es gibt ein Leben vor dem Tod.
14.02.2008 11:00 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Mitdenken
Gymnasiast/in


Dabei seit: 22.04.2008
Beiträge: 35

RE: Beerdigung - und wie? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von Idia
Ich schreibe aus aktuellem Anlass und möchte mit euch über eure Meinungen, Vorstellungen zum Thema Tod diskutieren.

Bei der Beerdigung meines Vaters vor 5 Jahren stand ich vor der Frage: Einen Pfarrer oder nicht.
Mein Vater war evangelisch und hatte seine wünsche nicht formuliert. Da wir uns im leben nicht intensiv kennen gelernt hatten, sah ich mir seinen Lebensverlauf an und entschied Ihn Intuitiv zu beerdigen. Er bekam einen schönen Platz auf dem Friedhof wo Ihm keiner den Blick verstellen kann. Musik die Er selbst viel gespielt hatte (er war studierter Musiker) wunderschöne Blumen, ein paar Räucherstäbchen und Glückssteine.. Ich machte mir keinen Kopf um irgendwelche Religiösen oder ESO mäßigen Regeln, Ritualen geschweige Bedeutungen…. Was intuitiv abläuft stelle ich nicht in Frage…. Was sollten mich Zwänge interessieren, wenn die Überlebenden weiter leben „dürfen, müssen, sollen“
Zitat:
Viele Religionen haben ihre Rituale, ich möchte auch eines.
Hast du denn dein individuelles Ritual gefunden?
Zitat:
Im Mittelpunkt steht doch die Erinnerung an den Menschen, die in unseren Köpfen weiterleben soll.

Da ist meine Sicht etwas anders….
Zitat:
Wie denkt ihr dazu?

Wenn ein Mensch in diesem Fall (Vater) außer der Zeugung, keinen Sinn macht, muss (sollte, könnte) man sich auf den Weg machen, um zu kucken, welchen Sinn, dieser Mensch, für die Welt hatte…..
01.05.2008 10:25 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
ANN-INCOGNITO-NA
Magister/ra


images/avatars/avatar-85.jpg

Dabei seit: 07.05.2008
Beiträge: 236

RE: Beerdigung - und wie? antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Ich bin der gleichen Meinug wie Demophilo. Sämtliche Rituale rund um Beerdigung o.ä. sind bloss für die Hinterbliebenen. Sie brauchen diese als Trost oder versuchen sie dadurch manche Schuldgefühle dem Verbliechenem gegenüber auszugleichen. Blumen auf dem Grab sollten den Fremden zeigen, dass die Verstorbenen nicht vergessen wurden.
Vor einem Jahr starb meine geliebte Mutter, die mir zugleich die beste Freundin war. Es war ihr Wunsch, dass ihre Urne in den Gemeinschaftsgrab beerdigt wird (ein zunehm.Trend da). Allerdings habe ich um etwas Asche gebetten, die ich mitgenommen habe. Selbstverständlich hat der refformierte Pfarrer die Abdankung und das Grabgebet gesprochen und auch die Glocken haben geleutet. Aber all das war an sich für mich oder besser gesagt für die anderen, denn sie hat wohl nichts mehr davon mitbekommen.
Was Gott betrifft, dachten wir ziemlich gleich, aber ich wollte keine üble Nachrede.
Meine Mutter wollte mir den mühsame Weg zum Friedhof und Kosten ersparen. Auf dem Friedhof, da sind wir einig gewesen, findet man niemand. Einzig was weiter lebt, ist die schöne, liebevolle Erinnerung an die verstorbene Person. Diese ist, finde ich, der wertvollsten und schönsten Denkmal. Ich brauche keine Friedhofsbesuche und keine spezielle Tage, um an meine geliebte Mutter immer wieder zu denken.
Und wenn der Moment kommt, so will ich genau wie meine Mutter, dass meine Urne in den Gemeinschaftsgrab beerdigt wird. Statt für die Blumen, die am Schluss wie verwelckte Gemüse aussehen, sollte man das Geld für wohltätige Zwecke gespendet werden.

__________________
Etiam ille est fur qui hominum fiducia rapit
08.05.2008 13:09 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Seiten (2): [1] 2 nächste » Baumstruktur | Brettstruktur
Gehe zu:
Neues Thema | Antworten
Freidenker Community » Freidenkerthemen » Freidenkertum und Humanismus » Beerdigung - und wie?

Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH | Impressum