nicolai
Superintelligenz
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Herr Erdogan, seines Zeichens ein "aufrechter Streiter für den Islam" und anerkannter Beleidiger westlicher Demokratien und deren Regierungen ist, wenn man diversen Pressemitteilungen Glauben schenken darf, der Ansicht, daß "Alkohol die Mutter allen Übels sei" und wünscht ergo, die neuerdings in der Türkei herrschende "Beinaheprohibition" weiter zu verschärfen. Nun hat er ja meiner Ansicht nach mit dieser seiner Ansicht so unrecht auch wieder nicht, und Alkoholmißbrauch stellt in der Tat ein bekämpfenswertes Übel dar - was mich allerdings besorgt ist die Tatsache, daß für ihn (Erdogan) dabei nicht etwa die Sorge um das körperliche oder soziale Wohlergehen der Bürger seines Landes, dem er als Oberhaupt der AKP, einer religiös-konservativen Partei und gewählter Ministerpräsident vorsteht, im Vordergrund steht, sondern die generelle Verteufelung, bzw. das allgemeine Alkoholverbot im Islam. Auch zählt die Türkei jetzt nicht gerade zu jenen Ländern, die für den Alkoholmißbrauch, bzw. die Alkoholprobleme ihrer Bürger bekannt sind.
Herr Erdogan, der sich in seinem Land trotz zahlreicher Protestbewegungen noch immer großer Beliebtheit erfreut ist ein islamistischer Faschist, der unter dem Deckmantel der Demokratie eine radikale Islamisierung seines Landes sowie eine schleichende Einführung der Schariah anstrebt und bemüht ist, die unter Atatürk durchgeführte weitgehende Annäherung der Türkei an "den demokratischen Westen" und ein doch einigermaßen "liberales Europa" rückgängig zu machen, wiewohl er andererseits wünscht, sich dem "gesamteuropäischen Wirtschafts- und Staatenbündnis" anzuschließen (um sich dann hier als "Schutzmacht der europäischen Muslime" aufspielen zu können ?)...
Bedenkt man weiter, daß dieser Mann immerhin wegen "islamistischer Verhetzung" zu zehn Monaten Gefängnis und lebenslangem Politikverbot verurteilt wurde sowie seine Äußerungen (Gedichtzitate), nach denen "die Demokratie nur ein Zug sei, auf den die Muslime aufspringen, um an die Macht zu kommen", etc., dann sollte wohl einigermaßen klar sein, wie die Marschrichtung beschaffen ist, die dieser Herr vorgibt und daß ein EU-Beitritt der Türkei unter einem solchen Präsidenten (es tut mir für alle wirklich demokratischen und fortschrittswilligen Kräfte in jenem Lande leid) eigentlich nicht denkbar ist und einen Affront gegen alles, wofür diese EU (zumindest auf dem Papier) steht darstellen würde.
Und daß der "wirtschaftliche Aufstieg" seines Landes, den sich Herr Erdogan (unverdienterweise) so gerne auf sein Fähnchen schreibt, zu einem guten Teil auf den Devisen, die die dort (noch) in Scharen urlaubenden Touristen ins Land schleppen, beruht; Sonne, Meer und, wenn´s unbedingt sein muß, "All-inclusive-Clubs" gibt´s auch anderswo...
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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01.06.2013 11:25 |
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dem ist nichts Wesentliches hinzuzufügen. Dennoch bin ich der Meinung - wahrscheinlich als einziger in Ö - dass man die Türkei in die EU aufnehmen sollte. Denn wenn man zulange wartet, wird die EU in die Türkei aufgenommen.
__________________ veni, vidi, Violine - ich kam, sah und vergeigte
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01.06.2013 13:27 |
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emporda
Professor/in
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Zitat: |
Original von Markus Pichler
dem ist nichts Wesentliches hinzuzufügen. Dennoch bin ich der Meinung - wahrscheinlich als einziger in Ö - dass man die Türkei in die EU aufnehmen sollte. Denn wenn man zulange wartet, wird die EU in die Türkei aufgenommen. |
Wohl kaum
Das sogenannte Wirtschaftswunder der Türkei ist auch nur eine taube Nuß auf Pump. Irgendwann kommt der Banker und will seinen Lohn (Zins), dann ist Schluß mit lustig am Bosporus. Wie viele Abwertungen hat die türkische Lira schon hinter sich - Dutzende
__________________ Wer das wahre Wort Gottes akzeptiert, der leidet durch religiöse Gehirnwäsche verursacht am paranoiden Wahn
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01.06.2013 14:16 |
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Ramon
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Zitat: |
Original von Markus Pichler
dem ist nichts Wesentliches hinzuzufügen. Dennoch bin ich der Meinung - wahrscheinlich als einziger in Ö - dass man die Türkei in die EU aufnehmen sollte. Denn wenn man zulange wartet, wird die EU in die Türkei aufgenommen. |
Es ist ja nicht so, dass ich die Türkei unterschätzen will, aber wenn ich mir nur das deutsche BIP und die Zahl unserer Patente anschaue, dann denke ich nicht, dass da in absehbarer Zeit irgendetwas zu befürchten ist.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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01.06.2013 14:55 |
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Zitat: |
Original von Ramon
Zitat: |
Original von Markus Pichler
dem ist nichts Wesentliches hinzuzufügen. Dennoch bin ich der Meinung - wahrscheinlich als einziger in Ö - dass man die Türkei in die EU aufnehmen sollte. Denn wenn man zulange wartet, wird die EU in die Türkei aufgenommen. |
Es ist ja nicht so, dass ich die Türkei unterschätzen will, aber wenn ich mir nur das deutsche BIP und die Zahl unserer Patente anschaue, dann denke ich nicht, dass da in absehbarer Zeit irgendetwas zu befürchten ist. |
Du hast natürlich recht, ich habe weit übertrieben, geschuldet der saloppen Formulierung. Die Körnchen Wahrheit aber sind: der EU täte es ökonomisch gut und der Türkei menschenrechtsmäßig, wenn der Beitritt zustandekäme. So, wie es jetzt läuft bei den Nicht-Verhandlungen, ist es schädlich für beide Seiten.
Übrigens, was Pro-Kopf-Patente betrifft, ist Israel Weltmeister und Ö auch relativ gut, glaube sogar besser als D.
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02.06.2013 06:09 |
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dem ist nichts Wesentliches hinzuzufügen. Dennoch bin ich der Meinung - wahrscheinlich als einziger in Ö - dass man die Türkei in die EU aufnehmen sollte. Denn wenn man zulange wartet, wird die EU in die Türkei aufgenommen.
Ich wollte noch hinzufügen, da der Stammtisch solches absondert (in Favoriten, wo ich hin und wieder boxe), dass die Türken und überhaupt die irdischen Aliens (Fremde unseres Planeten) eigentlich schon die waren Österreicher sind, weil sie uns outnumbered haben. In einigen Bezirken sicher. Also, wer ist jetzt Ösi? Ich mag Türken.
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01.06.2013 13:32 |
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landlerin
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Moment mal........ob wir die Türkei in der EU "brauchen" ist sehr fraglich wenn das derzeitige politische Ungarn ohnehin Mitglied in der EU ist.
landlerin
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02.06.2013 17:27 |
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Zitat: |
Original von landlerin
Moment mal........ob wir die Türkei in der EU "brauchen" ist sehr fraglich wenn das derzeitige politische Ungarn ohnehin Mitglied in der EU ist.
landlerin |
"brauchen" ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort. In der jetzige Euro- und EU-Krise ist schlicht und einfach ein wirtschaftlich sich entwickelndes Land ein potentieller/potenter Beitragszahler und damit eine ökonomische Hilfe. Also, wenn man der schwächelnden EU-Ökonomie helfen will, dann "braucht" man die Türkei zu diesem Behufe.
Und was Ungarn betrifft: innerhalb der EU sollte es leichter sein, den derzeitigen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen dort gegenzusteuern als außerhalb.
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02.06.2013 18:24 |
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Nejad
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Ob die auf Privatisierungen und Bau aufgebaute türkische Wirtschaftswunder sehr lange anhält ist fraglich. Insbesondere ist das Bauboom , welche größtenteils mit Kredite der Mittelschicht finanziert wird, wird nicht sehr von Dauer sein. Eine Immobilienblase ist erwartbar.
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15.07.2013 19:01 |
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nicolai
Superintelligenz
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...aber der Gedanke, daß sich die beiden Faschisten - Erdogan der islamistische und Orban der nationalistische - gegenseitig die Köpfe einschlagen könnten (Türken und Ungarn vertragen sich, schon aus historischen Gründen, nicht sonderlich miteinander) hat etwas ungemein Reizvolles an sich...
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02.06.2013 18:33 |
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Ramon
Normaler Mensch
Dabei seit: 23.11.2008
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Zitat: |
Original von nicolai
...aber der Gedanke, daß sich die beiden Faschisten - Erdogan der islamistische und Orban der nationalistische - gegenseitig die Köpfe einschlagen könnten (Türken und Ungarn vertragen sich, schon aus historischen Gründen, nicht sonderlich miteinander) hat etwas ungemein Reizvolles an sich...
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Was sie, wenn es nach mir ginge, auch gerne tun dürfen. Allerdings geht das auch ganz gut ohne türkischen EU-Beitritt.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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02.06.2013 19:09 |
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ungleicher Kampf. Da müsste schon der Putin aufseiten der Ungarn stehen.
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05.06.2013 12:24 |
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webe
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der sieger jenes fight bekommt frau westerwelle als jungfrauliches erlebniss.
-sicherlich gehört die türkei in unsere europagemeinschaft eingegliedert, da hier auch viele westlich denkende bürger leben, nicht nur ultra-muslisch-gegeigte.
der euro verträgt auch die türken.
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02.06.2013 22:47 |
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webe
Weiser/Weise
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anmerkung: die religionsvorteilhaft in d lehnt sich an die weimarer republik an, eben als grundstock. somit ist wohl erogan nicht bekloppter als die germanischen recken, die man jetzt als deutsche bezeichnet. wohl ein gen-fehler?
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02.06.2013 22:52 |
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Efeu
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Herkunft: aus dem Nichts
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Oh ja, ein Gähn-Fehler:
6% aller Deutschen sind väterlicherseits germanischen Ursprungs.
30 % der Deutschen stammen von Osteuropäern ab.
10% der Deutschen hat jüdische Wurzeln.
Tja- die teutschen Recken!
Erstaunlich, dass 6% so viel Mist bauen können!
__________________ Das Universum ist ein unendliches Fraktal.
Irrtümlicherweise glaubt jedes Apfelmännchen im Blick auf andere an eine getrennte Existenz.
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06.06.2013 08:53 |
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die Gene sind wurscht. Es kommt auf die Kultur an. Deutsche Ordnungsliebe, Pünktlichkeit, Treue, Arbeitseinstellung, Zuverlässigkeit, Tüchtigkeit etc.etc. sind kulturell erarbeitet, überliefert und weitererzogen. Made in Germany ist das höchste Qualitätssiegel weltweit.
Also, Mist bauen sie normalerweise nicht, liebe deutsche Efeu. Lass dir das von einem Ösi sagen.
Naja, ich gebe zu, dass ich "Mist-bauen" anders bedeutet habe.
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06.06.2013 09:30 |
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Nejad
Volksschüler/in
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Beiträge: 2
Herkunft: Türkei,Österreich
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O Ja Mist bauen die Deutschen schon. Siehe Flughafen Berlin , siehe Stuttgart 21(Bahn) siehe Atom Müll Lagerung etc...
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15.07.2013 19:05 |
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Zitat: |
Original von Nejad
O Ja Mist bauen die Deutschen schon. Siehe Flughafen Berlin , siehe Stuttgart 21(Bahn) siehe Atom Müll Lagerung etc... |
Ähnliche Beispiele kann man in jedem Land finden. Für Ö fällt mir auf die Schnelle das Stadthallenbad und Zwentendorf ein.
Aber Beispiele sind halt nur Beispiele.
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15.07.2013 19:22 |
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emporda
Professor/in
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Herkunft: Costa Brava
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Zitat: |
Original von Nejad
O Ja Mist bauen die Deutschen schon. Siehe Flughafen Berlin , siehe Stuttgart 21(Bahn) siehe Atom Müll Lagerung etc... |
Das zeigt sehr klar, dass Du von Ausschreibungen, Bauvergaben und der HOAI absolut keine Ahnung hast.
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15.07.2013 22:37 |
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emporda
Professor/in
Dabei seit: 16.07.2008
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Original von Efeu
6% aller Deutschen sind väterlicherseits germanischen Ursprungs.
30 % der Deutschen stammen von Osteuropäern ab.
10% der Deutschen hat jüdische Wurzeln. |
Was sind Osteuropäer
http://www.goerke.us/genealogy/Chronik-Goerke.pdf
http://www.goerke.us/genealogy/Chronik-Preussen.pdf
Ein Vorfahr aus Breslau musste 1935 beweisen, das unsere Familie seit 8 Generation judenfrei ist, sonst hätte er seine Anstellung als Lehrer verloren. Bei bis zu 50% Verlust an Einwohnern durch Kriege und Epedemien in einer Generation sind nahezu alle aus dem deutschsprachigem Osten ein Mischmasch aus Dutzenden Ethnien.
Du läßt Dich gewaltig von Rechtsextremisten verarschen
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06.06.2013 13:26 |
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