atlana
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http://oe1.orf.at/programm/296432
sollte ich es nicht vergessen, hör ich mir das an... eben hat in der vorschau jemand was davon gebrabbelt, daß ein ganzheitliches menschenbild UNBEDINGT die verbindung von psychotherapie und religion braucht... das gute alte christentum funktioniert immer noch gleich: früher hat man den heiden nur den brunnen gebaut, wenn sie sich taufen haben lassen, heute attackiert man in missionarischer absicht leute mit problemen, als ob die nicht schon genug zu kämpfen hätten. also, im sinne von "know your enemy" versuch ich mich daran zu erinnern.
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26.02.2012 08:23 |
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atlana
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okay, ich habe tatsächlich zugehört und schneller als mein eigener schatten mitgetippt – man merkt, daß mir sonntag abend immer unglaublich langweilig ist…
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psychotherapie muß spirituelle erfahrungen anerkennen, weil religiöse erfahrungen zum menschsein dazu gehören: ich fühlte mich von glücksgefühl überströmt und in etwas höheres eingebunden - darf man nicht als frühkindliche wunschvorstellung sehen.
stichwort transpersonale psychotherapie
esoterik ist schlechter als religion, weil lösungen der esoterik oberflächlich sind und nicht zur gelebten inneren haltung führen; religion anerkannte form gottsuche; kann auch probleme ergeben, wenn sie sich von persönlicher erfahrung gelöst hat, weil dadurch ideologien entstehen.
auch probleme, wenn persönliche religiöse erfahrung nicht in der tradition der jeweiligen religion steht (kamen johanna von orleans' stimmen von gott oder von dämonen…?); johannas stimmenhören als zutiefst individueller lebensweg;
generell religion thema in therapien rund um leiden und tod bzw. auch zwangserfahrungen mit beten und gottesdienstbesuch
wohltuend, dinge (=glaubensinhalte) loszulassen und in ihrer bedeutung zurückzustufen; theologische inhalte einfach beiseitelegen wenn probleme damit (keine persönliche erfahrung, bedrückend, einengend)
klienten nicht alle religiöse vorprägung, solche oft unerwartetes aufblühen von spiritualität während der therapiezeit spontanerfahrungen in zuneigung, verbundenheit, naturerlebnis, glücksmomente, krisen => getragensein, nicht wissen, wie einem geschieht, verwunderung, glücksgefühle, verwirrung
grundstruktur religiöser erfahrung je nach kulturellem hintergrund geprägt, aber gemeinsam:
von etwas durchdrungen, es kommt zu uns, wir nehmen mit uns bekannten werkzeugen wahr, gießen es in formen, die wir kennen; von formen befreit rückkehr grundstruktur
a) wir sind eingebunden verwoben in größeres ganzes; mensch mehr als nur lebensgeschichte und summe eigenschaften und rollen
b) mensch mit allem verbunden, nicht einzelwesen und losgelöst von dingen
c) wenn verbundenheit erkannt, öffnen wir unser herz und werden; natürlicherweise solidarisch;=> liebe
erfahrung von sich abgetrennt fühlen = gottferne auch bei spirituellen personen nicht selten
da muß was dabei sein, was sinnvoll ist, arbeit daran nötig; solche störungen weist auf etwas hin, was geändert werden muß => annahme wichtig, frage, worauf es im leben hinweist
gehört zur religiösen und spirituellen entwicklung, in solchen situationen dabeibleiben, nicht beirren lassen, weg beharrlich weitergehen (verweis auf heilige mit ähnlichen glaubenskrisen)
ziel am ende mehr selbst- und gottvertrauen
man darf das hier und jetzt nicht vergessen, erfahrungen dürfen nicht vom leben ablenken, flucht, spaltung, aufgesetzt und destruktiv werden und ideologie; stattdessen belebung, weitung, vitalität
grund, warum sich menschen oft gegen klassische seelsorge und für psychotherapie entscheiden:
wichtig, als therapeut im ersten schritt erfahrungen zu akzeptieren, kein du sollst nicht
=> starre gebotshaltungen der kirche machen das schwer; aber wenn das offener gehandhabt wird kirche lebendig, sinnlich, angenommen; ort der entwicklung, wachstum, dialog, austausch
seelsorge muß themen wie sinnlichkeit, sexualität, tod, die großen fragen des lebens einbeziehen
obwohl lange gespalten, sollen psychotherapie und seelsorge austausch betreiben und in dialog treten, damit ganzheitliches, größeres menschenbild entsteht.
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Meine gedanken dazu
- man soll also theologie so weit verwässern, daß man sie praktisch jedem hineinwürgen kann. bevor ein klient also gott aufgibt, soll er halt die lästigen glaubenssätze ignorieren.
- keinerlei bewußtsein, daß mit dem ansatz religiöser psychotherapie die ohnehin prekäre wissenschaftliche lage der psychologie/psychiatrie/neurowissenschaft schamlos gefährdet wird (als ob nicht die ganzen alten esoterischen richtungen von psychoanalyse und co nicht schon voodoo genug wären). natürlich war von irgendeiner form empirischer überprüfung der methode nicht im geringsten die rede. es reicht wahrscheinlich, wenn der unsichtbare freund sein okay zu dem gewäsch gibt.
- ekklesiogene neurosen und andere ungesunde folgen von religion und spiritualität wurden nur ganz nebenbei angedeutet (negative erfahrung mit zwang zum beten und gottesdienstbesuch...). ganz taktvoll wurden auch besessenheitserfahrungen ausgespart, und ebenso die daran hängende frage nach dem teufel.
- völlig unreflektiertes wiederaufwärmen des klischees religiöse erfahrung sei die basis für solidarisches verhalten und liebe.
- sobald die religiöse sicht des klienten dem psychotherapeuten nicht mehr paßt, kann man es ideologie nennen und abwerten.
- atheismus als phänomen wieder einmal völlig ignoriert. atheistische klienten sind genausowenig vorgekommen wie atheismus als weg (legitim oder illegitim), nichteinmal beim jammern über spirituelle sinnkrisen.
- theologenjargon bringt mich immer an den rand des brechreizes. dagegen eröffnen sogar beamten- und juristendeutsch ein aufregende und wohklingende sprachwelt voller zauber und phantasie.
kurzum: ich hoffe, es gibt bald eine offizielle ausbildung bzw. ein studium für religiöse psychotherapie, damit die ganzen religionskasperln sich das auf ihre praxisschilder schreiben und man sie als atheist im zweifel meiden kann. blöd ist es halt dann, wenn man keine wahl hat (psychiatrie, kassentherapieplatz, eventuelle psychologische dienste von der stadt oder universität etc).
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26.02.2012 19:56 |
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Efeu
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Ich bin etwas ratlos wie ich antworten soll, ohne dass ich missverstanden werden könnte...
Psychotherapie funktioniert oft über innere Bilder. Zu diesen inneren Bildern gehören Einseinserfahrungen, "göttliche " Visionen, Personifizierungen von psychischen Inhalten...
Für manche kann es hilfreich sein, sich dieser Inhalte bewusst zu werden.
Hat sich jemand einmal mit dem roten Buch C.G. Jungs auseinandergesetzt?
Leider kenne ich auch nur dieses Interview:
http://www.youtube.com/watch?v=w_o9CpIzX6Y
Es gibt mir schon zu denken, was sich so in uns abspielt. ;-)
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Das Universum ist ein unendliches Fraktal.
Irrtümlicherweise glaubt jedes Apfelmännchen im Blick auf andere an eine getrennte Existenz.
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28.02.2012 15:43 |
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atlana
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entschuldige, aber das, was ich über c. g. jung weiß*, klingt alles wie halb bis gänzlich esoterisches gebrabbel. animus und anima, kollektives unbewußtes und archetypenlehre – was hat irgendetwas von dem auch nur im allerentferntesten mit wissenschaft zutun? gibt’s für therapien, die auf diesen ganzen vorstellungen beruhen, auch nur einen einzigen empirischen wirkungsnachweis? es würde mich wundern!
der vorteil an jungianern (wie auch an psychoanalytikern etc) ist, daß sie mit offenem visier kämpfen und brav aufs praxisschild draufschreiben, daß der analytischen und komplexen psychologie nach c. g. jung anhängen. dann kann man diese therapeuten meiden, falls man nicht so wild ist auf mythisch-magisches geschwafel. bei gottfixierten wald- und wiesentherapeuten kann man sich da nicht so sicher sein.
*unter der woche habe ich keine zeit für eine stunde youtubevideo über ein kalligraphiertes notizbuch mit dem mysteriööööösen namen ″das rote buch″, also schlage ich, um klein anzufangen, das vor: http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gustav_Jung
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28.02.2012 18:09 |
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