Gsus7
Volksschüler/in
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Seit ich mich damit beschäftige, daran zu zweifeln woran ich glaube, stelle ich mir die Frage, warum Menschen nicht dazu in der Lage sind, Wissenschaft und Gottesbilder miteinander zu vereinbaren.
Wieso könnte "Gott" nicht eine von uns noch nicht entdeckte Konstante sein, die sich in irgendeiner Art und Weise auf das ganze Universum auswirkt? Oder ein bis jetzt noch nicht gefundenes Teilchen, oder eine Welle oder ein sonstiger physikalischer Wert, ähnlich dem Higgs-Boson?
Dies ist zwar eine relativ abwegige Ansicht, wie Gott oder etwas ähnliches existieren könnte, aber realistischer als ein unsichtbarer alter Mann mit Bart.
Anischten, eigene Meinungen, Kritik, da runter.
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v
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20.01.2012 00:19 |
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atlana
Weiser/Weise
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1) leute tun die ganze zeit nichts anderes, als wissenschaft und gott zu vereinen. jeder einzelne mensch, der kein problem mit wissenschaft hat, und an irgendeine "höhere macht" glaubt, tut es jeden einzelnen tag.
2) ähm… auswirkt? bitte, wie wirkt gott im universum? beten hilft nachweislicherweise nicht, und (dawkins-alarm) es braucht auch offenbar niemanden, der den finger auf allen elektronen hält? insofern, im gegensatz zum higgs-boson, was läßt dich denken, daß für eine physikalische beschreibung der welt gott vonnöten sein könnte?
3) kurzum, dein revolutionärer neuer gedanke ist schon ziemlich alt: man nimmt den begriff "gott", und verallgemeinert und abstrahiert so lange, daß man praktisch ALLES damit bezeichnen kann. damit ist "gott" nicht mehr sauber definiert, womit "gott" einer rationalen debatte entzogen ist. weder gilt dann die banalste logik für dieses undefinierbare, wandelbare ding (so ein gott ist nicht mehr falsifizierbar, weil er je nach "bedarf im gespräch" umdefiniert werden kann), noch kann man es wie eine mathematische konstante behandeln. und da liegt der unterschied zum higgs-boson.
nachtrag: aber nehmen wir für einen augenblick an, es gäbe deinen physikalischen gott. welchen nutzen hat man als mensch, sich so einen gott vorzustellen? zu dem betet man dann wahrscheinlich noch nichteinmal, schutzengel schickt er auch nicht vorbei, moral läßt sich mit ihm nicht rechtfertigen und ein weiterleben nach dem tod kann er auch nicht garantieren. wozu sollte man also diesen gott haben wollen, und das auch noch so dringend, daß man bereit ist, die arme physik zu verwurschteln, bis man ihn findet?
__________________ ubi dubium ibi libertas
The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
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20.01.2012 09:16 |
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Efeu
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Wenn man Gott und die Welt streng dualistisch betrachtet, wird es immer zu Widersprüchen kommen.
Widersprüche treten nicht auf, wenn du Welt und Gott (ein unpersönlicher) gleichsetzt.
Dann brauchst du auch nicht mehr von Gott reden, denn alles was ist, ist ohnehin dieser unpersönliche Gott. Auch du. ;-)
__________________ Das Universum ist ein unendliches Fraktal.
Irrtümlicherweise glaubt jedes Apfelmännchen im Blick auf andere an eine getrennte Existenz.
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06.02.2012 10:18 |
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atlana
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hallo efeu, darf ich fragen, wozu eine solche gleichsetzung gut sein soll? ich meine... reicht die welt allein nicht? warum muß mans noch gott nennen?
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06.02.2012 11:49 |
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Efeu
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Man muss nicht von Gott reden, aber wenn es Gsus7 es so möchte. :-)
__________________ Das Universum ist ein unendliches Fraktal.
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06.02.2012 12:28 |
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atlana
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ich verstehe
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06.02.2012 13:54 |
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peter mitterstöger
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Bin grundsätzlich deiner Meinung, man müsste nur "Gott" definieren. Für mich ist Gott das jeweils aktuelle höchste Informationsgebilde (höchste Intelligenz) im aktuellen Universum.
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10.04.2012 09:41 |
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atlana
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und wie definiert man intelligenz
?
und wenn zb nach einem globalen atomkrieg nix mehr übrig wäre auf der erde als ein paar tiefseelebewesen und kakerlaken, gibts dann einen kakerlakengott? fände ich übrigens angebracht. was unsterblicheres als diese viecherl gibts kaum...
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10.04.2012 10:50 |
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peter mitterstöger
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Den Kakerlakengott würde ich auch als Kakerlake nicht anbeten, aber als Scherzreligion (siehe Schiffs-,Enten-) eine prächtige Idee.
Intelligenz ist leicht zu definieren, siehe Wikipedia.
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10.04.2012 11:06 |
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atlana
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gerade hab ich ein bißchen gekichert, weil ich brav die deutsche wikipedia mit dem stichwort intelligenz gefüttert habe.
http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenz
ganz oben, als allererstes oberhalb de textes findet sich folgender satz:
"Dieser Artikel behandelt Intelligenz als psychologischen Fachbegriff und betrachtet Intelligenz dabei vor allem als Spearmans g. Für andere Intelligenzmodelle siehe Intelligenztheorie; für eine Kritik an Spearmans g siehe Kritik am Intelligenzbegriff."
und gleich als nächstes drunter:
"Intelligenz (von lat. intellegere „verstehen“, wörtlich „wählen zwischen...“ von lat. inter „zwischen“ und legere „lesen, wählen“) ist in der Psychologie ein Sammelbegriff für die kognitive Leistungsfähigkeit des Menschen. Es gibt keine von allen Psychologen geteilte, eindeutige Definition von Intelligenz. Stattdessen existieren verschiedene Intelligenzmodelle. Da es nicht möglich ist, in einem Artikel auf alle Definitionen von Intelligenz einzugehen, beschränkt sich Wikipedia hier gezwungenermaßen."
wie wäre es, einigten wir uns eventuell auf einen anderen definitionslieferanten als wikipedia...?
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10.04.2012 11:21 |
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peter mitterstöger
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wo du recht hast, hast du recht. Man sollte halt das, was man anderen empfiehlt, selber vorher checken.
Ausweg-Definition : Intelligenz ist intuitiv klar, oder wie der Wissenschafter sagt : Is eh trivial oder quod erat demonstrandum
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10.04.2012 11:26 |
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atlana
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Zitat: |
Original von peter mitterstöger
Ausweg-Definition : Intelligenz ist intuitiv klar, oder wie der Wissenschafter sagt : Is eh trivial oder quod erat demonstrandum
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einen hab ich noch, die eher kulturwissenschaftliche variante: "die definition des intelligenzbegriffs ist der debatte inhärent."
da fällt mir auf, ich könnte an dieser stelle auf mein eigenes posting verweisen und mich entgegen jeder guten wissenschaftlichen praxis selbs zitieren: "3) kurzum, dein revolutionärer neuer gedanke ist schon ziemlich alt: man nimmt den begriff "gott", und verallgemeinert und abstrahiert so lange, daß man praktisch ALLES damit bezeichnen kann. damit ist "gott" nicht mehr sauber definiert, womit "gott" einer rationalen debatte entzogen ist. weder gilt dann die banalste logik für dieses undefinierbare, wandelbare ding (so ein gott ist nicht mehr falsifizierbar, weil er je nach "bedarf im gespräch" umdefiniert werden kann), noch kann man es wie eine mathematische konstante behandeln."
das ist das problem mit der trivialen begriffsdefinition
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10.04.2012 11:35 |
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peter mitterstöger
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Auch ich habe etwas Ähnliches bei einem verwandten Thema hier schon zum Besten gegeben : Der Begriff "heilig" verliert, inflationär verwendet, jede Bedeutung. Das funktioniert bei "Gott" natürlich auch.
Aber, haben wir denn keine Angst vor der Rache/Strafe Gottes ? Schwefelpfühle sind sicher schrecklich!
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10.04.2012 11:43 |
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atlana
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Zitat: |
Original von peter mitterstöger
Aber, haben wir denn keine Angst vor der Rache/Strafe Gottes ? Schwefelpfühle sind sicher schrecklich!
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schwefelpfühle? etwas in dieser art
?
http://www.geo-reisecommunity.de/bild/31...d-in-der-Hoelle
__________________ ubi dubium ibi libertas
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10.04.2012 11:55 |
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nicolai
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"Intelligenz umfaßt ein sehr breites Spektrum geistigen Vermögens, unter anderem auch die Fähigkeit, einzelne Informationsteile zu einem komplexen Ganzen zu verknüpfen und dieses Ergebnis auch zu verstehen, was beispielsweise die Fähigkeit beinhaltet, den Begriff Intelligenz zu definieren"
aus : nicolai Ego, Die dümmsten Bauern und ihre Ernten
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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11.04.2012 12:03 |
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peter mitterstöger
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Wenn du die Icons weggelassen hättest, wärest du ein Weiser geworden.
__________________ veni, vidi, witzig
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17.04.2012 14:57 |
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nicolai
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...und hättest Du geschwiegen, so wärest Du ein Philosoph geblieben...
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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18.04.2012 12:24 |
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Friedensreich
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Wie ist es dann mit seinem umtriebigen Boten, Erzengel Gabriel? Der tritt doch in allen monotheistischen Religionen und Sekten in inflationärer Weise auf. Dagegen ist BM Lugner armselig in seiner Präsenz.
Nicht nur dass Gabriel im AT und NT vertreten ist, auch Im Koran ist er dabei. Alle möglichen Sektengründer berufen sich auf den Kerl. Wenn Du im Internet nachschaus, git es hunderte Seiten von Berichten über Gabriel. Jede Menge Medien und selbsternannte Propheten haben laufend Kontakt zu ihm und bringen uns über das Internet seine Botschaft.
Auch wenn es einen Gott oder eine übergeordnete ordnende Kraft geben würde, wie ist die entstanden? Theologen sagen er ist unerschaffen (soll das heissen gar nicht vorhanden?) und wie es der Islam nennt "präexistent", genauso wie der Koran. Der ruht aber laut islamischer Sicht im "Himmel" in einer Truhe aus Gold, wohlverwahrt. Und das alles VOR Erschaffung der Welten und der Materie!!!! Was hat Gott dann vorher gemacht ? Ist er im leeren, damals noch nicht existenten Weltall, verwirrt umhergeirrt?
Also nichteinmal in meinem Alter, will ich mich auf solche Spekulationen verlassen um mich fürs Jenseits abzusichern.
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02.02.2012 23:32 |
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atlana
Weiser/Weise
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das erinnert mich ein bißchen an das hier:
http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buech.../story/27109495
irgendwie scheinen "atheisten" dazu zu neigen, alte ideen in jeder generation für neu und revolutionär zu halten. es ist ja nicht so, als ob die idee von herrn botton irgendwie neu wäre - oder auch die idee eines "physikalischen gottes" wie von herrn gsus vorgeschlagen.
(als ich ein teenager war, hatten die coolen mädchen g-shock-uhren. g-sus scheint aus derselben werbelinie zu stammen...)
__________________ ubi dubium ibi libertas
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03.02.2012 08:38 |
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