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Zum Ende der Seite springen Ein Schritt - mehr nicht,
Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 Ein Schritt - mehr nicht, drowning 29.07.2011 12:19
 RE: Ein Schritt - mehr nicht, Friedensreich 03.08.2011 14:39
 RE: Ein Schritt - mehr nicht, drowning 04.08.2011 21:11
 RE: Ein Schritt - mehr nicht, Friedensreich 04.08.2011 23:58
 Ja Friedensreich drowning 05.08.2011 12:01
 RE: Ein Schritt - mehr nicht, atlana 05.08.2011 07:55
 RE: Ein Schritt - mehr nicht, Roland 05.08.2011 08:27
 RE: Ein Schritt - mehr nicht, atlana 05.08.2011 08:32
 RE: Ein Schritt - mehr nicht, Friedensreich 05.08.2011 09:16
 RE: Ein Schritt - mehr nicht, atlana 05.08.2011 09:36
 RE: Ein Schritt - mehr nicht, landlerin 05.08.2011 20:38
 RE: Ein Schritt - mehr nicht, nicolai 07.08.2011 13:01
 RE: Ein Schritt - mehr nicht, landlerin 07.08.2011 19:30
 RE: Ein Schritt - mehr nicht, atlana 07.08.2011 23:16
 RE: Ein Schritt - mehr nicht, Friedensreich 08.08.2011 15:09
 RE: Ein Schritt - mehr nicht, atlana 08.08.2011 16:26

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drowning drowning ist männlich
Bakkalaureus


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ist es wenn die FPÖ den Königshofer suspendiert, weil der die Handlungen des Norwegers Breivik beschönigt und relativiert hat.

In Wahrheit ist es nicht die Einzelperson Königshofer, sondern die Partei-Struktur der FPÖ, die an ihrem rechten Rand ein Sammelbecken von Rechtsextremismus über die Jahre hinweg pflegt(nicht nur Haider), die man schwerlich mit der Integration von ansonsten "guten Bürgern" ummänteln kann.

Wer die Facebooks, die Twitters, die Studi's von Wikileaks bis Google, die Foren in den USA und Europa sichtet, wird konfrontiert mit unzähligen Beiträgen, in denen Breiviks Taten "gehuldigt" , "verstanden" oder sonstwie gutgeheißen werden.

Die sozialen Netzwerke, die der Rechtsradikalismus aufbaut kündigt an, dass zurückgegangene Mitgliederzahlen und verringertes Sympathisantentum nichts an der Größe des Pools rechtsradikaler Ideen vermindert hat.

Ja im Gegenteil, werden Gelder für politische Bildung, für humanistische, ästhetische und ethische Programme gestrichen,oder gekürzt und einseitig in den Schulen auf die Religion gesetzt.

Dass es die religiösen Grundmuster sind, die uns Typen wie die Breiviks einbrocken, wird beflissen unterschlagen. Ja schnell wird über die auch religiöse Motivation des Breivik hinwegdiskutiert. Dabei muss man es sehen:

"Alle Kriege, Bürgerkriege und Konflikte der letzten 1700 Jahre waren auch religiös motiviert."

Vor unseren Augen spielt sich ab, dass die Gewalt religiöse Ursachen hat, die mit den imperialen Gelüsten, den kolonialen Ansprüchen korrelieren. Man muss sich nur die Texte betrachten, mit denen die Sklaverei gerechtfertigt wurde, zu der Kirchenvertreter aussagten, dass "Schwarze keine richtigen Menschen vor Gott seien." Damit wurde Sklaverei in den USA noch im 20. Jahrhundert ausgeübt.(Siehe auch die 3000-jährige Geschichte der Sklaverei von Delacampagne).

Oft sieht man den "Wald vor lauter Bäumen nicht" war doch beispielsweise das Konzil von Nicäa(326 u.Z.) quasi die Erfindung des Kapitalismus, der ja der verlängerte Arm des Feudalismus ist.

Und in Wahrheit sind Menschen unbegründet schnell bereit rechtsradikalen Aussagen allzu schnell zu folgen, da es sich doch um diesselben Termini, diesselben Intensionen handelt mit denen man Jahrhunderte die Willkür der Inquisition ausübte. Bei der Suche nach dem Sündenbock, egal ob es sich um die "Pest" oder die Inflatioon handelte war man früher schnell fündig: "Die Juden".

Wer hat indokdriniert, dass es jeweils die "Juden" sind, die für alle und jede Unbill die Verantwortung tragen? Der Katholizismus!

Wer versucht heute zu indoktrinieren, dass solche Attentate, dass es die Königshofers, die Mahlers und die Breiviks gibt, möglich sind/ist?

Der Schoß ist fruchtbar noch.....
29.07.2011 12:19 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Natürlich gehören Politike aller Parteiendie sich unkorrekt verhalten von ihren Funktionen entfernt. Vorab möchte ich festhalten, dass ich weder Mitglied eine rechten Organisation noch deren Anhänger bin. An sich habe ich auch gegenüber dem Islam und anderen Gemeinschaften keine Vorurteile, kann aber die Angst und die Reaktion vieler einfacher Menschen nachvollziehen. Meistens wohnen diese Leute in Städten bzw. in Stadtbezirken mit überwiegendem Anteil an Zuwanderern. Ähnlich wie in Berlin gibt es auch in Wien Bezirke mit dominierendem Anteil an Muslimen. Die verhalten sich, das ist meine Erfahrung, alles andere als tolerant gegenüber der alteingesessenen Bevölkerung. Diese Einheimischen, meist der Generation 60+ zugehörig, können sich nicht so ohne weiteres durchsetzen, bzw. auf ihrem Recht bestehen, da sie die Reaktionen der in größeren Gruppen auftretenden Immigranten fürchten. In Wien geht das soweit, dass z.B. ganze Parkanlagen von Türken okkuppiert werden und es den einheimischen Kindern unmöglich machen dort zu spielen oder ihre Freizeit zu verbringen. Ähnlich ist es auch in Häusern mit überwiegend zugewanderten Mietern.

Ein kleines Beispiel soll das noch illustrieren: Vor etwa 20 Jahren wohnte ich auch in einem solchen Bezirk (für mich ohne Probleme da ich teilweise und sehr lückenhaft arabisch und türkisch spreche) . Anlässlich einer geplanten Urlaubs und Geschäftsreise in die Türkei erklärte mein damals 14 jähriger Sohn: "Wenn ich einen Türken sehen will, gehe ich in den .....park" und blieb freiwillig zuhause.

Das machen sich natürlich rechtspopulistische Perteien zunutze und können so mit markigen Sprüchen Stimmengewinne erzielen. Bei der letzten Wahl, war der Erfolg signifikant, denn in allen Bezirken Wiens mit hohem Ausländeranteil, waren die rechten Parteien im Vorteil.

Leider können, und ich unterstelle wollen, Grüne und Rote (die Schwarzen nicht ausgenommen) nicht den richtigen Umgang sowohl mit Einheimischen und Migranten finden, da sie einen großen Anteil ihrer Stimmen aus diesem Bevölkrungsteil bekommen. Dass sie dabei Stammwähler verlieren dürftte kalkuliert sein, da man damit rechnet dass die Zahl der wahlberechtigten Einwanderer steigt und die Stimmverluste damit ausgleicht. Die in die Defensive gedrängten Bewohner dieser Bezirke haben fast keine Wahl als die Partei (en) zu wählen, die ihnen verspricht, ihnen hier beizustehen.
03.08.2011 14:39 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
drowning drowning ist männlich
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Von welchem Sprachlichen und Geistigen Fundus reden wir. Natürlich können sich die Gebildeten in aller Welt untereinander sagen: Ach was sind wir froh, dass wir nicht so dumm sind wie die Massen, die sich nicht über die schönen und wahren Dinge der Welt unterhalten können.

Wir haben einen Schopenhauer, der als Bildungsbürger es vormachte wie Politiker sich verhalten können: Man predigt Wasser, trinkt aber selbst Wein. Während Schopenhauer das skeptisch-pessimistische - mitleidige Weltbild entwarf predigte er die Askese, war aber bei jeder Völlerei zugegen.

Die Übereinstimmung von Denken und Handeln als Fehlanzeige. Das kennen wir von Nietzsche auch, in anderer Weise zwar, aber immer mit dem Tritt gegen den Pöbel, die Unterschichten, die ja durch die angeblichen Führer, die Gebildeten, in ihre pöbeligen Lagen kamen.

Dieser Widerspruch setzt sich bei den Feiern des bayerischen "Kini" in eklatant verlogener Weise fort, den man als "Märchenkönig" würdigt, der aber in Wahrheit ein Despot war, der nicht nur seine Dienerschaft schlug und umbrachte, sondern auch seinen sexuellen Gespielen, den Schauspieler Kainz bis auf die Knochen quälte.

Außerdem verging sich der Gehuldigte sexuell an seinen Reitersoldaten, die er zwang, mit ihren Pferden zu kopulieren.

Während die bayerische Bevölkerung hungerte, ließ sich der "Kini" die Zeichnungen aus Versailles kommen, nach denen er seine Nachahmungen erbauen ließ, von Baumeistern deren Namen weit weniger genannt sind, als die des "bösartigen" Menschen Ludwig II, der sich mit Champagner und Cognak täglich volllaufen ließ, um überhaupt den Mut zu haben sich den Würdenträgern zu stellen.

Schaut man auf die Bildnisse des Despoten Ludwig II dann sieht man eine ansehnliche Person. Wer weiß denn schon was für eine verfettete und aufgedunsene, vom Alkohol. gezeichnete Persönlichkeit der "Kini" war.

Immerhin war Bayern durch Wilhelm und seinen Sohn und Mitregenten Maximilien im 17. Jahrhundert zum ersten klerikalfaschistischen Polizeistaat entwickelt worden(Siehe Deschner Bd IX S.202)

Zahlreiche Widersprüche aller Art,auch die mit Alkohol und sexuellen Quälereien gibt es auch im Islam. Die Archive sind voll davon. Nur die mangelnde Bildung der Untergebenen macht es möglich, dass die Empörung in Grenzen verläuft, selbst jetzt wo die Rebellionen gegen autokratische und feudale Herrscher im Gange sind weiß man: Die wahre Wand, das wahre Hindernis für die Wahrheit über die Wirklichkeit ist die Religion. Sie ist das Hindernis für Emanzipation und gegen die Demokratie. Ein geistiger Angriff auf die Religion fand noch nicht statt, obwohl das weltweit längst erforderlich wäre.

Im Privaten,auf der Ebene des Hauses, der Wohneinheiten, der Straße, des Bezirks, der Stadt der Region oder dem Land ist man nicht so weit voneinander entfernt und man kann sich wenn nicht in Freundschaft, dann mit Toleranz begegnen. In den Bildungseinrichtungen dann wird es wieder schwieriger, weil die Konkurrenz gesetzt ist und die Zielvorgaben der Unternehmen, der gesellschaftlichen Entwicklung vorgibt.

Im Einzelnen jedoch, Friedensreich, ist ihre Schilderung, ihr Text lebensnah und zeigt Realitäten auf, der sich keine(r) zu verschließen braucht.

Die Tatsache jedoch Friedensreich, dass der Islam durch sein Selbstverständnis Ressentiments gegen den Westen lehrt, in den Kindergärten, den Schulen und Universitäten, was den Diplomaten des Westens nicht verborgen geblieben war, wirt die Frage auf: Warum haben die Diplomaten nicht bereits in den früheren Jahrhunderten, dem letzhten Jahrhundert oder wenigstens die Jahrzehnte vor dem 9/11 dies nicht publiziert, sondern sich durch den Kontakt nur zur Führungsebene oder der bildungsbürgerlichen Kreise beruhigen lassen, dass doch alles "in Ordnung sei"?

Mit freundlichen Grüßen
04.08.2011 21:11 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Im 19.Jh. war der Druck des Islam in Europa kaum spürbar. Ausserdem war vor 100 Jahren auch in Europa die christl. Gesellschaft nicht gerade frei. Wie Du weisst hatten bis Anf. des 20. Jhdts die Frauen nichteinmal noch das Wahlrecht.
Generell war es egal ob man Katholik oder Muslim war, der Druck war annähernd derselbe. Erst nach etwa 25/30 Jahren nch den 2. Weltkrieg setzte die nahezu unkontrollierte Zuwanderung muslimischer Arbeitssuchender ein, die dann noch durch "Familienzusammenführungsprogramme" verschärft wurde. Es war eindeutig ein Fehler der damals Regierenen (in D und A) den Leuten nicht sofort ihre Grenzen aufzuzeigen und zu verlangen, sich bedingungslos der Verfassung unterzuordnen. Die Religionsfreiheit wäre deswegen ja nicht abgeschafft worden. Nach und nach haben sich zugewanderte Muslime über ihre Religion zu organisieren begonnen. Damit ist es jetzt so weit, dass in einigen Staaten, in Bezirken mit starkem muslimischen Bevölkerungsteil, in bestimmten Teilen der Rechtsprechung bereits Muslimische Recht angewandt werden darf. (Ich verweise auf GB wo im Familienrecht und Erbrecht für Muslime Schariatsrecht angewandt werden kann, soferne es mit der Verfassung vereinbar ist.) Das sind nach und nach ganz kleine Schritte, die eben dann nicht mehr wiederrufen werden können.

Außerdem ist noch zu bedenken dass den christlichen Kirchen die Gläubigen in Scharen abhanden kommen. Der Rest der noch den Kirchen verbleibenden "Gläubigen" ist eher desinteressiert. In dieses entstehende Vakuum stoßen dann die besser motivierten und wie ich meine auch gläubigeren Muslime nach. Wir dürfen uns nicht wundern, dass, wenn wir kampflos resignieren und nur jammern, irgendwann einmal (ich nehme an in 40/50 Jahren) der "Point of no return" erreicht ist. Daher sollten sich mMn auch die Atheisten und Agnostiker organisieren um in der Politik auch mitreden zu können. Ich nehme an, bei entsprechendem Programm könnte daraus sicher eine 15-20% Partei, zumindest in Österreich, werden.
04.08.2011 23:58 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Ja Friedensreich antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

gerade im 19. udn 20. Jahrundert war der Druck im Christentum groß, sich der islamischen Religion zu erwehren. Die Hassprediger auf beiden Seiten gab es damals schon. Selbst der Großmufti von Yerusalayim/El Quds/Jerusalem Amin al Husseini war jahrelang Hitlers Gast, weil es darum ging eine Verwandtschaft zwischen Juden und Arabern auszuschließen, da Genealogen beide Völkerschaften unter Semiten einordnen. Dafür sollten die Rasseideologen Hitlers Hilfestellung leisten.

Außerdem ging es darum dass Hitlers Truppen über den Kaukasus im Rücken des entstehenden jüdischen Staates einfallen sollten, um die Juden erneut in die Vertreibung zu bringen, oder sie auszulöschen.

Auch im 20.Jahrhundert waren Muslime unterwegs das Leben in den westlichen Einflussspären zu erschweren oder harmlose christliche Toruisten vor Luxor abzuknallen, die Botschaften der USA in Tansania und Kenia in die Luft zu sprengen oder westliche Touristen inin einer Synagoge auf Djerba in einem Feuersturm auszulöschen.

Davor hatte Sirhan Sirhan versucht die USA duch Mord an den Kennedys die amerikanischne Expansionsgelüste zu behindern.

Auf beiden Seiten waren Mordbrenner unterwegs. Im 19.Jahrhundert war sich Christentum und Islam nur in der Behandlun g der Sklaven einig. Die christlichen Prediger(nicht alle) sprachen den amerikanischen Sklavenhaltern das Recht zu Sklaven zu halten, in dem die Sklaven nicht ein "Art Menschen seien, wie die Weißen."

Die Tatsache, dass der Kurde Selhayattin(Saladin) den Islam zum Sieg über die Kreuzfahrer geführt hatte, wurde von den Päpsten, auch dem heutigen nicht vergessen. Sich gegenseitig die Religion madig zu machen ist Alltag. ZUmal die Christen an der Seite Hitlers standen(Zentrum/Ermächtigungsgesetz) um den Juden das Leben zu nehmen, die man für Gottesmörder erklärt hatte. Das war die Gemeinsamkeit des Islam mit dem Christentum, die beide den Juden >Hass entgegenbringen, aus unterschiedlichen Gründen. So erlebt man, in Ägypten, dass Väter ihre Sohne die Namen von Eichmann, Himmler oder Hitler geben, um Ihrem antijüdischen verhalten Ausdruck zu verleihen.

An den Forschungsergebnissen der Genealogen indes hat das nie etwas geändert: Juden und Araber sind miteinander verwandt, weil sie beide den Semiten zugerechnet werden.(Andere Vermischungen ausgenommen).

Die islamischen Gläubigen können sich nicht so leicht von ihrer Religion abwenden wie die Christen. Abtrünnigkeit bedeutet immer noch die Todesstrafe, wobei es inzwiswchen so viele Abtrünnige tatsächlich gibt, dass der Islam schon Massenmord begehen müsste, der aber durch die unterschiedlichen Staatsformen und unterschiedlicher Religionspraxis, faktisch ausgeschlossen ist.

Nichtsdestoweniger werden die Abtrünnigen, wo dies dem islamischen Klerus möglich ist verfolgt.

Aber auch Christen, die sich von Ihrer Religion haben es schwer, weil sie um ihr Einkommen fürchten könnten, bestimmte Jobs ihnen nicht mehr zugänglich sind und die Reputation Schaden nehmen kann.

Der Weg in die Emanzipation ist weit. Das Wahlrecht der Frauen kam in der Tat später als das Wahlrecht der Frauen in der Türkei. Das ist aber eine Ausnahme und ist allein dem Parforce->Ritt in Sachen gesellschaftlicher Umgestaltung durch den Kemal Pasha Atatürk, zu verdanken
Mit freundlichen Grüßen
05.08.2011 12:01 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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der fehler war vor allem auch, daß man davon ausgegangen ist, "gastarbeiter" würden ohnehin wieder gehen.

allerdings verstehe ich das mit den christen nicht:
"Außerdem ist noch zu bedenken dass den christlichen Kirchen die Gläubigen in Scharen abhanden kommen. Der Rest der noch den Kirchen verbleibenden "Gläubigen" ist eher desinteressiert. In dieses entstehende Vakuum stoßen dann die besser motivierten und wie ich meine auch gläubigeren Muslime nach."

wobei stoßen die muslime nach?

ich denke auch nicht, daß das gegenteil von islam christentum ist. das gegenteil von islam ist säkulares europa, und bei allen schwächen, die verschiedene europäische staaten haben, wenn es um die trennung von staat und kirche geht, ingesamt ist europa immer noch die säkularste gegend der welt (als region gesehen, einzelstaaten zb polen vs. kanada)

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05.08.2011 07:55 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Roland
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Zitat:
Original von atlana
das gegenteil von islam ist säkulares europa, und bei allen schwächen, die verschiedene europäische staaten haben, wenn es um die trennung von staat und kirche geht, ingesamt ist europa immer noch die säkularste gegend der welt

Der erste Teil deines Satzes ist wohl wahr, und auch dem zweiten Teil stimme ich zu, da du vorsichtshalber ein "noch" eingebaut hast, was angesichts der Realität auch notwendig ist: statt den säkularen Staat zu festigen, versuchen fast alle Regierungen Europas, den organisierten Aberglauben dadurch zu festigen, dass sie alle Formen desselben mit den gleichen Privilegien auszustatten versuchen. Mich erschreckt auch, in welchem Maß ehemals säkulare Parteien (bei uns SPÖ, FPÖ, GRÜNE) bereits "religiös" unterwandert sind, sodass ihnen fremder Aberglauben näher steht als Vernunft.

Die Idee einer säkularen Partei, die <Friedensreich> eingebracht hat, erscheint mir daher gar nicht so abwegig - dafür könnten sich durchaus auch abergläubische Menschen interessieren, die kein Interesse daran haben, ihrem Aberglauben politische Macht zu gewähren. Das dürfte meiner Einschätzung nach, zumindest in den größeren Glaubensgemeinschaften, in Österreich die Mehrheit sein.

Säkularität war und ist meines Erachtens nicht das Problem des LIBERALEN FORUMS, da hakt es eher am Parteiprogramm.

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Der abrahamitische Gott ist eine kranke Männerfantasie.
05.08.2011 08:27 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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du hast unbestritten recht, was die regierungen angeht, und wie tief man zb in österreich noch im katholischen filz steckt, fällt einem auf, wenn man ein bißchen woanders lebt.

bei der säkularen partei bin ich allerdings skeptisch. viele leute haben eine irrationale angst vor säkularismus und politischem agnostizismus. außerdem wäre es, wie du schon sagst, eine frage des restlichen parteiprogrammes. NUr säkularismus wäre wahrscheinlich nicht genug.

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05.08.2011 08:32 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Friedensreich Friedensreich ist männlich
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@Atlana
Das habe ich falsch formuliert, ich meinte, dass im Gegensatz zu den nicht engagierten bzw. desinteressierten Christen die Muslime doch mehr Flagge zeigen als die Christen. Daher hat man den Eindruck, obwohl es derzeit nicht so ist, dass die Muslime successive mehr Einfluss nehmen. Das ist aus SDicht der Muslime in Ordnung aber wir sollten uns auch entsprechend positionieren. Darum geht es mir eigentlich.
05.08.2011 09:16 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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ah, jetzt hab ichs verstanden Augenzwinkern

da hast du recht. man sieht es ja auch bei umfragen, in denen leute schätzen sollen, wieviel prozent ausländer wo wohnen - da werden immer viel zu hohe zahlen vermutet.
und auch in vierteln mit hohem ausländeranteil sind frauen in verschiedenen formen muslimischer kleidung auffälliger als durchschnittsjeansträgerinnen wie ich. das ist wahrscheinlich noch nichteinmal irgendwie rassistisch, sondern der menschlichen wahrnehmung geschuldet. mir geht es beim lesen so: ich finde, autoren sollten extrem sparsam sein mit der verwendung von rufzeichen. wenn in einem text ein bißchen mehr rufzeichen auftauchen, stört mich das sofort. wenn man aber genau hinsieht, sind es immer noch wesentlich weniger rufzeichen als gewöhnliche punkte. nur lese ich über punkte drüber, während ich über rufzeichen im lesefluß stolpere.

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05.08.2011 09:36 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
landlerin landlerin ist weiblich
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Hallo Friedensreich......ich glaube auch dass eine Partei welche klar dafür steht, dass Religion eine Privatsache zu sein hat und ein vernünftiges politisches Programm aufweist, durchaus Chancen hat. Wenn ich in ein paar jahren in Pensi bin hätte ich auch mehr Zeit, mich in eine solche Richtung zu engagieren. Allerdings.....wie ist das dann mit den Nudelsiebträgern? Einen Gegenpol zur "Christenpartei" und Dr. Gehring muss ich auch nicht unbedingt haben.... Augenzwinkern
Aber Schwarz wähle ich bei Bundeswahlen mit Sicherheit nicht mehr. Auf Landesebene vielleicht, in der Gemeinde sicher.
landlerin
05.08.2011 20:38 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
nicolai nicolai ist männlich
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Eine derartige "säkulare Partei" würde, trotz offenbar gegenteiliger Erwartungen und Hoffnungen, voraussichtlich das Schicksal diverser anderer Mikro-Parteien erleiden (Monarchisten, Piraten-Partei, Autofahrerpartei, etc.), da sie sich (der Natur der Sache gemäß, ist doch der Name Programm) aus areligiösen Personen unterschiedlichster Weltanschauungen zusammensetzen würde, deren voraussichtlich einzige wirkliche gemeinsame Basis die "Säkularisierung" des österreichischen Staates und Volkes ist. Dieses allein aber ist entschieden zu wenig, um mehr als ein paar mögliche "Achtungserfolge" durch die Stimmen einiger "Unzufriedener" und "Chauotenwähler" einzufahren. Und eine denk- und praktizierbare abgewandelte Form (wenn auch mit offizieller Hauptkompetenz "Umwelt", bzw. "Soziale Gerechtigkeit" gibt es bereits mit den Grünen, bzw. der KPÖ. Eine weitere "Zwergpartei" mit ähnlichen Kernkompetenzen würde meiner Meinung nach nur zu einer weiteren Aufsplitterung des ohnehin breits ziemlich geschrumpften möglichen Wählerpotenzials führen, bzw. eben für einige Leute eben als eine Art Sprungbrett zur "politischen Profilierung" dienen, beides ist meiner Ansicht nach eher kontraproduktiv; weitaus mehr Erfolg verspräche ich mir in dieser Hinsicht von einer Art "Infiltration" bereits bestehender Parteien durch interessierte und motivierte areligiöse Personen, mit dem Ziel, durch Einflußnahme auf deren bestehende Entscheidungsstrukturen langfristig die Zielsetzungen und Strategien dieser Parteien im gewünschten Sinne zu verändern oder diesbezüglich als brauchbar und wünschenswert anzusehende Denk- und Strategieansätze subtil zu forcieren und zu unterstützen.
Dafür anbieten würden sich meines Erachtens die beiden vorerwähnten Parteien (KP, bzw. Grüne), da in ihnen ohnehin bereits ein nicht unbeträchtliches Potenzial an Atheisten und Säkularisten akkumuliert ist, aber auch die Großparteien sind durchaus bis zu einem gewißen Grad (Parteistrategen rechnen in Wählerstimmen, und in nichts anderem) zu einem Einschwenken in Richtung auf mehr Säkularisierung motivierbar, wenn man ihnen (von innen) das mögliche Wählerpotenzial im Vergleich zum Machtverlust (durch verschlechterte Beziehungen zu den Großreligionen) glaubhaft vorrechnet und geeignete, bzw. gangbare Wege aufzeigt.
Säkularismus oder Atheismus ist alleine eben kein "verkaufbares" politisches Programm, und, wie schon erwähnt, einer "Ausweitung" desselben auf die verschiedenen Themen des breiten politischen Themenspektrums steht eben die (glücklicherweise) doch sehr ausgeprägte Individualität (vor allem der politischen Ansichten) der Ansichten der meisten Freidenker und Humanisten entgegen, die sich kaum auf eine "geeinigte Linie" werden festlegen lassen wollen; als diesbezüglich sehr anschauliches Negativbeispiel diene interessierten Personen die Österreichischen Piratenpartei (die in anderen Ländern erstaunliche Erfolge verzeichnen konnte), und deren Versammlungen (wenn man das überhaupt so nennen kann) und Foren jedermann offenstehen; ein Besuch dieser erklärt dem/der Interessierten vermutlich weitaus besser, als ich es in Worte zu fassen in der Lage bin, was ich meine...

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...natürlich hab´ ich leider recht !
07.08.2011 13:01 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Naja, lieber Nicolai.......es könnten auch solche wahren Geschichten zum Umdenken führen. Eine Bauernfamilie, auf rk und Pfarrer nie was kommen lassend, wollte ein paar Hektar vom angrenzenden Wald kaufen. Der Preis war bereits ausgehandelt, die Formalitäten im Laufen.....auf einmal wollte der Verkäufer vom Verkaufen nichts mehr wissen. Der Wald hat inzwischen einen neuen Eigentümer........die römisch-katholische Kirche. Und die Bauersleute eine Riesenwut....
landlerin
07.08.2011 19:30 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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lachmitot
das leben ist schon manchmal ironisch... und die kirche wird gut gezahlt haben...

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07.08.2011 23:16 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Dass die Kirche mehr zahlt glaube ich eher nicht. Aber so ein Verkauf gehört öffentlich abgehandelt, dann soll das Waldstück der Bestbieter bekommen - so verlangt es der freie Markt. Aber den Trumpf den die Kirche hat : vielleicht Vergeben aller Sünden des Verkäufers und die seiner gesamte Familie mit Himmelseintrittsbonus unmittelbar nach den Tod, ohne Anstellen in einer Warteschlange und das ohne weitere Überprüfung der Paradieswürdigkeit. Das ist doch etwas das man mit Geld nicht kompensieren kann !!!!

Noch ein Extra ! für Atlana.
08.08.2011 15:09 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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Zitat:
Original von Friedensreich
Noch ein Extra ! für Atlana.


ich hab mich auch pawlowmäßig gekrümmt Lachen

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08.08.2011 16:26 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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