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nicolai
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...beide nicht gekannt - aber jetzt hab´ ich diese Wissenslücke ja, dank Dir, schließen können...
:hans:
...obwohl ich für gewöhnlich deutschsprachige Kabarettisten vorziehe (a little bit lacking practice in English and faaaar to lazy to work on this...
)...
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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29.05.2011 12:50 |
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atlana
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auf tim minchin bin ich über seine hymne auf seine aufblasbare puppe gekommen, die ich mal zufällig gehört hab ("inflatable you" http://www.youtube.com/watch?v=IOuqEzmg304 ). dann habe ich "storm" gehört, und damit hatte er mich. schon allein die sache mit den warnenden blicken von frau und gastgeberin - derartige blicke bekomme ich bei familienfeiern und anderen festivitäten oft genug zugeworfen
ps: das mitm lazy kann ich nachvollziehen. ich muß grad mein griechisch nachadjustieren, und verhilft mir abwechselnd zu anfällen von spontaner narkolepsie und kreischen...
__________________ ubi dubium ibi libertas
The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
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29.05.2011 13:06 |
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nicolai
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Tja, meine Liebe, niemand hat Dich dazu gezwungen, ausgerechnet Althistorikerin zu werden...
...aber gelegentlich erweisen sich Kurzbesuche lokaler Kaffehäuser oder "Weana Beisln, Branntweiner oder Stehweinstuben", vorzugsweise in Naschmarktgegend als erstaunlich beruhigend auf überforderte Sprachzentren in verwirrten Hirnen und bieten erfrischend entlastende Einblicke in "sprachlich verwandtere" Idiome...("Hearst, Koubara, moch kaane Bresel und schiaß ma no a Bauchal auf mein Deckel, waal nexte Wochn, waunn de Hocknstaadmarie zuawewochst peck i eh den gaunzn Baam" - "Bist deppat, Aungstraahta, waunnst ohgstiert bist daunn hau Di ieba d Haisa und moch do kaan Paahöö, sunst kriagst an Kööch mit mein Bugl...")...
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29.05.2011 14:44 |
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atlana
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ich weiß, daß ich selbst schuld bin, aber ich hab in meinem studium die zwei semester griechisch abgesessen und den schmarrn dann ignoriert. das fällt mir jetzt ein bißchen auf den kopf.
und im gegensatz zum griechischen verstehe ich das wienerische mittlerweile ziemlich gut. dabei muß ich mir wenigstens nicht gedanken machen, welchem stamm der a-deklination bahöö angehört und welches geschlecht hocknstaadmarie hat. davon hängt es nämlich ab, ob der götterverdammte genitiv singular auf –ou endet, wie etwa beim maskulinen polítes, oder vielleicht doch auf -es wie bei den weiblichen worten, die denselben stämmen angehören wie psyché oder glotta. es könnte natürlich aber auch demselben stamm angehören wie alétheia, das ebenfalls ein femininum ist, das nach der a-deklination dekliniert wird, oder vielleicht dem von chóra, die beide besagten genitiv auf –as bilden siehst du mein problem
?
griechisch ist sch*****.
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29.05.2011 16:36 |
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nicolai
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shocking - ich wußte ja gar nicht, welch abgrundtiefe, hinterhältig abgefeimte Bösartigkeit sich hinter harmlos anmutendem tsatsiki, pita oder "griechischem Kaffee" verbirgt; vielleicht solltest Du einfach auf zazik, ekmek und "türkischen Mocca" umsteigen...
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31.05.2011 21:50 |
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atlana
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und das ist ja überhaupt der gipfel - mit altgriechisch kann man im heutigen griechenland noch nichteinmal einen kaffee bestellen oder ein schild entziffern!
macht aber nichts. ich gehöre zu der perversen spezies, die drei wochen in ganz griechenland (inseln und festland) herumgetingelt sind und a) total enttäuscht waren und b) nicht vorhaben, wieder hinzufahren
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01.06.2011 08:01 |
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nicolai
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Da gibt´s eigentlich nur Eines : zur Haupturlaubszeit in Österreich oder Deutschland bleiben, denn dann ist all das Volk, daß einem die Lust auf Spanien, Italien, Griechenland und sonstige "südliche" Länder auszutreiben imstande ist nämlich zu Millionen ebendorthin gepilgert, um jene Länder zu verseuchen, während sich in ihren Herkunftsländern idyllischer Frieden und angenehme Ruhe zu verbreiten pflegt...
Was allerdings die Sprache anbelangt, so darf ich vielleicht darauf hinweisen, daß man auch hierorts kaum verstanden werden dürfte, verfiele man auf den absurden Einfall, dem Wunsch nach einem "Großen Schwarzen" oder einem "Schnitzel" in althochdeutscher Sprache Ausdruck zu verleihen...
...und zu erwarten, daß etwa die Speisekarte oder diverse Straßenschilder in Futhark gehalten sind erscheint mir ebenfalls ein wenig abgehoben...
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02.06.2011 10:22 |
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nicolai
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"Ih wuhlet hiuti aina snizzal ezzan" ???
Woaß aa nit genau...
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02.06.2011 10:35 |
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landlerin
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Aaber anes das gutt iss denn behumse lass iii mii niich.......(Schlesisch)
landlerin
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02.06.2011 11:21 |
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atlana
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du hast es erfaßt. ich wurde zwangsverpflichtet (uniexkursion), zur heißesten hauptsaison mit vierzig mann studenten und studentinnen in einen bus und in mehrbettzimmer zusammengesperrt (was meiner eremitischen natur grauenhaft zuwiderläuft, da werde ich einfach nur grantig), an jedem einzelnen platz mit referaten gequält, von einem touristischen klischeeort zum nächsten gekarrt (naxos! athen! santorin!) und von interessanten ereignissen zuhause abgehalten (etwa meiner damals ganz neuen freundin und der geburt meiner nichte).
die meisten sehenswürdigkeiten waren einfach nur enttäuschend, so zb ein heratempel, der in der übung vor der exkursion als riesige anlage mit drei säulenreihen angepriesen wurde. vor ort war dann einfach NICHTS.
die ernährungslage war katastrophal, weil man in touristenorten zu üppigen preisen nur den allergrößten dreck bekommt, und den mußten wir runterschlingen, da die mittagspause meist nur auf eine halbe stunde angesetzt war. die akropolis hat keinen lack, wenn man bauchweh von mcdonalds-pommes hat, die das einzige sind, was das studentische budget in der athener innenstadt gerade noch erlaubt. mcdonalds war aber eh schon egal, weil praktisch auf jeder restaurantkarte, die ich gesehen habe, vorrangig "snitsel" und ähnliches angeboten wurde. und verdächtig viele eisbeine.
die reisegesellschaft war furchtbar. typische vertreter waren etwa die hoffnungsfrohe religionslehrerin in spe ("warum glaubst du nicht an gott?" – "warum glaubst du nicht an zeus?") oder der schönling für arme, der beim betreten der fähre in venedig das tshirt abgelegt und selbiges bis zur rückkehr ins heimatliche bozen nicht mehr angezogen hat, um möglichst alle in den genuß seines oberkörpers kommen zu lassen (nur im schwulenparadies mykonos hat er sich verhüllt, der feigling). oder die frau, die den aufstand geprobt hat, weil man in der türkei, von griechenland kommend, zehn euro für ein tagesvisum ablegen muß. ihr hat das prinzip visum nicht eingeleuchtet, denn sie hat offenbar noch niemals vorher etwas davon gehört. sie war baß erstaunt von den ganzen bunten pickerlen und stempeln in meinem paß. aber sie hat mir auch meinen fremdenlegionärssonnenhut gefladert, deshalb bin ich voreingenommen.
das einzige mal, als wir das meer in einer begegnung der dritten art erlebt haben, war auf naxos, als der bus mangels öffentlicher toiletten in einer kleinen bucht stehengeblieben ist, damit kolleginnen, die nicht hinter den busch gehen wollten, ins wasser pinkeln konnten (!!!!).
in ephesos war ich kurz davor, auf meinen bei den türkischen behörden hinterlegten paß zu scheißen und illegal in die türkei einzuwandern.
und um das klarzustellen: zu diesem zeitpunkt war ich im vergleich zu anderen schon viel herumgekommen, in wildere gegenden, das meistens nur zu zweit, auf eigene faust und selbst organisiert. wenn wir dabei ohne geld irgendwo in der pampa gestrandet sind oder beim essen am straßenkiosk eine kakerlake über den resopaltisch spaziert ist, hat mich das nicht weiter aufgeregt. aber griechenland im geführten rudel hat mich wirklich geschafft.
ps: landlerin und nicolai - danke für eure sprachlichen ausflüge
!
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02.06.2011 11:36 |
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nicolai
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Jaja, die "geführten Kulturreisen" - damit auch Herr Meier und Frau Müller sich damit brüste(l)n können, der Hauch vergangener Größe habe ihre Botox-geschönten und Airfreshener-gewohnten Riechorgane umweht; und dann schnell zurück in´s "all-inclusive-Paradies" zum "bunten Folkloreabend", oder so...
Ich bin der Meinung, ein oder zwei Tage in Piräeus und ein Retsinarausch in einem beliebigen griechischen Beisel vermitteln mehr von der griechischen "Kultur" als alle Ruinen der Akropolis zusammen...und wer "Sirtaki tanzen" lernen will, der lasse sich das gefälligst von "Alexis Sorbas" lehren, und nicht vom Animateur aus Niedersachsen...
Aber mein (und vermutlich auch Dein) Bild von diversen Ländern unterscheidet sich ohnehin grundlegend von dem des Touristen.
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04.06.2011 08:59 |
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Friedensreich
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Nach vielen selbst organisierten Reisen, die nach dem Schema: Nach dem Frühstück Kultur (alles was halt so anfällt) bis etwa 15 Uhr, dann bis spät in die Nacht in Beiseln mit Einheimischen "abhängen", wenn es geht ein paar Brocken der Sprache lernen.
Vor 2 Jahren machte ich eine zwar nicht ausschliesslich von der Uni veranstalteten Reise in den Jemen mit. Abgelaufen ist das ähnlich wie Du von Griechenland geschildert hast.
Mit ein paar höflichen Worten in Arabisch und 5 $ Bakschisch hatte ich immer ein Einzelzimmer. Nach 15 Uhr habe ich die Gruppe verlassen und mich in der Regel in ein Hamam verflüchtigt, manchmal auch unter Vortäuschung Muslim werden zu wollen, mich von einem Mullah zu Essen einladen zu lassen und mit ihm in der Moschee meditiert. Alles war noch besser als das lückenlos gefüllte Programm.
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05.06.2011 16:33 |
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atlana
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das kontemplative element sollte man nicht vergessen:
was soll ich mit "kulturreisen", wenn ich nicht einfach ein paar stunden still in der landschaft oder zwischen ruinen oder auf einem stadtplatz sitzen kann? wenn ich keine zeit für notizen, skizzen und musik habe?
wie soll man in einem fahrenden reisebus nachdenken, während einem ein hyperaktiver reiseführer per mikrophon dazwischenquatscht? reiseführer per se sind ja ein ärgernis; es gibt eine handvoll wirklich gute, aber die meisten sind egomanische selbstdarsteller. mir ist ein exemplar untergekommen, der mich blöd angeredet hat, weil ich an den hörnern von hattin lieber berenguier de palou und ramon llull hören und mir die schlacht vorstellen wollte als seinen halblustigen seichtigkeiten zu lauschen.
das ist im universitären bereich um nichts besser. das zwanzigste referat über die entstehungsgeschichte der johannesapokalypse, die protogeometrischen vasen von ismirdochwurschtwo und die römischen umbauten an der akropolis dienen nicht der bildung. sie dienen nur dem notengeben. der einzige nicht verlorene tag in griechenland war der vormittag, an dem wir in akrokorinth waren. es war ein wochentag und sehr früh, also war außer uns niemand da, und ich hab mich unerlaubt von der truppe entfernt. anstatt auf den gipfel zu wandern, um mir dort ein referat zur tempelprostitution mit den altbekannten pro- und contra-argumenten anzuhören, hab ich die schuhe ausgezogen und bin auf halber höhe in der ruine einer osmanischen moschee sitzengeblieben. einfach nur dazusitzen, in die landschaft zu sehen, zwischen disteln, leeren bierdosen, benutzten kondomen und "antiken inschriften" der dorfjugend, war bereichernder als die gesamte exkursion. und der geistige nutzen… ich habe herausgefunden, daß zikaden gänseblaue augen haben. und daß hinter dem bildungsmüll und der kitschromantik des neunzehnten und zwanzigsten jahrhunderts ein anderes griechenland liegen könnte. aber das läßt sich nicht in noten fassen, also war diese stunde universitär wertlos und hat mir obendrein noch ärger eingebracht.
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05.06.2011 18:09 |
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Friedensreich
Dozent/in
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Das sehe ich genau so. Ich habe es auf Grund meines Alters leichter, mich bei solchen Veranstaltungen abzusetzen, da ich auf eine Benotung nicht angewiesen bin. Deshalb besuche ich auch hin und wieder ein Seminar auf der evang. Theologie, weil dort die Streitkultur bestens funktioniert. Auch hier baruche ich mich mit Meinungen aus den vorerwähnten Grund nicht zurückhalten. Ich empfinde solche Diskussionen immer wieder erleichternd, man könnte sie mit "Stuhlgang" vergleichen.
Auf jeden Fall, ist meine nächste Reise, wahrscheinlich Iran, ohne Führer, denn ich kenne in Wien jede Menge Iraner aus der Fakultät, und da werde ich von deren Bekannten und Freunden weitergereicht, wenn es nötig ist. Das habe ich auch einmal in Syrien und in Jordanien gemacht, aber über eine Geschäftsverbindung aus meiner beruflich aktiven Zeit. Alles hat bestens geklappt und man kann sich in Ruhe überlegen was man sehen will.
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06.06.2011 10:35 |
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atlana
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als student ist man sowieso auf gedeih und verderb den professoren ausgeliefert, nicht nur auf exkursionen… aber das ist eine andere geschichte.
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06.06.2011 13:17 |
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