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Zum Ende der Seite springen böse philosophen gelesen?
Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 böse philosophen gelesen? atlana 07.05.2011 10:04
 RE: böse philosophen gelesen? Ramon 08.05.2011 17:01
 RE: böse philosophen gelesen? atlana 08.05.2011 18:56
 RE: böse philosophen gelesen? Ramon 19.05.2011 20:36
 RE: böse philosophen gelesen? atlana 19.05.2011 20:55
 RE: böse philosophen gelesen? atlana 20.05.2011 10:14
 RE: böse philosophen gelesen? Ramon 20.05.2011 11:38
 RE: böse philosophen gelesen? nicolai 20.05.2011 13:32
 RE: böse philosophen gelesen? atlana 20.05.2011 13:58
 RE: böse philosophen gelesen? nicolai 20.05.2011 15:03
 RE: böse philosophen gelesen? Ramon 20.05.2011 20:31
 RE: böse philosophen gelesen? atlana 20.05.2011 21:37
 RE: böse philosophen gelesen? nicolai 21.05.2011 11:26
 RE: böse philosophen gelesen? atlana 21.05.2011 12:18
 RE: böse philosophen gelesen? nicolai 23.05.2011 13:54
 RE: böse philosophen gelesen? atlana 23.05.2011 15:25
 RE: böse philosophen gelesen? Ramon 23.05.2011 19:30
 RE: böse philosophen gelesen? nicolai 24.05.2011 11:46

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atlana
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hat zufällig jemand schon dieses buch in die hände bekommen:
Philipp Blom, "Böse Philosophen. Ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklärung". € 25,60 / 400 Seiten. Hanser, München 2011

es ist schon seit einigen wochen (oder monaten) im buchhandel, es gab auch auf ö1 rezensionen dazu; philipp blom ist schließlich dort mitarbeiter. mich würde interessieren, ob es sich lohnt, sechsundzwanzig euro dafür auszugeben. das thema ist sehr interessant, aber ich habe manchmal so meine probleme mit philipp blom als radiomenschen.

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07.05.2011 10:04 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Ramon Ramon ist männlich
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http://www.perlentaucher.de/buch/35962.html

Ich hab es leider auch nicht gelesen.

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"Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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08.05.2011 17:01 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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danke! ich setze es mal auf meine liste, es wird aber noch dauern, bis ich es dann wirklich gelesen haben werde Augenzwinkern

nachtrag dazu: zuerst werde ich wahrscheinlich "lob der liebe" von alain badiou lesen, das könnte auch interessant sein.

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ubi dubium ibi libertas
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08.05.2011 18:56 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Ramon Ramon ist männlich
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Ich lese ja nie neue Bücher, was sich auch im Geldbeutel positiv bemerkbar macht. Kaum sind ein paar Jahre ( oder Monate) vergangen, dann bekommt man sie bei ebay für ein paar Euro.

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Sigmund Freud
19.05.2011 20:36 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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exakt deshalb wird es bei mir auch noch etwas dauern Augenzwinkern .

außerdem neige ich dazu, bücher die gerade alle lesen, NICHT zu lesen. da entgehen mir zwar so kapazunder wie daniel glattauer usw. aber damit kann ich leben Happy

(nix gegen glattauer. die hörspielfassung von gut gegen nordwind war eh ganz putzig.)

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19.05.2011 20:55 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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wenn wir schon bei büchern und philipp blom sind:
heute gabs auf ö1 eine relativ wohlwollende rezension von patrick bahners "die panikmacher". dabei haben mich aussagen schockiert, die mich ein bißchen herumstöbern haben lassen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Patrick_Bahners
http://www.zeit.de/2011/08/Interview-Bahners

verschleierung als zeichen der vornehmheit? necla kelek, seyran ates, ayaan hirsi ali und alice schwarzer als "rassisten"? staat soll scharia "wohlwollend betrachten"? (wobei ich sein argument nicht als pro-scharia interpretiere, sondern als contra-kirchenrecht, aber dem würde er wohl nicht zustimmen)

und den ganzen schmarrn von jemandem, der sicher nie die freuden der scharia an seinem eigenen leib spüren wird? er gehört als weißer, gut verdienender, gebildeter mann zu der privilegiertesten gruppe der welt, und dann hat er die frechheit, das leid anderer, nicht so glücklicher menschen herabzuwürdigen?

und reicht es nicht, daß man sich als durchschnittsfrau von islamisten und evangelikalen spinnern beleidigen lassen muß? muß man sich auch noch von einem gebürtigen deutschen auf seinem toleranz-trip blöd anreden lassen?
"Sie [die verschleierte Frau] schützt sich vor zudringlichen Augen und will ihrerseits nicht aufdringlich sein. Mit einem Blick ordnen wir ihre Erscheinung einem elementaren moralischen Gefühl zu, für das der Begriff der Scham steht. … Dazu gehört auch das Wissen um den Sinn des Verhüllens. In Tücher eingehüllt wird normalerweise das Kostbare. Die Verschleierung ist ein Indiz der Vornehmheit.“
was sind wir frauen ohne kopftuch denn? aufdringliche, billige schlampen?

eigentlich müßte man ihn wegen ehrenbeleidigung anzeigen.

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20.05.2011 10:14 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Das ist ein weiterer Grund, warum ich nur alte und gute Bücher lese.

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20.05.2011 11:38 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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...es is eh bekaunnt, daßs in Deina Bibliothek ausschaugt ois wia in an mitteloltalichen "scriptorium"... lachmitot
Der Vorteil von verstorbenen Philosophen ist der, daß sie ihre Ansichten nicht mehr persönlich verteidigen können, wenn man opponiert... Augenzwinkern

@ atlana

Der Gute hat aber nicht ganz zu Ende gedacht (will ich ihm `mal wohlwollend unterstellen) : denn bei dem angesprochenen "Wertvollsten", das "verhüllt wird" (man beachte die passive Form) handelt es sich doch um "Gegenstände des eigenen Besitzes", die man meinetwegen "zu schützen gedenkt", und nicht um freie eigenständige Wesen; woraus sich aus meiner Sicht ein mehr oder weniger charakteristisch frauendiskriminierendes und "männlich-chauvinistisches" Weltbild, bzw. eine prinzipiell diesgestaltige Sichtweise besagten Verfaßers zitierter "Weisheit" ableiten läßt : Frau = Besitz (wenn auch meinetwegen wertvollster).
Fazit : der Typ is a ausgmochta Oarsch !

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...natürlich hab´ ich leider recht !
20.05.2011 13:32 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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Zitat:
Original von nicolai
Fazit : der Typ is a ausgmochta Oarsch !


aber sowas gilt heutzutag als linker!

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20.05.2011 13:58 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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...zwischen göötn und sei is hoit a bißl a Untaschied; und fia mi zööht sowiasou nua, wos aana tuat, und net, ois wos daß aana güüt...

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...natürlich hab´ ich leider recht !
20.05.2011 15:03 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Ramon Ramon ist männlich
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Zitat:
Original von atlana
Zitat:
Original von nicolai
Fazit : der Typ is a ausgmochta Oarsch !


aber sowas gilt heutzutag als linker!


Ich wusste gar nicht, dass sich die FAZ einen "linken" Feuilletonchef hält. Lachen

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20.05.2011 20:31 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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ich weiß ja nicht, was der mann sonst so von sich gibt und kommunisten würd ich ihn auch nicht nennen, aber heute in dem blom-interview im radio hatte ich schon den eindruck, er möchte sich gern als linksintellektueller stilisieren.

natürlich könnte man jetzt sagen, daß sich links und linksintellektuell ausschließen, aber das ist nicht der punkt Augenzwinkern .

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20.05.2011 21:37 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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...man muß ihm allerdings zugute halten, daß er es sich offenbar zur Aufgabe gemacht hat, etwas "salonfähig" zu machen und zu verteidigen, was vom Standpunkt eines aufgeklärten und humanistisch denkenden Menschen nicht verteidigt werden kann; und Intellektualismus per se, egal ob links oder nicht, sagt prinzipiell nichts aus über die persönliche Geisteshaltung des "Intellektuellen", sondern nur über seine "vorgebliche Belesen- und Gebildetheit" (nein, bewußt nicht "Bildung") sowie seine Fähigkeit, dieselbe in hübsche Worte und fein konstruierte Sätze zu kleiden...
Man nehme nur etwa Andreas Baader (RAF), der dennoch ein despotisches, patriarchalisches und chauvinistisches Arschloch gewesen ist...
...oder, als Österreicher, Otto Mühl oder Günther Nenning, von denen ein Ähnliches behauptet werden kann. cool

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21.05.2011 11:26 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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frauen haben die linken noch nie so wirklich interessiert (noch nichteinmal in der "guten alten" 68er-zeit). wenn es darum geht, antirassismus gegen antisexismus zu stellen, hat immer schon der antirassismus gewonnen.

wobei moderene linke oft argumentativ eine strategie einsetzen, von der ich mir nicht sicher bin, ob das postmodern, dialektisch oder noch was anderes sein soll. jedenfalls fühle ich mich dabei immer dumm, weil offenbar die "linksintellektuellen" alle die logik verstehen, die meinem erbsenhirn aber verschlossen bleibt.

um das das illustrieren, ein beispiel: auf einer mit "antifa"-seite habe ich einen kurzen bericht über die greuel des internationalen frauenhandels gelesen. der artikel war mehr oder weniger eine aufzählung der grauslichkeiten, die man als menschenhändleropfer so durchmacht - das aufwachsen in armut in ländern, in denen krieg und seuchen herrschen, die tägliche (auch sexuelle) gewalt in besagten ländern, die falschen versprechungen von arbeit im goldenen westen, zt metaphysische einschüchterung (wie zb in nigeria, wo man frauen mit "flüchen" angst einjagt); systematisches brechen der persönlichkeit durch isolation, drogen, kontinuierliche vergewaltigung durch menschenhändler und zuhälter; bedrohen der zurückgebliebenen familienmitglieder; finanzielle und sexuelle ausbeutung in der zwangsprostitution; abschiebepraxis diverser westlicher länder uswusf. lauter schlimme dinge, wo man meiner meinung nach als linker einfach nur sagen kann, daß man sie stoppen muß.

unter dem artikel konnte man posten und es hat sich auch eine debatte entsponnen - und zu meiner großen verblüffung haben sich sehr viele leute, deren selbstverständnis als "linke" offensichtlich war, über den artikel aufgeregt. er sei rassistisch. er diskriminiere migrantinnen und sexarbeiterinnen, indem er sie als hilflose opfer darstelle. er marginalisiere sexarbeit und verdingliche die betroffenen von menschenhandel erneut, weil der artikel sie als machtlose objekte darstelle.

dasselbe muster begegnet einem praktisch überall, wo es um antisexismus gehen sollte. nachdem sich die logik von "nicht das verbrechen erzeugt opfer, sondern die berichterstattung über das verbrechen" so hartnäckig selbst in linkslinkesten kreisen hält, frage ich mich wirklich, ob ich einfach zu dumm bin, um die logik dahinter zu verstehen.

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21.05.2011 12:18 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Was wohl auch daran liegen mag, daß nicht alles, was als "links" deklariert wird auch tatsächlich mit den "als logisch und richtig empfundenen Ansichten" des modernen, humanistischen und (bedingt) freien, bzw. frei denkenden Menschen übereinstimmt (bzw. übereinstimmen muß;
...und weiters, daß man als "Linker" gewißermaßen ständig zu einem beinahe unmöglichen Balanceakt zwischen Ideologie, political correctness und eigenen Vorstellungen gezwungen ist, um auch nur ja nicht die "Gefühle" oder "Rechte" auch nur der kleinsten "Minderheit" oder "linken Splittergruppe" zu verletzen, was sich "unterm Strich" in oft unlogischen, widersinnigen und irrealen Äußerungen und Forderungen äußert, nur, damit der "persönliche Status" als "linksstehend" nicht gefährdet wird.
In der Hinsicht haben es "rechte" und "extrem rechte" Personen oder Gruppierungen eindeutig leichter...
Ein weiteres Grundproblem stellt auch die übliche Kategorisierung und Schubladisierung von "links", bzw. "rechts" dar, da diese gewißermaßen "von vorne herein" festlegt, was als "links" oder "rechts" zu gelten hat und gravierendere Abweichungen von der so installierten "Meinungsnorm" im Sinne eines "freien Denkens" erschwert oder überhaupt nicht mehr zuläßt, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, daß es sich bei Menschen um jeweils differierende, unabhängige und geistig mehr oder weniger souveräne und autonome Individuen handelt, die im anzustrebenden Idealfall ihre persönlichen Asichten als "Freigeist" oder "Freidenker" (und nicht nur im religiösen Sinn) äußern und nicht als "Linke" oder "Rechte"...

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23.05.2011 13:54 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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da hast du recht. das problem ist auch, daß sich "angehörige" bestimmter gruppen, die mit diskriminierung zu kämpfen haben (und somit als gruppe auch das recht haben, auf den tisch zu hauen und respekt zu verlangen), auf den diskriminiertenstandpunkt zurückziehen. man muß einfach das "recht" haben dürfen, jemanden unsympathisch finden zu dürfen, auch wenn diese person einer "schützenswerten" gruppe angehört.

noch ein beispiel aus der praxis: vor meinem umzug war ich in innsbruck bei einem vortrag zum thema "geschlechtsidentitätsstörung". im publikum saß ein mann-zu-frau-transsexueller (den ich jetzt bewußt nicht "transfrau" nenne. wobei ich nicht sicher bin, ob der sprachgebrauch nicht schon transsexuell durch transident ersetzt hat). er hat die debatte an sich gerissen, es wurde dann nur mehr gesudert über die therapie- und operationspflicht zwecks amtlicher geschlechtsumwandlung in österreich, die grauenhafte benachteiligung von mann-zu-frau-transsexuellen (wohingegen frau-zu-mann-transsexuelle ja sooooo bevorzugt werden würden….), über das gemeine gericht, das ihm die kinder weggenommen hat und wie arm buben sind, wenn sie doch nichts weiter wollen, als sich lange haare wachsen lassen, weil man langhaarige buben diskriminiert (sic!).

darauf hab ich mich gefragt, wie man sich denn als frau verstehen kann, wenn man sich so ausschließlich mit männern und buben identifiziert bzw. solidarisiert und frauen auf der ganzen linie heruntermacht. zudem hat es mich irritiert, daß dieser transsexuelle offenbar sein gejammer (nicht argumentieren, debattieren oder disputieren, es war einfach subjektives, emotionales, unlogisches, in jammertonfall vorgebrachtes geseiere) als ausdruck seiner weiblichkeit empfunden hat. in gewisser weise hat er in seinem auftreten und auch optisch (dicke schminke, paris-hilton-sonnenbrille, high-heels und tiefer ausschnitt zu einem akademischen vortrag vor akademischem publikum in einem unihörsaal?) ein total verzerrtes frauenbild geliefert. es kam mir vor, als wollte er mit seiner person "biologische" frauen lächerlich machen und karikieren.

politisch korrekt imprägniert, wie ich bin, war ich verunsichert über meine heftige ablehnung dieser person und hab mich gefragt, ob ich in meiner eigenen queeren identität Augen rollen vielleicht transphobisch bin. es hat ziemliches nachdenken und das kennenlernen einer anderen transfrau gebraucht, um zu erkennen, daß mir einfach dieser KONKRETE transsexuelle so dermaßen unsympathisch war – und ich werde meine meinung über diesen KONKRETEN transsexuellen auch nicht ändern, selbst wenn man mir (wie es nach der debatte passiert ist) transphobie vorwirft.

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23.05.2011 15:25 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Original von nicolai

Man nehme nur etwa Andreas Baader (RAF), der dennoch ein despotisches, patriarchalisches und chauvinistisches Arschloch gewesen ist...


Diese Charaktereigenschaften werden es wohl auch gewesen sein, die ihn für Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof so interessant gemacht haben.

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23.05.2011 19:30 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Original von Ramon
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Original von nicolai

Man nehme nur etwa Andreas Baader (RAF), der dennoch ein despotisches, patriarchalisches und chauvinistisches Arschloch gewesen ist...


Diese Charaktereigenschaften werden es wohl auch gewesen sein, die ihn für Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof so interessant gemacht haben.


...lese ich etwa unterdrückte Neidgefühle aus dieser Äußerung heraus ? Happy
Macht macht bekanntlich sexy (wenn man der Wissenschaft und einschlägigen "Frauenpostillen" Glauben schenken darf), egal, wer sie ausübt...
...wobei, wenn ich da an Frau Thatcher oder Frau Merkel denke...ist´s wohl ganz gut, daß wir Männer primär "Augentiere" sind... lachmitot

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24.05.2011 11:46 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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