Ramon
Normaler Mensch
Dabei seit: 23.11.2008
Beiträge: 7.453
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Auch die alten Griechen haben ja nie behauptet, dass ihnen die Demokratie von ihren Göttern geschenkt wurde.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
__________________ Auszeichnungen:
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31.03.2011 17:00 |
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nicolai
Superintelligenz
Dabei seit: 05.02.2010
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...diesbezüglich irgenetwas "anzuklicken" erübrigt sich für mich, da ja jede Religion einen oder mehrere "übergeordnete" Götter (der Zenbuddhismus stellt hierbei eine Ausnahme dar, aber den würde ich ja auch nicht als "Religion" im engeren Sinne bezeichnen) als oberste Instanz installiert, was bereit per Definition den "demokratisch gewählten Volksvertreter" als "Regierung des Menschen" ad absurdum führt.
Wobei ich eigentlich der Ansicht bin, daß dieselben Argumente, die gegen Religionen sprechen eigentlich auch gegen die derzeit angebotenen Demokratieformen sprechen müßten, da ein "wahrer Atheist" oder "wahrer Humanist oder Freidenker" sich eigentlich auch gegen die "Herrschaft des Menschen über den Menschen", bzw. gegen die Machtausübung, und sei sie auch "demokratisch legitimiert", von Menschen über Menschen wenden müßte...was in letzter Konsequenz zur Gesellschaftsform der Anarchie (im positiven, nicht wie herkömlich gebräuchlichen negativ befrachteten Sinn) führen muß.
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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01.04.2011 12:04 |
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Kismet
Hauptschüler/in
Dabei seit: 27.11.2010
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Zitat: |
Original von nicolai
Wobei ich eigentlich der Ansicht bin, daß dieselben Argumente, die gegen Religionen sprechen eigentlich auch gegen die derzeit angebotenen Demokratieformen sprechen müßten, da ein "wahrer Atheist" oder "wahrer Humanist oder Freidenker" sich eigentlich auch gegen die "Herrschaft des Menschen über den Menschen", bzw. gegen die Machtausübung, und sei sie auch "demokratisch legitimiert", von Menschen über Menschen wenden müßte...was in letzter Konsequenz zur Gesellschaftsform der Anarchie (im positiven, nicht wie herkömlich gebräuchlichen negativ befrachteten Sinn) führen muß. |
Wie solll das denn daraus folgen? Anarchie ist und bleibt Utopie und widersapricht einem rationalen Weltbild. Arbeitsteilung ist notwendiger Grundstein der Zivilisation. Wenn ich mir Schuhe beim Schuster kaufe und mich vom Chirurgen operieren lasse, gebe ich mein Schicksal dabei in fremde Hände, aber auch nur weil es sinnvoll ist.
Die Medizingesetzgebung sollte auch in Zukunft von Expertengremien erfolgen. Der Schuster hat halt wenig zu sagen bei der BypassOP oder beim Krankenkassenrecht und der Chirurg stelllt keine Schuhe her.
Expertenentscheidungen bleiben immer notwendig.
__________________ “What can be asserted without proof can be dismissed without proof.”
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13.04.2011 21:10 |
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nicolai
Superintelligenz
Dabei seit: 05.02.2010
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Zitat: |
Original von Kismet
Wie solll das denn daraus folgen? Anarchie ist und bleibt Utopie und widersapricht einem rationalen Weltbild. Arbeitsteilung ist notwendiger Grundstein der Zivilisation. Wenn ich mir Schuhe beim Schuster kaufe und mich vom Chirurgen operieren lasse, gebe ich mein Schicksal dabei in fremde Hände, aber auch nur weil es sinnvoll ist.
Die Medizingesetzgebung sollte auch in Zukunft von Expertengremien erfolgen. Der Schuster hat halt wenig zu sagen bei der BypassOP oder beim Krankenkassenrecht und der Chirurg stelllt keine Schuhe her.
Expertenentscheidungen bleiben immer notwendig. |
Und wo widerspricht Deine Aussage bezüglich Arbeitsteilung und tatsächlicher, auf Fähigkeit oder Wissen beruhender Autorität (nicht angemaßter oder willkürlich zugemeßener) dem Gedanken der Anarchie ?
Wobei Dir allerdings in der derzeitigen Form der Demokratie leicht passieren kann, daß etwa ein Schuster in die Position gelangt, dem Chirurgen vorzuschreiben, wie er zu "chirurgeln" hat...oder gar ein Zahntechniker gleich generell über alles entscheiden möchte...
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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14.04.2011 08:07 |
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Kismet
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Das hätte ich noch anführen müssen, die heutige Politik ist wie du sagst weit weg von dem Ideal - Politiker, Demagogen und Populisten als unfähige Mittelmänner.
Wenn es in der Anarchie aber keine klar definierten, hierarchischen Herrrschaftsstrukturen gibt, hätte der Automechaniker doch genauso viel zu sagen über Hygienevorschriften im Krankenhaus wie der Arzt? In einem vorwiegend religiösen, anarchistischen Staat könnte man auch absolut nix ggn. religiöse Diskriminierung machen? (es läuft ja alles über gegenseitige, zwanglose Übereinkunft b- nur sind die Minderheiten am Arsch)
Wenn man sich dann darauf einigt diese Dinge an Experten zu delegieren, die das letzte Wort haben, wären wir doch wieder am Ausgangspunkt..? Moderne, indirekte Sozialdemokratie in der Expertenmeinung über Popularität u. Ideologie steht. Nur verwenden wir andere Worte dafür?
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16.04.2011 13:45 |
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nicolai
Superintelligenz
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Dazu muß ich wohl meine Ansicht über Autorität definieren, denn meiner Meinung nach gibt es dabei zwei verschiedenen Arten : einerseits die angemaßte (gelegentlich durch sogenannte "demokratische Wahlen" und ähnliche seltsame Konstrukte legitimierte) oder auch einfach durch geellschaftliche Stellung, finanzielle Ressourcen oder andere "autoritätsförderliche" Dinge behauptete (die den Großteil der heutzutage als "Autorität" akzeptierten Autorität darstellt), andererseits die tatsächliche, die vom denkenden Menschen freiwillig als solche anerkannt wird (etwa aufgrund tatsächlichen überlegenen Wissens, hervorragenden Könnens oder der Fähigkeit, gut fundierte und strukturierte Argumente vorzubringen, etc.); da in einer freien, aufgeklärten, entwickelten anarchistischen Gesellschaft die erstere keine Existenzgrundlage findet und nur die zweitere als "Autorität" anerkannt wird, ist kaum anzunehmen, daß sich ein Automechaniker anmaßen würde, über die Hygienegrundlagen in einem Operationssaal zu urteilen, sofern dieses Urteil über das des alllgemeinen gesunden Menschenverstandes hinausgehen würde (daß etwa der Boden gereinigt, die Instrumente sterilisiert und die Hände und Kleidung des Chirurgen desinfiziert und sterilisiert sein solllten, dieses Wissen ist auch einem Automechaniker zu eigen), wogegen der Hygienetechniker wohl darüber zu entscheiden vermag, daß die Reifen an seinem Wagen auszuwechseln wären, aber vermutlich froh darüber sein dürfte, kompliziertere und mehr Wissen und Können erfordernde Reparaturen, etwa am Motor, der "Autorität" des ausgebildeten Fahrzeugmechanikers überlassen zu können...
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17.04.2011 11:49 |
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nicolai
Superintelligenz
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...also ich für meine Person fühle mich von Herrn Oberhummer, bzw. seinem "Zentralrat der Atheisten" nicht wirklich vertreten; allerdings ist die gesamte Grundkonstruktion dieser "Ethikkommission" in keinster Weise geeignet, in irgendeiner Weise Aussagen über "Ethik" zu treffen, zumal Kirchen und Sekten ja wohl kaum wirklich interessiert sein dürften, sich sozusagen "Konkurrenz im eigenen Haus" in Form eines zum herkömmlichen Religionsunterricht alternativen "Ethikunterrichtes" zu schaffen...und verfügen auch kaum über die diesbezüglich ausreichende Kompetenz, denn sonst wäre dieser "alternierende Ethikunterricht" ja eigentlich nicht erforderlich.
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01.04.2011 18:18 |
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Harry
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Zitat: |
Original von nicolai
...also ich für meine Person fühle mich von Herrn Oberhummer, bzw. seinem "Zentralrat der Atheisten" nicht wirklich vertreten; |
Ich für meine Person finde es gut, dass auch die Atheisten ein "Sprachrohr" haben, das grundsätzliche atheistische Positionen in der Öffentlichkeit artikuliert.
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10.04.2011 09:07 |
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