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nicolai
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Herrn Mannheimers "blog" stellt das dar, was in Österreich unter dem § 283 StGB als "Verhetzung" bezeichnet und geahndet wird, die Ausführungen von Herrn Flaig sind teilweise unkorrekt, bzw. einseitig dargestellt und seine "Anlehnung" an Pierre Bourdieu bezieht sich vielleicht auf dessen wissenschaftliche Methoden, aber wohl kaum auf die politische und gesellschaftliche Ausrichtung dessen Denkens.
Grob vereinfacht darf gesagt werden, daß dieser "blog", bzw. der verlinkte Artikel in äußerst hetzerischer Form zwar einige nicht gerne offengelegte Tatsachen behandelt, in seiner Gesamtkonzeption aber eher dazu angetan ist, verallgemeinernde und teils auch unkorrekte Ressentiments gegen den Islam und seine Anhänger zu schüren, was (meiner Meinung nach) im Kontext zur allgemeinen deutschen und österreichischen Eskalation der Fremdenfeindlichkeit mit den vordergründig "islamkritischen" Argumenten, in Wirklichkeit aber zum Zwecke der Erreichung politischer Ziele primär rechtsgerichteter und extrem rechtsgerichteter Kreise zu sehen ist (sprich: "alle Türken sind Moslems, der Islam ist böse, also sind auch alle Türken böse und wer böse ist, den darf man aus dem Land werfen").
Und da sich dieser Artikel auch mit geringfügigen Veränderungen auf die "christliche" Religion anwenden läßt, was wohlweislich ausgeklammert wird, da sich sein Verfaßer ja mehr oder weniger zum Ziel gesetzt hat, die "guten und demokratischen" Christen von der "islamistischen Bedrohung" zu uberzeugen, ist er meines Erachtens bestenfalls als dümmlich und polemisch, schlechtestenfalls als verhetzendes Pamphlet und versuchte Diffamierung anzusehen...
Anzumerken wäre noch, daß jede "Religion" nach der "Weltherrschaft" strebt und sich als "die einzig wahre" bezeichnet, bzw. die "Überlegenheit" ihrer Anhänger über die "Ungläubigen" in irgendeiner Form behauptet...
Was nichts daran ändert, daß sie alle mitsammen das sind, was der Volksmund mit "Scheiße" oder "Schmarrn" bezeichnet...
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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01.04.2011 13:24 |
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Harry
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Ich bin kein Jurist und wage daher auch keine Stellungnahme abzugeben, ob der Herr Mannheimer in Österreich auf Grund seines Vorwortes zum Essay: "Der Islam will die Weltherrschaft", wegen § 283 StGB (Verhetzung) verurteilt werden könnte. Ich habe inzwischen in Erfahrung bringen können, dass Herr Mannheimer in der Vergangenheit für die deutsche Bürgerrechtsbewegung "Pax Europa" öffentlich aufgetreten ist. Siehe dazu auch das folgende Interview mit ihm:
http://www.youtube.com/watch?v=5zEqfNCT4mg
Wie ein extremer Rechter wirkt der Herr Mannheimer in diesem Interview auf mich allerdings nicht!
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02.04.2011 11:30 |
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nicolai
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Ich habe nicht behauptet, daß Herr Mannheimer ein "Rechtsextremist" ist; allerdings behaupte ich, daß es sich bei ihm um einen Vertreter der sogenannten "neuen intellektuellen Rechten" handelt. Bezüglich "pax europa" verweise ich auf die "homepage" dieses "Vereines" :http://www.buergerbewegung-pax-europa.de/verein/index.php ,in der als Ziel die "Bewahrung der christlich-jüdischen Tradition" angegeben ist, was jetzt nicht unbedingt mit den Zielen eines aufgeklärten "Humanisten" oder "Freidenkers" konform gehen dürfte...und wohl noch bezeichnender ist die mit "pax europa" verlinkte Seite "Akte Islam" : http://www.akte-islam.de/1.html , über deren verhetzende Einseitigkeit, bzw. Ziele allein schon die Übersicht der "vorgeschlagenen" Bücher entsprechende Auskunft erteilen sollte.
...und bezüglich Herrn Mannheimers Ansichten empfehle ich, seine Rede in Berlin anzusehen, bzw. anzuhören : http://www.youtube.com/watch?v=qZuIOvHiFXg&NR=1
Daß viele seiner Anschuldigungen gegen den Islam richtig sind, das bleibt unbenommen, aber ebenso bezeichnend sind seine ständigen verbalen Ausritte gegen "den Kommunismus", "die Linken", etc.. Was bei Herrn Mannheimer und seinen Agitationsreden wohlweislich ausgeklammert wird, ist die Tatsache, daß sich auch andere Religionen derselben oder ähnlicher Strukturen bedienen und ähnliche oder dieselben Verbrechen zu verantworten haben wie der Islam. Insofern handelt es sich bei seinen Agitationen nicht um "Religionskritik" im Interesse von "Freiheit, westlichen Bürger- und Demokratieidealen und Menschenrechten", sondern um bloße populistisch-polemische Hetzagitation, mit dem Ziel, vor allem "westliche, europäische Länder" von den "bösen Muslimen", die dabei natürlich alle über einen Kamm geschoren werden, zu "befreien".
Eine ähnliche Diskussion hatten wir bereits im Zusammenhang mit der Wahlkampfpropaganda der FPÖ, bzw. Herrn Straches und atheistischer Islam-, bzw. Religionskritik.
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02.04.2011 12:40 |
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Harry
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Ich hab' mich inzwischen per Internet ein bisschen schlau gemacht über den Herrn Mannheimer: Er scheint tatsächlich ein "rechter" und christlicher Islamkritiker zu sein. Eine übertriebene Sympathie für Kommunisten kann man ihm wahrlich auch nicht unterstellen. Dabei ist der "Vater" des heutigen Kommunismus selbst ein - zumindest in Fachkreisen - sehr prominenter Religionskritiker. Die Religionskritik von Marx ("Religion ist das Opium des Volkes") trifft m. E. natürlich auch auf den Islam in seiner Gesamtheit zu.
Siehe dazu auch:
http://www.rw-studieren.uni-hannover.de/marx.html
http://www.atheisten-info.at/downloads/opium.pdf
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04.04.2011 09:14 |
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nicolai
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Tja, Herr Marx ist offenbar über die Kritik an der Gesellschaft zur Kritik an der Religion gekommen - auch ein Weg; andere kommen über die Kritik an der Religion zur Kritik an der Gesellschaft...
Was unter´m Strich bleibt, ist, daß beide nicht richtig und ergo zu verändern, bzw. abzuschaffen sind - aber ich bin hier ja sowieso "der Linke vom Dienst", wie Dir mein lieber Freund und Paradereaktionär ramon, dieser elende Scherge des Kapitals und der Bourgeoisie, gerne bestätigen wird...
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04.04.2011 17:45 |
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Harry
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Zitat: |
Original von nicolai
Tja, Herr Marx ist offenbar über die Kritik an der Gesellschaft zur Kritik an der Religion gekommen - auch ein Weg; andere kommen über die Kritik an der Religion zur Kritik an der Gesellschaft... |
Kann es sein, dass du dich da irrst? Siehe dazu bitte:
(...) Weil Religion und Gesellschaft also wesenhaft zusammenhängen, nimmt die Religionskritik eine zentrale Stellung bei Marx ein: die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik. (...)
Quelle: http://de.wikibooks.org/wiki/Religionskritik:_Marx
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04.04.2011 22:34 |
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nicolai
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Zitat: |
Original von Harry
Zitat: |
Original von nicolai
Tja, Herr Marx ist offenbar über die Kritik an der Gesellschaft zur Kritik an der Religion gekommen - auch ein Weg; andere kommen über die Kritik an der Religion zur Kritik an der Gesellschaft... |
Kann es sein, dass du dich da irrst?
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...glaub ich nicht - aber ich fürchte, ich habe mich schlecht ausgedrückt, denn für mich stellt sich das etwa so dar:
Ich stelle fest, daß etwas an der Art, wie die Gesellschaft, bzw. das Gesellschaftssystem funktioniert falsch (und abzulehnen) ist; also suche ich nach den Ursachen dafür, denn diese gilt es ja zuerst ausfindig zu machen und zu verändern oder zu eliminieren - und dabei stoße ich auf die Religion als eine der Hauptursachen.
Im umgekehrten Fall verwehre ich mich gegen Gott, bzw. die Götter als "bestimmende, oberste Instanz", wobei ich mich zwangsläufig auch mit der Art und Weise ihrer "Anbetung" und deren Nutznießern befaßen muß, was mich in weiterer Folge aufgrund ihres Einflußes auf, bzw. ihrer Verflechtung mit Kultur und Gesellschaft auf die durch sie verursachten gesellschaftlichen Mißstände stoßen muß...
Den Zusammenhang zwischen Religion und gesellschaftlichen Mißständen als deren Auswirkung nicht herzustellen würde für mich auf (aus welchen Gründen jetzt auch immer) beschränktes Denken und feige und unkorrekte Schlußfolgerungen hinweisen, woraus sich ergibt, daß jegliche Kritik oder Aktivität gegen Religion oder die sie vertretende "Kirche" sich auch gleichzeitig gegen die Gesellschaft in ihrer derzeitigen Form richten muß, was im umgekehrten Fall nicht zwangsläufig erfolgt, zumeist aber eine Ablehnung der Religion mit sich bringt.
Wobei es im Falle Herrn Marx´s eigentlich irrelevant ist, in welcher Richtung sich seine Gesellschafts- und Religionskritik entwickelt haben mag, die Endergebnisse sind allgemein bekannt, und ist meine diesbezügliche Aussage eher als rhetorisches Hilfsmittel zu werten, um damit ein (solcherart "behübschtes") kleines Wortspiel zu transportieren...
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05.04.2011 10:53 |
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Harry
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Auf der ganzen Welt sind Angehörige der verschiedensten sozialen Schichten und weltanschaulichen Gruppierungen mit dem Gesellschaftssystem unzufrieden, in dem sie gerade leben: Kommunisten, Kapitalisten, Linke, Rechte, Christen, Moslems usw., usf.
Ich meine, kannst du deine Kritik etwas konkretisieren?
Zum Beispiel:
a) Welche Gesellschaft meinst du?
b) Warum funktioniert diese Gesellschaft falsch?
c) Welche Schuld trägt (tragen) die Religion (Religionen) daran?
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05.04.2011 16:11 |
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nicolai
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Sei mir bitte nicht böse, aber das detailliert auszuführen ist mir zu mühsam, deshalb
a) "die" Gesellschaft (unsere menschliche, globale)
b) ...schau Dich einmal um...
c) detto
__________________ ...natürlich hab´ ich leider recht !
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05.04.2011 23:27 |
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drowning
Bakkalaureus
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Jede monotheistische Religion strebt nach Herrschaft.
Sie stellt sich ja nicht umsonst in ein Bündnis mit einem Allmächtigen, Allwissenden und Allerhabenen.
Die Zuordnungen, die man auf einen allmächtigen Verbündeten projeziert weisen ja schon auf den Absolutismus hin, mit dem man denkt und handeln will.
Ausgehend von der Angst der Menschen die Jahwe, Gott oder Allah geschaffen haben, bleibt für die Fähigkeit diese Angst zu beherrschen, nur noch das Bündnis mit einem Allmächtigen.
Dass diese Betrachtung bei den Muslimen in einer Moschee endet, die als Wort "Unterwerfung" bedeutet, zeigt ja, was Religion meint: UNterwerfung. Vor wem? Vor Gott oder Allah und selbstverständlich seinen irdischen Vertretern, womit sich die Macht der irdischen Vertreter durchgesetzt hat.
Natürlich wenn Muhammed seinen Anhängern mittteilt, dass sie mit Ihrem Gut und ihrem Blut den Islam verteidigen und verbreiten sollen, die Frauen der Feinde zu schwängern sind, die Männer aber zu töten, dann ist ganz klar definiert, dass Macht gemeint ist und Vorherrschaft.
Das kennt man vom Christentum durch Zwangschristianisierung vom Islam durch Zwangsislamisierung. Die Angst vor dem Fließen des eigenen Blutes, die dauernde Prägung durch das jederzeit wiederholbare und angeordnete Ritual, Gebet, Liturgie besetzt die Köpfe der Menschen und ist nichts anderes als Machtausübung die an sich keine Grenze kennt.
Damit steht Religion auch unmittelbar in Verbindung zum Kapitalismus, der ja auch keine Grenzen kennt, bis er alles ausgebeutet hat. Da die Religion die Begründerin des Kapitalismus ist, ist ihr Vorgehen nicht anders, sie will missionieren, bis der letzte UNgläubige ihren Glauben annimmt oder tot ist. (Siehe Ergebnisse des Konzils von Nicäa, das unter der Regie des "Constantin(zu diesem Zeitpunkt noch Heide) stattfand und wo es um ein explizit kapitalistisches Thema ging: Den Zins!
Mit freundlichen Grüßen
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07.04.2011 21:17 |
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Ramon
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Zitat: |
Original von drowning
Damit steht Religion auch unmittelbar in Verbindung zum Kapitalismus, der ja auch keine Grenzen kennt, bis er alles ausgebeutet hat. Da die Religion die Begründerin des Kapitalismus ist, ist ihr Vorgehen nicht anders, sie will missionieren, bis der letzte UNgläubige ihren Glauben annimmt oder tot ist. (Siehe Ergebnisse des Konzils von Nicäa, das unter der Regie des "Constantin(zu diesem Zeitpunkt noch Heide) stattfand und wo es um ein explizit kapitalistisches Thema ging: Den Zins!
Mit freundlichen Grüßen |
Pecunia non olet!! Oder, um es mal anders zu formulieren, auch die Römer hatten nichts gegen Geldgeschäfte und fette Zinsen.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
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08.04.2011 10:17 |
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LibrePenseur
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JA
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03.04.2011 20:49 |
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Ramon
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Das erinnert mich an jetzt an eine billige James Bond-Parodie.
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31.03.2011 16:44 |
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Friedensreich
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Ja natürlich und das ist aus rel. Sicht mMn sogar legitim. Es ist nur die Frage, wie die Weltherrschaft durchgesetzt werden soll. Wenn es nach Hasan Al-Banna dem Gründer der Muslimbruderschaft geht dann ist der Weg den er vorschlägt zu verurteilen.
Zitat: (Hasan al-Banna "Nahwat an-nur"= Aufbruch zum Licht etwa 1935)
"Es liegt in der Natur des Islam, zu herrschen und nicht beherrscht zu werden, seine Gesetze allen Nationen aufzuzwingen und seine Macht über den ganzen Planeten auszubreiten."
Bisher hat sich noch kein Muslim mit Einfluss von diesem Zitat distanziert !!!
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10.07.2011 07:18 |
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