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Zum Ende der Seite springen Ethik-Unterricht
Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 Ethik-Unterricht Harry 24.01.2011 12:37
 RE: Ethik-Unterricht nicolai 24.01.2011 22:59
 RE: Ethik-Unterricht Harry 25.01.2011 10:21
 RE: Ethik-Unterricht Lupe 30.01.2011 11:00
 RE: Ethik-Unterricht Harry 30.01.2011 13:39
 RE: Ethik-Unterricht Lupe 31.01.2011 10:05
 RE: Ethik-Unterricht nicolai 31.01.2011 10:28
 RE: Ethik-Unterricht Harry 06.02.2011 17:57
 RE: Ethik-Unterricht Harry 25.03.2011 14:35
 RE: Ethik-Unterricht Lupe 25.03.2011 14:53
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 RE: Ethik-Unterricht Harry 29.01.2011 10:05
 RE: Ethik-Unterricht atlana 29.01.2011 10:32
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Harry Harry ist männlich
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ETHIK-UNTERRICHT

Konfessionsfreie gegen Pflichtfach
24. Jänner 2011, 11:20

Solange es nur jene Schüler betreffen soll, die keinen Religionsunterricht besuchen.
Wien - Mit scharfen Worten hat sich der "Zentralrat der Konfessionsfreien" gegen die von katholischer und evangelischer Kirche geforderte Einführung eines verpflichtenden Ethikunterrichts für jene Oberstufenschüler ausgesprochen, die keinen konfessionellen Religionsunterricht besuchen. Das wäre nämlich "religiöse Bevormundung und die Abschaffung ihres Grundrechtes auf Religionsfreiheit".

Mehr dazu unter:
http://derstandard.at/1295570659650/Ethi...gen-Pflichtfach
24.01.2011 12:37 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
nicolai nicolai ist männlich
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RE: Ethik-Unterricht antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

...das möcht´ ich auch hoffen, denn wenn schon Ethikunterricht, dann verpflichtend für alle, und dafür Abschaffung des ohnehin von der Allgemeinheit finanzierten konfessionellen Religionsunterrichtes !
Wobei sich die Frage stellt, was so ein Ethikunterricht überhaupt bringen soll, wird er doch von unzählbaren Negativbeispielen, die sich tagtäglich beim Lesen einer Tageszeitung oder beim Betrachten objektiver Nachrichtensendungen und Reportagen präsentieren permanent ad absurdum geführt !

__________________
...natürlich hab´ ich leider recht !
24.01.2011 22:59 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Harry Harry ist männlich
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Themenstarter Thema begonnen von Harry
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Zitat:
Original von nicolai
Wobei sich die Frage stellt, was so ein Ethikunterricht überhaupt bringen soll, wird er doch von unzählbaren Negativbeispielen, die sich tagtäglich beim Lesen einer Tageszeitung oder beim Betrachten objektiver Nachrichtensendungen und Reportagen präsentieren permanent ad absurdum geführt !


Diese Frage kann sich in erster Linie wohl nur auf den Religionsunterricht beziehen, denn der Ethikunterricht wird in Österreich immer noch als Schulversuch geführt und erreicht daher nur eine Minderheit der Schüler an einer AHS oder BHS. Darüber hinaus nimmt auch nicht jede AHS oder BHS an diesem Schulversuch teil.
25.01.2011 10:21 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Lupe Lupe ist männlich
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arschkarte RE: Ethik-Unterricht antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat http://www.konfessionsfrei.at/: „Am 19. Januar haben Michael Bünker (Bischof der Evangelischen Kirche), Michael Wagner (Rektor der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems) und Peter Kampits (Alt-Dekan der Universität Wien) eine Pressekonferenz veranstaltet, um einmal mehr diesen Ethikunterricht einzufordern.“

Wenn das diese Herrn fordern, dann müssen ja sämtliche Alarmglocken schrillen!
Es droht Religionsbevormundung durch die Hintertür.
Dabei kommt anscheinend niemand auf die Idee, die behauptete ethische Funktion des Religionsunterrichts einmal zu evaluieren. Wäre ja naheliegend. Aber in unserer quasi Theokratie stellen ja oft nicht einmal alle Atheisten die angebliche ethische Funktion des Religionsunterrichts in Frage. Die gesamte (insbesondere auch aktuelle) Kirchengeschichte und auch die Geschichte christlich geprägter Gemeinwesen belegt ja schon den Mumpitz von einer angeblichen ethischen Überlegenheit.
Aber abgesehen davon könnte man dennoch wenigstens ganz pragmatisch hergehen und evaluieren, z. B. anhand von Kriminalitätsdelikten, ob irgendwie ein ethischer Mehrwert durch Religionsunterricht belegbar ist. Ich habe die begründete Vermutung, dass da eher das Gegenteil herauskommen würde.
30.01.2011 11:00 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Harry Harry ist männlich
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Themenstarter Thema begonnen von Harry
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Es wäre nach meinem Dafürhalten einmal zu hinterfragen, ob das christliche Gebot der Nächstenliebe : "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (Mt. 22,39 bzw. 3. Mose 19,18), bei oberflächlicher Betrachtungsweise nicht eher eine Aufforderung zum Egoismus ist, und ob die unter Christen übliche Grußformel: "Grüß Gott", nicht einem Befehl gleichkommt, eine abstrakte Fiktion zu grüßen. Rein grammatikalisch betrachtet ist "grüß" ja der Imperativ (die Befehlsform) des Verbs "grüßen", "Gott" ist lt. Wortlehre ein abstraktes Nomen.
30.01.2011 13:39 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Lupe Lupe ist männlich
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RE: Ethik-Unterricht antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
„und ob die unter Christen übliche Grußformel: "Grüß Gott", nicht einem Befehl gleichkommt, eine abstrakte Fiktion zu grüßen. Rein grammatikalisch betrachtet ist "grüß" ja der Imperativ (die Befehlsform) des Verbs "grüßen", "Gott" ist lt. Wortlehre ein abstraktes Nomen.“


Leider ist diese Grußform in Österreich nicht nur unter Christen üblich. Sie ist quasi Standard beim ORF und als mündl. Grußformel bei allen Dienstleistungsbetrieben (Verkauf, Versicherungen etc.). Und offenbar auch die wenigsten Nichtchristen denken sich was dabei, dass einem da grüßend gleich eine bestimmte Werthaltung aufs Aug gedrückt wird. Bei relativ geringem Gedanklichem Input eigentlich klar als Frechheit zu qualifizieren (obwohl nie so gemeint).

Lustig sind ja auch die möglichen Färbungen des sprachlichen Ausdrucks, die so beim neutralen „guten Tag“ kaum möglich sind:
- Das polternd-laute „GRÜSS GOTTT“, das tatsächlich der Befehlsform recht nahe ist.
- Der Gegenpol dazu wäre das weiche, schüchern pipsende, eher unterwürfig klingende „Grüß Gooodd“.
Beide reagieren meist irritiert, wenn man mit neutralem Gruß erwiedert Augenzwinkern .
31.01.2011 10:05 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
nicolai nicolai ist männlich
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RE: Ethik-Unterricht antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von Harry
und ob die unter Christen übliche Grußformel: "Grüß Gott", nicht einem Befehl gleichkommt, eine abstrakte Fiktion zu grüßen.


Das seh´ ich anders; die unverkürzte Grußformel lautet schließlich "Grüß Dich Gott", bzw. "Grüße Sie Gott", womit eindeutig gemeint ist, daß der solcherart angesprochene Mensch von einem "Gott" gegrüßt wird, bzw. zu grüßen sei...was sich besonders deutlich zeigt, stellt man die Worte in die grammatikalisch korrekte Reihenfolge, nämlich "Gott grüße Sie", was allerdings die Sache im Grunde auch nicht besser macht, impliziert diese Formel doch, daß es einen Gott gäbe, der (sofern existent) gewillt ist, den angesprochenen Menschen zu grüßen.
Noch schlimmer wird das Ganze, nimmt man die Existenz eines ungesprochenen Kommas an, beispielsweise "Grüß Dich, Gott" oder "Grüße, Sie Gott", denn dabei wird der angesprochenen Person der Gottstatus attestiert (wogegen vom humanistischen Standpunkt gesehen ja nichts einzuwenden wäre, was allerdings mit dem "christlich-monotheistischen" Weltbild nicht vereinbar erscheint)... Augenzwinkern

In diesem Sinne, und auch um die zahlreichen dieser Grußformel anhaftenden Ungeklärt- und Ungereimtheiten zu vermeiden wäre es auch "Christen" anzuraten, dieselbe durch das weitaus unverfänglicher und eindeutigere "(Ich wünsche Ihnen einen) Guten Tag (Morgen, Abend, etc.)" zu ersetzen... Denker

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31.01.2011 10:28 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Harry Harry ist männlich
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@ Lupe & Nicolai:

Möglicherweise wissen viele Menschen gar nicht genau, was sie da sagen, wenn sie sich mit: "Grüß Gott", begrüßen.
06.02.2011 17:57 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Harry Harry ist männlich
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Innsbrucker Lehrer verbietet "Grüß Gott":
http://www.krone.at/Tirol/Gruess-Gott-Ve...en-Story-252791
25.03.2011 14:35 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Lupe Lupe ist männlich
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RE: Ethik-Unterricht antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Das Geilste an dieser Geschichte ist wieder einmal Volkes Stimme dazu: Die Krone-Leserbriefe. Manchmal beschleicht mich da schon der Gedanke, ob das mit dem allgemeinen Wahlrecht so gut ist. Augenzwinkern
25.03.2011 14:53 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
landlerin landlerin ist weiblich
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RE: Ethik-Unterricht antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Naja, er hätte es vielleicht um die Ecke tun können........ Augenzwinkern Liebe Schüler, einen schönen guten Morgen, falls einer namens Gott hier ist, wünsche ich diesem auch einen schönen Tag. Wenn sich niemand mit Namen Gott hier befindet, denke ich, sollten wir es beim "Guten Tag" belassen.....
landlerin
25.03.2011 20:32 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Harry Harry ist männlich
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Vielleicht wäre auch eine Diskussion über die inhaltliche Bedeutung der Grußformel: "Grüß Gott", besser gewesen. Immerhin weiß ich aus Diskussionen mit Bekannten und Freunden, dass die wenigsten Menschen erklären können, was mit "Grüß Gott" eigentlich genau gemeint sein soll.

Dazu ein guter Kommentar von Erwin Peterseil:
http://www.atheisten-info.at/infos/info0442.html
27.03.2011 07:04 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Harry Harry ist männlich
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Zitat:
Original von Lupe
Die gesamte (insbesondere auch aktuelle) Kirchengeschichte und auch die Geschichte christlich geprägter Gemeinwesen belegt ja schon den Mumpitz von einer angeblichen ethischen Überlegenheit.


Zur "speziellen Ethik" des Vatikans siehe:
http://www.atheisten-info.at/infos/info0400.html
30.01.2011 21:42 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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so, wiedereinmal ketzerisches zwischendurch:
ich bin gegen ethikunterricht und gegen religion.

erstens: ich denke, daß ethik überflüssig ist. wer als teenager die grundlagen sozialen verhaltens noch nicht intus hat, wird von einer stunde ethik in der woche auch kein besserer mensch.
um schüler kompliziertere ethische fragestellungen zu vermitteln, reichen debatten in fachfächern (bioethik in biologie, umweltschutz in chemie und geographie etc) bzw. könnte man philosophie, musik und zeichnen sehr wohl über ihre altbackene didaktik hinaus zur vermittlung von selbstreflexion und ethik nutzen.

zweitens:
es braucht eine anständige schulreform. ich bin keine bildungsexpertin. ich bin keine pädagogin. ich habe eigentlich keine ahnung, aber mein menschenverstand liefert mir so einige ideen, die ich jetzt einfach mal so in die diskussion werfe, was auch immer dann rauskommt:

- der lehrplan der sogenannten "hauptfächer" sollte gründlichst entrümpelt werden. die zeiten ändern sich, aber wir haben immer noch dieselbe form von mathe/sprachen/deutsch/latein wie anno dunnemals. latein würde ich allerdings beibehalten, da es unglaublich hilfreich beim verstehen von sprache an sich ist. es gibt mittlerweile bestrebungen, latein wie alle anderen sprachen zu lehren, also auch gesprochenes latein zu versuchen. das wäre sicher einen größeren versuch wert.

- den "nebenfächern" (ich weiß, die gibts auch nicht, aber im sprachgebrauch wird das immer noch so genannt) sollte mehr zeit gegeben werden. auch bei ihnen sollte man die lehrpläne erneuern. es geht nicht an, daß man in zb in biologie auf die interessen des lehrers angewiesen ist, wenn man etwas über die neuesten entwicklungen in der gentechnik erfahren will.

- man sollte den musischen bereich ausbauen. es ist ein skandal, daß man sich oft zwischen musik und zeichnen entscheiden muß. doppelbegabte kinder werden damit gebremst, und kinder, die noch nicht die gelegenheit hatten, ihre talente zu entfalten, werden beschränkt. zudem sollte man wesentlich freier unterrichten, nicht nach dem motto "ihr zeichnet jetzt alle denselben baum und wehe einer schaut anders aus als der andere". in dem fall bin ich auch gegen noten.

- zudem bin ich für die einführung von einer art wirtschaftsunterricht - aber nicht wie wirtschaftskunde, das an geographie drangestoppelt wurde und wo man lernt, wie sich ein konsortium definiert und die exportzahlen von hinternicaragua, sondern ein praktisches fach, das den umgang mit krediten, plastikgeld etc vermittelt. das kann auch ein wahlpflichtfach sein, also auf ein jahr oder so beschränkt.

- ich bin gegen schulschikurse, weil sie einfach nur teuer und überflüssig sind. daß schifahren in österreich propagiert wird, hat so seine gründe; daß es nicht gerade unentbehrlich für die kindliche entwicklung ist, beweisen länder ohne schikurse täglich. im pflichtschulbereich bin ich auch gegen teure sprachwochen und dergleichen. sie sind sozial ungerecht und bringen nur endenwollend viel.

- schulsport ja, aber ohne noten. man kann nicht jemanden dafür bestrafen, daß er nicht so schnell rennt wie sein kollege. das ist widersinnig und wenn man von vornherein schon ein unsportlicher jugendlicher ist, wird man durch leistungsdruck bestimmt nicht zum sporteln gebracht.

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26.01.2011 10:35 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Harry Harry ist männlich
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Themenstarter Thema begonnen von Harry
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So wie es derzeit ausschaut, kommt der Ethikunterricht - mit Ausnahme des derzeitigen Schulversuchs natürlich - frühestens eh erst 2014. Eine deiner Ideen finde ich wirklich beachtenswert: Ein Ethikunterricht im Rahmen des bisherigen Philosophieunterrichts. So quasi die Kant'sche und Schopenhauer'sche Ethik an Stelle der 10 Gebote.
28.01.2011 21:46 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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ich finde das nur folgerichtig. die philosophie hat lange vor der erfindung der "weltreligionen" schon längst nach ethik gefragt.

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29.01.2011 08:03 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Themenstarter Thema begonnen von Harry
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Da bin ich mir nicht so sicher. Die Anfänge der griechischen Philosophie sollen so um 600 v. Chr. gewesen sein. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass sich die frühen Schriften des Alten Testaments und somit die 10 Gebote (2. Mose bzw. Exodus 20, 1-17) weiter zurückdatieren lassen. Auch die indischen Veden sollen deutlich vor 600 v. Chr. entstanden sein.
29.01.2011 10:05 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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die frühen datierungen vom alten testament gelten zumindest in der westlichen historisch-kritischen wissenschaft als überholt. die dürften ziemlich zeitgleich zu den ersten griechischen philosophischen gehversuchen entstanden sein.

von den veden weiß ich es ad hoc nicht, aber entgegen der landläufigen meinung beginnt die philosophie ohnehin nicht erst mit den griechen.

ethische fragen waren sumerern, akkadern und ägyptern genauso geläufig; gerade die frage nach dem guten leben hat den menschen schon lange vor den griechen bewegt. und wenn man ethik = gesetzessammlung denkt (was mir zumindest beim alten testament so vorkommt, das ja im prinzip eine kombi aus wilden raubersgschichten mit katalogen von unsinnigen geboten darstellt), na, dann darf sich die menschheit beim großen ethiker hammurabi bedanken Lachen

(ps: wie auch immer man hammurabi heutzutage transkribiert)

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29.01.2011 10:32 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Harry Harry ist männlich
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Themenstarter Thema begonnen von Harry
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Zitat:
Original von atlana
die frühen datierungen vom alten testament gelten zumindest in der westlichen historisch-kritischen wissenschaft als überholt. die dürften ziemlich zeitgleich zu den ersten griechischen philosophischen gehversuchen entstanden sein.


Diesbezüglich kann ich mich nur auf die Fachliteratur berufen:

" (...) So sind die fünf Bücher Mose 'lange nach Mose verfasst, aus mehreren sehr wohl verfolgbaren Quellenschriften zusammengestellt, nämlich 1. den älteren, etwa dem 9. und 8. Jahrhundert angehörenden Schriften der Jahvisten und Elohisten ( später vom Jehovisten zusammengearbeitet), 2. dem 5. Buch Mose, das um die Mitte des 7. Jahrhunderts entstanden ist (Deuteronomium), und 3. der namentlich in den mittleren Büchern des Pentateuch sehr reichlich fließenden Priesterquelle (Priesterkodex), welche erst dem 6. bis 5. Jahrhundert v. Chr. angehört und von Esra und Nehemia 444 v. Chr. veröffentlicht wurde.' (...) "
Quelle:
Helmuth von Glasenapp; DIE FÜNF WELTRELIGIONEN; ISBN 3-453-05815-1; S. 283.

" (...) Obwohl sich die Wissbegier als natürliche Anlage bei allen Menschen und in allen Kulturen findet, entwickelt sich die Philosophie im strengen Sinne bloß in einigen Kulturen und selbst in ihnen nur bei wenigen Menschen. Nach bisheriger Kenntnis gibt es das auf die Spitze getriebene Was- und Warum -Fragen vor allem bei den Griechen und den sich daran anschließenden Kulturen. Auch aus Indien und China sind weit mehr als nur Ansätze der Wissbegier bekannt; in Indien sind sie allerdings häufig mit religiösen, in China mit Staats- und Sittenlehren verknüpft. In allen drei Fällen entsteht die Philosophie in etwa zur selben Zeit zwischen 600 und 300 vor Christus, also in jener Epoche geistiger Neuorientierung, die Jaspers die Achsenzeit nennt. (...) "
Quelle:
Otfried Höffe; KLEINE GESCHICHTE DER PHILOSOPHIE; ISBN 3-406-51104-X; S. 12.
29.01.2011 20:45 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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RE: Ethik-Unterricht antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

weißt du wie alt diese literatur ist? glasenapp ist 1963 gestorben!
aber generell ist das problem bei der datierung des alten testaments, daß es da mehrere stark entgegenlaufende thesen gibt. es gibt "radikalinskis" auf beiden seiten - die einen sagen, die ersten texte stammen von 1000 vor chr., die anderen behaupten, vor 300 v. chr. sei nichts davon fertiggewesen.

aber selbst wenn man annimmt, daß die (va. aus theologen- und jüdischen kreisen) extremen frühdatierer recht hätten - vielleicht war mein grundgedanke falsch? vielleicht kommt es nicht auf das alter an, sondern auf die umlegbarkeit auf die menschliche gesellschaft schlechthin?

und was höffe angeht... dann bin ich halt gegen die meinung dieses philosophen (womöglich noch gegen die meinung der philosophie schlechthin), aber es ist meiner ansicht nach eine frechheit, daß man zb altägyptischer weisheitsliteratur einfach den philosophischen impetus abspricht. und ja, der gute gilgamesh treibt sein wesen in einem epos (formal betrachtet), aber während er um enkidus leiche herumstiefelt und dann nach der unsterblichkeit sucht, geht er weit über das übliche eposdenken hinaus.

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30.01.2011 10:02 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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