Friedensreich 
Dozent/in
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In der heutigen Ausgabe der "Wiener Bezirkszeitung" gab es einen Bericht über einen "Künstler" der unter dem Pseudonym "renfah" auftritt. Er beabsichtigt in etwa 10 Tagen (18.Sept)eine Live-Performance, bei der er 10.000 Küken im Schaufenster einer Galerie (Schleifmühlg.12-14 1040 Wien) töten will, indem er auf die in einem Glasbehälter zusammengepferchten Küken springt. Ich frage mich nun: "Ist das noch Kunst?" oder ist es nur ein Marketinggag? Wieweit darf die Freiheit der Kunst gehen?
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08.09.2010 11:13 |
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atlana
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in diesem gratisubahnblattl stand der artikel schon vor tagen udn tagen, und am tag darauf das statement des künstlers, es habe sich nur um eine pr-aktion gehandelt.
der künstler habe laut diesem ersten artikel übrigens gemeint, damit auf das leid von tieren in massentierhaltung aufmerksam machen zu wollen. meine spontane idee dazu war, ein atomkraftwerk in die luft zu jagen, um die gefährlichkeit von atomenergie zu demonstrieren...
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ubi dubium ibi libertas
The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
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08.09.2010 14:21 |
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Friedensreich
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U-Bahnzeitungen habe ich nicht gelesen, da ich nie eine Zeitung nehme. Für mich war das neu, daher meine Entrüstung. Auf jeden Fall geschmacklos. Ich hätte eine Idee:
Könnte man z.B auch gebrauchte Tampons von prominenten Damen an eine Wand nageln und es als Kunstwerk verkaufen? Bei Entrüstung der Massen sagt man es ist eine pr-Aktion zu Gunsten irgend eines karitativen Vereines.
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08.09.2010 22:58 |
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atlana
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das kommt mir durchaus machbar vor. es wird wahrscheinlich gar keine entrüstung der massen geben... nur die schwierigkeit, an tampons zu gelangen.
und ubahnzeitungen eignen sich hervorragend, kompost darin einzuwickeln, wirklich 
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09.09.2010 09:05 |
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Ramon
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| Zitat: |
Original von atlana
nur die schwierigkeit, an tampons zu gelangen.
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Er könnte es ja mal als Müllmann im Nobelviertel versuchen. 
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"Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
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16.09.2010 10:56 |
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nicolai
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...vielleicht sollte man die Basisfrage einmal anders stellen, nämlich : "Was ist eigentlich Kunst, und wieso darf jeder dahergelaufene Schwachkopf jedweglichen Gehirnfurz als solche deklarieren ?" Und "Weswegen müssen Leute, die ihre pubertären Pseudophantsien in der Öffentlichkeit auszuleben glauben müssen auch noch mit meinen Steuergeldern finanziert werden ?"
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...natürlich hab´ ich leider recht !
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20.11.2010 09:00 |
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Friedensreich
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Es ist schwer zu definieren was Kunst ist. Bei den schaffenden Künstlern (Maler, Bildhauer, Schriftsteller) ist es vielleicht leichter festzustellen ob das Geschaffene Qualität hat. Vor allem ist es nicht sinnvoll, Kunst speziell zu "fördern" denn wer entscheidet ob etwas förderungswürdig ist? Wahrscheinlich wieder nur jemand, der eigentlich wenig Ahnung hat und aus anderen Gründen ( politisch, privat ) entscheidet was Kunst ist.
Die vergangenheit hat gezeigt, dass sich Kunst die von vielen Interessierten akzeptiert wird auch durchsetzt und für den Künstler auch materielle Vorteile bringt. Ich kenne einige "Künstler" die von öffentlicher Hand gefördert werden, deren Kunstwerke dann bestenfalls bei caritativen Events verkauft und versteigert werden und zudem noch in überwiegender Zahl, liegen bleiben. So unpopulär meine Sicht auch sein wird, der Markt zeigt, ob sich ein Künstler durchsetzt. (Ähnlich wie bei gewerbebetrieben, nur das beim Künstler noch die kreative Komponente dazukommt.)
Die Sache mit der Live-Performance bzw.mit dem PR-Gag ist eher geschmacklos und eines denkenden Menschen unwürdig. Leute mit solchen Ideen sollten erst einmal auf ihren psychischen Zustand getestet werden. Natürlich kann man als Künstler auch provozieren, da fällt mir Nitsch ein, der sich aber meines Wissens ohne Subventionen durchgeschlagen hat und heute durchwegs als etabliert zu sehen ist. Vor etwa 15 Jahren habe ich seine "Werke" abgelehnt, nach einem unfreiwilligen Besuch im MZM habe ich nach einem Gespräch mit einer Sachverständigen noch immer keinen tieferen Sinn in seinen Werken gesehen, muss abernun zugeben, dass diese Schüttbilder bei entsprechender Präsentation durchaus eindrucksvoll sind.
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21.11.2010 16:50 |
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nicolai
Superintelligenz
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...waunn i a vapritschelts Bluat sehgn wüü, daunn geahr i in Schlochthouf, do brauch i kan Nitsch... 
...und waunn ma scho umbedingt a Viech umbringen muaß, daunn sull mas aa freßn, und ned kreizigen oda sunst iagenwia "Kunst" draus mochn !
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...natürlich hab´ ich leider recht !
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22.11.2010 19:25 |
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Kismet
Hauptschüler/in
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| Zitat: |
Original von Friedensreich
Es ist schwer zu definieren was Kunst ist. Bei den schaffenden Künstlern (Maler, Bildhauer, Schriftsteller) ist es vielleicht leichter festzustellen ob das Geschaffene Qualität hat. Vor allem ist es nicht sinnvoll, Kunst speziell zu "fördern" denn wer entscheidet ob etwas förderungswürdig ist? Wahrscheinlich wieder nur jemand, der eigentlich wenig Ahnung hat und aus anderen Gründen ( politisch, privat ) entscheidet was Kunst ist.
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Tatsächlich halte ich die Frage "was ist Kunst?" für beinahe unwichtig, wenn es darum geht zu definieren was erlaubt bzw. verboten gehört.
Ich denke ein Künstler soll das Recht haben so weit zu gehen wie jeder andere Bürger auch. D.h. alles ist erlaubt solange es nicht gegen gängiges Recht verstößt, mit der Modifikation, dass ich nur Recht heranziehen würde, das auf Konsens unter unabhängigen Sachverständigen basiert (bzw. dem diese nicht widersprechen).
Damit wären schon die meisten Künstler gut beraten und z.B. die deutsche Medienzensur, genannt Beschlagnahmung, wäre nicht mehr denkbar. Oder die systematische Zensur in arabischen Ländern. Auch die massive Ausweitung des Verbotsgesetzes in Österreich, die zur (in)offiziellen Zensur musikalisch sehr starker, leider aber nationalsozialistisch angehauchter (nicht mal notwendigerweise in den Texten!), Bands führt.
Wenn man trotzdem Qualität als Kriterium heranziehen will, sollte man die passenden Experten suchen. In vielen Fällen wäre das bereits genug für eine faire Bewertung.
An einem Beispiel, das ich für bezeichnend für die Zensur in Deutschland (zT auch hier) halte:
Die dreiste Zensur an der Band Eisregen:
http://en.wikipedia.org/wiki/Eisregen
http://de.wikipedia.org/wiki/Eisregen_(Band)
1. Verstößt das Material gegen gängiges Recht?
Nein, das Lied "1000 tote Nutten , "Futter für die Schweine" ruft genauso wenig wie ein Horrorfilm über Jack the Ripper zum Prostituiertenmord auf.
Nein, da die Texte nach eigenen Aussagen satirisch od. kritisch gemeint sind (was sich dem gewillten Hörer auch erschließt zB "Krebskolonie")
2. Ist künstlerischer Wert gegeben? IMHO nur relevant wenn 1. nicht klar zu beantworten (die Texte von Eisregen bewegen sich aber im gesetzlichen Rahmen): dann Kosten-Nutzenrechnung!
Die Frage wurde hier ausschließlich von Laien bewertet, was zur Zensur führte! Und ich hab als gewohnter Metalhörer Jahre gebraucht zur Gewöhnung, damit manche Songs, "Klassiker", für mich nach mehr als nur Lärm klingen...
Wieso hat man nicht Experten für "extreme metal" befragt? Gibt sicher genug sei es Legacy, laut.de, metal.de; fanzines, die community, andere Bands.
z.B. hier mit soliden 7/10 Punkten auf metal.de bewertet, Leserwertung 8/10
http://www.metal.de/cdreviews.php4?was=r...hlight=eisregen
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“What can be asserted without proof can be dismissed without proof.”
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29.11.2010 17:39 |
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nicolai
Superintelligenz
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...sei ma ned bees, oba des is a büllicha Schaaß : a bißl a Pseudolyric, de si hauptsächlich aus Reizworte zaummensetzt und nix aussogt, untalegt mit aana Musi, de wos aa ned grod berühmt is...
Ma hätts ned miaßn vabieten, oba ouhne is de Wööd aa ned grod ärma...
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...natürlich hab´ ich leider recht !
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29.11.2010 21:55 |
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Kismet
Hauptschüler/in
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Verdammnt ich hatte was zu Zeilingers Aussagen über Gott geschrieben (eigentlich traurig wie schlecht seine philosophischen Argumente sind), den Post aber unabsichtlich gelöscht. 
Also nochmal was zu dem Thema:
| Zitat: |
Original von nicolai
...sei ma ned bees, oba des is a büllicha Schaaß : a bißl a Pseudolyric, de si hauptsächlich aus Reizworte zaummensetzt und nix aussogt, untalegt mit aana Musi, de wos aa ned grod berühmt is...
Ma hätts ned miaßn vabieten, oba ouhne is de Wööd aa ned grod ärma... |
Das Problem mit dem letzten Satz ist, dass wir subjektiv wenig schützenswerte Meinungen auch schützen müssen - vllt. v.a. die.
Medien-, Meinungs- oder Kunstzensur egal welcher Art zieht uns alle runter. Wenn sich das Blatt mal wendet und du auf der Seite der Zensuropfer stehst, weil deine Meinung unpopulär ist, willst du sicher auch geschützt werden.
Metalhörer und Reviewer sind anderer Meinung und würden das Album zumindest in die ‚obere Mittelklasse’ einordnen.
Gefällt dir überhaupt etwas aus dem Bereich? Black/Thrash/“Dark“/Doom/Gothic Metal? Wenn nicht, woher willst du wissen, dass du nicht alle Bands dieser Genres völlig uninteressant findest.
Deswegen finde ich Punkt 2. auch so wichtig; eine Laie wäre kein guter Peer Reviewer für eine Molekularbiologiepublikation auch wenn dieser (bzw. gerade weil) er Teile davon versteht. Die Zielgruppe und deren Experten müssen mehr zu sagen haben als heute der Fall.
Zufällige Meinungen und Revs rausgesucht:
20/20
http://www.spirit-of-metal.com/album-gro...lonie-l-en.html
8/10
http://www.metalglory.de/reviews.php?nr=595
9/10
http://www.metal-observer.com/articles.p...2&sid=1&id=8802
90%
http://metal-archives.com/release.php?id=10160
Auch hier sehr positive Resonanz
http://metal-goat.de/wbb/thread.php?threadid=1765
http://www.klanggewitter.com/?sub=talksu...&a=krebskolonie
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07.12.2010 20:01 |
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nicolai
Superintelligenz
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| Zitat: |
Original von Kismet
Das Problem mit dem letzten Satz ist, dass wir subjektiv wenig schützenswerte Meinungen auch schützen müssen - vllt. v.a. die.
Medien-, Meinungs- oder Kunstzensur egal welcher Art zieht uns alle runter. |
Daß "die Kunst" keiner Zensur bedarf, bleibt unbenommen...nichtsdestotrotz bin ich der Ansicht, daß sich Allzuvieles das Kunst- und Kulturmäntelchen umhängt, sich als "avantgardistisch" oder "progressiv" und deshalb unverstanden darstellen möchte, was eine solche Bezeichnung nicht verdient, weil es einfach ideen- oder geschmackloser Schrott ist (und damit ist jetzt nicht nur irgendeine Band angesprochen, sondern bezieht sich diese Aussage auf Kunst im Allgmeinen...)
...und gerade Herr "Blutkehle" ist alles andere als ein "armes, bemitleidenswertes und schützenswertes " Zensuropfer, zumal sich gerade in seinem Bereich Auftrittsverbote, Publikationssperren und dergleichen mehr als unvergleichliche Verkaufssteigerungstriebwerke herausstellen und er sie insgeheim gewiß bejubelt (und natürlich auch dementsprechend ausschlachtet)...eine "schützenswerte Meinung", wie Du sie anführst, würd´ich ihm jetzt nicht gerade unterstellen, nicht einmal irgendeine wenn auch noch so versteckte Art von "message" - oder vielleicht doch, nämlich die, daß es sicherlich genug pubertäre Dumpfhirne gibt, denen er mit seinem Geschwafel von Mord, Kanniblismus und Elend ihr Taschengeld aus der Tasche ziehen kann und die ihn dafür anbeten ! Weißt Du, ich würd´den Herrn gerne `mal ein wenig durch die echte Welt führen, ins Obdachlosenasyl, wo sich der Müll der Gesellschaft wegen einer Flasche Schnaps gegenseitig erschlägt oder auf den rumänischen Babystrichwo sich zehn- oder zwölfjährige "Damen" verkaufen, damit ihre Familien überleben können, nach Afrika, wo achtjährige Kindersoldaten den eigenen Eltern die Hände abhacken oder nach Thailand, wo verhungernde Eltern ihre neugeborenen Säuglinge für ein paar Handvoll Reis an europäische Sextouristen verhökern (nach Gebrauch einfach wegwerfen !), aber ich fürchte, daß ihm seine "beinharte" Pseudolyrik vor lauter Kotzen abhanden kommen könnte; und bevor man vollmundig vom Menschentöten und -fressen lallt, sollte man sich zumindest den eigenen Schweinebraten vermittels eines Schlachtermessers selbst gekillt haben (Vorsicht, so ein Schwein hat ziemlich viel Blut, also die Bühnenklamotten vorher ausziehen) und nicht an der Fleischtheke im Supermarkt besorgen, wo andere die "schmutzige Vorarbeit" bereits erledigt haben...
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08.12.2010 07:02 |
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atlana
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irgendwie habe ich auch etwas zu dem thema gepostet, vor einigen tagen schon, aber das habe ich wohl auch gelöscht. die quintessenz meines postings war aber auf eine aussage aus deinem wikipedialink über die band eisregen bezogen. zum lied "futter für die schweine", das mehr oder weniger eine vertonung der picktonmorde ist, hat einer der luziden herren folgendes geäußert:
"Die Menschheit nimmt sich prinzipiell immer viel zu wichtig und stellt sich eben immer an die Spitze der Nahrungskette […]. Es war einfach ganz interessant, daß man mal ein Wesen darüberstellt. Den Mensch eben auch mal zum Futter degradiert […]. Das Thema hab ich auch wieder bei ‚Futter für die Schweine‘ aufgegriffen, daß sich die Nahrungskette eben mal anders darstellt, als sie gemeinhin aufgefaßt wird. Die Geschichte ist aus einer ziemlich kranken und zynischen Sicht geschrieben.“
– Michael Roth"
damit hat er nicht unrecht.
aber daß er dann für seine idee mensch = futter ausgerechnet prostituierte hernimmt, beweist seine scheinheiligkeit. prostituierte sind in den meisten gesellschaften… seien wir uns ehrlich, in allen gesellschaften bisher eine der absolut verachtetsten gruppen. man kann natürlich argumentieren, daß das nicht so sein soll (natürlich nicht, verdammt!), aber es ist so.
prostituierte sind zum größten teil nicht freiwillig im geschäft. sie werden oft ausgebeutet, viel zu oft mit direkter gewalt, aber auch durch ihre generellen lebensumstände. viele von ihnen werden jeden tag in ihrer arbeit degradiert, weil sie es sich nicht leisten können, freier abzuweisen. sie haben so ziemlich das höchste berufsrisiko, das man sich vorstellen kann (höher jedenfalls als der herr textschreiber). sie müssen sich sogar von fernsehpolizisten beschimpfen lassen ("was kümmert mich eine tote nutte mehr?"), und auch von otto normalfreier. WARUM also sollen ausgerechnet prostituierte an die schweine verfüttert werden? warum nicht tierfabriksbesitzer? warum nicht wirtschaftsleute, den den hals nie vollkriegen? warum nicht saturierte vorstadtbürger, die jede woche eine halbe kuh in sich hineinschaufeln?
nein, verbieten soll man das lied nicht. aber herr roth sollte die chuzpe haben zuzugeben, daß er einfach zuviele pornos geschaut und nach dem billigsten schockeffekt gesucht hat.
ps: wahrscheinlich oute ich mich jetzt gleich als musikalische wildsau im metal-genre und schieß mich für dich aus der diskussionswürdigkeit, aber ich höre bisweilen ensiferum und habe prinzipiell überhaupt kein problem mit metalmusik als solcher bzw. ihren fans, die auf der uni in größeren mengen anzutreffen sind.
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08.12.2010 08:54 |
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Ramon
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| Zitat: |
Original von atlana
ps: wahrscheinlich oute ich mich jetzt gleich als musikalische wildsau im metal-genre und schieß mich für dich aus der diskussionswürdigkeit, aber ich höre bisweilen ensiferum und habe prinzipiell überhaupt kein problem mit metalmusik als solcher bzw. ihren fans, die auf der uni in größeren mengen anzutreffen sind. |
Schrecklich, da haben wir dich fünf Jahre studieren lassen, und dann kommst du uns so.
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"Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
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08.12.2010 16:07 |
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atlana
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ich weiß nicht was du hast. ensiferum ist doch eh ein lateinisches wort
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08.12.2010 18:26 |
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Ramon
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| Zitat: |
Original von atlana
ich weiß nicht was du hast. ensiferum ist doch eh ein lateinisches wort
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So ähnlich könnten die Kirchenvertreter auch argumentieren.
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"Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
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10.12.2010 09:26 |
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atlana
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weißt du, wenn man sich (geistig) ständig in der spätantike aufhält wie ich, kommt einem ensiferum einfach nur passend vor
*sing*
"In time bleeding wounds will heal
Unlike some which are too deep to see
Like scars in the Nomads soul
Their mending is so slow
Not a shout of a hundred enemies
Can make him feel fear inside him
But when sunsets and the cold arrives
With crushing solitude in the darkness of night
He will ride across land and time
To find a way through this endless night
There s a storm in his heart
And the fire burns his soul
But the wanderers part is to ride alone…"
etc
uswusf
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10.12.2010 12:53 |
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Ramon
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@Kismet
Herzlich Willkommen! 
Verbieten und zensieren ist bei dieser Band (Eisregen) nun wirklich nicht angebracht.
Sie könnten sich aber mal von Till Lindemann (Rammstein) ein paar Nachhilfestunden geben lassen.
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01.12.2010 08:52 |
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