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Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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Guten Morgen
Ja, es gibt einen Unterschied, klar; und trotzdem ist BEIDES ein "glauben".
Ein in meinen Augen guter Startpunkt zum Thema "Religionswissenschaft/en" wäre zum Beispiel der hier: Werbelink von Momo entfernt. - gibt aber auch vieles andere im Netz ...
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18.08.2010 10:56 |
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atlana
Weiser/Weise
Dabei seit: 15.07.2008
Beiträge: 3.165
Herkunft: heiliges land
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religionswissenschaft beschäftigt sich mit ALLEN formen der religion, vom animismus bis zum monotheismus; dabei geht es nicht nur um das erfassen von phänomenen, sondern auch um vergleich, einbettung in kultur und kulturentwicklung etc. also, wer glaubt wann wo was und wozu führt das.
eine religiöse bekannte hat es mal so zu mir gesagt: "du kennst alles, glaubst aber an nichts"
(hatte vergleichende religionswissenschaft als prüfungsfach bei der diplomprüfung)
__________________ ubi dubium ibi libertas
The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
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18.08.2010 14:13 |
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Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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Genau, Religionswissenschaft wird auch von vielen AtheistInnen mit großem Engagement betrieben!
Es ist quasi ganz einfach die (kultur-, sozial-, natur- ...) wissenschaftliche Erforschung von Religion/en, religiösen Phänomenen/Praktiken, ... einschließlich der Frage, warum es überhaupt Religion/en gab und gibt
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18.08.2010 14:59 |
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cherrymint
Volksschüler/in
Dabei seit: 12.08.2010
Beiträge: 5
Themenstarter
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Zitat: |
Original von Der Brunnen ohne Krug
Es ist nämlich ziemlich interessant, wie in dieser Diskussion manchmal von "den Gläubigen" die Rede ist: den einen wird dieser Begriff tendenziell abwertend übergestülpt, den anderen wird dieser Begriff, auch wenn sie als "Atheisten" und "Atheistinnen" ausdrücklich einen "Glauben" ("wir glauben, dass ...") für SICH (nicht für andere AtheistInnen!) beanspruchen, sehr apodiktisch verwehrt.
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Ok bin damit ich gemeint? Als allererstes habe ich keine ahnung was apodiktisch bedeutet. *nachschlag* ok verstanden.
Wenn ich von den "Gläubigen" rede, rede ich logischerweise nicht von Atheisten, die ja laut Definition "nicht glauben".
Ich finde auch nit das es abwertend ist jemanden als Gläubig zu bezeichnen, der sich selbts als gläubig defniert.
Aber irgendwie habe ich das Gefühl ziemlich an dir vorbeizureden...
Bitte um genauere Erläuterung!
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20.08.2010 16:01 |
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Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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Hi
Das Problem ist irgendwie dieses: wieso sagst du ganz verallgemeinernd, dass du, wenn du von "den Gläubigen" redest, "logischerweise nicht von Atheisten" redest, "die ja laut Definition 'nicht glauben'"? Inwiefern ergibt es sich aus der Definition von Atheisten, dass Atheisten ausnahmslos "nicht glauben"? Meinst du damít also wirklich allen Ernstes, dass die Werbelink von Momo entfernt. - einfach logisch weitergedacht - sicher keine Atheisten als Mitglieder hat (und auch nicht haben kann, weil ja in deren Statuten von "Religionslehre" und "glauben" die Rede ist)? Das würde mich jetzt mal interessieren
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20.08.2010 17:30 |
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cherrymint
Volksschüler/in
Dabei seit: 12.08.2010
Beiträge: 5
Themenstarter
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OK sprechen wir nun über die Definition von Atheist im Allgemeinen oder nur über den Umstand, dass sich meine definition nicht mit der "Ideologie" der Mitglieder von Werbelink von Momo entfernt. vereinbaren lässt?
Also, meine Definition von Atheist, ist jemand, der nicht an Gott glaubt. Diese Person ist demnach nicht gläubig, und somit, zumindest meiner Ansicht nach, das Gegenteil von einem Gläubigen (Laut meiner Definiton jemand der an Gott glaubt). Das ist eine sehr, sehr primitive Erläuterung, das ist mir bewusst.
Um nun auf die atheistische Religionsgesellschaft zurückzukommen:
Ich habe nicht gesagt deren Mitglieder wären keine Atheisten, sondern das sich die Vorstellung von Atheismus als religiöse Institution widerspricht. Deren Statuten widersprechen meiner Definition von Atheismus, und das ist, was ich damit sagen wollte.
Ich hoffe es ist nicht allzu verwirrend was ich so von mir gebe, aber ich beantworte gerne weitere Fragen dazu.
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20.08.2010 18:19 |
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Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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Ich hab eh die Definition von Atheist im Allgemeinen gemeint.
"a-theos" (altgriech.) = "ohne Gott" (oder so ähnlich, das Wort lässt ja unterschiedliche philologisch korrekte Übersetzungen zu) --> von "nicht glauben" ist da, wie immer du es auch drehen und wenden magst, ganz sicher keine Rede!
Puncto "glauben" hab ich meine Sicht schon ein bißchen skizziert (siehe oben): ich gestehe halt jedem, der etwas "glaubt", auch gerne zu, dass er etwas "glaubt". Ich bin diesbezüglich vielleicht etwas einfach gestrickt ...
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20.08.2010 18:31 |
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atlana
Weiser/Weise
Dabei seit: 15.07.2008
Beiträge: 3.165
Herkunft: heiliges land
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darf ich kurz eine zwischenfrage stellen, nachdem ich die diskussion nicht wirklich verstehe? geht es vielleicht hier darum, daß ein atheist nicht zwangsläufig ein nihilist sein muß?
__________________ ubi dubium ibi libertas
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20.08.2010 18:35 |
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Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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Also so weit ich diese Diskussion verstehe ist es bis jetzt noch nicht darum gegangen, dass ein Atheist nicht zwangsläufig ein Nihilist sein muss.
Meinem Verständnis nach sagt das Wort "Atheist" eher etwas über die Beziehung zu - und das "theologische" Verständnis von - Gott/heiten aus.
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20.08.2010 18:44 |
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hmm erstens nennen wir Atom immer noch Atom - ein Wort wird also nicht immer nach seinen Ursprung definiert
und zweitens würd ich gern erfahren an was Atheisten so alles glauben können?
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Scheiß aufs Zuckerbrot...
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20.08.2010 20:05 |
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Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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Atheisten gibt es - wenn ich mich hier im Forum umschaue: offensichtlich! - ganz unterschiedliche, dementsprechend unterschiedlich ist vermutlich auch das, was sie glauben
EINE ausformulierte "Religionslehre" (EINER ganz bestimmten Gruppe von Atheisten!) ist z.B. hier (im § 2 der Statuten) zu sehen: Werbelink von Momo entfernt.
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20.08.2010 22:23 |
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§ 2 der Statuten hat grade meine Gedanken verknotet - und das liegt nicht am weed.
verdammt wieso kann man nicht vernünftig schreiben - das ganze "beziehungsweise" und "innen" verwirrt einen total...
bzw. Das woran ihr glaubt kann man beweisen - das ist der große und wichtige Unterschied zu den Religioten (ich mag das wort auch
),
denn das woran die glauben kann man nicht beweisen!
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Scheiß aufs Zuckerbrot...
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20.08.2010 22:34 |
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Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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Also irgendwie kann ich jetzt nicht ganz glauben, dass du wirklich "beweisen" (!) kannst, dass ALLE DIESE Gottheiten "IMMER NUR als von Menschen geschaffene/gemachte" existieren
Aber ich glaube dir sofort, dass du es mir persönlich plausibel machen kannst, und ich "glaube" es auch selbst
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20.08.2010 22:40 |
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atlana
Weiser/Weise
Dabei seit: 15.07.2008
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also kann man atheist sein, indem man nicht an einen definierten gott glaubt, gliechzeitig aber an irgendeine nebulöse höhere macht glauben? habe ich das jetzt richtig verstanden?
__________________ ubi dubium ibi libertas
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20.08.2010 20:18 |
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Erinnert mich irgendwie an meinen ersten thread
Da bin ich dabei!!!
allerding hab ich dort über freidenken geschrieben , bei dem man sich tatsächlich frei entscheiden kann an etwas zu glauben oder auch nicht.
Atheismus hingegen bedeutet für mich ein Nichtglauben an was auch immer.
Wenn man Gott umbenennt oder umdenkt ist man noch lange kein Atheist
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Scheiß aufs Zuckerbrot...
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20.08.2010 22:17 |
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Zitat: |
Original von freedoomfighter
Erinnert mich irgendwie an meinen ersten thread
Da bin ich dabei!!!
allerding hab ich dort über freidenken geschrieben , bei dem man sich tatsächlich frei entscheiden kann an etwas zu glauben oder auch nicht.
Atheismus hingegen bedeutet für mich ein Nichtglauben an was auch immer.
Wenn man Gott umbenennt oder umdenkt ist man noch lange kein Atheist |
Könntest du den letzten Satz näher erklären bitte? das klingt für mich, als würdest du unterstellen, dass Atheisten Gottesleugner wären?
Wann darf man sich deiner Meinung nach Atheist nennen? was ist ein Nichtglauben an was auch immer? könntest du für das was auch immer vielleicht ein paar Beispiele nennen?
__________________ Atheismus ist frei von Religionssek(k)(t)iererei
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20.08.2010 23:00 |
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Ja aber wie haben wir dann den Diskussionsstand dieser ignorieren können?
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Scheiß aufs Zuckerbrot...
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18.08.2010 19:23 |
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Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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Da bin ich jetzt aber ein bisschen ratlos. Worauf bezieht sich das "ja"? Und ist die Frage - angesichts der vorangegangenen Postings in diesem Thread - ernst gemeint?
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18.08.2010 19:53 |
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Zitat: |
Originally posted by Der Brunnen ohne Krug
Genau, Religionswissenschaft wird auch von vielen AtheistInnen mit großem Engagement betrieben!
Es ist quasi ganz einfach die (kultur-, sozial-, natur- ...) wissenschaftliche Erforschung von Religion/en, religiösen Phänomenen/Praktiken, ... einschließlich der Frage, warum es überhaupt Religion/en gab und gibt
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Wie ignoriert man den Diskussionsstand der wissenschaftlichen Erforschung der Religion/en ?
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Scheiß aufs Zuckerbrot...
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19.08.2010 11:51 |
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Der Brunnen ohne Krug unregistriert
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Ok, jetzt ist die Frage für mich klar als ernsthaft gestellte Frage erkennbar geworden.
Mein Antwortversuch lautet so: Vielleicht kommt das Ignorieren dadurch zustande, dass man sich einfach nicht mit dem Diskussionsstand der Religionswissenschaft/en beschäftigt (hat), weil man unter Umständen vielleicht bisher kaum etwas mit Religionswissenschaft/en zu tun gehabt hat oder auch ganz bewusst nichts damit zu tun haben wollte, weil man sie nicht als Wissenschaft/en wahrgenommen hat. Ein erster Schritt weg von der Ignoranz könnte dann zum Beispiel sein, Religionswissenschaft/en als Wissenschaft/en (die, wie gesagt, auch von vielen überzeugten AtheistInnen mit Leidenschaft betrieben und weiterentwickelt wird) wahrzunehmen.
Im Prinzip kann man, kurz gesagt, den Diskussionsstand der Religionswissenschaft/en natürlich genauso ignorieren wie etwa den Diskussionsstand der Geschichtswissenschaft/en, Theoretischen Physik, Mathematik, Wissenschaftsforschung, whatever ...
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19.08.2010 12:19 |
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