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Zum Ende der Seite springen götter in weiß
Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 götter in weiß atlana 12.06.2010 09:09
 RE: götter in weiß Skeptiker 14.06.2010 12:01
 RE: götter in weiß Ramon 14.06.2010 18:46
 RE: götter in weiß Skeptiker 14.06.2010 18:59
 RE: götter in weiß Ramon 14.06.2010 19:25
 RE: götter in weiß atlana 14.06.2010 23:38
 RE: götter in weiß Ramon 16.06.2010 18:32
 RE: götter in weiß Skeptiker 17.06.2010 01:24
 RE: götter in weiß Ramon 17.06.2010 20:17
 RE: götter in weiß Skeptiker 17.06.2010 21:59
 RE: götter in weiß Pallas Athene 17.06.2010 23:01
 RE: götter in weiß nicolai 18.06.2010 00:07
 RE: götter in weiß Ramon 18.06.2010 19:03
 RE: götter in weiß Skeptiker 18.06.2010 23:56
 RE: götter in weiß Ramon 19.06.2010 19:23
 RE: götter in weiß Skeptiker 19.06.2010 21:00
 RE: götter in weiß Ramon 20.06.2010 09:36
 RE: götter in weiß Skeptiker 20.06.2010 13:44
 RE: götter in weiß Ramon 20.06.2010 18:14
 RE: götter in weiß Skeptiker 20.06.2010 19:11
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atlana
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http://www.forum.freidenkerin.at/forum/n...d.php?boardid=1

grundaussagen des herrn doktor:
1) ärzte sind sooo arm, weil sie niemand mehr hofiert, sondern weil sie genau wie alle anderen behandelt werden
2) die depperten patienten wissen heutzutage viel zu viel und setzen dann auch noch ihren gott, den arzt, unter druck
3) abtreibungen sind böse und wir brauchen "demut vor dem leben". demut, nicht respekt, demut.

was lernt man daraus? man muß sich als atheist durchaus nicht nur von metaphysischen göttern pikiert fühlen, es reicht ein gott in weiß.

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RE: götter in weiß antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Ich finde es bemerkenswert, dass immer wenn es um Abtreibungen geht, das Geschäft damit angeprangert wird. So als ob wir nicht in einer kapitalistischen Gesellschaft leben würden. Immer wird da gesagt, dass es kein Geschäft mit dem Tod geben dürfe. Sind dann also auch Begräbnisinstitute unmoralisch? Oder die Priester, welche Totenmessen abhalten? Bei solchen Aussagen kommt mir das Essen wieder hoch.

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Zitat:
Original von Skeptiker
Ich finde es bemerkenswert, dass immer wenn es um Abtreibungen geht, das Geschäft damit angeprangert wird. So als ob wir nicht in einer kapitalistischen Gesellschaft leben würden. Immer wird da gesagt, dass es kein Geschäft mit dem Tod geben dürfe. Sind dann also auch Begräbnisinstitute unmoralisch? Oder die Priester, welche Totenmessen abhalten? Bei solchen Aussagen kommt mir das Essen wieder hoch.


Den Arzt, der Abtreibungen durchführt, kann man womöglich den Vorwurf machen, dass er menschliches Leben vernichtet; den Priester und den Bestatter, so geschäftstüchtig sie auch immer sein mögen, wohl kaum.

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Zitat:
Original von Ramon
Zitat:
Original von Skeptiker
Ich finde es bemerkenswert, dass immer wenn es um Abtreibungen geht, das Geschäft damit angeprangert wird. So als ob wir nicht in einer kapitalistischen Gesellschaft leben würden. Immer wird da gesagt, dass es kein Geschäft mit dem Tod geben dürfe. Sind dann also auch Begräbnisinstitute unmoralisch? Oder die Priester, welche Totenmessen abhalten? Bei solchen Aussagen kommt mir das Essen wieder hoch.


Den Arzt, der Abtreibungen durchführt, kann man womöglich den Vorwurf machen, dass er menschliches Leben vernichtet; der Priester und der Bestatter, so geschäftstüchtig sie auch immer sein mögen, wohl kaum.


Nein, denn es werden Embryos und keine Menschen abgetrieben. Nur die Fanatiker sprechen von Babys, die abgetrieben würden.

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Zitat:
Original von Skeptiker
Zitat:
Original von Ramon
Zitat:
Original von Skeptiker
Ich finde es bemerkenswert, dass immer wenn es um Abtreibungen geht, das Geschäft damit angeprangert wird. So als ob wir nicht in einer kapitalistischen Gesellschaft leben würden. Immer wird da gesagt, dass es kein Geschäft mit dem Tod geben dürfe. Sind dann also auch Begräbnisinstitute unmoralisch? Oder die Priester, welche Totenmessen abhalten? Bei solchen Aussagen kommt mir das Essen wieder hoch.


Den Arzt, der Abtreibungen durchführt, kann man womöglich den Vorwurf machen, dass er menschliches Leben vernichtet; der Priester und der Bestatter, so geschäftstüchtig sie auch immer sein mögen, wohl kaum.


Nein, denn es werden Embryos und keine Menschen abgetrieben. Nur die Fanatiker sprechen von Babys, die abgetrieben würden.


Ich gestehe den Embryos mal zu, sich auch als menschliches Leben betrachten zu dürfen.

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atlana
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Themenstarter Thema begonnen von atlana
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wie würde das ein embryo rein technisch machen, SICH SELBST als mensch zu betrachten?

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14.06.2010 23:38 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von atlana
wie würde das ein embryo rein technisch machen, SICH SELBST als mensch zu betrachten?


Es ist doch nur logisch, wenn ein menschlicher Embryo als menschliches Leben bezeichnet wird.
Damit mache ich ihn ja noch nicht zum Menschen.

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16.06.2010 18:32 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von Ramon
Zitat:
Original von atlana
wie würde das ein embryo rein technisch machen, SICH SELBST als mensch zu betrachten?


Es ist doch nur logisch, wenn ein menschlicher Embryo als menschliches Leben bezeichnet wird.
Damit mache ich ihn ja noch nicht zum Menschen.


Wenn du ihm ein zugestehst sich als menschliches Leben betrachten zu dürfen, dann hast du ihn zum Menschen gemacht. Jetzt was anderes behaupten ist argumentieren, nur um nicht zugeben zu müssen, dass du unbedacht dieselbe Terminologie wie Religiöse benutzt hast.

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17.06.2010 01:24 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von Skeptiker
Zitat:
Original von Ramon
Zitat:
Original von atlana
wie würde das ein embryo rein technisch machen, SICH SELBST als mensch zu betrachten?


Es ist doch nur logisch, wenn ein menschlicher Embryo als menschliches Leben bezeichnet wird.
Damit mache ich ihn ja noch nicht zum Menschen.


Wenn du ihm ein zugestehst sich als menschliches Leben betrachten zu dürfen, dann hast du ihn zum Menschen gemacht. Jetzt was anderes behaupten ist argumentieren, nur um nicht zugeben zu müssen, dass du unbedacht dieselbe Terminologie wie Religiöse benutzt hast.



Wenn ich Schimpansen zu den Hominiden zähle, mache ich sie dann zu Menschen?
Wenn ich Menschen zu den Primaten rechne, mache ich sie dann zu Schimpansen oder Gorillas?

Wenn ich den (das) Embryo als menschlich bezeichne, dann deswegen, weil er (es) menschlichen Ursprungs ist. Und wenn ich ihn (es) als lebendig betitle, dann deswegen, weil es sich ja wohl um eine Lebensform handelt, die, und das zeichnet das Leben nun mal aus, ein Entwicklungsstadium darstellt. Mit Religion hat das wenig, aber mit Biologie sehr viel zu tun.

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17.06.2010 20:17 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von Ramon
Wenn ich Schimpansen zu den Hominiden zähle, mache ich sie dann zu Menschen?
Wenn ich Menschen zu den Primaten rechne, mache ich sie dann zu Schimpansen oder Gorillas?

Wenn ich den (das) Embryo als menschlich bezeichne, dann deswegen, weil er (es) menschlichen Ursprungs ist. Und wenn ich ihn (es) als lebendig betitle, dann deswegen, weil es sich ja wohl um eine Lebensform handelt, die, und das zeichnet das Leben nun mal aus, ein Entwicklungsstadium darstellt. Mit Religion hat das wenig, aber mit Biologie sehr viel zu tun.


Ok, jetzt sind wir zumindest schon mal im Stadium, in dem der Embryo sich nicht selbst betrachtet. Ist schon ein bedeutender Schritt weiter, denn es wird nicht unterschwellig unterstellt, dass da ein Bewusstsein ist.

Zwischen lebendig und Lebensform besteht ein Unterschied. Lebendig ist auch eine Haut-, Hirn- oder Arschzelle. Es ist also unzulässig aus dem Attribut lebendig auf die Kategorie Lebensform zu schließen.

Gleichzeitig unterstellst du, dass die Lebensform schon ein Mensch ist. Immerhin war das ja der Ausgangspunkt dieses Diskussionsstrangs. Du argumentierst, dass ein Embryo ein Entwicklungsstadium des Menschen ist, und dass das Biologie ist.

Beide Verkürzungen der zwei vorangehenden Ansätze werden oft miteinander verknüpft, um vorzugeben, dass alles wissenschaftlich korrekt sei. Dabei wird auf die Biologie verwiesen. Das Problem: Die Biologie spricht nicht von Menschen, sondern von Zygote, Embryo und Fötus, aber nicht von Menschen.

Doch entscheidend ist, dass die Biologie zwar die Datenbasis für die Entscheidung Mensch oder Nichtmensch zur Verfügung stellt, aber nicht "zuständig" für diese Frage ist, wenn wir davon sprechen, dass hier "ein Mensch getötet wurde" (wieder: Ausgangspunkt des Disputs).

(hoffentlich) klärendes Beispiel: Wenn ein relativ weit entwickelter Fötus kein Hirn hat, ist es aus der Sicht der Biologie eine Lebensform ohne Gehirn. Bei der Einordnung, um welche Lebensform es sich handelt, wird man die Gene vergleichen und herausfinden, dass es ein Mensch ist. Aber wenn wir fragen, was der Unterschied zwischen Mensch und Schimpanse ist, dann werden wir sehr bald erkennen, dass zwar der hirnlose Fötus kein Schimpanse ist, aber Mensch noch viel weniger.

Zur Kategorie Mensch gehört weit mehr als die Gene. Dazu gehören u.a. Denken, Gefühle, Persönlichkeit und Bewusstsein. Ein Embryo hat das alles nicht. Ein Embryo ist deswegen aus gutem Grund weder aus juristischer noch aus humanistischer Sicht ein Mensch.

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17.06.2010 21:59 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Es ist ein unglaublicher Zynismus, einer Frau zuzumuten einen anenzephalen( gehirnlosen) Embryo auszutragen. Jede Schwangerschaft ist ein Ausnahmezustand, ein Risiko durch diese zu erkranken. Wenngleich auch attestiert wird, dass zurzeit keine absolute Lebensgefahr für die schwangere Frau besteht, so ist kaum vorstellbar, dass sie psychisch nicht enorm belastet ist. Eine Frau zu zwingen, so ein Missgebilde austragen zu müssen, welches noch dazu maximal ein paar Tage überlebensfähig ist, wenn man da überhaupt von Leben sprechen kann, ist absurd und im Grunde zutiefst unmenschlich.

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17.06.2010 23:01 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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...und was, meine Liebe, veranlaßt Dich zu der völlig abstrusen Annahme, die katholische Kirche habe etwas mit "Menschlichkeit" zu tun ?

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...natürlich hab´ ich leider recht !
18.06.2010 00:07 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von Skeptiker
Zitat:
Original von Ramon
Wenn ich Schimpansen zu den Hominiden zähle, mache ich sie dann zu Menschen?
Wenn ich Menschen zu den Primaten rechne, mache ich sie dann zu Schimpansen oder Gorillas?

Wenn ich den (das) Embryo als menschlich bezeichne, dann deswegen, weil er (es) menschlichen Ursprungs ist. Und wenn ich ihn (es) als lebendig betitle, dann deswegen, weil es sich ja wohl um eine Lebensform handelt, die, und das zeichnet das Leben nun mal aus, ein Entwicklungsstadium darstellt. Mit Religion hat das wenig, aber mit Biologie sehr viel zu tun.


Ok, jetzt sind wir zumindest schon mal im Stadium, in dem der Embryo sich nicht selbst betrachtet. Ist schon ein bedeutender Schritt weiter, denn es wird nicht unterschwellig unterstellt, dass da ein Bewusstsein ist.

Zwischen lebendig und Lebensform besteht ein Unterschied. Lebendig ist auch eine Haut-, Hirn- oder Arschzelle. Es ist also unzulässig aus dem Attribut lebendig auf die Kategorie Lebensform zu schließen.

Gleichzeitig unterstellst du, dass die Lebensform schon ein Mensch ist. Immerhin war das ja der Ausgangspunkt dieses Diskussionsstrangs. Du argumentierst, dass ein Embryo ein Entwicklungsstadium des Menschen ist, und dass das Biologie ist.

Beide Verkürzungen der zwei vorangehenden Ansätze werden oft miteinander verknüpft, um vorzugeben, dass alles wissenschaftlich korrekt sei. Dabei wird auf die Biologie verwiesen. Das Problem: Die Biologie spricht nicht von Menschen, sondern von Zygote, Embryo und Fötus, aber nicht von Menschen.

Doch entscheidend ist, dass die Biologie zwar die Datenbasis für die Entscheidung Mensch oder Nichtmensch zur Verfügung stellt, aber nicht "zuständig" für diese Frage ist, wenn wir davon sprechen, dass hier "ein Mensch getötet wurde" (wieder: Ausgangspunkt des Disputs).

(hoffentlich) klärendes Beispiel: Wenn ein relativ weit entwickelter Fötus kein Hirn hat, ist es aus der Sicht der Biologie eine Lebensform ohne Gehirn. Bei der Einordnung, um welche Lebensform es sich handelt, wird man die Gene vergleichen und herausfinden, dass es ein Mensch ist. Aber wenn wir fragen, was der Unterschied zwischen Mensch und Schimpanse ist, dann werden wir sehr bald erkennen, dass zwar der hirnlose Fötus kein Schimpanse ist, aber Mensch noch viel weniger.

Zur Kategorie Mensch gehört weit mehr als die Gene. Dazu gehören u.a. Denken, Gefühle, Persönlichkeit und Bewusstsein. Ein Embryo hat das alles nicht. Ein Embryo ist deswegen aus gutem Grund weder aus juristischer noch aus humanistischer Sicht ein Mensch.


1. Deine Hautzelle ist kein Entwicklungsschritt zum Menschen hin. Der Embryo schon.
Die Hautzelle wird auch nie Gefühle oder Intelligenz entwickeln, egal wie viel Zeit wir ihr geben. Der Embryo, wenn er seiner Entwicklung folgt, schon.
2. Ich habe nirgends unterstellt, dass eine Lebensform schon ein Mensch wäre. Mir kommt es aber so vor, als würdest Du, jedem, der Deine Ansichten nicht teilt, unterstellen, er wäre ein religiöser Spinner.
3. Du hast richtig erkannt, dass man in der Biologie von Zygote-Embryo-Fötus spricht. Man spricht aber nicht von Hautzelle-Arschzelle-Mensch. Wenn ich Deiner Argumentation folge, dann sollte sie das aber tun.
4. Der Fötus hat ein Gehirn, wie alle anderen Organe auch. Wenn Du den Schimpansen näher zum Menschen stellst als einen Fötus, der schon alle Organe (auch "Dein" Gehirn) besitzt, dann ist das deine persönliche Entscheidung, Du solltest dann aber nicht so tun, als hätte das was mit Biologie zu tun.

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18.06.2010 19:03 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von Ramon
1. Deine Hautzelle ist kein Entwicklungsschritt zum Menschen hin. Der Embryo schon.
Die Hautzelle wird auch nie Gefühle oder Intelligenz entwickeln, egal wie viel Zeit wir ihr geben. Der Embryo, wenn er seiner Entwicklung folgt, schon.
2. Ich habe nirgends unterstellt, dass eine Lebensform schon ein Mensch wäre. Mir kommt es aber so vor, als würdest Du, jedem, der Deine Ansichten nicht teilt, unterstellen, er wäre ein religiöser Spinner.

Zitat:
Original von Ramon
Ich gestehe den Embryos mal zu, sich auch als menschliches Leben betrachten zu dürfen.


Untereinandergestellt erkennt man, dass eine Aussage nicht stimmen kann.

Zitat:
Original von Ramon
3. Du hast richtig erkannt, dass man in der Biologie von Zygote-Embryo-Fötus spricht. Man spricht aber nicht von Hautzelle-Arschzelle-Mensch. Wenn ich Deiner Argumentation folge, dann sollte sie das aber tun.


Du hast gesagt ein Embyo ist lebendig. Lebendig sind alle Zellen. Wenn du einem Embryo eine andere Qualität haben soll, dann musst du andere Begriffe verwenden.

Zitat:
Original von Ramon
4. Der Fötus hat ein Gehirn, wie alle anderen Organe auch. Wenn Du den Schimpansen näher zum Menschen stellst als einen Fötus, der schon alle Organe (auch "Dein" Gehirn) besitzt, dann ist das deine persönliche Entscheidung, Du solltest dann aber nicht so tun, als hätte das was mit Biologie zu tun.


Nee, eben nicht jeder Fötus hat ein Gehirn. Erst im 5 Monat sind Hirnströme da. Und in manchen Fällen hat der Fötus nie ein Hirn. Und bleibe bitte beim Argument und konstruiere dir kein eigenes. Ich sagte hirnloser Fötus.

Am permanent hirnlosen Fötus erkennt man, dass es genetisch ein Mensch hätte werden sollen, aber nicht geworden ist. Entgegen deinem Vorwurf streite ich ab, dass die Biologie die Wissenschaft ist, die entscheiden kann, ob ein Mensch ein Mensch ist.

Hier muss ich mit einer Ungenauigkeit eines Begriffs aufräumen, die auch ich gemacht habe. Man muss zwischen einem Menschen und einer Person unterscheiden.
Zitat:
Original von Wikipedia
Person im philosophischen Sinn wird von manchen als das Wesen des Menschseins vor dem Hintergrund des griechisch-römisch-christlichen Denkhorizonts gesehen: Dem Menschen als Person wird eine gewisse Freiheit der Entscheidung und Verantwortlichkeit für sein Handeln zugeschrieben. Mit dieser Zuschreibung sind gewisse Rechte (Menschenrechte) und Pflichten verbunden. Andere philosophische Strömungen sehen den Personenbegriff nicht beschränkt auf Menschen.


Ich bin ganz der Meinung, dass der Personenbegriff nicht auf den Menschen beschränkt ist und ich bin der Meinung, dass nicht auf alles, was eine menschliche DNA hat, der Personenbegriff anwendbar ist. Konkret: Embryos, hirnlose Föten, hirntote Körper sind keine Personen. Wenn Außerirdische ohne menschliche DNA auf die Erde kommen würden, sind sie sehr wohl unter Personen einzureihen. Schimpansen und andere Tiere, welche Bewusstsein haben, sind meines Erachtens derart nahe dessen, was ich unter Person verstehe, dass sie erhöhten Schutz genießen sollten. Aber Embryonen haben nichts von einer Person an sich.

Das Argument, dass aus einem Embryo ein Mensch bzw. Person werden kann, zeigt, dass es noch keine Person ist.

Nun abschließend zu deinem Vorwurf, dass ich alle, die nicht meiner Meinung sind, als religiöse Spinner betrachte. Embryos den Status einer Person zu geben, kann man nur mehr religiös argumentieren. Das heißt, entweder Seele oder Bewusstsein definieren einen Menschen. Wenn den religiösen Ansichten gefolgt wird, ist Abtreibung Mord. Wenn der humanistischen Argumentation gefolgt wird, ist die Fristenregelung nicht nur juristisch, sondern auch ethisch voll in Ordnung. Dann ist jedoch der Vergleich von Abtreibungsärzten und Bestattungsunternehmern voll in Ordnung.

Man merkt bei den Religiösen, dass sie versuchen mittels Begriffsverwirrung die Menschen in die Irre zu führen. Leider verwenden auch manche, die wenig mit den Religiösen gemein haben, die Terminologie der Religiösen. Diese Terminologie ist ein schiefe Ebene, die die Ansichten bald auch zum Denken der Religiösen führt. Deswegen wehre ich mich gegen die Terminologie und deswegen mache ich aufmerksam, dass die Worte dieselben sind, wie die der religiösen Fundis. Ich behaupte aber nicht, dass der Diskutant deswegen ein religiöser Spinner ist, wenn ich nicht wirklich dieser Meinung bin.

@Ramon: Bei dir bin ich explizit nicht der Meinung, dass du ein religiöser Spinner bist. Sonst hätte ich ganz andere Worte benutzt.

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18.06.2010 23:56 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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1.Ich behaupte auch mal, dass sich der Elefant, auch wenn er es selber nie begreifen wird, zu den Säugetieren zählen darf.


2.Was soll er (der Embryo) denn sonst sein? Du und ich sind lebendig, wie unsere Zellen, aus denen wir zusammengesetzt sind, auch. Sollen wir deswegen alle Literatur zensieren, in denen der Mensch als lebendig deklariert wird?


3. Auch nicht jede Frau kann Kinder gebären, und nicht jeder Mann kann sie zeugen, sollen wir ihnen deswegen absprechen, dass sie Menschen sind?


4. Am permanent impotenten Mann erkennt man, dass er genetisch zur Fortpflanzung fähig sein sollte, aber doch nicht ist. Deswegen streite ich aber nicht ab, und es müssen auch die Lehrbücher nicht geändert werden, dass die Biologie, wenn es um das Leben geht, auch weiterhin eine zentrale Rolle spielen darf.


5. Ich habe mich nie gegen die Fristenregelung ausgesprochen. Offene Türen musst Du nun wirklich nicht einrennen.

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19.06.2010 19:23 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von Ramon
1.Ich behaupte auch mal, dass sich der Elefant, auch wenn er es selber nie begreifen wird, zu den Säugetieren zählen darf.


Das "sich zählen" ist ein entscheidender Punkt. Was also bei anderen Diskussionen eine saloppe Formulierung ist, schließt hier schon eine Antwort aus.

Zitat:
Original von Ramon
2.Was soll er (der Embryo) denn sonst sein? Du und ich sind lebendig, wie unsere Zellen, aus denen wir zusammengesetzt sind, auch. Sollen wir deswegen alle Literatur zensieren, in denen der Mensch als lebendig deklariert wird?


Von Zensur hat niemand gesprochen. Es geht darum, dass Religiöse aus der Tatsache, dass Embryonen lebendig sind (genau mit diesem Wording), ableiten, dass Embryonen Menschen sind und Abtreibung Mord ist. Wenn also jemand dieses Wording benutzt, dann mache ich zunächst mal darauf aufmerksam, dass es unsauber ist. Wenn auf dieses Wording beharrt wird, zeige ich die religiösen Wurzeln auf. Nun kann jeder selber entscheiden, ob das Wording weiter benutzt wird. Religiöse werden es auf jeden Fall tun.

Zitat:
Original von Ramon
3. Auch nicht jede Frau kann Kinder gebären, und nicht jeder Mann kann sie zeugen, sollen wir ihnen deswegen absprechen, dass sie Menschen sind?


Du reflektierst auf den Artbegriff in der Biologie. Es geht aber nicht um die Art. Es geht nicht um Biologie.

Zitat:
Original von Ramon
4. Am permanent impotenten Mann erkennt man, dass er genetisch zur Fortpflanzung fähig sein sollte, aber doch nicht ist. Deswegen streite ich aber nicht ab, und es müssen auch die Lehrbücher nicht geändert werden, dass die Biologie, wenn es um das Leben geht, auch weiterhin eine zentrale Rolle spielen darf.


Die Biologie hat nichts mit dem Begriff der Person zu tun. Ein hypothetischer Marsianer könnte als Person gelten, ein Embryo geht jedoch nicht als Person durch.

Zitat:
Original von Ramon
5. Ich habe mich nie gegen die Fristenregelung ausgesprochen. Offene Türen musst Du nun wirklich nicht einrennen.


Gut, wenn du es sagst, dann ok.

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Zitat:
Original von Skeptiker


Die Biologie hat nichts mit dem Begriff der Person zu tun. Ein hypothetischer Marsianer könnte als Person gelten, ein Embryo geht jedoch nicht als Person durch.



Wenn Du meine Beiträge gelesen hast, dann wirst Du feststellen, dass ich nirgends von "der Person" gesprochen habe. "Die Biologie hat nichts mit dem Begriff der Person zu tun". Das sind schöne Worte, aber wer, wenn nicht die Biologie, soll uns ein Bild von uns Menschen geben, der trotz seiner einzigartigen Fähigkeiten, ein Produkt der Evolution darstellt-soll es etwa die Theologie sein? Wer auch immer über die Persönlichkeitsrechte von Ausserirdischen entscheidet oder entscheiden wird, er wird auf die Erkenntnisse der Biologie nicht verzichten können.

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Zitat:
Original von Ramon
Zitat:
Original von Skeptiker


Die Biologie hat nichts mit dem Begriff der Person zu tun. Ein hypothetischer Marsianer könnte als Person gelten, ein Embryo geht jedoch nicht als Person durch.



Wenn Du meine Beiträge gelesen hast, dann wirst Du feststellen, dass ich nirgends von "der Person" gesprochen habe. "Die Biologie hat nichts mit dem Begriff der Person zu tun". Das sind schöne Worte, aber wer, wenn nicht die Biologie, soll uns ein Bild von uns Menschen geben, der trotz seiner einzigartigen Fähigkeiten, ein Produkt der Evolution darstellt-soll es etwa die Theologie sein? Wer auch immer über die Persönlichkeitsrechte von Ausserirdischen entscheidet oder entscheiden wird, er wird auf die Erkenntnisse der Biologie nicht verzichten können.


Wir definieren, wer eine Person ist. Wir alle bzw. jeder einzelne von uns. Das Menschenbild ist ein zentraler Bestandteil unserer Weltanschauung. Wenn du meinst es der Biologie überlassen zu wollen, ist das ebenso deine Entscheidung, wie wenn du es der Theologie überlässt oder den Humanismus bemühst. Es gibt in der Philosophie viel Ansätze.

Die theologischen Ansätze gehen meist von einer Seele oder so etwas ähnlich Numinosen aus. Biologistische Ansätze findet man bei Rassisten, Sozialdarwinisten und Grünen. Allgemein haben Religionen und Ideologien einen dualistischen Ansatz. Der Humanismus kommt ohne Dualismus aus.

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Zitat:
Original von Skeptiker
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Wir definieren, wer eine Person ist. Wir alle bzw. jeder einzelne von uns. Das Menschenbild ist ein zentraler Bestandteil unserer Weltanschauung. Wenn du meinst es der Biologie überlassen zu wollen, ist das ebenso deine Entscheidung, wie wenn du es der Theologie überlässt oder den Humanismus bemühst. Es gibt in der Philosophie viel Ansätze.

Die theologischen Ansätze gehen meist von einer Seele oder so etwas ähnlich Numinosen aus. Biologistische Ansätze findet man bei Rassisten, Sozialdarwinisten und Grünen. Allgemein haben Religionen und Ideologien einen dualistischen Ansatz. Der Humanismus kommt ohne Dualismus aus.


Wenn die Biologie hier keine Ansätze bietet, und nur zu Rassismus und Sozialdarwinismus führt, dann musst Du mir aber folgendes erklären:

- warum schreibt der bundesdeutsche Chefatheist (Schmidt-Salomon), ein studierter Philosoph, ein Buch über den evolutionären Humanismus?

- warum rufen die Atheisten und Humanisten das Darwin-Jahr 2009 aus?

- warum wird Richard Dawkins, von vielen Humanisten und Atheisten als neuer Guru gefeiert?


- und warum waren und sind es ausgerechnet Biologen, Zoologen und Evolutionsbiologen (Wuketits, Kutschera, Lorenz, Eibl-Eibesfeldt, Goodall, Costeau, Dawkins, Gould, Grzimek, Hass, Heinroth, Leakey, oder Mayr), die das humanistische Verständnis geprägt haben und noch immer prägen?

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Zitat:
Original von Ramon
Wenn die Biologie hier keine Ansätze bietet, und nur zu Rassismus und Sozialdarwinismus führt, dann musst Du mir aber folgendes erklären:
- warum schreibt der bundesdeutsche Chefatheist (Schmidt-Salomon), ein studierter Philosoph, ein Buch über den evolutionären Humanismus?
- warum rufen die Atheisten und Humanisten das Darwin-Jahr 2009 aus?
- warum wird Richard Dawkins, von vielen Humanisten und Atheisten als neuer Guru gefeiert?
- und warum waren und sind es ausgerechnet Biologen, Zoologen und Evolutionsbiologen (Wuketits, Kutschera, Lorenz, Eibl-Eibesfeldt, Goodall, Costeau, Dawkins, Gould, Grzimek, Hass, Heinroth, Leakey, oder Mayr), die das humanistische Verständnis geprägt haben und noch immer prägen?


Wer alte Gedankengebäude einreißt, der fühlt sich bemüßigt neue Mauern auf den Ruinen aufzubauen. Wissenschaft ist wichtig, um Illusionen zu entlarven, aber es gibt auch den naturalistischen Fehlschluss. Wissenschaft kann nur Ist-Sätze generieren. Soll-Sätze, also ethische Prinzipien, sind prinzipiell anderer Art. Der Naturalistische Fehlschluss besteht darin, dass man aus manchen Ist-Sätzen Soll-Sätze macht.

Die Biologen haben bewiesen, dass die Schöpfungsmythen der Religionen falsch sind. Mit diesen Schöpfungsmythen sind auch die Religionen erschüttert worden. Sie haben damit den Weg für den Humanismus bereitet. Allgemein hat uns die Wissenschaft gezeigt, dass es keinen höheren Grund gibt, Menschen zu diskriminieren. Das sind schon mal wichtige Grundlagen, denn wenn die Freiheit und die Rechte von Individuen eingeschränkt werden soll, dann muss das begründet werden. Da die Wissenschaft nur wenig begründen kann, ist die Freiheit der Menschen heute größer als zu jeder anderen Zeit der Weltgeschichte.

Aber letztlich kann die Wissenschaft uns keine Antwort geben, was wir als höchstes ethisches Prinzip wählen. In diesem Sinne ist der erste Satz des ersten Artikels der UNO-Menschenrechtsdeklaration kein Ist-Satz, sondern ein Soll-Satz, auch wenn er als Ist-Satz formuliert wurde:
Zitat:
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.


Das MSS dem Humanismus ein "evolutionär" voranstellte, muss er selbst rechtfertigen. Ich empfinde es als großen Fehler. Ein Bertrand Russell hatte das nicht notwendig.

Dawkins ist deshalb ein Star unter den Atheisten, weil er sich offen zum Atheismus bekennt und sehr dafür kämpft. Daraus folgt jedoch kein Pflicht dem Biologismus zu huldigen. Allgemein sollte man nicht auf die großen Namen schauen. Wenn du anderer Meinung bist, dann argumentiere, aber zähle keine Namen auf.

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20.06.2010 19:11 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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