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Zum Ende der Seite springen Gleiche Befähigung d Geschlechter
Beiträge zu diesem Thema Autor Datum
 Gleiche Befähigung d Geschlechter myself 14.02.2010 18:42
 RE: Gleiche Befähigung d Geschlechter landlerin 14.02.2010 19:51
 RE: Gleiche Befähigung d Geschlechter atlana 15.02.2010 11:51
 RE: Gleiche Befähigung d Geschlechter myself 15.02.2010 00:57
 RE: Gleiche Befähigung d Geschlechter oskar matzerath 16.02.2010 08:44
 RE: Gleiche Befähigung d Geschlechter Ramon 17.02.2010 09:36
 RE: Gleiche Befähigung d Geschlechter atlana 17.02.2010 11:53
 RE: Gleiche Befähigung d Geschlechter Ramon 19.02.2010 08:44
 RE: Gleiche Befähigung d Geschlechter atlana 19.02.2010 09:36
 RE: Gleiche Befähigung d Geschlechter Ramon 19.02.2010 09:47
 RE: Gleiche Befähigung d Geschlechter atlana 19.02.2010 13:04
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 RE: Gleiche Befähigung d Geschlechter atlana 20.02.2010 18:38
 RE: Gleiche Befähigung d Geschlechter Ramon 21.02.2010 17:53
 RE: Gleiche Befähigung d Geschlechter atlana 22.02.2010 10:16
 RE: Gleiche Befähigung d Geschlechter Ramon 22.02.2010 19:01
 RE: Gleiche Befähigung d Geschlechter atlana 23.02.2010 09:24
 RE: Gleiche Befähigung d Geschlechter Ramon 23.02.2010 10:10
 RE: Gleiche Befähigung d Geschlechter atlana 24.02.2010 10:07
 RE: Gleiche Befähigung d Geschlechter Ramon 07.03.2010 19:32
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myself
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Gleiche Befähigung d Geschlechter antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Das Männer und Frauen geistig gleich leistungsfähig sind ist ja mittlerweile anerkannt und wird bei der Jobvergaben usw. ja endlich berücksichtigt.

Nun habe ich aber ein Gespräch in einem amerikanischen Forum über Gleichberechtigung geführt, nun meine Frage: Ist es richtig in allen Bereichen von einer gleichartigen Befähigung auszugehen?
Dabei ist eigentlich nur der physische Bereich gemeint.
Als beispiel kam dann der Fall einer Polizistin von 50kg die alleine versucht hat einen Mann von 150kg festzunehmen und dabei schwer verletzt wurde.
Ebenso kam der Fall vor wo eine Frau bei einer Spezialeinheit anfangen wollte, also ein Job wo sie durchweg gegen Leute angehen muß die schwerer und stärker sind als sie.
Als Vergleich möchte ich mal anführen dass ich bis heute nur einer Frau begegnet bin die größer war als ich, einige die schwerer waren, aber vieleicht einer die stärker war.

Was denkt ihr darüber?

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"Ich wünsche mir eine Welt in der ich Wasser aus dem Klo trinken kann ohne krank zu werden" - Lt. Frank Drebin-
14.02.2010 18:42 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
landlerin landlerin ist weiblich
Forscher/in


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Beiträge: 1.471
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RE: Gleiche Befähigung d Geschlechter antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Hmmmm....ein bisserl hab ich schon nachgelassen, aber als wir unser Haus aufgestockt haben, habe ich einen Dachsparren 7,40 lang, 8/14 40 m weit ohne abzusetzen oder stehenzubleiben auf der Schulter auf die Baustelle getragen. Aber wenn es sein muss, da geht schon noch was.......
landlerin
14.02.2010 19:51 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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RE: Gleiche Befähigung d Geschlechter antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

man sollte die stärke wahrscheinlich nicht überbewerten.
ich darf nur an weibliche bauarbeiterinnen in indien (sogar mit sari!), norwegische schiffsentladungsmannschaften (machen weniger kaputt als männliche löschmannschaften), sportlerinnen, soldatinnen samt marschgepäck (soweit ich weiß, gibt’s sogar eine beim jagdkommando, die die beinhartesten ausleseverfahren haben) und dergleichen erinnern.

ich persönlich sehe archäologinnen ständig mit pickel, kelle und schaufel löcher ausheben, deren aushub sie händisch mit kübeln irgendwohin befördern müssen (nein, archäologen arbeiten nicht nur mit pinseln). bin selbst oft ganze tage lang mit zwei blecheimern voller aushub in stein- und lehmbrockenform (pro kübel ca 5 – 7 kg) einen tell rauf und runtermarschiert, bei 35 grad hitze, auf einem etwa eineinhalb fuß breiten trampelpfad und ohne auch nur einen einzigen baum, der schatten werfen könnte. ach ja, die kübel konnte man nicht einfach umkippen, sondern sie mußten jeder einzelne auf kopfhöhe hochgehoben und mit schwung entleert werden.
(macht übrigens die ganzen beine hinunter wunderschöne blaue flecken. hab über dreißig gezählt nach dem ersten tag Augenzwinkern )

eine kollegin, von einem bergbauernhof stammend, ungefähr 163 cm und geschätzte 45 kg (hatte kleidergröße 34!) war unter denselben bedingungen neben dem örtlichen aufpassersoldaten die effektivste arbeiterin am pickel; effektiver als die männlichen archäologen mit akademischem hintergrund.

eine andere kollegin – diesmal nicht im feld, sondern in der stadt – habe ich getroffen, wie sie etwa zehn kilo schlafendes Kleinkind im einen arm, zwölf kilo bücher (haben wir nachgewogen) am rücken und zwei volle stoffeinkaufstaschen mit nahrung (inklusive vier liter milch) durch die stadt geschleppt hat. dabei war sie noch nichteinmal außer atem, obwohl sie selbst ungefähr halb so groß ist wie ich. sie konnte tatsächlich noch angeregt mit mir plaudern.

es mag ja sein, daß das keine "spitzenleistungen" im sinne von "boah, ich kann zweihundert kilo anschieben" sind, aber es sind konstante leistungen. sollte man wirklich nicht unterschätzen.

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ubi dubium ibi libertas
The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
15.02.2010 11:51 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
myself
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Themenstarter Thema begonnen von myself
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Das mit den Maßangaben ist ein wenig verwirrend, meinst Du damit den einen Sparren oder doch fertig vormontierte Teile von ca 7x1m?

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"Ich wünsche mir eine Welt in der ich Wasser aus dem Klo trinken kann ohne krank zu werden" - Lt. Frank Drebin-
15.02.2010 00:57 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
oskar matzerath
Bakkalaureus


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also heutzutage ist die physische stärke, im sinn von schweren lasten tragen usw., sowieso nicht mehr so wichtig, weil es hier hilfsmittel gibt. ein bürojob jedoch kann auch sehr anstrengend sein, und hier sieht man, dass frauen nicht nur gleichstark wie männer sind, sonder häufig sogar viel belastbarer.
beim militär (hochgebirgsbewegliche jäger) habe ich die erfahrung gemacht, dass diese art von belastung für frauen viel zu extrem ist, jedoch auch für die meisten männer. obwohl bei uns so ungefähr die fittesten des jahrgangs waren. ich habe auch von frauen beim jagdkommando gehört, aber die tragen, wie es bei uns war, ihr gepäck mit sicherheit nicht selbst, sondern die last wird den stärksten gegeben.

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Welche Krankheit könnte so gefährlich sein, wie es der Mensch ist ? bertolt brecht
16.02.2010 08:44 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Ramon Ramon ist männlich
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Natürlich gibt es starke biologische Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Das leugnen auch die ewigen Gleichmacher gar nicht, aber sie tun so, als ob die Unterschiede, in unserer ach so modernen Welt, keine Rolle mehr spielen würden. Frei nach dem Motto: was du nicht leugnen oder negieren kannst, das verharmlose oder relativiere einfach. Augenzwinkern

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"Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
17.02.2010 09:36 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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inwiefern sind sie denn wichtig, die physischen unterschiede?

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17.02.2010 11:53 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von atlana
inwiefern sind sie denn wichtig, die physischen unterschiede?


Zur Gewinnung von Selbsterkenntnis. Augenzwinkern

@ Friedensreich
So spricht der wahre homo oeconomicus.

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Sigmund Freud
19.02.2010 08:44 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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offenbar bin ich begriffsstutzig. ich muß nocheinmal nachfragen - inwiefern selbsterkenntnis?

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19.02.2010 09:36 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von atlana
offenbar bin ich begriffsstutzig. ich muß nocheinmal nachfragen - inwiefern selbsterkenntnis?


Meine liebe Atlana, wie kann denn ein Mensch, der glaubt, dass zwanzig Jahre Industriearbeit, Geschlechterrollen negieren, die in Millionen Jahren entstanden sind und sich offenbar auch bewährt haben, sich selbst kennen. Allein, wenn ich an den unterschiedlichen hormonellen Aufbau (Testosteron Kontra Östrogen) von Mann und Frau denke, wie er unser Denken und Handeln beeinflusst, dann sollte sich jedes Argument, das auf ein paar Jahre Berufserfahrung bezieht, eigentlich erledigt haben.

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"Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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19.02.2010 09:47 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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freud hat gemeint "anatomie ist schicksal", willst du darauf hinaus?

und was ist mit frauen und männern, die zumindest in den sechstausend jahren historisch mehr oder weniger heller zeit ihre geschlechtsrollen nicht gelebt haben?

was ist mit dem wandel der geschlechtsrollen? man kann doch nicht sagen, daß das frauenbild des hochmittelalters dem frauenbild einer jäger/sammlerkultur entspricht oder dem frauenbild des neunzehnten jahrhunderts?

was ist mit homosexuellen und transgender-personen? ein mann, der sich als frau fühlt, hat auch sein gerüttelt maß an testosteron, jedenfalls bis zur hormonanpassung und operation.
haben transgenderpersonen einfach nur einen schuß?

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19.02.2010 13:04 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von atlana
freud hat gemeint "anatomie ist schicksal", willst du darauf hinaus?

und was ist mit frauen und männern, die zumindest in den sechstausend jahren historisch mehr oder weniger heller zeit ihre geschlechtsrollen nicht gelebt haben?

was ist mit dem wandel der geschlechtsrollen? man kann doch nicht sagen, daß das frauenbild des hochmittelalters dem frauenbild einer jäger/sammlerkultur entspricht oder dem frauenbild des neunzehnten jahrhunderts?

was ist mit homosexuellen und transgender-personen? ein mann, der sich als frau fühlt, hat auch sein gerüttelt maß an testosteron, jedenfalls bis zur hormonanpassung und operation.
haben transgenderpersonen einfach nur einen schuß?


Der gute Dr. Freud kannte sich eben aus.
Mir gefällt der Begriff Geschlechterrollen nicht besonders. Ich verwende in zwar selber gelegentlich, aber er suggeriert, dass hier etwas gewählt wurde, das man auch jederzeit wieder ablegen oder wechseln könnte.
Was Transgenderpersonen anbelangt, so sind sie Minderheiten, die das freudsche Zitat vermutlich mehr bestätigen als widerlegen.

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"Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
20.02.2010 09:54 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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lustigerweise haben sogar die heutigen psychoanalytiker freuds thesen größtenteils in die schublade verschoben.
ich kann auch nur jm masson, han israel und jede menge anderer autoren empfehlen, die sich über freuds scharlatanerie geäußert haben.

und natürlich sind geschlechterrollen rollen. man muß doch nur eine kurze liste aufstellen, die eigenschaften "typisch mann – typisch frau" umfaßt und dann dem praxistest zuführen. man wird jede menge frauen mit männlichem rollenverhalten und männer mit weiblichem rollenverhalten finden. schließlich sind wir alle menschen.

ich habe den eindruck, daß das hineingeheimnissen in unterschiede zwischen mann und frau nicht substantieller ist als die üblichen aussagen "der franzose ist arrogant, der engländer hat eine steife oberlippe, russen sind versoffen, österreicher schlampig, deutsche piefke, alle spanier sind toreros und amerikaner sind dumm und fett".

nebenbei: über die rollenbilder von mann und frau können wir vor der erfindung der schrift gar nichts gesichertes sagen.
will man die steinzeit und sogar noch lucy und ihre vorfahren feministisch interpretieren, kann man das. will man die menschheitsgeschichte seit den bäumen (oder dem meer, meinetwegen) auf eine ewige dualität mann-frau hininterpretieren, die uns anatomisch quasi festlegt, kann man das auch.
das sind die freuden der urgeschichte. Happy

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20.02.2010 18:38 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von atlana
lustigerweise haben sogar die heutigen psychoanalytiker freuds thesen größtenteils in die schublade verschoben.
ich kann auch nur jm masson, han israel und jede menge anderer autoren empfehlen, die sich über freuds scharlatanerie geäußert haben.

und natürlich sind geschlechterrollen rollen. man muß doch nur eine kurze liste aufstellen, die eigenschaften "typisch mann – typisch frau" umfaßt und dann dem praxistest zuführen. man wird jede menge frauen mit männlichem rollenverhalten und männer mit weiblichem rollenverhalten finden. schließlich sind wir alle menschen.

ich habe den eindruck, daß das hineingeheimnissen in unterschiede zwischen mann und frau nicht substantieller ist als die üblichen aussagen "der franzose ist arrogant, der engländer hat eine steife oberlippe, russen sind versoffen, österreicher schlampig, deutsche piefke, alle spanier sind toreros und amerikaner sind dumm und fett".

nebenbei: über die rollenbilder von mann und frau können wir vor der erfindung der schrift gar nichts gesichertes sagen.
will man die steinzeit und sogar noch lucy und ihre vorfahren feministisch interpretieren, kann man das. will man die menschheitsgeschichte seit den bäumen (oder dem meer, meinetwegen) auf eine ewige dualität mann-frau hininterpretieren, die uns anatomisch quasi festlegt, kann man das auch.
das sind die freuden der urgeschichte. Happy


Die Psychoanalytiker mögen ihn als Scharlatan abtun, aber seine Menschenkenntnis ging weit über jede Psychoanalyse hinaus. Natürlich gibt es Frauen, die sich eine Krawatte umbinden, Zigarren rauchen oder sich eine Glatze schneiden lassen, das bestreitet doch auch niemand. Aber welche Frau, kann mal schnell beschließen, dass ihr ein Bart wachsen oder der Kehlkopf hervortreten soll? Es hat doch nichts mit einer Rolle zu tun, dass ich keine Kinder bekommen kann, und dass mir trotz Brustwarzen, keine Titten wachsen. Ich habe mir mein Y-Chromosom nun wirklich nicht ausgesucht. Was die Urgeschichte, und das damit verbundene Geschlechterbild anbelangt, so magst Du recht haben, aber wir haben ja die noch heute lebenden Naturvölker und unsere tierische Primatenverwandtschaft. Hier gibt es Verhaltensstudien genug.

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21.02.2010 17:53 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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die primitivgesellschaften, wie sie so schön genannt werden, sind auch nicht gerade ein berauschende quelle. die älteren studien sind von ihrem quellenwert her eher endenwollend aussagekräftig - aber wenn wir schon dorthin wollen:
was ist mit matrilinearen gesellschaften wie den minangkabau oder manchen cherokee-gruppen? was ist mit polyandrie? was ist mit der extrem egalitären aufgabenverteilung der kung-san?

das grundproblem an der psychoanalyse ist, daß sie nicht wissenschaftlich ist. sie fasziniert mich auf dieselbe weise wie eine religion. es gibt keine empirische bestätigung, und dennoch glauben unendlich viele leute dran. im gegenteil, die moderne psychoanalyse pflegt der kritik von hirnforschung und anderen psychologischen strömungen meistens dahingehend zu begegnen, daß sie selbst einräumen, es sei ohnehin keine wissenschaft, sondern ein mehr oder weniger hermeneutisches denksystem.

und genau wie eine religion ist sie nicht zu widerlegen.
ein patient hat keine möglichkeit, sich gegen die anpatzungen des analytikers zu wehren, weil die these an sich nicht widerlegt werden kann.
ganz simplifiziert gesagt:
"Sie wollen Ihren Vater töten und mit Ihrer Mutter schlafen"
"Ja, will ich"
"Ha, Sie haben einen Ödipuskomplex!"
versus:
"Sie wollen Ihren Vater töten und mit Ihrer Mutter schlafen"
"Nein, will ich nicht"
"Ha, Sie haben einen Ödipuskomplex, er ist nur verdrängt"

ich finde es interessant, daß gerade freidenkerInnen (wie zb gwup) zwar bereit sind, ufo-entführungen und zum teil sogar sexuellen mißbrauch als vom jeweiligen psychotherapeuten künstlich erzeugte pseudoerinnerung zu entlarven (false memory syndrom), aber daß es noch niemandem eingefallen ist, eine mehrjährige psychoanalyse mit so ungleicher machtverteilung zwischen analytiker und patient auf suggestionen hin zu untersuchen.

und ich muß nochmals ganz dumm fragen:
inwiefern dient es meiner selbsterkenntnis, wenn ich darüber kontempliere (falls das ein verb ist), daß ich einen bh trage?
wäre es nicht wesentlich aufregender in sachen selbsterkenntnis nach dem ultimativ menschlichen zu suchen? dem menschlichen, das uns alle vereint?

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22.02.2010 10:16 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Ich kann mich nicht erinnern, dass ich Lobeshymnen auf die Psychoanalyse gesungen hätte.
Was die matrilinearen Gesellschaften anbelangt, so nehme ich doch stark an, dass es auch in ihnen zwei Geschlechter und die typischen Geschlechterunterschiede gab oder gibt. Auch hier, war der Mann immer größer, stärker und aggressiver. Was die Selbsterkenntnis betrifft, so denke ich nun mal, dass die Geschlechterunterschiede so groß sind, dass, wenn man sie verharmlost oder gar negiert, sie sich unmöglich einstellen kann. Es ist sicherlich sinnvoll, zu untersuchen, was typisch menschlich oder was typisch für Schimpansen oder Gorillas ist; es ist aber nun mal so, dass es bei allen Primaten zwei Geschlechter gibt, und wenn man das Typisch Menschliche untersuchen will, dann kommt am Geschlechterunterschied nun mal nicht vorbei.

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22.02.2010 19:01 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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aber mit denselben argumenten könnte man doch das typisch menschliche anhand des deutschen und des österreichischen wesens untersuchen, oder nicht?

schließlich kann man nicht negieren, daß es unterschiede zwischen einem deutschen und einem österreicher gibt; man frage nur mal die betroffenen. bekanntlich sind österreicher schlampig, wurschteln sich so durch, hinterhältig, faul, slawisch angehaucht (hab ich nicht erfunden, also bitte nicht rassismus brüllen!), wohingegen deutsche exakt, präpotent, arrogant, preußisch imprägniert, zackig und laut sind?

bei so offensichtlichen unterschieden sollten wir schnell wieder ins 19. jhd zurückspringen und zwecks selbsterkenntnis der menschheit ganz intensiv auf allen unterschieden herumreiten.
japaner dürfen wieder sushifressende geishafreaks sein, italiener sind schmutzig und übergießen alles mit tomatensauce, der amerikanische millionär an sich ist entweder ein strohdummer texanischer ölbaron oder ein ehemaliger tellerwäscher, indianer hüpfen jodelnd mit federn am kopf hinter büffeln her und schwarze leute sind zwar dümmer als alle anderen, haben aber ein tolles rhythmusgefühl.

folglich sind männer wieder größer, stärker, aggressiver udn frauen kleiner, schwächer und passiv, und dann marschieren wir wieder mit unseren geschlechtsrollen in zwei weltkriege. ich freu mich schon drauf!

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Zitat:
Original von atlana
aber mit denselben argumenten könnte man doch das typisch menschliche anhand des deutschen und des österreichischen wesens untersuchen, oder nicht?

schließlich kann man nicht negieren, daß es unterschiede zwischen einem deutschen und einem österreicher gibt; man frage nur mal die betroffenen. bekanntlich sind österreicher schlampig, wurschteln sich so durch, hinterhältig, faul, slawisch angehaucht (hab ich nicht erfunden, also bitte nicht rassismus brüllen!), wohingegen deutsche exakt, präpotent, arrogant, preußisch imprägniert, zackig und laut sind?

bei so offensichtlichen unterschieden sollten wir schnell wieder ins 19. jhd zurückspringen und zwecks selbsterkenntnis der menschheit ganz intensiv auf allen unterschieden herumreiten.
japaner dürfen wieder sushifressende geishafreaks sein, italiener sind schmutzig und übergießen alles mit tomatensauce, der amerikanische millionär an sich ist entweder ein strohdummer texanischer ölbaron oder ein ehemaliger tellerwäscher, indianer hüpfen jodelnd mit federn am kopf hinter büffeln her und schwarze leute sind zwar dümmer als alle anderen, haben aber ein tolles rhythmusgefühl.

folglich sind männer wieder größer, stärker, aggressiver udn frauen kleiner, schwächer und passiv, und dann marschieren wir wieder mit unseren geschlechtsrollen in zwei weltkriege. ich freu mich schon drauf!



Nun, dann darf es auch keine unterschiedlichen Hautfarben mehr geben, und wenn es sie gibt, dann dürfen wir sie nicht mehr wahrnehmen. Denn auch sie, gepaart mit kulturellen Unterschieden, könnten Anlass zu Diskriminierung und Rassismus geben. Auch die frapanten Geschlechterunterschiede bei Gorillas, Schimpansen und allen anderen Primaten, dürfen nicht mehr registriert und ausgesprochen werden. Alles was in schriftlicher Form fixiert wurde, und was gegen Deine Theorie (Doktrin) spricht, dass es keine Geschlechterunterschiede gibt, wird verbrannt. Biologie, Ethologie und Zoologie werden abgeschafft. In Zukunft gibt es nur noch Menschen, eine Kultur und universale Gesetze. Dann doch lieber das 19.Jahrhundert und Freud. Augenzwinkern

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ich sage nicht, daß es unterschiede gibt. ich meine, es gibt zwischen mir und meiner freundin ja auch unterschiede, obwohl wir beide weiblich und fast gleich alt sind. das ist überhaupt nicht der punkt.

für mich zeigt die historische erfahrung nur, daß es für menschen nicht gut ist, unterschiede zu betonen. es ist eine ethische frage.

die meisten religiösen, nationalistischen und schlußendlich auch biologistischen ethiken betonen die unterschiede
- gläubige versus nichtgläubige (oft bei religionen, wobei ungläubige meistens nicht geschützt werden müssen, was sich vom alten testament bis heute durchzieht)
- arier versus nichtarier (und alle abarten, die von türke versus nichttürke bis zu australier weißer hautfarbe versus australier dunkler hautfarbe reichen)
- männer versus frauen (in sehr vielen kulturen der geschichte und sogar heute noch sind frauen einfach weniger wert aufgrund ihres wesens; man findet das nicht nur bei biologistisch eingestellten menschen, aber natürlich auch)

religöse, nationalistische und biologistische ethiken haben tatsächlich immer eine übergeordnete instanz, sei es eine oder mehrere gottheiten, das eigene nationale wesen bzw. der staat und ein fiktives biologisches ideal eines menschen.

als atheistIn hat man keine übergeordnete instanz. man endet schließlich ganz einfach bei der goldenen regel und beim kinderreim "was du nicht willst, was man dir tu…"

diese ethik bzw die anwendbarkeit dieser ethik hängt aber an der identifikation mit dem anderen.
die goldene regel funktioniert einfach nicht mehr, wenn man sein gegenüber als so grundlegend anders wahrnimmt, wie zb im genozid in ruanda oder im holocaust, als man tutsi und juden einfach entmenschlicht hat. so eine entmenschlichung basiert auf der betonung echter oder eingebildeter unterschiede.

genauso funktioniert gewaltsame frauenunterdrückung. ein beispiel: ich gehe davon aus, daß männer, die wert darauf legen, daß ihre töchter und ehefrauen genitalverstümmelt werden, sich schön bedanken würden, wenn man ihnen gleich mal die ganze eichel vom penis schnippeln würde. würden sich diese männer mit ihren frauen identifizieren, würden sie auch nicht auf die idee kommen, daß der körper der frau quasi "verbesserungsbedürftig" sei. so sehen sie nur den unterschied zu ihrem körper und vermuten eine prinzipielle schwäche der frau in ihrer verführbarkeit, die sie als männer nicht plagt.

ich hoffe, das verdeutlicht meinen standpunkt ein bißchen.

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Zitat:
Original von atlana
ich sage nicht, daß es unterschiede gibt. ich meine, es gibt zwischen mir und meiner freundin ja auch unterschiede, obwohl wir beide weiblich und fast gleich alt sind. das ist überhaupt nicht der punkt.

für mich zeigt die historische erfahrung nur, daß es für menschen nicht gut ist, unterschiede zu betonen. es ist eine ethische frage.

die meisten religiösen, nationalistischen und schlußendlich auch biologistischen ethiken betonen die unterschiede
- gläubige versus nichtgläubige (oft bei religionen, wobei ungläubige meistens nicht geschützt werden müssen, was sich vom alten testament bis heute durchzieht)
- arier versus nichtarier (und alle abarten, die von türke versus nichttürke bis zu australier weißer hautfarbe versus australier dunkler hautfarbe reichen)
- männer versus frauen (in sehr vielen kulturen der geschichte und sogar heute noch sind frauen einfach weniger wert aufgrund ihres wesens; man findet das nicht nur bei biologistisch eingestellten menschen, aber natürlich auch)

religöse, nationalistische und biologistische ethiken haben tatsächlich immer eine übergeordnete instanz, sei es eine oder mehrere gottheiten, das eigene nationale wesen bzw. der staat und ein fiktives biologisches ideal eines menschen.

als atheistIn hat man keine übergeordnete instanz. man endet schließlich ganz einfach bei der goldenen regel und beim kinderreim "was du nicht willst, was man dir tu…"

diese ethik bzw die anwendbarkeit dieser ethik hängt aber an der identifikation mit dem anderen.
die goldene regel funktioniert einfach nicht mehr, wenn man sein gegenüber als so grundlegend anders wahrnimmt, wie zb im genozid in ruanda oder im holocaust, als man tutsi und juden einfach entmenschlicht hat. so eine entmenschlichung basiert auf der betonung echter oder eingebildeter unterschiede.

genauso funktioniert gewaltsame frauenunterdrückung. ein beispiel: ich gehe davon aus, daß männer, die wert darauf legen, daß ihre töchter und ehefrauen genitalverstümmelt werden, sich schön bedanken würden, wenn man ihnen gleich mal die ganze eichel vom penis schnippeln würde. würden sich diese männer mit ihren frauen identifizieren, würden sie auch nicht auf die idee kommen, daß der körper der frau quasi "verbesserungsbedürftig" sei. so sehen sie nur den unterschied zu ihrem körper und vermuten eine prinzipielle schwäche der frau in ihrer verführbarkeit, die sie als männer nicht plagt.

ich hoffe, das verdeutlicht meinen standpunkt ein bißchen.


Ich nehme mal stark an, und dies sage ich ohne Deine Freundin zu kennen, dass Du doch mehr biologische Gemeinsamkeiten mit ihr aufweist als ich. Was die Unterschiede anbelangt, so wird es wohl auch weiterhin Dummköpfe geben, die nur ihren eigenen Standpunkt und ihr eigenes Aussehen als richtig anerkennen. Ich empfinde aber die biologischen und kulturellen Unterschiede als Bereicherung, und als eine Grundlage des Lebens und Überlebens. Was aber den Unterleib meiner Frau anbelangt, so bin ich mit ihm mehr als zufrieden und verspüre nicht das Bedürfnis daran herum zu schnippeln. Augenzwinkern

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"Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
07.03.2010 19:32 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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