atlana
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http://religion.orf.at/projekt03/news/10...steindl_fr.htm:
Katholischer Familienverband für mehr Kinderfreundlichkeit im ORF-TV
Mehr Familien- und Kinderfreundlichkeit wünscht sich der Präsident des Katholischen Familienverbandes Österreichs (KFÖ), Clemens Steindl, im ORF-Programm.
Im Sinne der von ihm geforderten Kinder- und Familienfreundlichkeit spricht sich Steindl unter anderem für die Reaktivierung der 1997 eingestellten "Mini-ZiB", für verstärkte Ratgeber-Angebote etwa zu Erziehungs- oder Partnerschaftsfragen sowie die klare Einhaltung des sogenannten "watershed"-Prinzips aus, demzufolge keine Filme mit Gewaltdarstellungen vor 22.00 Uhr gezeigt werden dürfen. Familien-und kindergerechte Sendungen sollen im Tagesprogramm gekennzeichnet werden und neue Formate für die ganze Familie entwickelt werden, so Steindl am Montag bei einer Pressekonferenz. Steindl kandidiert für die Direktwahl des ORF-Publikumsrats, die zwischen 26. Jänner und 1. Februar stattfindet, für den Bereich Eltern und Familie.
eine mini-zib ohne gewalt? wie berichtet man über krieg ohne krieg? und wie darf man das "keine gewalt" verstehen? kein asterix mehr? keine alten prügelfilmchen mit bud spencer und terence hill, die leute im alter zwischen sechs und zehn unglaublich lustig finden?
das ist traurig.
__________________ ubi dubium ibi libertas
The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
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04.01.2010 20:22 |
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Ramon
Normaler Mensch
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Mir kommt es sowieso so vor, als bestünde das TV-Programm nur noch aus drittklassigen Heimatfilmen, nervigen Quizshows und lächerlichen Dokumentationen über Hitler und die alten Ägypter.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
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06.01.2010 08:57 |
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atlana
Weiser/Weise
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am nächsten tag habe ich in der zeitung gelesen, daß derselbe mann auch noch mehr "lebbare vorbilder für familien anstatt single-leben und das leben in exklusiven zirkeln" haben will.
dabei gibt’s doch schon genug heile-welt-wir-haben-uns-alle-soooo-lieb-fernsehfamilien. die haben noch gefehlt bei deiner aufzählung.
wie auch immer, ehe ich mich noch mehr mit "himmlische familie" zuschütten lasse, schaue ich überhaupt gar nicht mehr fern (ich bin jetzt schon nicht die beste kundin bei diesen leuten).
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06.01.2010 10:18 |
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oskar matzerath
Bakkalaureus
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ich finde die zib 2 immer ganz erfrischend (zumindest war es das mit armin wolf immer), und sonst braucht man ja eh nicht ferzusehen. ich persönlich finde den orf auch viel zu katholisch, obwohl ich glaube das es schon deutlich besser ist als vor einigen jahren. aber das sind generell alle fernsehsender.
__________________ Welche Krankheit könnte so gefährlich sein, wie es der Mensch ist ? bertolt brecht
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11.01.2010 11:55 |
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atlana
Weiser/Weise
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sie sind nicht einfach nur katholisch. sie sind insgesamt bestürzend unwissenschaftlich und zum teil total esoterisch.
die universum-reihe wird ja flaggschiff des bildungssenders gehandelt, aber immer, wenn ich eine universum-folge sehe, bei der es um irgendetwas geht, was ich von meinem eigenen fachgebiet her vorher schon zumindest vage weiß, merke ich, wie oberflächlich, verzerrt und zum teil einfach falsch die dinge sind, die einem da erzählt werden. erst in den letzten jahren habe ich verstanden, warum mein biologielehrer immer gesagt hat "schaut euch die bilder an, aber hört nicht hin".
ein ganz grauenhaftes beispiel war das universum letzthin über den mayakalender bzw. den angekündigten weltuntergang 2012. hat das zufällig jemand gesehen?
sie haben die ganze zeit betont, sie wollten dem mythos des mayakalenderweltuntergangs auf den grund gehen. und haben einen wissenschaftler (seine fachrichtung weiß ich nicht mehr, aber er war naturwissenschaftler, kein historiker oä) rund um die welt geschickt, um herauszufinden, was die maya denn erwartet haben könnten was 2012 passieren soll.
die pole-shift-theory (anscheinend aus diesem katastrophenfilm, der eben gelaufen ist und den ich nicht gesehen habe) haben sie dann gleich mal beiseitegelegt. weiters gabs eine maya der heutigen zeit, die mehr oder weniger in faktenform referiert hat, wie die glaubensvorstellungen heute aussehen. sie sagte also nicht "wir maya glauben, es wird 2012 eine schreckliche katastrophe passieren wegen einer bestimmten astronomischen konstellation", sondern "2012 wird eine katastrophe passieren weil es eine bestimme astronomische konstellation eintreten wird". die frau wurde kommentarlos, wie eine weitere wissenschaftlerin unter vielen hineingeschnitten. alles war übrigens mit grauslichen bildern von überschwemmungen, weinenden kindern, erdbeben etc garniert.
die wissenschaftler haben sich dann auf einen radikalen klimawandel geeinigt (no, na, in zeiten wie diesen) und als beweis haben sie in den anden einen gletscher abgefilmt, der sich über pflanzen drübergeschoben hat, die jetzt wieder ausapern. soweit ich mich erinnere, haben sie dieses ereignis auf 3500 v x datiert.
nur um das klarzulegen: ich bezweifle nicht unseren aktuellen klimawandel. ich bezweifle nicht, daß es ein faszinierender befund an diesem gletscher ist und meinetwegen kann das auch ein miniklimawandel gewesen sein, ich bin keine meteorologin.
ABER wissenschaftlich den mayakalender darzustellen und sich die darin enthaltenen endzeitvorstellungen anzusehen, ist was VÖLLIG anderes.
ein historiker würde einwenden, daß die maya einer viel späteren epoche nicht diesen gletscherbefund dh den radikalen klimawandel von ungefähr 3500 v x kennen können, da es damals noch keine maya gab und befunde aus der oral poetry zeigen, daß hard facts nicht länger als drei generationen weitergegeben werden, abgesehen so dünne infos wie genealogien uä.
ein historiker würde untersuchen, ob andere apokalyptische vorstellungen aus kulturen vor und nach ihnen den mayavorstellungen ähneln, meinetwegen auch die ganz anderer kulturen. in zusammenarbeit mit einem ethnologen könnte man etwa die glaubensvorstellungen der maya von heute untersuchen.
auf jeden fall könnte man zeigen, daß alle kulturen aller orte gewisse apokalyptische vorstellungen haben, und daß diese vorstellungen mehr mit der jeweiligen ist-situation einer kultur zutun haben als mit realen naturkatastrophen.
wie man schon daran sieht, daß die mayakatastrophe von 2012 im Jahr 2009 (es war im herbst/winter) unbedingt eine kllimakatastrophe sein muß. vielleicht hätte man vor fünfzehn jahren noch einen meteoriten verdächtigt oder sowas.
wie auch immer: es war nur eine werbung für den katastrophenfilm, auch von der ganzen aufmachung her.
ABER der orf hat es als universumfolge und wissenschaftlich verkauft. es geht mir gar nicht darum, daß er einfach nur blödsinn an die leute weitergegeben hat. er hat auch ein bild von der wissenschaft erzeugt, das ich beleidigend finde.
sorry, daß das so ausführlich wurde, aber ich konnte es nicht kürzer erklären.
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11.01.2010 18:42 |
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oskar matzerath
Bakkalaureus
Dabei seit: 09.11.2009
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da muss ich dir rechtgeben, aber dies ist ja nur die spitze des eisberges. viel schlimmer sind ja wohl discovery channel, n24, gallileo, usw. die nur plauschen, und jegliche wissenschaftliche arbeit in den dreck ziehen. das ist erbärmlich, hier wird einfach unter dem deckmantel einer dokumentarischen verfilmung gelogen. die rezipierten wissenschafter sind ja meist schon einschlägig bekannt. dies ist vielleicht auch der grund dafür, dass ich southpark so gut finde, die zeigen den zusehern wie dumm sie eigendlich sind, und das nimmt beachtliche dimensionen an (die dummheit).
fernsehen kann nur dann gut sein, wenn es von intelligenten und telentierten menschen, für eine intelligente zielgruppe gemacht ist, und die ist bekanntlich halt nur sehr klein. ist irgendwie mit büchern, 98% sind recourcenverschwendung.
__________________ Welche Krankheit könnte so gefährlich sein, wie es der Mensch ist ? bertolt brecht
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12.01.2010 12:38 |
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Ramon
Normaler Mensch
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Zitat: |
Original von atlana
sorry, daß das so ausführlich wurde, aber ich konnte es nicht kürzer erklären. |
Ich finde, dass das genau das Problem ist, man versucht auf 45 Minuten Sendezeit einen Sachverhalt zu klären, der ganze Bibliotheken füllt. Man musste sich doch nur die letzte Folge von Terra-X (Thema Osterinsel) ansehen, um zum selben Ergebnis zu kommen. Da werden zwei wissenschaftliche Teams und ihre Theorien vorgestellt, aber man hält es nicht für nötig auf sie einzugehen, und verplempert die kurze Sendezeit lieber mit blödsinnigen Kamerafahrten.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
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13.01.2010 09:01 |
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Ramon
Normaler Mensch
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Ich bin nun wirklich kein Jüngling mehr, aber ich habe, soweit ich mich erinnern kann, noch nie einen Bericht oder gar eine ausführliche Sendung über:
Sophokles
Aischylos
Euripides
die Stoiker
die Epikureer
die Kyniker
die Vorsokratiker
Homer, Hesiod, Herodot, Thukydides oder Sappho im deutschen TV gesehen.
Fast 3000 Jahre europäische Literatur-und Geistesgeschichte spielen offenbar keine Rolle.
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06.01.2010 10:48 |
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BlackWiddow
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Der ORF ist katholisch genug in seiner Berichterstattung
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Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht. J.-W. v. Goethe, FAUST I (nach einem Buddha-Zitat)
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10.01.2010 15:24 |
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