oskar matzerath
Bakkalaureus
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gestern bin ich auf einen interressanten diskussionsanstoss gekommen:
es ging um den vater von arigona zogaj, der anscheinend aus geldnot geraubt hat, ob das nun wahr ist oder nicht, aber legitimiert armut verbrechen, wenn dies der letzte ausweg ist? darf sich jemand, weil er nichts zum essen hat, was für sich und seine familie stehlen, wenn er dadurch das leben des bestielten nicht in gefahr bringt? ich glaube, es ist nämlich in der UNO grundrechtecharta verankert, das jeder mensch das recht auf essen hat, somit hätte er denjenigen der einen überfluss an essen hat, nicht bestohlen, sondern lediglich sein grundrecht auf nahrung geltend gemacht. oder ist es in weiterer folge sogar ein verbrechen, dass es auf dieser welt essen für 14 milliarden menschen gibt, aber letztes jahr über 30 mio menschen an den folgen von unterernährung gestorben sind? und ist dies dann als mord zu deklarieren? meiner ansicht nach nämlich schon, da es eine moralische verpflichtung zur hilfeleistung gibt. und kollektiv unterlassene hilfeleistung wie in diesem fall ist ja ein indikator für eine auf alle fälle undemokratische gesellschaft.
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Welche Krankheit könnte so gefährlich sein, wie es der Mensch ist ? bertolt brecht
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04.12.2009 07:07 |
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Ramon 
Normaler Mensch
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Mein lieber Oskar, da solltest Du aber aufpassen, dass Du mit Deinen "moralischen Forderungen" nicht die Büchse der Pandora öffnen würdest. Dieses Verlangen nach absoluter Gerechtigkeit, kann sehr schnell zur absoluten Ungerechtigkeit führen.
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"Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
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04.12.2009 08:34 |
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oskar matzerath
Bakkalaureus
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inwiefern?
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Welche Krankheit könnte so gefährlich sein, wie es der Mensch ist ? bertolt brecht
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07.12.2009 09:07 |
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Ramon
Normaler Mensch
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| Zitat: |
Original von oskar matzerath
inwiefern? |
Ich möchte hier mal den moralischen Aspekt beiseite lassen, da ich denke, dass jeder Dummkopf (siehe Sonntagspredigt) eine Moral verkünden oder fordern, aber kaum jemand eine Moral auch begründen kann.
Es würden aber auf Polizei, Ärzte, Krankenhauspersonal, Totengräber und die Gerichte eine Menge Sonderschichten zukommen, wenn wir den Diebstahl von Lebensmitteln - und dessen unvermeidliche Folgen - legitimieren würden.
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07.12.2009 09:30 |
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oskar matzerath
Bakkalaureus
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deshalb das ganze auch unter der sparte philosophie.
ich persönlich werde auch oft genug als dummkopf hingestellt, weil ich kein fleisch esse, und anprangere dass jede paar sekunden ein kind unter 10 jahren verhungert. was ich fordere ist halt ein bisschen mehr vernunft im bereich ernährung (z.b. weniger fleisch, fair trade produkte, bio lebensmittel). naja bin ein bisschen vom thema abgekommen
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Welche Krankheit könnte so gefährlich sein, wie es der Mensch ist ? bertolt brecht
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07.12.2009 09:51 |
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Ramon
Normaler Mensch
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| Zitat: |
Original von oskar matzerath
deshalb das ganze auch unter der sparte philosophie.
ich persönlich werde auch oft genug als dummkopf hingestellt, weil ich kein fleisch esse, und anprangere dass jede paar sekunden ein kind unter 10 jahren verhungert. was ich fordere ist halt ein bisschen mehr vernunft im bereich ernährung (z.b. weniger fleisch, fair trade produkte, bio lebensmittel). naja bin ein bisschen vom thema abgekommen |
Nun gut, wenn Du Dich in Bezug auf Dein Essverhalten (Fair Trade, Bio...) als Dummkopf hinstellen lassen kannst, obwohl es relativ leicht ist, hier rationelle Argumente zu bringen, dann bist Du selber schuld. 
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07.12.2009 10:01 |
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oskar matzerath
Bakkalaureus
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allerdings ein gutmütiger dummkopf. mit einem traditionellem bauern über biologische landwirtschaft zu reden ist, als würde man mit einem priester über das zölibat diskutieren.
ich möchte jedoch zu bedenken geben, das es bei dieser frage eigendlich gar nicht darum geht, dass jeder in ein geschäft geht und sich lebensmittel einfach stiehlt, sondern darum, dass menschen die knapp vor dem verhungern sind, das recht haben von einem reichen gutsbesitzer ein huhn zu stehlen. der gutsbesitzer bestiehlt die bauern in den meisten 3. weltländern ja auch, sonst könnte er nicht so reich werden.
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07.12.2009 10:14 |
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Ramon
Normaler Mensch
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Ob der Verhungernde immer gleich einen fetten Gutsbesitzer mit ausreichender Hühnerzahl in der Nähe hat, wage ich zu bezweifeln. Was die konventionelle Landwirtschaft anbelangt, so sind es doch die Bauern und ihr herrlicher Bauernverband selbst, die sich in eine existenzielle Sackgasse manövriert haben.
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07.12.2009 10:39 |
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Pata01
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Ich denke mal dass es kein Verbrechen ist wenn du was stielst weil du Hunger hast, solche Verbrechen zeigen nur das die Regierung etwas falsch gemacht hat, denn sie hätte sich darum kümmern müssen dass all ihre Bürger versorgt werden.
Und ja es gibt sicher genug zu essen für alle Menschen,
aber überleg mal wie viel davon weggeworfen wird.
- Brot älter als einen Tag was nur hart ist aber man noch essen könnte.
- Verpackte aber abgelaufene Lebensmittel die noch gut sind.
- Getreide das wegen Überproduktion einfach verbrannt wird
- usw.
Nahrunsmittel werden heutzutage nicht verteilt wo sie gebraucht werden
sondern dort wo sie Profit bringen.
lg Patrick
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04.12.2009 07:58 |
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