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Zum Ende der Seite springen Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein?
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 RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? wgroiss 18.11.2009 14:36
 RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? Kasimir van P. 19.11.2009 12:19
 RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? oskar matzerath 19.11.2009 14:19
 RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? Lupe 05.02.2010 14:05
 RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? nicolai 05.02.2010 03:24
 RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? Dr. Oztafan Kolibril 14.03.2010 01:12
 RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? denise3191 07.04.2010 20:50
 RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? landlerin 08.04.2010 08:22
 RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? denise3191 08.04.2010 10:17
 RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? nicolai 11.04.2010 17:34
 RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? landlerin 11.04.2010 19:58
 RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? Ramon 12.04.2010 11:51
 RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? ALO Atheist 13.09.2011 01:00
 RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? atlana 13.09.2011 07:58
 RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? Ramon 13.09.2011 10:24
 RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? atlana 13.09.2011 11:46
 RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? ALO Atheist 14.09.2011 00:21
 RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? atlana 14.09.2011 08:19
 RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? ALO Atheist 15.09.2011 23:29
 RE: Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? landlerin 16.09.2011 08:29
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wgroiss wgroiss ist männlich
Dozent/in


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Also prinzipiell habe ich nichts gegen religiöse Symbole. Mögen sie doch Leute in ihrem Vorgarten aufhängen, wenn sie es für notwenig erachten. In öffentlichen Gebäuden haben sie aber eigentlich nichts verloren.
Das Problem mit dem Kreuz besteht doch darin, dass eine beweisbar weltliche Macht sich dieses Symbols sowie Relikte einer dem Kreuz zugrundelichenden Religion dieses als Identifikationsmerkmal benutzen. Ähnlich dem Hakenkreuz bei den Nazis.
Diese weltliche Macht, einer der 4 letzten absolutischen Staaten der Welt nennt sich Vatikan. Eigentlich streben sie eine Weltherrschaft nach dem Muster des römischen Reichs an. Den Titel "pontifex maximus" haben sie sich ja nach dem Untergang des römischen Kaiserreichs bereits geschnappt. Anfangs versuchte man das mit roher Gewalt zu erreichen. Das funktionierte aber nicht so gut. Also gründete man ein virtuelles Reich. Das funktioniert prima. Ein Netzwerk von Stützpunkten über die gesamte Welt verteilt und 2 Milliarden zahlen brav Tribut.
Dafür können allerdings die braven Gläubigen eigentlich nichts. Mögen die doch an ihr Jesulein glauben, so moralisch verwerflich sind seine Lehren ja im Vergleich zu seinen jüdischen Vorgängern ja nicht. Sie mögen von mir aus auch mit Kreuzen am Hals, in den Ohren oder wo auch immer herumlaufen. Als Machtsymbol von irgendwelchen Wahl-Römern gehört es allerdings aus den Schulen verbannt. Das ist aber eigentlich erst der Anfang. Genaugenommen gehören auch alle vituellen Vatikanbürger entfernt, bzw. in den Vatikan geschickt, wo sie auch hingehören. Aber bis zu dieser Einsicht wird noch viel Wasser die Donau hinunter fliessen.

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Religiöser Wahn ist eine psychische Krankheit die zum Tode führen kann.
18.11.2009 14:36 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Kasimir van P. Kasimir van P. ist männlich
Gymnasiast/in


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Zitat:
Original von oskar matzerath
wen meinst du wenn du sagst:
"Ein weiteres Phänomen ist für mich wenn ich beobachte wie durchaus aufgeklärte religionskritische Zeitgenossen Toleranz gegenüber christlichen Symbolen und Redewendungen fordern." ?????


Ok. das sind eher die Ausnahmen unter Religionskritikern, aber ich dachte gerade an eine gute Bekannte von mir die ich sehr schätze. Sie ist sehr gebildet und intelligent und glaubt an keinen Gott. Obwohl sie der Kirche gegenüber kritisch eingestellt ist, tritt sie für Toleranz gegenüber Religionen, oder besser der christlichen Religion ein, weil sie ihrer meinung nach Teil unserer Tradition und Kultur ist. Beim Islam ist sie bei weitem nicht so tolerant.

Für mich ist das ein Widerspruch. Religionskritik im Sinne dass was verändert werden muss, setzt unweigerlich Intoleranz gegenüber schädlichen Ideologieen und damit zwangsläufig auch gegenüber jenen die öffentlich an diesen Ideologieen festhalten, voraus.

"Es ist möglich, dass sich die Menschheit an der Schwelle eines goldenen Zeitalters befindet, wenn dies jedoch der Fall ist, muss zuerst der Drache getötet werden, der den Eingang bewacht, und dieser Drache ist die Religion."
Bertrand RUSSELL

"Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein."
Arthur SCHOPENHAUER

Davon sind wir noch meilenweit entfernt.

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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, nicht selbst zu existieren braucht.
Charles Baudelaire
19.11.2009 12:19 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
oskar matzerath
Bakkalaureus


Dabei seit: 09.11.2009
Beiträge: 132
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ich verstehe schon, ich habe ja auch sehr viele freunde und bekannte, die zwar nicht gläubig aber doch kirchen-bewusstlos sind. es ist absoluter schwachsinn zu behaupten unsere kultur hängt an der kirche. die kath. kirche hat 2000 jahre lang menschen ausgebeutet und unterdrückt, um dich selbst daran zu bereichern. da muss man mächtig stolz drauf sein. das ist als würde mann verbieten schlecht über hitler zu reden, weil der hat das schulsystem modernisiert und unser strassennetz ausgebaut, das ist übelste heuchelei. wenn mir jemand mit diesem argument kommt, zeugt das nur davon, dass er/sie entweder im geschichtsunterricht geschlafen hat, oder dieser zu schwierig für ihn/sie gewesen ist.
ich glaube das wir nicht so sehr weit davon entfernt sind uns von religionen zu trennen. ich bin sogar so unverschämt optimistisch, dass ich glaube das selbst noch zu erleben. einen sehr ausschlaggebenden beitrag könnten lehrer setzen, und es ist auch nur eine frage der zeit, bis diese kirchen-respektierende generation, unter der ich auch noch lernen durfte, in pension geht. obwohl wenn man die nachrichten liest...

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Welche Krankheit könnte so gefährlich sein, wie es der Mensch ist ? bertolt brecht
19.11.2009 14:19 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Lupe Lupe ist männlich
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Dabei seit: 02.01.2010
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Zitat:
Original von denise_3191
Dass die Leute Unbehagen empfinden, wenn sie "Atheist" oder "ungläubig" hören, ist wirklich ein Problem. Man siehts schon, wenn man dem Lebensgefährten, den Eltern, Freunden, Verwandten, usw "beichtet", Atheist/Freidenker zu sein. Die Reaktionen kann man sich ja vorstellen...
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es nicht am "a" oder am Wort an sich liegt, dass Leute eine Abneigung gegen nicht-religiöse Menschen haben. Vielmehr ist es ein allgemeines Bildungsproblem, das, obwohl in Österreich, Deutschland, eu-weit bestimmt sehr viele gebildete Leute sind, auch bei uns heute noch weit verbreitet ist. Leider. Wir haben einfach zu viele ungebildete Menschen in Österreich und den Nachbarländern.

Ich denke, dass religiöse Fragen, viel mehr noch als andere weltanschauliche, mehr eine Bauchgeschichte sind bei den meisten Menschen, sozusagen als Ursache für ein selektives persönliches Bildungsdefizit. Es ist auch ein soziologisches Problem. Was alle „denken“, da schwimm ich auch mit, da brauch ich mir nicht groß Gedanken zu machen. Und was alle „denken“, das muss auch die Politik bedienen. Es gab da nicht viele Politiker, die ohne Bekenntnis zur Religion (oder zumindest zu Gott) ausgekommen sind. Kreisky etwa war bekennender Agnostiker, aber er konnte auch mit Kardinal König gut und umgekehrt. Das war wohl das politisch maximal mögliche zu dieser Frage. Geblieben ist davon freilich nicht viel. Obwohl, es war schon eine Wonne, wie er dem Papst, anlässlich seines Besuches, die Hand entgegen gestreckt hat und alle anderen (ich glaub, auch fast alle Sozis) haben dem Oberhirten den Handrücken abgeleckt.
Aber wieder zurück von diesem kleinen zeitgeschichtlichen Exkurs:
Ein Stück weit sind bekennende Ungläubige (ob Agnostiker oder Atheisten oder einfach Religionsverweigerer) wohl auch unangenehme Bewusstmacher für die bequemen Mitläufer, was auch nicht wirklich Sympathiepunkte bringt. Sie sind, obwohl schon eine relativ große Gruppe, doch auch eine Minderheit, womit sie auch mehr oder weniger mit der aktuellen gesellschaftlichen „Kultur“ konfrontiert sind, wie man mit Minderheiten umgeht. Außerdem können Minderheiten nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ-strukturell definiert werden. D. h., wir sind etwa rechtlich wesentlich schlechter gestellt als viel kleinere, aber staatlich anerkannte religiöse Gruppen.

Aber, um jetzt doch noch einmal auf den Bildungsaspekt zurückzukommen. In der öffentlichen Wahrnehmung und Diskussion entwickeln sich die Dinge doch und sind im Fluss. Die Diskussion über Kruzifixe in Klassenzimmern sind ein Mosaikstein, der hoffentlich nicht von Religionslehrern geführte und längst überfällige Ethikunterricht ein weiterer ... Mir persönlich liegt das scheinbar unvermeidliche „Grüß Gott“ quer im Magen. Dieser Schwachsinn sollte eigentlich mit der Intelligenz eines Volksschülers zu erkennen und abzuschaffen sein, ganz ohne Bildung - womit wir wieder die Soziologie bemühen müssten Augenzwinkern .

Noch ein PS dazu: „beichtet“ unter Anführungsstrichen, ist schon eine nette Ironie auf die angesprochene Frage Augenzwinkern

Ich möchte noch etwas direkt zum Eingangsthema von Alfred1944 sagen: Es gibt nicht nur atheistische „Gottlose“, es gibt auch agnostische „Gottlose“ etc. In der öffentlichen Meinung wird da wohl nicht großartig unterschieden. Was ein Atheist ist, weiß wohl jede/r, Agnostiker musste ich schon gebildeten Leuten erklären. Ich selber bin Agnostiker, kann mich also redlicherweise auch nicht gut an einer Namenssuche für Atheisten beteiligen, obwohl ich für deren Position sehr viel Verständnis habe. Ich denke auch, dass es wichtiger ist, alle Religionsfreien unter ein Dach zu bringen. Insofern finde ich den Begriff „konfessionsfrei“ im neu gegründeten “Zentralrat der Konfessionsfreien” ausgesprochen geglückt, nicht nur als Sammelbegriff, sondern auch als Botschaft: Nicht „ohne“ etwas, sondern „frei“ von etwas.
Und weil da irgendwo die Anmerkung zitiert war "Ein Agnostiker glaubt dass er nichts weiß, ein Atheist weiß dass er nichts glaubt.", muss ich meine Sichtweise dazu loswerden: Atheisten und Agnostiker glauben nicht an Gott. Aber Atheisten glauben, dass es keinen Gott gibt und Agnostiker (meiner Ausrichtung) wissen, dass Religionen Menschenwerk sind und dass es darüber hinaus keinen Sinn macht, über die Frage nach Gott nachzudenken.
05.02.2010 14:05 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
nicolai nicolai ist männlich
Superintelligenz


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...also, ich muß doch feststellen, daß "das nicht an irgendeinen Gott glauben" eine geistige Einstellung repräsentiert, die der Einzelne für sich erarbeiten und entwickeln muß, wobei sich eine Allgemeinbezeichnung eigentlich erübrigt, da wohl jeder individuelle Gründe dafür benennen könnte - und die Allgemeinheit hat sich so schön an den Begriff "Atheist" gewöhnt, da hat sie wenigstens eine vage Vorstellung von dem, was der damit Bezeichnete darstellt.

Gegen die Bezeichnung "Freidenker" spricht meines Erachtens vor allem die Tatsache, daß die Verneinung des Gottgedankens nicht automatisch mit allgemein freien Denkschemata gleichzusetzen ist, erstaunlicherweise trifft man so einige Leute, die zwar den Glauben an Gott ablehnen, ansonsten aber alles andere als freie Gedanken zu denken pflegen und deren Vorstellungs- und Gedankenwelt in erschreckend vorgefertigten und engen Bahnen abläuft. Die meisten Rechtsextremisten z.B. sind Atheisten, aber Freidenker würde sie wohl kaum jemand nennen.

Auch die Bezeichnung "Humanist" ist mir suspekt, und zwar aus ähnlichen Gründen; nur, weil jemand nicht an Götter glauben möchte, heißt das noch lange nicht, daß er für allgemein aufgeklärtes und freies Menschentum einzutreten gewillt sein muß - siehe oben.

Ob also der Begriff "Atheist" negativ besetzt ist (für wen eigentlich ? Doch wohl nur für Personen, die ohnehin nicht allzuviel Interesse hegen, ihre Gängelung durch Kirche und Religion abzuwerfen) oder nicht, treffend ist er allemal, und wer aufgrund einer Bezeichnung bereits seine Vorurteile in Betrieb setzt, erscheint mir zumeist ohnehin eher als Diskussions(?)gegner denn als eventuell interessierte Person seine Position gesucht zu haben - so jemand darf mich dann ruhig aufgrund meiner Geisteshaltung und Lebenseinstellung ablehnen, daran wird auch keine noch so subtil einschmeichelnd gewählte Benennung derselben etwas ändern können - schließlich ist er/sie mir ja wahrscheinlich auch zuwider...

Und Klötze am Bein haben schließlich auch ihre positiven Aspekte - sie hindern ein wenig, allzuschnell zu laufen, wobei man schnell den Rundumblick und die Weitsicht verlieren kann, wer aber langsamer ist, dem bleibt (hoffentlich) mehr Zeit zum Denken, und im schlimmsten Fall läßt sich ein Klotz (am Bein) ebenso wie ein Brett (vor´m Kopf) zu Brennholz verarbeiten, was angesichts des diesjährigen frostigen Winters durchaus von Vorteil sein kann... Augen rollen

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...natürlich hab´ ich leider recht !
05.02.2010 03:24 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Dr. Oztafan Kolibril
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"Ist die Bezeichnung "Atheist" ein Klotz am Bein? "

Nein.
Befreiung triffts eher.
14.03.2010 01:12 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
denise3191 denise3191 ist weiblich
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Ich fürchte, dass, egal auf welche Bezeichnung man nun kommen könnte, wir immer die Atheisten bleiben werden.
Die Menschen, vor allem die ungebildeten / mindergebildeten Mitmenschen werden von der Bezeichnung "Atheist" nicht abrücken.

Es ist dennoch wirklich interessant, wie die Leute unterschiedlich darauf reagieren, wenn man ihnen mitteilt, "Atheist" zu sein. Als ich damals meinen Eltern erklärte, "Freidenker" zu sein, haben sie kurz überlegt, wie sie darauf reagieren sollten. Als sie dann drauf gekommen sind, dass es sich hiermit (auch) um Atheismus handelt, ist mein Vater total wütend und hysterisch geworden ...
In meinem Freundeskreis traf ich auf unterschiedliche Meinungen. Manche akzeptieren es, manche interessiert es nicht, manche finden verstehen die Welt nicht mehr!
Meine Mutter hingegen hat sich in Ruhe meine Argumente angehört und darüber nachgedacht. Ich denke, sie hat mich verstanden.
Mein Lebensgefährte / Verlobter widerum hat kurz mal die Augen verdreht, dann aber gemeint, dass das ganz alleine meine Sache ist und er mir nicht vorschreiben will, woran ich glaube!

Ich für meinen Teil finde es einerseits diskutabel, das Wort "Atheist" zu verharmlosen, andererseits bin ich stolz darauf Atheist zu sein und finde nichts dabei, mich Atheist zu nennen.
07.04.2010 20:50 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
landlerin landlerin ist weiblich
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Nun, ich scheine jemanden, den ich für einen Freund gehalten habe, nicht "atheistisch" genug gewesen zu sein.......ist ja auch unerhört, wenn man, so wie ich, an keinen Gott glaubt, für strikte Trennung von Staat und Religion ist, aber mit dem Ortspfarrer auskommt, dabei auch noch seiner Einstellung steht und das Laizismusvolksbegehren unterstützt!(Auf dem Gemeindeamt haben sie bis dahin angeblich nicht mal gewusst, dass es ein solches gibt, jetzt wissen sie es) Was ich garantiert nicht empfinde ist Hass gegen egal wen.......wenn man Religionen, allen voran aber die rk hassen muss, um ein ordnungsgemässer Atheist zu sein, dann weiss ich wirklich nicht ob ich das möchte. Wer an keinen Gott glaubt, sollte das menschliche Dasein trotzdem respektieren. Wenn manche meinen dass sich Humanismus ausschliesslich ausserhalb von Religionen aufbaut da komm ich nicht mit.....

Zuerst kommt der Mensch, und dann erst woran er glaubt oder nicht.
landlerin
08.04.2010 08:22 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
denise3191 denise3191 ist weiblich
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Ich bin ganz deiner Meinung, landlerin!

Zuerst sollte der Mensch kommen, der Charakter, das Wesen eines Menschen. Dann erst der Rest!
08.04.2010 10:17 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
nicolai nicolai ist männlich
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...wobei vielleicht nicht ganz zu übersehen sein sollte, daß natürlich persönliches Involviertsein in eine Religion, bzw. ganz besonders die Ausübung eines Amtes in einer solchen durchaus seine Spuren in Geist, Charakter und Person hinterläßt; ich will damit nicht sagen, daß es erforderlich ist, sich voller Haß gegen die Kirche und ihre Priester (obwohl das irgendwie recht hilfreich sein kann) zu stellen, will damit auch keine Wertung über Einzelne abgeben (es gibt durchaus Kleriker, deren Tätigkeiten und Wirken ich als überwiegend positiv sehe), gebe aber zu bedenken, daß Person und Beruf in diesem speziellen Fall nicht wirklich zu trennen sind; selbst der aufgeschlossenste und verständnisvollste Kleriker wird sich im Zweifelsfall für seine Religion entscheiden(müssen), das verlangt allein schon sein Amt. Es gibt eben nicht den Menschen und das Amt, sondern Mensch und Amt sind untrennbar miteinander verbunden, und ein solches gilt es zu bedenken; oder, um´s anders auszudrücken (jaja, ich weiß, der Vergleich hinkt) : Auch der Lagerkommandant von Auschwitz war privat ein liebenswürdiger Mensch und liebender Familienvater...

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...natürlich hab´ ich leider recht !
11.04.2010 17:34 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
landlerin landlerin ist weiblich
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Hallo Nicolai.....so sehr hinkt dein Vergleich auch wieder nicht......denn auch dieser wird wohl des "Glaubens" gewesen sein, das Richtige zu tun. Und wenn es so nicht gewesen ist, dann hat ihn seine "Tätigkeit" zumindest davor bewahrt dort zu sein wo es für ihn weit lebensgefährlicher gewesen ist, z.B. an der Front....
landlerin
11.04.2010 19:58 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
Ramon Ramon ist männlich
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Zitat:
Original von nicolai
Auch der Lagerkommandant von Auschwitz war privat ein liebenswürdiger Mensch und liebender Familienvater...


Und womöglich sogar auch noch ein frommer Christ. Augenzwinkern

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"Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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12.04.2010 11:51 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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In der gestrigen Sendung "Im Zentrum" des ORF haben sich zwei sehr kluge Diskutanten als Atheisten bezeichnet. Das klang schon wie eine Selbstverständlichkeit, auf die man stolz ist.
13.09.2011 01:00 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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gut!
die "ich bin ein atheist, aber doch ein guter mensch"-buhlerei geht mir bisweilen schwer auf die nerven Augenzwinkern !

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13.09.2011 07:58 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
Ramon Ramon ist männlich
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Die heutigen (modernen) Fernsehkonzepte (Maischberger, Jauch, Illner, Lanz...) sind aber auf besagte Buhlerei, und das nicht nur bei religiös-atheistischen Themen, ausgelegt. Dann lieber Radio. Augenzwinkern

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13.09.2011 10:24 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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ö1 rules Lachen !

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13.09.2011 11:46 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
ALO Atheist
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Da wurde was missverstanden. Beide Diskutanten sagten das in einem Nebensatz ebenso beiläufig wie klarstellend, als von Islamismus in Zusammenhang mit 9/11 die Rede war. Mit Buhlerei hatte das überhaupt nichts zu tun.

Das wäre ja noch schöner, wenn man sich als Atheist rechtfertigen müsste!
14.09.2011 00:21 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
atlana
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ja, das ist ein mißverständnis, aber nicht meinerseits. ich habe es genau so verstanden, wie du sagst - daß die diskutanten es einfach nebenbei gesagt und keine große sache draus gemacht haben. das finde ich gut.

unglücklicherweise neigen manche atheisten dazu, sehr defensiv aufzutreten, und sich - meist eh ungefragt - nicht nur zu der genese und den gründen ihres unglaubens zu äußern, sondern auch noch eine aufstellung ihrer ethischen leitlinien vorzutragen, obwohl die situation es nicht im geringsten erfordert. und der satz "ich bin zwar atheist/agnostiker/konfessionslos, aber TROTZDEM ein guter mensch!", mit defensivem unterton vorgebracht, ist in varianten nicht gerade selten zu hören. dieses defensive, unangebrachte erklären habe ich mit buhlerei gemeint.

das dürfte auch keine speziell religiöse frage sein. ein ähnliches verhalten sehe ich zb oft von homosexuellen in den medien.

im prinzip sollten minderheiten aller art einfach das selbstbewußtsein haben, um zu sagen "ich bin atheist/schwul/wasauchimmer" schlußaus. und wenn dann jemand nachfragt oder negativ reagiert, kann man ja noch nachschieben "ich bin atheist und DESHALB ein guter mensch", aber rechtfertigungsdruck sehe ich auch bei einer negativen reaktion nicht. insofern ist ein nebensatz wie "ich als atheist..." oder "ich als lesbische frau..." ein hervorragender idiotenfilter.

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14.09.2011 08:19 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von atlana
unglücklicherweise neigen manche atheisten dazu, sehr defensiv aufzutreten, und sich - meist eh ungefragt - nicht nur zu der genese und den gründen ihres unglaubens zu äußern, sondern auch noch eine aufstellung ihrer ethischen leitlinien vorzutragen, obwohl die situation es nicht im geringsten erfordert. und der satz "ich bin zwar atheist/agnostiker/konfessionslos, aber TROTZDEM ein guter mensch!", mit defensivem unterton vorgebracht ...

Das kommt bei vielen Atheisten daher, weil man im ORF den Papst unkommentiert sagen lässt, dass Atheisten keine guten Menschen wären.

Als Papst Benedikt XVI. anlässlich seiner Tschechien-Reise 2009 Menschen, die nicht an Gott glauben resp. mit Religion nichts am Hut haben, als keine guten Menschen bezeichnete und Ideologien, die ohne Gott auskommen, als schlecht, hat der ORF dies einfach kommentarlos gesendet, womit sich der ORF automatisch auf die Seite von Papst Benedikt XVI. gestellt hat. Meinungsfreiheit ist schon wichtig! Der Papst genießt ja auch Meinungsfreiheit, und der ORF lässt sogar 20 Prozent der ÖsterreicherInnen vom Papst beschimpfen.

Ich muss mal beim ORF-Kundendienst nachfragen, ob ORF "Österreichische Religionsfreiheit" oder "Österreichischer Religionsfunk" heißt.

Zitat:
Original von Ramon
Wenn du dich in einer Diskussionsrunde als Atheist bezeichnest, dann hast du doch automatisch schlechte Karten. Meistens muss man dann, um seine religiösen Gegner, die natürlich genau wissen, dass ein Atheist nur ein "Gottesleugner" ist und Hitler und Stalin blablabla ...

Hitler war katholisch bis zum Schluss und zahlte bis zu seinem Ende Kirchensteuer. Stalin ging nachweislich in die Kapelle beten.

Duden 1941: Atheismus = "Gottesleugnung"; Duden 1996: Atheismus = "Weltanschauung, die die Existenz eines Gottes leugnet"; Duden 2000: Atheismus = "Weltanschauung, die die Existenz eines Gottes verneint"; es dauerte bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts, ehe man in der Duden-Redaktion bei Atheismus von "Gottesleugung" zur Verneinung eines Gottes gelangte.

Atheismus ist die Erkenntnis, dass es keinen Gott und kein wie auch immer geartetes Leben nach dem Tod gibt. Von Klerikern grenzt man sich entschieden ab: Atheismus und Wahrheit: Nichts für religiöse Weicheier. Wer sich mit dem Super-GAU des Todes nicht abfinden kann, auch gut. Aber blöd angehen lassen sich richtige Atheisten mit Sicherheit nicht.
15.09.2011 23:29 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
landlerin landlerin ist weiblich
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Oder man achtet gar nicht so sehr auf die Worte seiner Sprüche im ORF.....hauptsach wir übertragen! Übers Niveu vom Musikanten stadel etc. rümpfen viele unsere sich besser wähnenden "Kulturträger" die Nase, vielleicht auch aus Neid, weil es ein florierender Wirtschaftszweig ist, mir ist aber noch nicht aufgefallen dass dort Anhänger anderer Künste beschimpft wurden oder anderswie niedergemacht.........also irgendwie habe ich das komische Gefühl dass das Niveau/die guten Sitten von solchen Aussagen eines Religionsführers um vieles schlechter ist als eben solcher Sendungen.
landlerin
16.09.2011 08:29 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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