myself
Dozent/in+
Dabei seit: 04.07.2007
Beiträge: 746
Herkunft: von Daheim
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Wie hat der Mensch es geschafft von sehr primitiven Werkzeugen, über viele Entwicklungssprünge, so komplexe und genaue Werkzeuge/Maschinen zu erzeugen?
Was wäre denn der kürzeste Weg vom Faustkeil zur Werkzeugmaschine?
Vor allem interessant ist wie die Genauigkeit zugenommen hat.
__________________ "Ich wünsche mir eine Welt in der ich Wasser aus dem Klo trinken kann ohne krank zu werden" - Lt. Frank Drebin-
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03.10.2009 21:34 |
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atlana
Weiser/Weise
Dabei seit: 15.07.2008
Beiträge: 3.165
Herkunft: heiliges land
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hm, so schnell vor mich hinimprovisiert:
faustkeil – herstellung von gegenständen aus gold – entdeckung der gewinnung anderer metalle, die nicht in nuggetform vorkommen (mit kupfer und blei beginnend) – messer aus metall – große messer aus metall – große messer aus härterem metall – diverse waffen aus hartem metall plus umwidmung von jagdwaffen zu kriegswaffen – entdeckung des schießpulvers als feuerwerkskörperinhalt – waffentechnische nutzung von schießpulver – relativ ineffektive nutzung von schießpulver in waffen – intensivierung der alchemie – aufklärung – entwicklung der chemie und der physik als wissenschaft mit einhergehendem verständnis von energie, chemischen aufbau von elementen – andere energien werden zur waffenherstellung herangezogen als die wärme/kinetische energie von schießpulver und lunte. da sind wir dann ohnehin schon bei atombombe und laserkanone.
andernorts war schon bei gewinnung anderer metalle schluß zb bei den präkolumbianischen hochkulturen oder im pazifischen raum.
__________________ ubi dubium ibi libertas
The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
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05.10.2009 20:12 |
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Ozzy
Maturant/in
Dabei seit: 28.09.2009
Beiträge: 50
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Ich glaub, am kürzesten sagt es ein Sprichwort:
Krieg ist die Mutter aller Dinge!
__________________ Ozzy
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06.10.2009 00:57 |
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cubic_globe
Maturant/in
Dabei seit: 25.02.2009
Beiträge: 49
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die werzeugherstellung (auf zb dem niveau eines faustkeils, einer speerschleuder uä) ist noch ein schritt den der einzelne vollziehen kann. extrem komplexe geräte wie einen computer zu dessen herstellung man tausende unterschiedliche spezialisten (von der gewinnung technisch reiner materialien bis zur ausbildung der spezialisten durch andere spezialisten...) braucht sind aber kleinen gruppen nicht möglich weil sie unmöglich ein so großes gesellschaftliches mehrprodukt erzeugen können, dass sie derart viele menschen "durchfüttern" die nicht unmittelbar zur reproduktion beitragen.
ich würd also sagen die entscheidenden faktoren sind einerseits die größe und stabilität einer gruppe und damit die menge ihres gesellschaftlichen mehrprodukts (auf lange dauer) und andererseits natürlich andere politische und gesellschaftliche faktoren wie (religiöse) verbote und dogmen. zb forschungsverbote wie das an leichen (=> keine vernünftige anatomie => medizinische defizite), kriege (hier sowohl als "positive" fakoren als wissenschaftliche katalysatoren als auch als negative wegen der ressourcenvernichtung und den geänderten prioritäten).
ein beispiel: die projekte die die nasa dzt vorantreibt wären technisch schon in den 60er und 70er jahren möglich gewesen. grund dafür warum es jetzt, fast ein halbes jahrhundert später, erst gemacht wird ist die budgetpolitik und damit eine politische entscheidung.
oder: die dampfmachine war in grundzügen schon den alten ägyptern bekannt. nur war zu dieser zeit (und auch danach bis zu den pestpandemien) arbeitskraft extrem billig (zb auch durch sklaverei) und somit gab es keinen vernünftigen grund abläufe zu automatisieren zumal ja auch menschenleben nichts wert waren...
ich glaub also das entscheidene für technische entwicklung sind die gesellschaftlichen rahmenbedingungen. sind die gegeben läuft der prozess relativ zügig "von alleine" ab.
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10.10.2009 16:01 |
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religulous
Bakkalaureus
Dabei seit: 25.04.2009
Beiträge: 161
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Wenn es um den grundsätzlichen ablauf und die Frage warum manche zivilisationen sich schneller entwickelten als andere, stichwort nahrungsproduktion und damit freiwerdende kapazitäten von künstlern forschern etc, kann ich die doku serie "Kampf der Zivilisationen" sehr empfehlen.
Zur genauigkeit kann ich nur sagen:
Das messbare messen, das nicht messbare messbar machen.
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14.10.2009 08:56 |
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Skeptiker
Professor/in+
Dabei seit: 27.09.2007
Beiträge: 1.137
Herkunft: Wen interessiert´s?
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Ich lese aus deiner Frage heraus, dass es dich nicht interessiert, wie es passiert ist, sondern wie es passieren können, wenn man zwar das Wissen hat, aber kein einziges Werkzeug.
Zunächst müssten die Metalle erzeugt werden. Das geht, wie Atlana schon sagte am besten bei Blei, Gold, Kupfer. Aber auch Eisen wurde recht früh mittels primitiven Rennöfen erzeugt. Wahrscheinlich wird man zuerst Werkzeuge aus Bronze erzeugen, da es sehr leicht zu verhütten ist, leicht zu verarbeiten und schon ziemlich hart ist. Daraus kann man schon sehr viele Gegenstände herstellen.
Dann geht es an die Produktion von Stahl. Dazu muss dem Roheisen der Kohlenstoff entzogen werden. Eines der ersten Methoden dazu war das Puddel-Verfahren, bei dem man mit einem Paddel 24 Stunden flüssiges Eisen umrührt. Nun stehen die meisten Werkzeuge zur Verfügung. Elektromotore und Generatoren sind damit möglich.
Nun noch der wichtige Werkstoff Aluminium: Zuerst muss mit Natronlauge Bauxit gereinigt werden. Dann wird mit Strom und ein paar Zuschlägen Aluminium gewonnen.
Mit der Elektrolyse stehen uns auch andere Rohstoffe zur Verfügung.
Glas und Porzellan sind "Fingerübungen". Kunststoffe sollten auch kein Problem sein, wenn man Stahlmaschinen zu Verfügung hat.
Aber dieser technischen Leiter möchte ich noch eine geistige Anforderung hinzustellen:
Obwohl 1000 (tausend) Jahre vor den Europäern von den Chinesen Stahl Produziert wurde, wurden sie von einem zahlenmäßig weit unterlegenen und primitiven Volk im 12. Jh. erobert. das passierte gleich danach noch durch ein zweites, 350 Jahre später noch einmal und die Engländer zwangen China im 19. Jh. den Opiumhandel auf. Vergleich: Europa und Amerika fliegen 200 Jahre nach der ersten brauchbaren Dampfmaschine um die Erde, haben die moderne Medizin entwickelt, Chemie zur Höchstform entwickelt, usw. Warum war China nicht schon 800 Jahre früher soweit? Meine Antwort: Sie hatten nie eine materialistische Sicht der Dinge. Sie wussten nichts von Atomen. Sie betrieben nie organisiert und methodisch Naturwissenschaft. Die chinesischen Entdeckungen waren somit Zufälle. Das Knowhow wurde auch nicht weiterverbreitet. Es gab keinen Universitätsbetrieb.
__________________ Zweifel schützt vor Lügen
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15.10.2009 01:44 |
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Pata01
Gymnasiast/in
Dabei seit: 06.02.2009
Beiträge: 44
Herkunft: Linz
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Die Entwicklung von Werkzeugen beruht auf den Problemen die ein Volk bzw. Gruppe im Lauf der Geschichte hatte.
Angefangen von ich nehme einen Stock um an Früchte heranzukommen die am Baum wachsen,
bis zu wie kann ich meine Gegner am besten Vernichten/mich gegen Raubtiere wehren.
Wie in der Evolution eben "Pass dich an oder stirb aus!"
Auch heute stellt sich die menschliche Entwicklung noch die Fragen,
wie kann ich was verbessern (z.B. Wie mach ich ein Flugzeug leichter oder energiesparender)
__________________ Sprich die Wahrheit oder lebe in Ignoranz.
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05.10.2009 12:30 |
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