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Zum Ende der Seite springen Die Bedeutung von Religion in China
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 Die Bedeutung von Religion in China wgroiss 17.09.2009 18:18
 RE: Die Bedeutung von Religion in China Skeptiker 17.09.2009 20:17
 RE: Die Bedeutung von Religion in China wgroiss 18.09.2009 08:01
 RE: Die Bedeutung von Religion in China Skeptiker 18.09.2009 11:04
 RE: Die Bedeutung von Religion in China Pallas Athene 18.09.2009 11:40
 RE: Die Bedeutung von Religion in China wgroiss 18.09.2009 14:24
 RE: Die Bedeutung von Religion in China atlana 18.09.2009 14:44
 RE: Die Bedeutung von Religion in China Pallas Athene 18.09.2009 14:45
 RE: Die Bedeutung von Religion in China wgroiss 18.09.2009 15:47
 RE: Die Bedeutung von Religion in China Pallas Athene 18.09.2009 16:08
 RE: Die Bedeutung von Religion in China wgroiss 18.09.2009 21:13
 RE: Die Bedeutung von Religion in China Pallas Athene 18.09.2009 21:25
 RE: Die Bedeutung von Religion in China Skeptiker 01.11.2009 00:18
 RE: Die Bedeutung von Religion in China wgroiss 01.11.2009 11:19
 RE: Die Bedeutung von Religion in China Ramon 18.09.2009 09:43
 RE: Die Bedeutung von Religion in China Peter_BM 29.09.2009 23:17

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http://www.china-observer.de/090914-0900...n-in-China.html

Mit diesem Artikel stimme ich 100%ig überein. Ganz egal was wir da hinein-interpretieren: die Chinesen sind in Wirklichkeit ein ziemlich atheistisches Volk und Konfuzianismus oder Taoismus sind keine Religionen. Wir sehen nur den chinesischen Aberglauben und ordnen diesen einer bestimmten Philosophie zu. Das ergibt dann eine "europäische" Religions-Erfindung, ein Chinese kann sich damit wohl kaum identifizieren.

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17.09.2009 18:18 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Den Glauben an viel Götter den Status einer Religion abzusprechen, verurteilt sich von selbst. Zu sagen, dass sich keine Religion in China entwickelt hat, ist völliger Blödsinn. Ich war in Tempeln und Klöster in China. Ich habe die Darstellungen von den vielen Göttern und Himmeln (Mehrzahl!) gesehen. Alles Original China und da meine ich nicht nur die Materialien sondern auch die Idee.

Den östlichen Religionen ihren Status abzusprechen ist ein alter christlicher Hut.

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RE: Die Bedeutung von Religion in China antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Ehrlich gesagt, ich habe weder bei Konfuzius, LaoTse und DschuangTse etwas von einem Gott gelesen. Lediglich ab und zu Fabelwesen, wie zB. der Vogel Roch kommen darin vor. Bei Nietsche kann man mehr über Gott lesen als bei diesen chinesischen Philosophen. Nun wird doch nicht etwas jemand behaupten, dass der Nihilismus von Nietsche eine Religion darstellt.
Bis vor kurzem waren Konfuzius und LaoTse für mich Philosophen. Das bleiben sie auch. Schliesslich findet man sie in jedem Buch bezüglich Philosophiegeschichte. Jesus und seine Spiessgesellen werden dort hingegen nicht als Philosophen erwähnt.
Mag schon sein, dass in chinesischen Tempeln viele bunte Kitschfiguren herumstehen die eventuell angebetet werden. Das ist aber der Volksaberglaube und Anweisung wie und warum man diese Gespenster anzubeten hat, wird man weder bei Konfuzius oder LaoTse finden. Somit sind die beiden wohl Religionsgründer wider eigenen Willen.
Meine chinesische Freundin schaut ja ebenfalls etwas verdutzt aus der Wäsche, wenn man solcherlei behauptet. Dumm ist sie auch nicht, schliesslich hat sie 2 Diplome gemacht. Ihr einziger Kommentar dazu ist: "Ihr Europäer habt einfach keine Ahnung, seid lieber froh, dass ihr nicht mehr im Wald herumrennt und Beeren sammelt und lasst uns mit eurem Religionswahn in Ruhe." Sie hat eben absolut kein Verständnis dafür, dass sich jemand mit Religionen beschäftigt und hält inzwischen Atheisten für die religiösesten Menschen hierzulande, weil sie immer in grundlose Aufregung geraten, wenn irgendein religiös angehauchter Satz in einem Gespräch auftaucht.
Ok, ich halte mich weder für religiös noch für atheistisch. Allerdings fühle ich mich den Idealen des Humanismus verpflichtet. Somit achte ich auch die religiösen Ansichten meiner Mitmenschen. Ich nehme zur Kenntnis, das du an keine Religion glaubst. So soll sein. Wenn jemand Konfuzius als Religionsgründer betrachten will um anschliessend diese Religion abzulehnen, so soll es mir ebenfalls recht sein.
Meiner Meinung nach, haben die Asiaten nie einen mit den drei semitischen Religionen vergleichbaren Unsinn ausgedacht. Sie meditieren zwar gerne, das hat aber eigentlich auch nicht viel mit Religion zu tun.

Mir sind Religionen grundsätzlich völlig egal. Mir ist bei Religionen lediglich der Unterhaltungswert ihrer Theorien wichtig. Dabei führt nun seit einger Zeit der Cargo-Kult, der nach dem 2.WK auf irgendwelchen ostasiatischen Inseln entstanden ist.

Ausserdem ist es auch interessant, inwiefern sich gewisse religiöse Gedanken bis hin in die Wissenschaft durchschmuggeln. Der Urknall zum Beispiel. Muss etwas angefangen haben, nur weil Semiten einst dachten, das muss so sein und daher auf den Gedanken eines Schöpfers verfielen. Gut, die Wissenschaft mag keinen Schöpfer also lassen sie es knallen. Ohne Anfang und Ende geht es nicht - ein wahrhaft sehr religiöser Gedanke. Unterhaltsam ist er aber ohne Frage.

Meine einzige "religiöse" Handlung besteht darin, alle paar Jahre den Zentralfriedhof zu besuchen und eine Kerze am Grab meiner Eltern zu entzünden. Aber was soll man denn sonst tun am Friedhof? Wahrscheinlich sollte das ein Ahnenkult sein. Jo von mir aus...

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18.09.2009 08:01 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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RE: Die Bedeutung von Religion in China antworten | zitieren | ändern | melden       TOP

Zitat:
Original von wgroiss
Ehrlich gesagt, ich habe weder bei Konfuzius, LaoTse und DschuangTse etwas von einem Gott gelesen. Lediglich ab und zu Fabelwesen, wie zB. der Vogel Roch kommen darin vor. Bei Nietsche kann man mehr über Gott lesen als bei diesen chinesischen Philosophen. Nun wird doch nicht etwas jemand behaupten, dass der Nihilismus von Nietsche eine Religion darstellt.

Bis vor kurzem waren Konfuzius und LaoTse für mich Philosophen. Das bleiben sie auch. Schliesslich findet man sie in jedem Buch bezüglich Philosophiegeschichte. Jesus und seine Spiessgesellen werden dort hingegen nicht als Philosophen erwähnt.

Du solltest meine Beiträge ganz lesen, wenn du auf sie antwortest. Also nochmal: Der Taoismus wurde erst im ersten Jahrtausend nach der Zeitrechnung zu einer polytheistischen Religion. Was du gelesen hast war davor. Und genau diese europäische Vorgangsweise habe ich angeprangert. QED

Zitat:
Original von wgroiss
Mag schon sein, dass in chinesischen Tempeln viele bunte Kitschfiguren herumstehen die eventuell angebetet werden. Das ist aber der Volksaberglaube und Anweisung wie und warum man diese Gespenster anzubeten hat, wird man weder bei Konfuzius oder LaoTse finden. Somit sind die beiden wohl Religionsgründer wider eigenen Willen.

Deine Ignoranz kennt keine Grenzen. Was das Volk glaubt ist unerheblich, was wgroiss darüber sagt ist Dogma. Daher ist auch das Christentum keine Religion, denn Jesus hat nicht vorgehabt es zu gründen. Und außerdem ist das Volk nicht chinesisch, damit wgroiss recht hat, dass es keine chinesische Religion gibt.

Zitat:
Original von wgroiss
Meine chinesische Freundin schaut ja ebenfalls etwas verdutzt aus der Wäsche, wenn man solcherlei behauptet. Dumm ist sie auch nicht, schliesslich hat sie 2 Diplome gemacht. Ihr einziger Kommentar dazu ist: "Ihr Europäer habt einfach keine Ahnung, seid lieber froh, dass ihr nicht mehr im Wald herumrennt und Beeren sammelt und lasst uns mit eurem Religionswahn in Ruhe." Sie hat eben absolut kein Verständnis dafür, dass sich jemand mit Religionen beschäftigt und hält inzwischen Atheisten für die religiösesten Menschen hierzulande, weil sie immer in grundlose Aufregung geraten, wenn irgendein religiös angehauchter Satz in einem Gespräch auftaucht.


Ui, jetzt bin ich aber beindruckt. Wegen der 2 Diplome deiner Freundin schmeiße ich jetzt meine Bücher ube Taoismus weg, steche mir meine Augen aus und lass mir eine Lobotomie machen, damit all das, was ich gesehen und gelesen habe, verschwindet.

Das Chinesen zur Religion anders stehen ist nachzuvollziehen. Wahrscheinlich steht sie dem Kommunismus nicht ganz so neutral gegenüber. Aber wahrscheinlich ist sie einfach nur dem Ideologiewahn verfallen. Nja, die Chinesen haben da einfach keine Ahnung. Sind ja so gut die Segnungen der Partei. Man ist da so richtig frei - frei von Menschenrechten. ist auch ein europäisches Ding. Naja, die Atheisten sind schon komische Vögel.
Augen rollen

Zitat:
Original von wgroiss
Ok, ich halte mich weder für religiös noch für atheistisch. Allerdings fühle ich mich den Idealen des Humanismus verpflichtet. Somit achte ich auch die religiösen Ansichten meiner Mitmenschen. Ich nehme zur Kenntnis, das du an keine Religion glaubst. So soll sein. Wenn jemand Konfuzius als Religionsgründer betrachten will um anschliessend diese Religion abzulehnen, so soll es mir ebenfalls recht sein.
Meiner Meinung nach, haben die Asiaten nie einen mit den drei semitischen Religionen vergleichbaren Unsinn ausgedacht. Sie meditieren zwar gerne, das hat aber eigentlich auch nicht viel mit Religion zu tun.

Du meinst also, dass die Unterdrückung der Frauen im Konfuzianismus gut ist, weil er deiner Meinung nur ein Philosoph ist. Die Herrschaftsstütze ist auch ok. Ist doch super, wenn ein Kaiser das absolute Sagen hat. Nein, stop so ist ja nicht im Konfuzianismus, da reden die Konfuzianisten auch mit. Oligarchien sind ja, gut, wenn kein Gott dahinter steckt. Das jeder Gott werden kann, wenn er nur genug Quecksilber intus hat, ist kein Unsinn. Die Taoisten sind schon Wunderwuzzis. Was die alles können. Meditation hat nicht viel mit Religion zu tun, nein, natürlich nicht. Ist nicht dazu gedacht die nächste Ebene der Entwicklung zu erreichen, um unsterblich zu werden. [/sarkasmus]

Du hast keine, aber auch nicht die geringste Ahnung. Kopfpatsch

Anstatt zu schreiben, solltest hin und wieder ein Buch lesen, worüber du schreibst. Auch ein Gespräch mit einer durch die Kultur der Kommunisten gegangenen Chinesin ist kein ausreichender Wissensquell. So wie wir in einem katholischen Umfeld aufgewachsen sind, kann auch eine Chinesin ihr kommunistisches Umfeld nicht so einfach abschütteln. Insofern hat die Kulturrevolution sehr wohl gewirkt. So wie bei uns die Gegenreformation nicht wirkungslos ist. Außerdem bin ich nicht beeindruckt, vom Nichtwissen Einzelner. Dann hätte ich auch eine ganz andere Vorstellung vom Christentum im Speziellen und den Religionen im Allgemeinen.

Zu den angehängten Bildern: Das eine ist eine der 2 höchsten Gottheiten im Taoismus. Das zweite zeigt eine Szene im Himmel mit Laozi. Der Verfasser des Taodeking wird als dritthöchste Gottheit verehrt.

Skeptiker hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
Taoismus.jpg Taoismus2.jpg



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Zitat:
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Ehrlich gesagt, ich habe weder bei Konfuzius, LaoTse und DschuangTse etwas von einem Gott gelesen. Lediglich ab und zu Fabelwesen, wie zB. der Vogel Roch kommen darin vor. Bei Nietsche kann man mehr über Gott lesen als bei diesen chinesischen Philosophen. Nun wird doch nicht etwas jemand behaupten, dass der Nihilismus von Nietsche eine Religion darstellt.
Bis vor kurzem waren Konfuzius und LaoTse für mich Philosophen. Das bleiben sie auch. Schliesslich findet man sie in jedem Buch bezüglich Philosophiegeschichte. Jesus und seine Spiessgesellen werden dort hingegen nicht als Philosophen erwähnt.
Mag schon sein, dass in chinesischen Tempeln viele bunte Kitschfiguren herumstehen die eventuell angebetet werden. Das ist aber der Volksaberglaube und Anweisung wie und warum man diese Gespenster anzubeten hat, wird man weder bei Konfuzius oder LaoTse finden. Somit sind die beiden wohl Religionsgründer wider eigenen Willen.
Meine chinesische Freundin schaut ja ebenfalls etwas verdutzt aus der Wäsche, wenn man solcherlei behauptet. Dumm ist sie auch nicht, schliesslich hat sie 2 Diplome gemacht. Ihr einziger Kommentar dazu ist: "Ihr Europäer habt einfach keine Ahnung, seid lieber froh, dass ihr nicht mehr im Wald herumrennt und Beeren sammelt und lasst uns mit eurem Religionswahn in Ruhe." Sie hat eben absolut kein Verständnis dafür, dass sich jemand mit Religionen beschäftigt und hält inzwischen Atheisten für die religiösesten Menschen hierzulande, weil sie immer in grundlose Aufregung geraten, wenn irgendein religiös angehauchter Satz in einem Gespräch auftaucht.
Ok, ich halte mich weder für religiös noch für atheistisch. Allerdings fühle ich mich den Idealen des Humanismus verpflichtet. Somit achte ich auch die religiösen Ansichten meiner Mitmenschen. Ich nehme zur Kenntnis, das du an keine Religion glaubst. So soll sein. Wenn jemand Konfuzius als Religionsgründer betrachten will um anschliessend diese Religion abzulehnen, so soll es mir ebenfalls recht sein.
Meiner Meinung nach, haben die Asiaten nie einen mit den drei semitischen Religionen vergleichbaren Unsinn ausgedacht. Sie meditieren zwar gerne, das hat aber eigentlich auch nicht viel mit Religion zu tun.

Mir sind Religionen grundsätzlich völlig egal. Mir ist bei Religionen lediglich der Unterhaltungswert ihrer Theorien wichtig. Dabei führt nun seit einger Zeit der Cargo-Kult, der nach dem 2.WK auf irgendwelchen ostasiatischen Inseln entstanden ist.

Ausserdem ist es auch interessant, inwiefern sich gewisse religiöse Gedanken bis hin in die Wissenschaft durchschmuggeln. Der Urknall zum Beispiel. Muss etwas angefangen haben, nur weil Semiten einst dachten, das muss so sein und daher auf den Gedanken eines Schöpfers verfielen. Gut, die Wissenschaft mag keinen Schöpfer also lassen sie es knallen. Ohne Anfang und Ende geht es nicht - ein wahrhaft sehr religiöser Gedanke. Unterhaltsam ist er aber ohne Frage.

Meine einzige "religiöse" Handlung besteht darin, alle paar Jahre den Zentralfriedhof zu besuchen und eine Kerze am Grab meiner Eltern zu entzünden. Aber was soll man denn sonst tun am Friedhof? Wahrscheinlich sollte das ein Ahnenkult sein. Jo von mir aus...





Ausserdem ist es auch interessant, inwiefern sich gewisse religiöse Gedanken bis hin in die Wissenschaft durchschmuggeln. Der Urknall zum Beispiel. Muss etwas angefangen haben, nur weil Semiten einst dachten, das muss so sein und daher auf den Gedanken eines Schöpfers verfielen. Gut, die Wissenschaft mag keinen Schöpfer also lassen sie es knallen. Ohne Anfang und Ende geht es nicht - ein wahrhaft sehr religiöser Gedanke. Unterhaltsam ist er aber ohne Frage.(wgroiss)


Warum braucht die Wissenschaft einen Anfang oder ein Ende um einen Schöpfer auszuschließen? Ich kann die Logik darin nicht erkennen. Würde ein Universum ohne Anfang und Ende weniger oder eher für oder gegen einen Schöpfer sprechen? Worin liegt die nicht-religiöse Vorstellung in einem statischen Universum?
Mir erscheint der Urknall doch viel mehr den „Schöpfungsgedanken“ zu untermauern, die Denkweise der Semiten, dass etwas angefangen hätte, wäre wissenschaftlich bestätigt.
Für mich ein Widerspruch: Die Wissenschaft versucht den religiösen Gedanken an einen Schöpfer mit dem Nachweis der Urknalltheorie zu bestätigen?
Oder habe ich das falsch verstanden?

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Die Wissenschaft will natürlich keinen "Urknaller" bestätigen.
Mein Eindruck ist lediglich: ohne diese Spezialität des arabischen Denkens, die Zeitabläufe linear betrachten, dh. es gibt einen Anfang und ein Ende wäre nicht dieser ganze Schöpfungsmythos entstanden und hätte sich nicht über "den Religionsunterricht" (die westliche Zivilisation ist natürlich durch den christlichen Glauben stark beeinflusst) in den Gehirnen bereits im Kindesalter eingeprägt. Aufgrund dieser Idee entwickelten nun Wissenschaftler ebenfalls eine alternative "Anfangs-Idee". Mein Fazit: die Urknall-Theorie hat zutiefst christliche Wurzeln.
Wir im "Westen" sind allerdings eher Indogermanen, ebenso wie viele Inder und Perser. Diese Indogermanen betrachten geschichtliche Zeitabläufe aber lieber periodisch. Diese ganzen griechischen Götter zB. waren die ewig und unsterblich? Den Eindruck habe ich nicht. Musste die Welt bei Heraklit einen Anfang und ein Ende haben? Alles fliesst. Stimmt, nach jedem Ende kommt wieder ein neuer Anfang. Ständig passiert etwas neu, was gerade geendet hat.
Diese semitischen Religionen taugen nicht für Indogermanen. Leider werden wir aber in diesem Geiste erzogen und kommen dann auf so seltsame Ideen wie: am Anfang gab es nichts, bis es dann plötzlich knallte. Eigentlich müssten wir ja denken: es knallt wahrscheinlich ununterbrochen und das ist einfach so. Wer oder warum es dauernd knallt ist eigentlich unerheblich aber das Urprinzip des Seins ist offensichtlich periodisch sich wiederholende Bewegung. Wozu muss ich wissen, warum sich alles bewegt? Da komme ich ohnehin auf keinen grünen Zweig, also lassen wir es bewegen und freuen uns des Lebens. So in etwas müsste eine indogermanische "Religion" aussehen und nicht wie das aus dem arabischen Kulturraum entstandene Denken, es gibt einen Schöpfer der das Universum für einen bestimmten Zeitraum geschaffen hat.

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18.09.2009 14:24 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
Original von wgroiss
Wir im "Westen" sind allerdings eher Indogermanen, ebenso wie viele Inder und Perser. Diese Indogermanen betrachten geschichtliche Zeitabläufe aber lieber periodisch. Diese ganzen griechischen Götter zB. waren die ewig und unsterblich? Den Eindruck habe ich nicht. Musste die Welt bei Heraklit einen Anfang und ein Ende haben? Alles fliesst. Stimmt, nach jedem Ende kommt wieder ein neuer Anfang. Ständig passiert etwas neu, was gerade geendet hat.
Diese semitischen Religionen taugen nicht für Indogermanen.


mit dergleichen aussagen wäre ich ein klein wenig vorsichtiger.
das mutet mir doch sehr wie cg jungs faschistoides gebrabbel über die semitischen und indogermanischen volksseelen an. es geht davon aus, daß ethnische prädispositionen kulturelle äußerungen erzeugen. das wirft uns zurück auf ein "anatomie ist schicksal".

periodisches denken ist auch überhaupt nicht auf irgendwelche indoeuropäer beschränkt. einem azteken oder maya leuchtet das ebenso ein wie einem sumerer. und die sind alles andere als indoeuropäer.

mir fällt auch noch die nordische mythologie ein. da gibt’s einen anfang und ein ende, ganz eindeutig – und ganz semitisch, wenn wir bei diesen problematischen kategorien bleiben wollen.
die lieder-edda (die die ältere der edda-versionen, zwischen dem 9 und 12 jhd in island entstanden und damit wohl noch weitgehend frei vom christlichen einfluß ist) zeigt in der völuspá eine schöpfung mitsamt urchaos, abfolgenden geschlechtern von riesen, göttern und schließlich menschen. vor der schöpfung der riesen usw herrschte das gähnende nichts ginnungagap. dann passiert sozusagen die geschichte und zum schluß krachts noch mal gewaltig apokalyptisch – ragnarök. das ist strukturell nichts anderes als genesis bis apokalypse und kann schwerlich nur durch christlichen einfluß erklärt werden.

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Worin liegt also das Problem? Naturwissenschaftler behaupten nur , dass UNSER Universum geknallt hat. Wie oft Universen auf Knaller beruhen, wie oft sich dies schon wiederholt hat, ist doch völlig irrelevant. Lassen wir es also knallen, unendlich viele Knaller fliessen ebenso.

Heraklit konnte sich nicht auf das Wissen der heutigen Zeit stützen, zwischenzeitlich gab es viele Fortschritte.....das dürfte Dir bekannt sein.
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Ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass es einen Unterschied gibt in der Betrachtungsweise der Geschichte zwischen den Arabern und Indogermanen. Ein Anfang dem nichts vorausging und eine Ende dem nichts nachfolgt ist eine arabische Denkweise, wir "Indogermanen" glauben eher daran, dass sich alles wiederholt. Ich habe ohnehin nichts dagegen, dass es ständig knallt. Von mir aus können auch irgendwelche Seelen ständig wiedergeboren werden. Wäre ja durchaus rationeller als dass ständig neue Seelen entstehen und die alten in irgendeiner unbekannten Dimension vor sich hin frohlocken - bis ans Ende aller Tage. Und was ist dann? Der Anfang vom nächsten Ende aller Tage.
Wer braucht dafür einen Urknall? Der ist ja nur ein Ersatz für einen Welt-Schöpfer. Ich glaube einfach nicht an den Urknall ebensowenig wie ich an einen Schöpfer oder irgendeinen höheren Plan glaube. Die einzigen Schöpfer die ich kenne, sind die Menschen. Die haben die Idee des Urknallers erfunden, wie auch immer, physikalisch oder theologisch begründet - da sehe ich keinen Unterschied.
Beides können wir ohne Probleme in einer Schublade ablegen. Mögen sich doch die Araber damit weiterbeschäftigen, wir "Nicht-Araber" sollten uns bessere Theorien ausdenken...

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Zitat:
Original von wgroiss
Ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass es einen Unterschied gibt in der Betrachtungsweise der Geschichte zwischen den Arabern und Indogermanen. Ein Anfang dem nichts vorausging und eine Ende dem nichts nachfolgt ist eine arabische Denkweise, wir "Indogermanen" glauben eher daran, dass sich alles wiederholt. Ich habe ohnehin nichts dagegen, dass es ständig knallt. Von mir aus können auch irgendwelche Seelen ständig wiedergeboren werden. Wäre ja durchaus rationeller als dass ständig neue Seelen entstehen und die alten in irgendeiner unbekannten Dimension vor sich hin frohlocken - bis ans Ende aller Tage. Und was ist dann? Der Anfang vom nächsten Ende aller Tage.
Wer braucht dafür einen Urknall? Der ist ja nur ein Ersatz für einen Welt-Schöpfer. Ich glaube einfach nicht an den Urknall ebensowenig wie ich an einen Schöpfer oder irgendeinen höheren Plan glaube. Die einzigen Schöpfer die ich kenne, sind die Menschen. Die haben die Idee des Urknallers erfunden, wie auch immer, physikalisch oder theologisch begründet - da sehe ich keinen Unterschied.
Beides können wir ohne Probleme in einer Schublade ablegen. Mögen sich doch die Araber damit weiterbeschäftigen, wir "Nicht-Araber" sollten uns bessere Theorien ausdenken...


Zwischen periodischen Urknallern, einen deshalb notwendigen Schöpfer und wiedergeborenen Seelen sehe ich keinen Zusammenhang. Nochmals: Hintergrundstrahlung, Hubble´sches Gesetz, das rückwärts berechnet, einen Ursprung des auseinander fliegenden Universums mehr als vermuten lässt und vieles mehr können Dich ohnedies nicht überzeugen. Nur noch soviel: niemand BRAUCHT braucht den Urknall , es weist halt bislang alles, Dir leider zum Trotz, daraufhin; völlig wertfrei und ohne auf einen Schöpfer zu schielen.
Fast jede Wissenschaft können wir in die Schublade schieben, und supergut weiterexistieren. Soll das ein Argument gegen Wissenschaft an sich sein?
Ich denke, ich steige hier aus und überlasse das Feld wieder China und seiner Religion.

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18.09.2009 16:08 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Dämmert mir langsam auch, dass ich mir da einen Unsinn ausgedacht habe.

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18.09.2009 21:13 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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An dieser Stelle sollte wieder einmal Faust zu Wort kommen: "Es irrt der Mensch, solang er strebt " smile

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18.09.2009 21:25 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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Zitat:
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Ehrlich gesagt, ich habe weder bei Konfuzius, LaoTse und DschuangTse etwas von einem Gott gelesen.


Auch wenn der Thread schon älter ist:

Was hast du wirklich gelesen? Ich bezweifle deine Leseliste deshalb, da du schon mal einen Text aus dem Taoteking zitiert hast, den ich in dem sehr überschaubaren Werk nicht finden konnte. --> Link

Zur Erinnerung: Ich habe damals in dem Taoteking nach dem Text gesucht, da mir der Text so untaoistisch vorkam und mehr wie ein scheinheiliger christlicher Text erschien.

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01.11.2009 00:18 Offline | EMail | suchen | Freundesliste | Portal
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Ja, das wurde mir bereits damals klar gemacht, dass es Zitate aus dem Tao-te-king gibt, die nicht drinnen stehen. Na ja, sind eben dazugedichtet worden.
Ich halte ja ebenfalls den ungaritischen Gott El und samt seiner gebärfreudigen Gattin für die Vorlage des biblischen Gott. Dessen Frau liessen die Israeliten verschwinden. Aber unglaublich, was sich im Laufe der Zeit erst daraus entwickelt hat!
Mit grosser Freude habe ich auch gelesen, dass in Indien starke staatliche Interessen bestehen, eine neue Religion zu begründen: Shakti soll mit Krinshna oder Rama vereinigt werden. Shakti ist nämlich ein weiblicher Gott. Offenbar ist die Emanzipation auch schon in Indien angekommen.
Vom Thema China muss ich mich soeben erholen, denn ich hatte eben 3 Wochen eine chinesische Freundin aus ShenZhen zu Besuch.

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Wenn man mit den philosophischen Konzepten eines LaoTse oder eines Konfuzius groß geworden ist, dann wird man sich mit den jüdisch-christlichen Gottesvorstellungen, die es im Taoismus und Konfuzianismus nun wirklich nicht gibt, sicherlich schwer tun. Da kann ich Deine chinesische Freundin nur zu gut verstehen. Sie sollte aber auch die europäischen Atheisten und den europäischen Atheismus verstehen, der seine Wurzeln leider nicht bei den alten Griechen hat, sondern der in der Auseinandersetzung mit dem jüdisch-christlichen Glaubenssystem entstand. Nietzsche wusste nur zu genau, was ihm den Gang in Epikurs Garten versperrte.

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Logik charakterisieren einige heutzutage häufig in Ordnungsprozessen nur fehleranfällig. Aber eine passende richtige reale und immer sorgfältig mit Anstand ausgeführte Funktionsreferenz rettete reife Leser auch schon nach fehlerhaftem charismatischem Konterfei in leider schon intuitiver Charakterkritik, nach offenbar intellektuellem Katholikenkonflikt. Für immer ein leises, nun lebenswichtiges durchdachtes heilbringendes ABER im Gedanken muss Zeit sein.
29.09.2009 23:17 Offline | suchen | Freundesliste | Portal
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