atlana
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der papst hat am karfreitag nietzsche vorgeworfen, daß er die tugenden des gehorsams und der demut als sklaventugenden verspottet und eingefordert, man möge sich mehr dieser tugenden besinnen.
ich hab verzweifelt nachgedacht, ob mir ein fall einfällt, wo man mit gehorsam und demut weiterkommt, die einer atheistisch/humanistischen weltsicht entsprechen. mir ist nichts eingefallen.
also, gibt es für humanistische menschen auch nur eine einzige gelegenheit, wo gehorsam und demut angebrachte reaktionen sind?
__________________ ubi dubium ibi libertas
The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
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11.04.2009 16:51 |
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Skeptiker
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Oh doch, das gibt es:
Eine Schildkröte und eine Schnecke machen ein Wettrennen durch den Vatikan. Die Schildkröte strengt sich an und kriecht so schnell, wie ein ein 100-m-Läufer. Aber am Ende hat docj die Schnecke gewonnen. Völlig außer Atem fragt die Schildkröte: "Wie hasst du den das gemacht?" Darauf die Schnecke: "Du müsstest doch wissen, dass man im Vatikan schneller mit schleimen als mit kriechen vorwärts kommt."
__________________ Zweifel schützt vor Lügen
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11.04.2009 19:48 |
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Ramon
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Da hat der Papst schon recht getan. Denn wer das Monopol auf Gehorsamkeit und Demut besitzt, der ist nun wirklich kein Sklave mehr; hier wird die Sklavenmoral zur Herrenmoral.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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11.04.2009 17:10 |
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atlana
Weiser/Weise
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beim papst ist das einfach die arroganz der askese.
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11.04.2009 19:57 |
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Ramon
Normaler Mensch
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Zitat: |
Original von atlana
beim papst ist das einfach die arroganz der askese. |
Mag sein, aber ich würde ja behaupten wollen, daß er mit seiner Kritik an Nietzsche etwas spät dran ist.
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11.04.2009 20:15 |
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atlana
Weiser/Weise
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naja, nietzsche ist auch erst hundertneun jahre tot. im vatikanischen maßstab war das praktisch gestern.
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11.04.2009 21:02 |
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hakö
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Gehorsam und Demut, naja,das ist schon in gewissen Bereichen angebracht.
Man sollte dem Leben und der Leistung der Evolution ob der Vielfalt, die sie hervorgebracht hat, mit Demut begegnen.
Vielleicht wäre Respekt der bessere Ausdruck,weil man selber nicht imstande ist, Besseres hervorzubringen als die Natur deren Bestandteil wir sind.
__________________ Ich bin gegen Religion.Sie lehrt uns, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen(Richard Dawkins)
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12.04.2009 05:41 |
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atlana
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In diese richtung habe ich auch gedacht, aaaaaber….
- die evolution hat nichts geleistet. Die evolution geschieht, sie tut nichts aktiv.
- Was ist das leben? Ist ein fötus leben? Muß ich mein leben so sehr demütig im staub verehren, daß ich mich ins hospiz begeben muß, obwohl ich lieber zu dignitas ginge?
- Respekt ist nicht demut. Demut läßt weder hinterfragen zu noch eigentlich eine positive Wertung. Eins meiner wörterbücher definiert demut als "das völlige Fehlen von persönlichem Stolz, die Einstellung, dass man Unglück, Leid o. Ä. ertragen muss, ohne zu klagen: Schicksalsschläge in D. ertragen ||K-: Demuts-, -haltung || hierzu de•mü•tig Adj; de•muts•voll Adj
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Der demut fehlt der persönliche anteil. Wie soll man aber ohne persönlichen anteil etwas schätzen oder nicht?
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12.04.2009 11:19 |
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Ramon
Normaler Mensch
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Zitat: |
Original von hakö
Gehorsam und Demut, naja,das ist schon in gewissen Bereichen angebracht.
Man sollte dem Leben und der Leistung der Evolution ob der Vielfalt, die sie hervorgebracht hat, mit Demut begegnen.
Vielleicht wäre Respekt der bessere Ausdruck,weil man selber nicht imstande ist, Besseres hervorzubringen als die Natur deren Bestandteil wir sind. |
Auch ich würde Respekt und Bescheidenheit für die erstrebenswerteren Tugenden halten.
Mit Gehorsam (zu kritiklos) und Demut (zu selbstlos) kann ein alter Epikureer nichts anfangen.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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12.04.2009 19:53 |
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