wgroiss
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Die Evolution geht von der Hypothese aus, dass Leben irgendwann einmal aus anorganischen Substanzen entstanden sein soll.
Naturwissenschaftliche Hypothesen werden durch Experimente (bzw. durch Beobachtung wie zB. bei der Astronomie) verifiziert. Gelingt dabei der Nachweis, dass die Hypothese stimmt, wird die Hypothese zur Theorie, stimmt sie 100%ig wird sie zum Naturgesetz.
In den letzten 150 Jahren konnte nun nie experimentell bewiesen werden, dass die Hypothese „Leben entsteht zufällig aus nicht lebender Materie“ stimmt.
Sicherlich, man schaffte es komplizierte organische Säuren herzustellen. Damit Leben herzustellen ist aber nicht gelungen.
Normalerweise werden Hypothesen, die nicht experimentell verifizierbar sind, verworfen. Das passierte aber nicht bei der Evolutions-Hypothese! Sie wird weiterhin allgemein anerkannt.
Damit wird sie aber zu einer Art Glaube.
Nämlich der Glaube an die unbeweisbare Spekulation, das Leben auf der Erde sein aus unbelebter Materie entstanden. Da niemand diese Spekulation wissenschaftlich beweisen kann, aber trotzdem an diese Spekulation geglaubt wird, muss man diese Grundannahme nun als Dogma bezeichnen.
Wikipedia:
Unter einem Dogma versteht man eine fest stehende Definition oder eine grundlegende Lehrmeinung, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich gilt.
...
Dogmen findet man in Religionen sowie in autoritären, absolutistischen und totalitären Gesellschaftsformen, in denen eine Religion, eine Weltanschauung oder eine Wertvorstellung als allein wahr, allgemeingültig, verbindlich und oft sogar als für alle Zeit gültig erklärt wird. Die Dogmen oder Paradigmen, auf denen diese Anschauungen beruhen, werden unter Berufung auf göttliche Offenbarung oder besondere Erkenntnisse als für wahr gehaltene Theorien oder naturrechtliche Legitimation formuliert, so dass eine Kritik daran automatisch auch eine Missachtung der Autorität darstellt und so eine Selbstimmunisierung gegen jede Kritik entsteht.
Ist also die Evolutionstheorie lediglich eine neue Religion, die sich einen wissenschaftlichen Tarnanstrich verpasst hat?
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20.02.2009 17:16 |
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Die Evolutionstheorie betrachtet die Veränderung der Arten im Laufe der Epochen. Über die Entstehung des Lebens aus den einfachen Verbindungen wird keine Aussage gemacht. Deine Frage ist also mit nein zu beantworten.
Zur Frage des Entstehung des Lebens: Hier gibt es einige Theorien, wie es genau passiert ist. Keine dieser Theorien kann überprüft werden. Aber es kann trotzdem plausibel gemacht werden, dass das Leben aus den einfachen Verbindungen entstanden ist. Bei Versuchen von Miller und Urey sind aus den "Allerwelts"verbindungen Wasser, Kohlenstoffdioxid und Stickstoff mit Hilfe von UV-Strahlung und Blitzen sind Aminosäuren und Purine, die Bausteine des Lebens, binnen weniger Wochen entstanden. Dass daraus auch wirklich das Leben entstanden ist, ist wesentlich plausibler als irgendeine andere Theorie. Welche drängt sich da aber auf? Keine andere. Oder Korrektur, keine andere, die nicht doch die übersinnliche Karte ausspielt.
__________________ Zweifel schützt vor Lügen
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20.02.2009 18:57 |
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wgroiss
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Wikipedia:
Der Begriff Abiogenese (auch Urzeugung, Spontanzeugung, Archigenese) bezeichnet die heute widerlegte Auffassung, dass Lebewesen spontan und zu jeder Zeit von neuem aus unbelebter Materie entstehen. Heute wird Abiogenese/Abiogenesis unabhängig von der Urzeugungs-Theorie für die Entstehung von Leben aus unbelebter Materie gebraucht.
Ja, eine Theorie. Der experimentelle Nachweis dieser Theorie ist aber noch ausständig. Man mag nun daran glauben, dass dieses Experiment irgendwann einmal gelingen wird. Das ist aber ein Glaube.
Man kann auch daran glauben, dass irgendein üsersinnliches Wesen das Leben geschaffen hat. Ebenfalls nicht wissenschaftlich beweisbar. Es ist halt ein Glaube.
Die Microevolution bezweifle ich keineswegs.
Die Macroevolution kann ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen. Komplexe Lebensformen sollen ja von sehr einfachen Lebensformen abstammen. Die einfachste Lebensform sind, wenn man von Viren absieht, die ja eine Art Zwischenform zwischen Lebewesen und Kristallen darstellen, einzellige Lebewesen. Und woher kommen diese? Die sind zufällig in einer Ursuppe entstanden. Das ist eine reine Spekulation, wissenschaftlich Hypothese genannt, aufgrund von unzähligen wissenschaftlichen Schriften zur Theorie aufgewertet, bedauerlicherweise seit über 100 Jahren nicht bewiesen: naturwissenschaftlich ist diese Spekulation daher zu verwerfen, man kann allerdings weiter daran glauben. Wenn viele Menschen an das selbe glauben, so bezeichne ich diesen Massenglauben eben als Religion.
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21.02.2009 07:19 |
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Original von wgroiss
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Der Begriff Abiogenese (auch Urzeugung, Spontanzeugung, Archigenese) bezeichnet die heute widerlegte Auffassung, dass Lebewesen spontan und zu jeder Zeit von neuem aus unbelebter Materie entstehen. Heute wird Abiogenese/Abiogenesis unabhängig von der Urzeugungs-Theorie für die Entstehung von Leben aus unbelebter Materie gebraucht.
Ja, eine Theorie. Der experimentelle Nachweis dieser Theorie ist aber noch ausständig. Man mag nun daran glauben, dass dieses Experiment irgendwann einmal gelingen wird. Das ist aber ein Glaube.
Man kann auch daran glauben, dass irgendein üsersinnliches Wesen das Leben geschaffen hat. Ebenfalls nicht wissenschaftlich beweisbar. Es ist halt ein Glaube.
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Die Spontanzeugung eines fertigen Lebewesens aus den Elementen ist widerlegt. Aber das ist ja auch eine Theorie aus frühen Zeiten. Aber wegen des Todes einer Theorie wird noch kein Gott geboren.
Es wurden Experimente durchgeführt, welche den Weg von den Elementen zum ersten Lebewesen aufzeigen. Diese Experimente unterstützen nicht nur die materialistische Sicht der Welt, sondern sie erschüttern die sowohl die theistische als auch die deistische Schöpfungstheorie. So ist es plausibel, dass, nachdem Blausäure aus der Uratmosphäre entstanden ist, die Purine (Kernbestandteile der RNA und DNA) aus fünf Molekülen Blausäure aufgebaut sind. Warum soll sich ein Gott an so etwas halten. Warum soll sich ein Gott immer und überall an jene Wege gehalten haben, die auch der reine Zufall ermöglicht?
Was mich auch sicher macht, dass nur das Gegenteil von Evolution und chemischer Evolution ein Glaube ist, ist die Entwicklung der Argumente. Zuerst, wurde behauptet, alle Arten haben sich nicht verändert. Das wurde widerlegt. Dann wurde behauptet, der Mensch sei was anderes als Tiere. Das wurde widerlegt. Dann wurde behauptet, dass es kein Zwischenformen zwischen Tieren und Menschen gibt. Das wurde widerlegt. Dann wurde behauptet, dass entscheidende Zwischenformen von Tierstämmen und ihren Vorformen fehlen. Das wurde widerlegt. Dann wurde behauptet, dass Dinosaurier und menschen zugleich gelebt haben. Das wurde widerlegt. Nun wird behauptet, es gibt keinen Weg von den Elementen zu irgendeinem Lebenwesen. Allein das aufzeigen, dass es möglich ist, erschüttert die übernatürlichen Erklärungsmuster.
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22.02.2009 01:22 |
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wgroiss
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Wozu braucht eine Religion einen Gott?
Religionen mit einem personifizierten Gott streiten doch nur.
Also die paläontologischen Beweise, finde ich, sind dürftig. Aufgrund eines jüngst in Spanien gefundenen Backenzahns erfindet man gleich eine neue Vor-Menschenart. Überzeugt mich nicht wirklich. Da finde ich die Paläo-Seti-Anhänger, die aufgrund alter Texte das Mitwirken von Ausserirdischen beweisen (versuchen) plausibler.
Wahrscheinlich wimmelt es im Kosmos von primitivem Leben. Ganz normal, dass es das auch auf der Erde gibt.
Aus dem Vollen schöpfen anstatt Schöpfung.
Wir Menschen haben lediglich das Problem, dass uns die Naturwissenschaften nur Fragen beantwortet, die wir stellen. Somit wissen wir vieles nicht, was möglicherweise existiert, von dem wir aber gar nichts wissen. Sollte der Mensch zB. im Laufe seiner Entwicklung Sinnesorgane für Magnetfelder entwickeln, würde sich dadurch sein physikalisches Weltbild sicher gravierend ändern.
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22.02.2009 07:58 |
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Original von wgroiss
Also die paläontologischen Beweise, finde ich, sind dürftig. Aufgrund eines jüngst in Spanien gefundenen Backenzahns erfindet man gleich eine neue Vor-Menschenart. Überzeugt mich nicht wirklich. Da finde ich die Paläo-Seti-Anhänger, die aufgrund alter Texte das Mitwirken von Ausserirdischen beweisen (versuchen) plausibler. |
Du pickst dir ein Detail aus der jüngsten Forschung, bei dem es eine kontroverse von mir auch fragwürdige These gibt, heraus, um die gesamte Wissenschaft in Misskredit zu bringen. Das sagt viel über deine Argumente aus: sie sind nicht vorhanden.
Gegen Außerirdische Besucher spricht: Physikalisch sind Reisen zwischen den Sternen unmöglich. Außerirdisches Leben hätte einen ganz anderen genetischen Code und könnte mit uns gar nichts anfangen.
Zitat: |
Original von wgroiss
Wahrscheinlich wimmelt es im Kosmos von primitivem Leben. Ganz normal, dass es das auch auf der Erde gibt.
Aus dem Vollen schöpfen anstatt Schöpfung.
Wir Menschen haben lediglich das Problem, dass uns die Naturwissenschaften nur Fragen beantwortet, die wir stellen. Somit wissen wir vieles nicht, was möglicherweise existiert, von dem wir aber gar nichts wissen. Sollte der Mensch zB. im Laufe seiner Entwicklung Sinnesorgane für Magnetfelder entwickeln, würde sich dadurch sein physikalisches Weltbild sicher gravierend ändern. |
Wir können nicht fliegen. Also würde sich unser Wissen über Thermodynamik ändern wenn wir es könnten? Würde ein Flugzeug schneller fliegen? Wir können nicht unter Wasser atmen. Würde sich unser Wissen über Hydrodynamik ändern, wenn wir es könnten? Würden sich dann unsere Schiffe seitwärts bewegen?
Wir haben ein Organ, dass es uns ermöglicht elektromagnetische Felder zu sehen, unter Wasser zu atmen, zu fliegen und deine Thesen abzutun: das Gehirn.
Allgemein möchte ich noch bemerken, dass dein Beitrag nicht auf den vorhergehenden eingeht und die Absätze deines Beitrags logisch durcheinander gehen. Was du damit sagen willst, ist nicht klar.
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22.02.2009 10:47 |
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Friedrich Maximillian
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Nein, den die Evolutionstheorie ist in großen Teilen bewiesen, die Zahl der Bestätigungen erhöht sich permanent.
Frage:
Wie kann man ihnen nur klarmachen, daß (gewiß derzeit noch vorhandene) Erklärungsdefizite in der Evolutionstheorie noch lange nicht dazu führen müssen, eine verrückte Schöpfungsgeschichte von (je nach Bibelformat) 1/2 bis 1 Seite für wahr und sogar wissenschaftlich zu halten?
Antwort:
Gar nicht, den aus ihren Posting entnehme ich nicht nur das sie das Dogma der Schöpfung nicht überdenken wollen, sondern auch die wissenschaftlichen Erkennnisse negieren oder nur selektiv lesen.
Ziel der Sache:
Sie wollen mit der Verbindung von Kreationismus und Evolutionstheorie als Dogma dem Kreationismus eine Gleichwertigkeit mit der Naturwissenschaft an den Leib reden. Geht aber nicht.
Wahrheit verlangt keinen Glauben. Wissenschaftler reichen sich nicht die Hände jeden Sonntag und singen: "Ja, Gravitation existiert! Ich glaube an die Gravitation! Ich werde stark sein! Tief in meinem Herzen glaube ich, dass das, was hoch - hoch - hoch geht, auch wieder runter - runter - runter kommen muss! Amen!" Wenn sie es doch täten, dann müssten wir denken, sie seien sich ganz schön unsicher darüber.
Fritz
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21.02.2009 11:01 |
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wgroiss
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Ich habe den Kreationismus nicht einmal erwähnt. Ich interessiere mich für Naturwissenschaften aber nicht für Blödsinn.
Naturwissenschaftlicher Erkenntnis steht jeglicher Dogmatismus im Wege, ja er verhindert dies geradezu. Das ist durchaus gewollt. Die Evolutionstheorie erfüllt alle Bedingungen einer Religion. Bewiesen ist eigentlich gar nichts, konstruiert ist vieles. Nur weil die Medien ständig jubeln, wenn irgendwo ein Backenzahn gefunden wird, der dann angeblich die Evolution beweist, ist damit noch lange nichts bewiesen. Der einzige Beweis wäre ein experimenteller Nachweis, dass Leben aus unbelebter Materie entsteht und die Eigenschaft besitzt, aus einfachsten Lebewesen immer komplexere sich selbst repoduzierende Strukturen aufzubauen. Diesen Beweis gibt es aber nicht.
Es mag schon sein, dass vielleicht in weiteren 300 Jahren dieser Nachweis gelingen wird. Da meine Lebenserwartung aber lediglich nicht ganz 100 Jahre beträgt, interessieren mich eventuelle Ereignisse in einer ferneren Zukunft einfach nicht. Der Glaube an eine Zukunft nach meinem Tod bezeichne ich aber als religiösen Gedanken. Die Religion ist noch jung und hat daher kaum noch Rituale. "Heilige" Schriften gibt es aber bereits zuhauf.
Solange ie Menschen sich die Erde als Scheibe vorstellten, kamen sie nicht nach Amerika. Solange die Wissenschaft möglicherweise falschen Theorien nachjagdt, hat sie keine Zeit, tatsächlich neue Erkenntnisse zu gewinnen.
Ich bezweifle lediglich, dass es sinnvoll ist, in der Naturwissenschaft 150 Jahre lang an unbewiesene Theorien zu glauben. Dass ich damit den Authoritätsanspruch der Mehrheit herausfordere, ist mir klar. Genau das kennt man aber hauptsächlich von Religionen.
Über Wissenschaft kann man diskutieren, über Glaubensdogmen aber nicht.
Darwin hatte lange genug auf dem goldenen Thron, von dem er den senilen Jahwe gestoßen hatte, rumgefurzt, und sandte aus lauter Langeweile seinen Propheten Richard Dawkins auf die Erde. Beide sind gefälligst unkritisch zu rezpieren und zum Gegenstand irrationaler Verehrung zu machen.
Ist mir schon klar, dass sich überzeugte Atheisten über derartige Ideen ärgern. Ich dachte mir nur, es wäre doch lustiger über soetwas zu diskutieren als über irgendeinen Furz von Kardinal Schönborn in der letzen Kronenzeitungspredigt.
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21.02.2009 16:35 |
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Ramon
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Wenn du die christliche mit der naturwissenschaftlichen Forschung vergleichst, dann kannst du relativ leicht erkennen, daß es sich bei der Naturwissenschaft um keine Religion handelt. Daß es natürlich auch Menschen gibt, für die Darwin ein Gott und Dawkins ein Prophet ist, das bestreite ich nicht, aber ich würde dann doch behaupten wollen, daß diese Gläubigen, entweder nur Darwin, oder nur Dawkins gelesen haben. Wenn wir uns mal anschauen, in wie viele Disziplinen sich die Biologie spezialisiert hat, dann kann man den alten Darwin nun wirklich nicht mehr als ihren Gott betrachten; ansonsten müssten sich ja alle Molekularbiologen, Neurobiologen und Biochemiker als Häretiker betrachten.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
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21.02.2009 17:32 |
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wgroiss
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Ach der alte Darwin hat schon bedeutendes geleistet: er hat den Menschen wieder aus dem Himmel auf die Erde zurückgeholt. Genaugenommen bewegte sich das europäische Denken doch seit den Vorsokratikern in sehr abgehobenen Sphären. Dass der Mensch ein Teil der Natur ist ging dabei verloren. Darwin hat ihn wieder zu einem Teil der Natur gemacht. Das halte ich für seine epochalste Leistung.
Offenbar liebt der Mensch Stammbäume. Die alten Königslisten mit ihren ungeheuren Zeitangaben. Jetzt erstellen halt die Biologen gerne Stammbäume. Tja, irgendwie verständlich.
Natürlich glaube ich auch an etwas: nämlich an keine Form von irgendeiner Schöpfung. Auch an eine "zufällige" Schöpfung glaube ich nicht. Ich glaube vielmehr, dass der gesamte Kosmos keinen Anfang und kein Ende hat. Wozu auch? Aus Gefälligkeit dem semitischen Obergott gegenüber, dass er sein jüngstes Gericht abhalten kann?
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21.02.2009 22:48 |
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Ramon
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Original von wgroiss
Offenbar liebt der Mensch Stammbäume. Die alten Königslisten mit ihren ungeheuren Zeitangaben. Jetzt erstellen halt die Biologen gerne Stammbäume. Tja, irgendwie verständlich.
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Die besagten Stammbäume der Biologen, waren ja mal Pyramiden und sind heute kaum mehr als Stauden oder Büsche.
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22.02.2009 09:25 |
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Original von wgroiss
Natürlich glaube ich auch an etwas: nämlich an keine Form von irgendeiner Schöpfung. Auch an eine "zufällige" Schöpfung glaube ich nicht. Ich glaube vielmehr, dass der gesamte Kosmos keinen Anfang und kein Ende hat. |
Das dachte Einstein auch. Nach der Koperkanischen Wende blieb ein konstantes Universum die letzte Festung an Beständigkeit in der westlichen Philosophie. Diese Starrsinnigkeit, diese Voraussetzung an ein statisches Universum, brachte seine Feldgleichungen der allgemeinen Relativitätstheorie bekanntermaßen gehörig in die Bredouille.
Die einfache Tatsache, dass Gravitation eine Anziehungskraft ist, schließt ein statisches Universum aus. Die Gegenkraft ist die Expansion des Universums, sonst wäre der Kollaps nicht zu verhindern. Einstein war sich dieses Widerspruches Gravitation- statisches Universum im Klaren; deswegen führte er die kosmologische Konstante in seine Gleichungen ein, um weiterhin seine Theorie eines statischen Universums aufrechtzuerhalten. 1915 war die allgemeine Relativitätstheorie von Einstein ausformuliert.
1920 Hubble entdeckte Hubbe mittels langer Belichtungszeit photografischer Platten die ersten Galaxien, infolge dessen entdeckte er die Rotverschiebung, die irrtümlich als Fluchtgewschwindigkeit bezeichnet wurde. Tatsächlich handelt es sich hierbei nicht um die Bewegungen kosmischen Objekte, sondern allgemein um die Ausdehnung des Raumes.
Einstein musste aufgrund dieser Entdeckung sein statisches Weltbild aufgebne, und bezeichnete seine Sichtweise( die all seinen Berechnungen ohnedies widersprach)bekanntermaßen als größte Eselei.
Doch Hubble´s Enteckung und Berechnungen von Fluchtgeschwindigkeiten führte zu einem weiteren Schock. Läßt man die Berechnungen rückwärts laufen, so müssen alle Galaxien sich vor etwa 15 Millionen Jahren in einem Punkt befunden haben. Hubble hatte den Beweis für den Urknall gefunden.
Alle Beobachtungen und Berechnungen bestätigen diese Annahme. Da mögen Erklärungsschwierigkeiten wie das homogene und flache Universum mit seiner Feinabstimmung zu Einführung der Inflationshypothese führen, da werden dunkle Materie und Energie berechnet und auch nachgewiesen, selbst wenn NOCH nicht bekannt ist, aus welcher „Materie“ diese besteht….es ändert nichts an einem expandierenden Universum mit Anfang. Die Hubble´sche Konstante konnte durch gleichnamiges Weltraumteleskop berechnet werden und bestätig die Annahme eines flachen Universums, also ein Gleichgewicht zwischen Expansion und Kontraktion.
Korrekturen sind jederzeit möglich, die schmale Gratwanderung der Flachheit, der Homogenität, der Dichte, führte zur Inflationstheorie ; diese hat einige Schwierigkeiten gelöst, aber gleichzeitig die nächsten aufgeworfen; dennoch, der Anfang der Welt durch Urknall und Expansion ist unbestritten bis auf die Planck-Epoche.
Ein Kosmos ohne Anfang und Ende ist ein Glaube, der durch nichts verifizierbar ist. Keinerlei Beobachtungen lassen diesen Schluss zu, es ist ein „Glaube“.
Welche Motivation steht hinter so einem Glauben, der bislang allen wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht?
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22.02.2009 13:51 |
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wgroiss
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Nun bin ich kein Astronom und verstehe daher nicht, warum ein Kosmos ohne Anfang und Ende als statisch gedacht werden muss.
Dem Kosmos einen Anfang und ein Ende zu setzen, ist eine jüdisch-christliche Idee: Schöpfung und Weltende. Aus diesem Gedanken heraus entstand die Urknall-Theorie. Sie hatte ausserdem vor 100 Jahren den Vorteil, sehr einfach zu sein und beantwortete fast alle damaligen Fragen.
Bedauerlicherweise expandiert der Kosmos aber schneller, als ursprünglich berechnet. Also führte man die dunkle Materie als mathematische Lösung ein. Aufgrund der bekannten Systemparameter des Universums berechnete man einen Anfang (und möglicherweise auch ein Ende?). Da nun allerdings über 90% der Systemparameter eigentlich unbekannt sind (über 90% soll ja die dunkle Materie ausmachen) bezweifle ich die Korrektheit derartiger Berechnungen.
Wenn ich in ein Geschäft gehe und etwas kaufe, das 90% teurer ist als normal und mich der Verkäufer dahingehend aufklärt, dass leider 90% der Preisgestaltung noch völlig unbekannt sind, darf ich ihn doch mit Recht für verrückt halten. Es mag allerdings für den Verkäufer recht unterhaltsam sein, Theorien aufzustellen, wie der 90%ige Preisaufschlag zu rechtfertigen sei. Vielleicht kommt er dabei auf die Idee: der kommt aus dem Nichts. Aber nicht einfach aus dem Nichts sondern aus dem absoluten kaufmännischen Nichts. Wenn ihm diese Preise nun jemand bezahlt, hatte er mit seiner Theorie recht.
Für den Urknall wird nun sogar sehr viel Geld ausgegeben. Folglich hat die Urkanll-Theorie recht.
Dann ist halt der Kosmos aus dem Nichts entstanden. Da erübrigt sich natürlich auch die Frage: was war denn vor dem Urkanll? Nichts!
Offenbar eine durchaus verbreitete menschliche Erfahrung: es entsteht etwas aus dem Nichts. Zufällig natürlich, denn sonst steckte ja ein Schöpfer dahinter.
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23.02.2009 19:34 |
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Original von wgroiss
Nun bin ich kein Astronom und verstehe daher nicht, warum ein Kosmos ohne Anfang und Ende als statisch gedacht werden muss.
Dem Kosmos einen Anfang und ein Ende zu setzen, ist eine jüdisch-christliche Idee: Schöpfung und Weltende. Aus diesem Gedanken heraus entstand die Urknall-Theorie. Sie hatte ausserdem vor 100 Jahren den Vorteil, sehr einfach zu sein und beantwortete fast alle damaligen Fragen.
Bedauerlicherweise expandiert der Kosmos aber schneller, als ursprünglich berechnet. Also führte man die dunkle Materie als mathematische Lösung ein. Aufgrund der bekannten Systemparameter des Universums berechnete man einen Anfang (und möglicherweise auch ein Ende?). Da nun allerdings über 90% der Systemparameter eigentlich unbekannt sind (über 90% soll ja die dunkle Materie ausmachen) bezweifle ich die Korrektheit derartiger Berechnungen.
Wenn ich in ein Geschäft gehe und etwas kaufe, das 90% teurer ist als normal und mich der Verkäufer dahingehend aufklärt, dass leider 90% der Preisgestaltung noch völlig unbekannt sind, darf ich ihn doch mit Recht für verrückt halten. Es mag allerdings für den Verkäufer recht unterhaltsam sein, Theorien aufzustellen, wie der 90%ige Preisaufschlag zu rechtfertigen sei. Vielleicht kommt er dabei auf die Idee: der kommt aus dem Nichts. Aber nicht einfach aus dem Nichts sondern aus dem absoluten kaufmännischen Nichts. Wenn ihm diese Preise nun jemand bezahlt, hatte er mit seiner Theorie recht.
Für den Urknall wird nun sogar sehr viel Geld ausgegeben. Folglich hat die Urkanll-Theorie recht.
Dann ist halt der Kosmos aus dem Nichts entstanden. Da erübrigt sich natürlich auch die Frage: was war denn vor dem Urkanll? Nichts!
Offenbar eine durchaus verbreitete menschliche Erfahrung: es entsteht etwas aus dem Nichts. Zufällig natürlich, denn sonst steckte ja ein Schöpfer dahinter. |
Ich bin auch keine Astronomin, aber da die Expansion größer als ursprünglich berechnet ist, führte man die dunkle Materie als mathematische Lösung ein, und siehe da, sie wurde auch gefunden, was aber die Urknalltheorie nicht im Entferntesten tangiert. Man stelle sich einfach vor, eine am Boden liegende Handgranate wird zur Detonation gebracht. Anhand der umgeknickten Grashalme und Blumen lässt sich rückschließen wo die Explosion stattfand, beim vermuteten Asteroideneinschlag in Tunguska/Sibirien konnte man genauso das Zentrum des Einschlages errechnen. Sowohl bei der Handgranatendetonation als auch beim Einschlag von Tunguska muß nicht bekannt sein, woraus der INHALT und die DICHTE der Handgranate bestand oder welche Zusammensetzung der Asteroid hatte.
Die Folgen der auseinanderfliegenden Teile lässt den Ursprung der Explosion rekonstruieren.
Niemand würde an einer Explosion einer Granate zweifeln, nur weil er deren Zusammensetzung nicht kennt.
Was vor dem Urknall war, wird wahrscheinlich immer der Spekulation unterliegen; doch nur weil etwas nicht bewiesen werden kann, muß kein Schöpfer auf den Plan treten….wir hätten schon hunderte Schöpfer vieler aufgeklärten Naturereignisse die widerlegt wurden.
Die Ausdehnung des Raumes spricht für Veränderung, aber man könnte auch ein sich aufblähendes und kontrahierendes Universum annehmen, auch das wäre ohne Anfang und ohne Ende. Bei dieser Variante fällt sogar der Erklärungsbedarf des Urknalles weg und somit wiederum ein Schöpfer. Wo nichts beginnt, gibt es auch nichts zu erschaffen.
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24.02.2009 16:40 |
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wgroiss
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Original von Pallas Athene
Wo nichts beginnt, gibt es auch nichts zu erschaffen. |
Nichts anderes wollte ich behaupten.
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24.02.2009 17:46 |
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Original von wgroiss
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Original von Pallas Athene
Wo nichts beginnt, gibt es auch nichts zu erschaffen. |
Nichts anderes wollte ich behaupten.
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THEORETISCH könnte es auch ein pulsierendes unendliches Universum geben, ohen zur Hilfenahme eines Schöpfers, aber PRAKTISCH spricht die Hintergrundstrahlung und vieles andere für eine Geburt des Universums, wenn auch für keine sanfte ...und weit und breit kein Geburtshelfer mit weißem Bart in Sicht
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24.02.2009 18:16 |
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Friedrich Maximillian
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Zitat wgroiss
Ich dachte mir nur, es wäre doch lustiger über soetwas zu diskutieren als über irgendeinen Furz von Kardinal Schönborn in der letzen Kronenzeitungspredigt. |
Bin ich auch dabei, aber bedenken sie, während wir noch so schön und feinsinnig diskutieren, macht Schönborn Meinung in der Farbbeilage.
Deshalb finde ich es wichtig für den Atheismus auch auf die klerikalen Fürze einzugehen.
Und das nicht nur in unserem Forum, sondern als Minimalmaßnahme auch in den Foren der Tageszeitungen.
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21.02.2009 19:38 |
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LibrePenseur
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http://www.ted.com/talks/elaine_morgan_s...uatic_apes.html
Ich glaube aber wir sind dem Gorilla näher als dem Schimpansen. Alsi ich mit einer Freundin in einem Zoo in Europa war wurde ich bei einem Gorilla männchen sogar eifersüchtig.
Eifersucht als Erklärung wissenschaftlicher Behauptungen
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"LET THY FOOD BE THY MEDICINE AND THY MEDICINE BE THY FOOD" Hippokrates
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03.08.2009 21:22 |
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Original von wgroiss
Darwin hatte lange genug auf dem goldenen Thron, von dem er den senilen Jahwe gestoßen hatte, rumgefurzt, und sandte aus lauter Langeweile seinen Propheten Richard Dawkins auf die Erde. Beide sind gefälligst unkritisch zu rezpieren und zum Gegenstand irrationaler Verehrung zu machen.
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Ich habe mich mit der Evolutionstheorie sehr eingehend beschäftigt. Sie ist nicht dewegen so erfolgreich, weil Darwin einen Satz von Dogmen aufgestellt hat, sondern weil Darwin eine Erklärung gefunden hat, die logisch und mit empirischen Daten untermauert ist. Wir können nicht nur auf eine imposante Anzahl von Fossilien zurückblicken, sondern erleben bei Bakterien aber auch bei höheren Lebewesen die Evolution hautnah. Was soll also die Bemerkung über Dogmen. Ist einfach nicht gegeben.
Wir haben 150 Jahre nach Darwin und die Evolutionstheorie hält auch modernen Berechnungen stand. Mathematische Modelle können nicht nur Populationen im Labor simulieren, sondern auch die Evolution. Da hat die Gegenseite aber auch gar nichts entgegen zu setzen.
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04.08.2009 01:36 |
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