Skeptiker 
Professor/in+
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Solipsismus ist eine eigenartige, radikale, aber nicht widerlegbare Philosophie. Er teilt die Welt in zwei Teile. In das bewusste ich und ich das Gedachte. Nur das bewusste ich ist existent. Alles andere und alle anderen sind nur gedacht oder geträumt.
Ich dachte, dass diese Denkweise durch Max Stirner im 19. Jh. auf die Spitze getrieben wurde, aber als Hirngespinst verworfen wurde. Nun lese ich, dass das in modernen Philosophien auch noch herumgeistert. Wer hat sich schon mit dem Solipsismus beschäftigt und was denkt ihr darüber?
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Zweifel schützt vor Lügen
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08.02.2009 01:04 |
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atlana
Weiser/Weise
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ehrlichgesagt habe ich das noch nie gehört, aber so spontan frage ich mich, ob sich daraus nicht ein ausgewachsenes ethisches problem ergibt? wenn ohnehin alles entweder in mir oder durch mich oder gar nicht existiert, dann ist es auch gleich, was ich tue? oder verstehe ich das falsch?
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ubi dubium ibi libertas
The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
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08.02.2009 11:37 |
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Skeptiker
Professor/in+
Dabei seit: 27.09.2007
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Themenstarter 
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Ich sehe auch ein ethisches Problem. Nach dem solipsistischen Standpunkt kann man niemanden umbringen. Denn es existiert nur einer und alles andere bzw. alle anderen sind nur gedacht. Die Welt ist Illusion nur der eine existiert. Und jeder sagt, ich bin Gott.
Irgendwie ist der Soliosismus ein Beispiel für den Wahnsinn, der durch zu viel Langeweile der Philosophen entsteht. 
@hanse: ich bin eher der Meinung, dass das Ich eine Funktion der Materie ist. Das Ich ist nichts unabhängiges von Materie. Jedoch ist es keine Illusion. Man kann es ja erkennen.
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Zweifel schützt vor Lügen
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09.02.2009 19:26 |
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hanse
Bakkalaureus
Dabei seit: 21.09.2008
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| Zitat: |
Original von Skeptiker
@hanse: ich bin eher der Meinung, dass das Ich eine Funktion der Materie ist. Das Ich ist nichts unabhängiges von Materie. Jedoch ist es keine Illusion. Man kann es ja erkennen. |
Wie definierst du "Funktion"? Ich glaube nicht, dass das Ich irgend eine Funktion innerhalb irgend eines Systems erfüllt. Ich will vor allem den Unterschied zwischen gedachter Welt und realer Welt herausstreichen. Ein Beispiel: Du gehst kurz raus um was einzukaufen, dabei gehst du um eine Hausecke, auf der Seite an der du vorbeikommst steht eine Mülltonne. Währen du einkaufst entfernt nun ohne das du es merkst die Mülltone. Wenn du nun zurück läufst steht in deiner gedachten Welt dort immer noch die Tonne. So lange bis du gerade um die Ecke sehen kannst und du wahrnimmst das in der Außenwelt keine Mülltone mehr steht.
Deine Handlungen aber planst du in der gedachten Welt: Du könntet z.B. einen Schokoriegel schneller essen damit du das Papier noch in die Mülltonne werfen kannst.
Das Ganze lässt sich noch eine Ebene höher (oder tiefer) betrachten: Wie siehts mit unserer Vorstellung von der gedachten Welt anderer aus? (und selbstverständlich deren Vorstellung unserer Welt)
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Analogien schwammen Fettaugen gleich an der Oberfläche der mentalen Suppe. - Terry Pratchett Voll im Bilde S.216
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09.02.2009 20:36 |
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hanse
Bakkalaureus
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Wenn alles nur von unserem eigenen Ich gedacht ist, wo existiert dann unser eigenes Ich? Ich würde da eher in folgende Richtung tendieren: Es gibt eine Welt da draußen von der das Ich ein Bestandteil ist. Das Ich baut sich aus den Informationen, die es über diese Welt da draußen bekommt, eine eigene "innere" Welt auf. Das wäre dann unsere Wahrnehmung der Welt. Innerhalb dieser "inneren" Welt definiert sich dann das eigene Ich und wählt seine Handlungen aus, diese wiederum bestimmen dann seine Position in der richtigen Welt.
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Analogien schwammen Fettaugen gleich an der Oberfläche der mentalen Suppe. - Terry Pratchett Voll im Bilde S.216
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08.02.2009 14:34 |
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