Skeptiker
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Die Kreationisten glauben, dass das Universum so ca. vor 5000 Jahren von Gott in 6 Tagen geschöpft wurde. Sie hatten immer wieder Probleme mit der Naturwissenschaft, da diese bewies, dass die Welt älter ist. Alle Belege deuten in Richtung Milliarden von Jahren.
Nun hatten die Kreatrionisten eine Idee. Gott in seiner unendlichen Allmacht hat die Welt vor 5000 Jahren nicht einfach so geschaffen, sondern er hat sie gemacht als ob sie schon Milliarden von Jahren existieren würde.
Doch eines müssen die Kreationisten dann erklären: Warum will dieser Gott den Menschen belügen? Ist doch eigenartig, dass er das macht. Akribisch alles so zu machen, dass die Wissenschaftler der unterschiedlichsten Disziplinen auf eine ältere Erde und ein älteres Universum, als die Bibel sagt, schließen zu lassen. Mich würden die Ausreden der Kreationisten interessieren.
Aber ich vermute, dass ich danach noch immer den Kopf schütteln werde. Die Dummheit wird durch eine weitere Ausrede nicht kleiner.
__________________ Zweifel schützt vor Lügen
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01.02.2009 16:23 |
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Friedrich Maximillian
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Der will sich verstecken. Durch die Vertuschung der Schöpfung vor 6000 Jahren in einer Woche durch die von ihm gelegten wissentschaftlichen Beweise sagt er : nein i ch war das nicht die Welt könnte ja älter sein und ich bin das nicht gewesen.
Wenn ich Schöpfer wäre, und durch meinen Pfusch können Kinder an Krebs sterben, würde ich auch probieren, dass ich nicht alleine für diese Scheiße verantwortlich wäre.
Wenn ich Schöpfer wäre und ich wäre mit meiner Arbeit als Gott zufrieden, dann würde ich mich meinen Schafen nach dem Schaffen zeigen und sagen: Schaut her, ich bin euer Schöpfer, der euch geschaffen hat ohne Krankheiten, ohne böse Menschen, ohne Naturkatasrophen, die Luft ist lau, der Himmel blau und alles ist Happy around usw. usw.
Und wo ist er? Nicht da, untergetaucht. Nicht zuletzt weil er seine Mitarbeiter Kinder mißbrauchen lässt.
Oder ist er doch nur ein erfundenes Manipulationswerkzeug der priesterlichen Parasiten?
Fritz
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01.02.2009 17:02 |
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Skeptiker
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Zitat: |
Original von friedrichm
Oder ist er doch nur ein erfundenes Manipulationswerkzeug der priesterlichen Parasiten?
Fritz |
Der Meinung bin ich auch. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Religionen so viele Leute in seinem Namen töten und er das zulässt. Damit ist Gott nicht nur ein Konstrikt, sondern ein Werkzeug des Parasitismus.
An alle Agnostiker: Das ist der Grund dafür, warum ich Atheist bin. Atheismus ist auch ein Programm gegen verbrecherische Manipulation und nicht nur eine philosophische Antwortmöglichkeit auf eine metaphysische Frage. Agnostizismus ist intolerant, wenn er indifferent bleibt gegenüber den Verbrechen der Religiösen. Aber wie soll er sich gegen die religiösen Verbrechen wenden, wenn er jedesmal zugeben muss, dass die Religiösen vielleicht doch im Namen Gottes handeln?
Agnostizismus ist eine Antwort, wenn es auf der Ebene der Wissenschaftstheorie bleibt. Er ist jedoch keine Antwort, wenn es um das Leben geht.
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01.02.2009 17:44 |
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wolfi
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vor allem lässt der agnostizismus der philosophischen richtung des idealismus einen spielraum. man sollte sich zumindest auf der basis des materialismus treffen können.
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01.02.2009 20:34 |
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wgroiss
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Die Kreationisten nimmt nicht einmal die katholische Kirche ernst. Paul II. hat 1996 die Evolution als plausible Theorie anerkannt um sich vom Kreationismus zu distanzieren. Jetzt im Februar soll im Vatikan eine Evolutions-Konferenz veranstaltet werden. Kann sein, dass der heilige Alzheimer diese Einstellung der offiziellen Kirche wieder dreht. Bis dahin zählen die Kreationisten auch katholisch gesehen zu den Vollidioten. Davon gibt es ja mehrere. Manche glauben ja auch, dass das Mittelalter erfunden wurde (ua der ehemalige Schachweltmeister Kasparov), andere glauben wieder, dass die Erde von Ausserirdischen besiedelt war, na und erst die Illuminaten!
__________________ Religiöser Wahn ist eine psychische Krankheit die zum Tode führen kann.
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02.02.2009 09:06 |
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Friedrich Maximillian
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Zitat: |
Zitat Skeptiker Agnostizismus ist eine Antwort, wenn es auf der Ebene der Wissenschaftstheorie bleibt. Er ist jedoch keine Antwort, wenn es um das Leben geht. |
Agnostizismus ist für mich der Weg zum Atheismus, er müsste nur fertiggedacht werden.
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02.02.2009 11:17 |
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wgroiss
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Atheismus ist aber auch eine Form von Glaube. Wenn ich aber niemanden glauben will, was dann? Solange weiterdenken bis ich endlich glaube?
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02.02.2009 15:33 |
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wolfi
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wieso sollte atheismus eine form von glaube sein?
glaube heißt doch, dass ich etwas glaube, ohne etwas zu wissen bzw. sogar wider besseres wissen. genau diese eigenschaft sehe ich bei atheisten nicht.
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02.02.2009 17:12 |
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Skeptiker
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Zitat: |
Original von wgroiss
Atheismus ist aber auch eine Form von Glaube. Wenn ich aber niemanden glauben will, was dann? Solange weiterdenken bis ich endlich glaube? |
Ich bin Skeptiker und kein Glaubender. Das Gegenteil von "Man muss an Gott glauben" ist nicht "Man muss an keinen Gott glauben", sondern "Man soll die Theorie einer Gottesexistenz bezweifel". Jede Theorie soll man bezweifeln. Wenn sich jedoch die Beweise häufen, dann kann man aus zeitökonomischen Gründen eine Theorie auch als bewährt ansehen.
Ebenso kann man eine Theorie als falsch anerkennen, wenn Beweise dagegen gibt. Nun könnte man meinen, dass es keine Beweise gegen eine Gottestheorie gibt. Aber dann frage ich mich schon, warum noch nie ein Gebet geholfen hat, warum die Welt so gottlos funktioniert, warum er sich so intensiv verbirgt. Warum hat die Allgüte in Person beim Holocaust, beim Tsunamie 2004, bei jeder Vergewaltigung und bei jeder Folter, bei jedem grausamen Mord, jedem leicht zu verhindernden Unfall, jeder Tragödie zugeschaut und nichts unterniommen. Du kannst die Atheisten als Glaubende diffamieren, aber dann musst du gute Gründe für eine Gottestheorie bringen.
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02.02.2009 23:26 |
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wgroiss
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Zitat: |
Original von Skeptiker
... du kannst die Atheisten als Glaubende diffamieren, aber dann musst du gute Gründe für eine Gottestheorie bringen. |
Ich diffamiere niemanden, denn ich betrachte den Begriff „Glaube“ nicht als religiösen Fachbegriff.
Ein Grundsatz, dem sich vermutlich jeder Wissenschaftler anschließt, wenn man ihn fragt, ist der feste Glaube, daß die Welt, die wir mit unseren Sinnen wahrnehmen können, einer wissenschaftlichen und logischen Untersuchung zugänglich ist. Eleganter formulierte dieses Karl Popper in in „Logik der Forschung“: Wir wissen nicht, sondern wir raten. Und unser Raten ist geleitet von dem unwissenschaftlichen, metaphysischen (aber biologisch erklärbaren) Glauben, daß es Gesetzmäßigkeiten gibt, die wir entschleiern, entdecken können.
Glaube die also die Voraussetzung für Wissen. Wir müssen bereits an etwas glauben, um Wissenschaft betreiben zu können. Dieser Glaube ist durchaus begründbar, aber eben nicht durch einen Beweis der Anfangsannahmen (und so durch gesichertes Wissen) ersetzbar. Die Einstellung, Glaube und Wissen gehörten zu zwei sich gegenseitig ausschließenden Bereichen der menschlichen Erfahrung, ist also schlicht falsch. Glaube ist Voraussetzung für Wissen.
Kant wäre sicher dagegen gewesen. Dafür hat er aber auch einen Gottesbeweis zusammengebracht.
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03.02.2009 09:10 |
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Skeptiker
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Zitat: |
Original von wgroiss
Zitat: |
Original von Skeptiker
... du kannst die Atheisten als Glaubende diffamieren, aber dann musst du gute Gründe für eine Gottestheorie bringen. |
Ich diffamiere niemanden, denn ich betrachte den Begriff „Glaube“ nicht als religiösen Fachbegriff. |
Das haben Diffamierungen so an sich, dass sie keine Fachbegriffe sind.
Zitat: |
Original von wgroiss
Ein Grundsatz, dem sich vermutlich jeder Wissenschaftler anschließt, wenn man ihn fragt, ist der feste Glaube, daß die Welt, die wir mit unseren Sinnen wahrnehmen können, einer wissenschaftlichen und logischen Untersuchung zugänglich ist. Eleganter formulierte dieses Karl Popper in in „Logik der Forschung“: Wir wissen nicht, sondern wir raten. Und unser Raten ist geleitet von dem unwissenschaftlichen, metaphysischen (aber biologisch erklärbaren) Glauben, daß es Gesetzmäßigkeiten gibt, die wir entschleiern, entdecken können. |
Popper hat zu den 2 Welten, welche viele andere dualistische Philosophen erfunden haben, noch ein Dritte fabuliert. Sicher Popper rät nicht, er faselt.
Zitat: |
Original von wgroiss
Glaube die also die Voraussetzung für Wissen. Wir müssen bereits an etwas glauben, um Wissenschaft betreiben zu können. Dieser Glaube ist durchaus begründbar, aber eben nicht durch einen Beweis der Anfangsannahmen (und so durch gesichertes Wissen) ersetzbar. Die Einstellung, Glaube und Wissen gehörten zu zwei sich gegenseitig ausschließenden Bereichen der menschlichen Erfahrung, ist also schlicht falsch. Glaube ist Voraussetzung für Wissen. |
Nonsens. Skepsis ist die Voraussetzung für Wissen. Theorien werden nicht durch glauben überprüft, sondern durch zweifeln. Und wir zweifeln an den Theorien so sehr, dass wir sie selbst nach hunderttausenden Widerlegungsversuchen nicht als wahr titulieren, sondern als bewährt. Auch wenn dies auf Popper zurückgeht, ist popper kein Säulenheiliger der Atheisten.
Zitat: |
Original von wgroiss
Kant wäre sicher dagegen gewesen. Dafür hat er aber auch einen Gottesbeweis zusammengebracht. |
Seit Kant ist schon viel Wasser durch das Klo gespühlt worden. Alle Gottesbeweise sind mitgerissen worden.
Aber wenn wir schon vom Wissen reden, dann auch gleich vom Glauben:
Die Wurzel jeden Glaubens ist der Unglaube. Weil die Menschen nicht glauben können, dass die Welt aus sich selbst entstanden ist, glauben sie an Götter. Weil sie nicht glauben können, dass sie auch nur Tiere sind, glauben sie eine göttliche Seele zu haben. Und dann können ein paar nicht glauben, dass es kein höheres Ziel gibt und glauben daher, dass die Natur eine Person ist.
Wir Atheisten glauben weder an das Eine noch an das Andere, wir zweifeln. Warum bezeichnen wir uns dann als Atheisten und nicht als Agnostiker? Weil wir sehen, was Religionen anrichten. Weil es im Leben keinen Agnostizismus gibt. Wer sieht, dass Menschen diskriminiert und getötet werden, und dann darüber philosophiert, ob es Gott gibt oder nicht und dann auch zugeben muss, dass Gott vielleicht diese Diskriminierungen und Morde will - denn jede religiöse Aussage müsste dann ja auch agnostisch mit Achselzucken bedacht werden - wird auch die Menschenrechte nicht verteidigen können.
Atheismus ist keine höhere, lebensferne Philosophie, sondern eine Entscheidung für die Welt, für das was ist und nicht für eine Illusion.
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03.02.2009 15:24 |
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wgroiss
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Ich glaube, wir verstehen uns nicht so ganz.
Mir pesönlich ist die Existenz von Göttern völlig egal, ob sie nun in der Menge 0, 1, 2 ... unendlich auftreten.
Ich glaube aber, dass das Wetter morgen ebenso sein wird, wie heute. Man sieht, es gibt vielerlei zu glauben.
Ich selbst habe einst geglaubt, dass mir die Geologie meine naturwissenschaftliche Neugierde am ehesten befriedigen kann. Heute glaube ich das nicht mehr.
Naturwissenschaften untersuchen unsere Realität. Religionen beginnen jenseits der Religion. Ob das sinnvoll ist, sich mit der Nicht-Realität zu beschäftigen sei dahingestellt. Aber es ist offensichtlich, dass Naturwissenschaft und Religion nichts miteinander zu tun haben.
Wenn ich aber naturwissenschaftlich tätig bin und nicht daran glaube, dass ich dabei weitere Erkenntnisse über die Realität gewinnen werde, sondern wenn ich daran zweifele - also das kann ich leider nicht nachvollziehen.
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03.02.2009 17:25 |
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Skeptiker
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Wir verstehen uns, dass wir uns nicht verstehen.
Man muss nicht einmal daran glauben, dass man weitere Erkenntnisse über die Realität gewinnen wird. Der tägliche Misserfolg der Theorie, dass wir nichts mehr über die Welt erfahren können, erschüttert mich aber nicht - zugegeben.
Ich denke, dass das Wort "glauben" inflationär und unbedacht in den Mund genommen wird. Im Englischen wird damit besser umgegangen. "I think" ist in vielen Fällen besser als "ich glaube". Und im Englischen kennt man noch das "I believe in", dass eindeutig religiös gemeint ist. Wir mischen alles und denken, dass etwas denken auch schon glauben ist. Manche denken sogar, dass glauben schon denken beinhaltet. Die Religiösen zeigen uns aber immer wieder, dass dem nicht so ist.
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03.02.2009 18:19 |
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wgroiss
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Na endlich, nach der Schweinegrippe der erste Kreationisten-Fall in Österreich. Wie ich soeben im heutigen "Standard" lesen durfte, unterrichtet in Vorarlberg ein Gymnasialprofessor endlich die Vereinbarkeit von Schöpfung in 6 Tagen und den modernen Naturwissenschaften. Ja wo denn sonst? Gibt es ein gläubigeres Volk als die Xieberger?
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18.11.2009 14:50 |
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atlana
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ich find den artikel nicht - darf der lehrer das weiterhin tun?
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The past is a foreign country; they do things differently there. (L. P. Hartley)
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18.11.2009 20:54 |
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wgroiss
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Tja das weiss ich nicht.
Allerdings ist dieser Artikel seltsamerweise verschwunden.
In einer Suchmaschine fand ich noch die Überschrift: "Schöpfung vs. Darwin - Kreationismus in Vorarlberger Klassenzimmern" und mühselig erreicht man dann doch noch den Artikel:
Zitat: |
Standard vom 17.11.2009
Kreationismus in Vorarlberger Klassenzimmern
17. November 2009, 13:21
Biologielehrer bei "science lounge"-Diskussionsabend: Bibel und Naturwissenschaft sind vereinbar
Wien - Zu glauben, dass Kreationisten allein in den Schulen des tiefgläubigen Bible Belt der USA auftauchen, ist ein Irrtum. Auch in heimischen Klassenzimmern treten Verfechter des christlichen Schöpfungsmythos' in Erscheinung, wie das Beispiel eines Vorarlberger Pädagogen zeigt: Der Feldkircher Biologie- und Chemielehrer Elmar Walch vertritt die Ansicht, dass der Glaube, Gott schuf die Welt in sechs Tagen, durchaus mit naturwissenschaftlichen Fakten wie beispielsweise der Evolution vereinbar sei.
Man müsse die Bibel nur richtig lesen und interpretieren, meinte Walch bei einer Diskussionsveranstaltung in der Reihe "science lounge" zum Thema "Die Entstehungsgeschichte wörtlich genommen" am Montagabend in Wien.
Kein Wunder, dass Walch damit gleich auf Widerspruch von Wissenschaftern stieß: Renee Schroeder vom Department für Biochemie und Zellbiologie der Universität Wien etwa kann mit den Vergleichen von Schöpfungsgeschichten und Naturwissenschaft nicht viel anfangen. Für derartige Vergleiche seien die Methoden zu unterschiedlich, Erkenntnis und Bekenntnis seien zwei verschiedene Dinge, so die Wissenschafterin. "Die Schöpfungsgeschichte als wissenschaftliche Theorie zu verkaufen ist falsch, die Schöpfungsgeschichte ist ein Dogma", betonte Schroeder.
Vorhandene Harmonie?
Walch räumte ein, dass für eine Harmonisierung von biblischer Lehre und anerkannter Naturwissenschaft die Aussagen ersterer mit den biologischen Fakten übereinstimmen müssten. Und das sei durchaus gegeben, betonte der promovierte Biologe. Als Ursache für die immer wieder aufflammenden Kontroversen zwischen Naturwissenschaftern und sogenannten Kreationisten sieht Walch unter anderem die missverständliche Auslegung der Bibel durch Theologen.
So lehre die Bibel ganz und gar nicht, dass die Arten auf der Erde unveränderlich seien. "Der biblische Artbegriff ist nicht mit dem Linne'schen ident", erklärte Walch. Etwa in der Geschichte über die Sintflut und der Aussage "Alles Fleisch ist verderbt" sei die Veränderung angedeutet. Daher müssten Kreationisten Selektion und Mutation nicht ablehnen. Auch warne die Bibel vor einer Vermischung von Arten.
"Gewisse Dinge"
Als Biologie- und Chemielehrer halte er sich an die gängigen Lehrpläne, mache aber auf "gewisse Dinge" aufmerksam. So sei auffallend, dass jene Aminosäuren, aus denen die Proteine aller Lebewesen bestehen, allesamt "links drehen", obwohl in der Ursuppe des Lebens stets auch die spiegelgleichen Versionen der Aminosäuren vorkamen. "Schwierig zu glauben, dass das Zufall ist", so Walch. Letztendlich sollten sich die Schüler allerdings selbst ein Bild machen, er biete nur Informationen an.
Für Bernd Lötsch, Generaldirektor des Naturhistorischen Museums, kommt die Geschichte vom Sechs-Tage-Werk der Schöpfung in der Bibel im Vergleich mit anderen Schöpfungsmythen dem tatsächlichen Ablauf noch am nächsten. Er, Lötsch, sehe die Bibel als eine Sammlung von Mythen, die durchaus "verschlüsselte Wahrheiten enthalten". Als Beispiel nannte er die Geschichte von der "Frucht der Erkenntnis", welche eine "tiefe symbolische Weisheit" enthalte.
Der Mensch sei nachweislich das einzige Lebewesen, "das mehr kann als es darf und mit einer Gut-Böse-Verantwortung leben muss", so Lötsch. Die "kaltschnäuzige Art", mit der manche Naturwissenschafter die Religion abqualifizierten, könne er jedenfalls nicht teilen. Generell sollte man eine "uralte Offenbarungsreligion nicht für Welterklärungsmodelle überfordern". (red/APA)
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19.11.2009 00:10 |
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Original von wgroiss
Tja das weiss ich nicht.
Allerdings ist dieser Artikel seltsamerweise verschwunden.
In einer Suchmaschine fand ich noch die Überschrift: "Schöpfung vs. Darwin - Kreationismus in Vorarlberger Klassenzimmern" und mühselig erreicht man dann doch noch den Artikel:
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19.11.2009 03:20 |
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Ramon
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Original von friedrichm
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Zitat Skeptiker Agnostizismus ist eine Antwort, wenn es auf der Ebene der Wissenschaftstheorie bleibt. Er ist jedoch keine Antwort, wenn es um das Leben geht. |
Agnostizismus ist für mich der Weg zum Atheismus, er müsste nur fertiggedacht werden. |
Womöglich hat der Agnostiker nur erkannt, daß in Schützengräben keine Probleme gelöst werden.
__________________ "Man fragt sich nur besorgt, was die Sowjets anfangen werden, nachdem sie ihre Bourgeois ausgerottet haben.“
Sigmund Freud
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02.02.2009 17:42 |
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Voltaire
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Zitat: |
Original von Skeptiker
Mich würden die Ausreden der Kreationisten interessieren.
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Ich habe jetzt nicht alle Antworten gelesen, aber eine klassische Ausrede die mir oft unterkommt, wenn solche Fragen aufkommen:
> Um den Glauben zu testen.
Somit wird jeder Widerspruch als göttlicher Test verstanden und alles ist im Lot. So einfach sollte auch meine Weltanschauung sein. Die ganzen Totschlagargumente würden schnell zu meinem Hirntod führen weil es zum Stillstand käme.
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24.11.2009 02:44 |
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wgroiss
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Seltsames passiert bei den Germanen. In Münster entsteht ein Hochschulinstitut für "Theologische Zoologie":
http://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen...m-Paradies.html
Erinnert mich an einen alten Witz: stehen 2 Geisteskranke am Balkon des Irrenhauses und betrachten einen Regenbogen. "Dafür haben sie Geld", meint der eine, "aber dafür, dass sie uns studieren lassen, haben sie keines."
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25.11.2009 17:37 |
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